Im Test vor 15 Jahren: Gainwards GTX 260 GS GLH war die schnellste GTX 260
Mit der GeForce GTX 260 GS GLH (Test) versuchte Gainward vor 15 Jahren aus dem Einheitsbrei der Custom-Designs herauszustechen. Die Kürzel GS (Golden Sample) und GLH (Goes like hell) versprachen eine hohe Leistung, die sich in der Praxis bewahrheiten sollte und sogar eine GeForce GTX 280 überflügelte.
55 nm und mehr Takt
Bei der Gainward GeForce GTX 260 GS GLH setzte der Hersteller auf die überarbeitete G200b-GPU, die in einem 55-nm- statt dem älteren 65-nm-Verfahren hergestellt wurde. Die Platine der Grafikkarte war vollständig in Rot gehalten und war etwa 26 cm lang. Die Stromversorgung wurde von zwei 6-Pin-PCIe-Anschlüssen übernommen. Beim Kühler setzte Gainward auf eine Eigenentwicklung in einem Dual-Slot-Design mit zwei 75-mm-Axiallüftern.
Das größte Argument für die GeForce GTX 260 GS GLS waren die angehobenen Taktraten verglichen mit dem Referenzdesign. Die TMU-Domäne betrug 648 statt 576 MHz, während die Shader-Einheiten mit 1.404 statt 1.242 MHz betrieben wurden. Der 896 MByte messende GDDR3-Speicher arbeitete mit 1.188 MHz gegenüber den 999 MHz des Referenzdesigns. Damit bot die GTX 260 GS GLH durchgehend deutlich höhere Taktraten als die Referenz.
Einer GeForce GTX 280 ebenbürtig
Dank den gesteigerten Taktraten konnte die Grafikkarte nicht nur die normale GeForce GTX 260 hinter sich lassen, sondern auch mit einer GeForce GTX 280 gleichziehen. Das war besonders eindrucksvoll wenn der Preis in Betracht gezogen wurde. Während die Gainward GeForce GTX 260 GS GLH für etwa 240 Euro den Besitzer wechselte, wurden für eine GeForce GTX 280 knapp 280 Euro fällig.
Das Modell im Test hatte laut dem Hersteller einen BIOS-Bug, der dafür sorgte, dass die Taktraten im Leerlauf nicht abgesenkt wurden. Das sorgte dafür, dass die Lautstärke im Leerlauf vergleichsweise hoch ausfiel. Unter Last war der Schalldruckpegel allerdings vergleichbar mit der herkömmlichen GeForce GTX 260. Die Leistungsaufnahme war wie zu erwarten höher als bei dem Referenzmodell, während die Temperatur dank des großen Kühlers etwas geringer war. Nutzer, die der Gainward GeForce GTX 260 GS GLH mehr Leistung entlocken wollten, stand weiteres Übertaktungspotential zur Verfügung. Im Test konnten die Taktraten auf 720/1.512/1.242 MHz angehoben werden, was in weiteren acht Prozent Leistung resultierte.
Fazit
Insgesamt war die Gainward GeForce GTX 260 GS GLH eine interessante Grafikkarte. Gegenüber dem Referenzdesign fiel der Preis knapp 70 Euro höher aus, dafür erhielten Anwender jedoch die Leistung einer um weitere 40 Euro teureren GeForce GTX 280. Kritik musste sich die Grafikkarte für die erhöhte Lautstärke gefallen lassen, die im Leerlauf deutlich zu hoch und unter Last – wie bei dem Referenzdesign – etwas zu hoch ausfiel. Wen das nicht störte, für den war die GS GLH einen Blick wert.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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