JDI eLEAP OLED: Notebook-Displays mit 1.600 cd/m² gehen Ende 2024 in Serie
Die sogenannte eLEAP-Technik soll zu günstigeren und effizienteren OLED-Displays führen, die weniger schnell „altern“ oder heller sind. Der Hersteller Japan Display Inc. (JDI) hat jetzt den Fahrplan zur Serienfertigung erster Notebook-Displays beschleunigt. Statt erst 2025 soll die Massenproduktion bereits Ende 2024 anlaufen.
Yields schon jetzt bei über 60 Prozent
Das hat JDI in einer Pressemitteilung (PDF) verkündet. Darin heißt es, dass die Fertigung schneller voran komme als geplant. Bereits jetzt im April soll die Ausbeute (yields) funktionsfähiger Displays bei über 60 Prozent liegen. Daher werde jetzt der Start der Serienfertigung (Mass production) für den Dezember 2024 anvisiert.
Dann sollen in der G6-Fabrik im japanischen Mobara OLED-Displays mit 14 Zoll Diagonale für Notebooks vom Band laufen. Diese hatte JDI bereits letzten Sommer angekündigt und seinerzeit noch von 2025 für die Massenfertigung gesprochen. Zuvor hatte sich JDI auf Versuche mit Mini-Displays mit 1,4 Zoll Diagonale für Smartwatches beschränkt. Jetzt wagt man sich also an die größeren Varianten.
Das „ultra-high brightness 14-inch eLEAP display“ soll eine Leuchtkraft von 1.600 cd/m² erreichen, was laut JDI dreimal mehr als bei konventionellen OLED-Displays dieser Art sei. Beim Test des 15"-Notebooks LG Gram mit herkömmlichem OLED-Panel erreichte die Redaktion zum Beispiel auf ganzer Fläche eine Helligkeit von rund 400 cd/m². Im HDR-Betrieb sind bei manchem OLED-Notebook auch über 600 cd/m² möglich.
JDI erklärt, dass die 1.600 cd/m² bei eLEAP mit nur einer OLED-Ebene (Single-Stack) erreicht werden. Andere OLED-Displays würden einen solchen Wert nur mit zwei Displayebenen (Double-Stack) schaffen, was aber die Herstellung wesentlich teurer macht. Im Gegenzug könnten aber auch beim eLEAP-Display zwei Ebenen zum Einsatz kommen, um dann über 3.000 cd/m² zu bieten.
Das steckt hinter eLEAP
Im Mai 2022 hatte JDI die e-LEAP-Technik vorgestellt. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Verfahren zur Produktion von OLED-Displays ist der Verzicht auf Feinmetallmasken (FFM). Dies sorge zum einen für eine umweltschonendere Produktion, da einige sonst nötige Reinigungsvorgänge wegfallen, was zum anderen auch die Kosten verringere. Ferner seien Größe und Form des OLED-Displays nicht mehr von der Maske abhängig, sodass hier mehr Flexibilität bestehe.
Die Abkürzung eLEAP steht für:
environment positive
Lithography with maskless deposition
Extreme long life, low power, and high luminance
Any shape Patterning
OLEDs leuchten effizienter
Durch die neue Technik sollen die RGB-Pixel zudem präziser strukturiert werden können. Dadurch werde das Verhältnis aus der Licht emittierenden Fläche zur Gesamtfläche eines Pixels, die sogenannte Aperture Ratio (von JDI auch Emission Efficiency genannt), gegenüber dem bisherigen Verfahren etwa verdoppelt: Laut JDI beträgt die Emissions-Effizienz beim FFM-Verfahren nur 28 Prozent und beim neuen eLEAP-Verfahren 60 Prozent.
Dadurch wird wiederum weniger Strom für die gleiche Helligkeit benötigt, was im Gegenzug die Lebensdauer der OLEDs im besten Fall verdreifachen soll. Andersherum lässt sich die maximale Helligkeit steigern.
Große Displays irgendwann
In ferner Zukunft erwägt JDI den Einsatz für jegliche Display-Größen bis hin zum Großformat-Fernseher. Laut unbestätigten Berichten plant JDI eine 8.7-Gen-Fab in Wuhu, die ab 2027 dann potenziell auch größere OLED-Displays fertigen könnte.