Im Test vor 15 Jahren: Mit dem 790g-Megahalems direkt auf den ersten Platz
Im Test vor 15 Jahren handelte es sich mit dem Megahalems (Test) um das Erstlingswerk des neuen Kühlerherstellers Prolimatech. Das Vorserienmodell im Test konnte nicht nur mit brachialer Leistung, sondern auch mit ausgezeichneter Verarbeitung glänzen und musste sich nicht vor Edelkühlern von Noctua oder Thermalright verstecken.
Erstlingswerk in Perfektion
Der Megahalems war als Erstlingswerk des Herstellers sehr gelungen ausgeführt. Der 130 × 74 × 159 mm (L × B × H) große Kühler im Doppelturm-Design kam auf ein Gewicht von 790 Gramm zuzüglich des Lüfters. In puncto Optik hielt Prolimatech es schlicht und setzte auf ein zurückhaltendes Design mit einheitlichem Silber-Farbton. Die Wärmeabfuhr von der Kupferbodenplatte an die beiden Kühltürme erfolgte mittels sechs 6-mm-Heatpipes. Von dort wurde die Abwärme mit bis zu zwei 120-mm-Lüftern abtransportiert.
Die Kompatibilität des Megahalems war auf die Sockel 775 und 1366 beschränkt. Der Hersteller passte die Bodenplatte sogar mit einer konkaven Krümmung an, die zu der Wölbung der Heatspreader der dazugehörigen Intel Prozessoren passte. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 59 Euro war der Megahalems hochpreisig, insbesondere da der Hersteller keinen Lüfter mitlieferte.
Problematisch konnte die Montage des Megahalems ausfallen. Der Kühler wurde mittels einer Backplate montiert, das Montagekit war aber derart ausladend, dass es leicht zur Kollision mit sockelnahen Komponenten und Kühlern auf dem Mainboard kommen konnte. Das gleiche galt für den Kühlkörper selbst, der aufgrund der großen Abmessungen ebenfalls schwierig unterzubringen war. Die Einbauhöhe von knapp 165 mm konnte je nach Gehäuse auch Probleme bereiten. Davon abgesehen war der Kühler, sobald er einmal eingebaut war, sicher verschraubt.
Von Zero to Hero
Prolimatechs Einstand im Kühlermarkt machte im Test auf einem Intel Core 2 Extreme QX6700 mit 130 Watt TDP eine ausgezeichnete Figur. Der Megahalems konnte sich mit allen drei Referenzbelüftungen behaupten und setzte sich direkt an die Spitze des Testfeldes ab. In den Silent- und Normal-Kategorien mit 750 respektive 1.150 U/min teilte er sich den ersten Platz mit dem Scythe Orochi beziehungsweise dem Thermalright IFX-14. In der dritten Testkategorie mit hohen Drehzahlen von 2.100 U/min konnte er sich den ungeteilten ersten Platz sichern und hängte sowohl den Orochi als auch den IFX-14 ab. Mit dieser durch die Bank hinweg brachialen Kühlleistung musste sich der Megahalems vor keinem verstecken.
Fazit
Mit dem Megahalems lieferte Prolimatech einen eindrucksvollen Einstieg in den Kühlermarkt ab. Die Kühlleistung des Megahalems war direkt durch die Bank hinweg die neue Referenz, wobei der Kühler aufgrund der hohen Leistung über verschiedene Drehzahlen hinweg für jeglichen Anwendungszweck geeignet war. Weniger gelungen war die Montage, die leicht zu Kompatibilitätsproblemen führen konnte. Auch der hohe Preis von 59 Euro zuzüglich der Lüfter war kritikwürdig.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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