The Crew: Ubisoft verhindert Download des Spiels nach Server-Aus
Ubisoft hatte schon Anfang des Monats die Server für The Crew abgeschaltet. Nun unterbindet der Publisher auch den Download des 2014 veröffentlichten Always-Online-Rennspiels und entfernt es aus dem aktiven Bereich der Uplay-Bibliotheken.
Schon im Dezember hatte Ubisoft parallel zur Ankündigung des Server-Endes die Möglichkeit entfernt, The Crew zu kaufen. Begründet wurde der Schritt unter anderem mit „künftiger Server-Infrastruktur“ und Einschränkungen durch die genutzten Lizenzen – was sich in der Regel auf die genutzten Fahrzeugmodelle bezieht. Nach dem Abschalten der Online-Dienste verschwand der Titel allerdings zusätzlich aus den Uplay-Bibliotheken. Dort wird es laut Spielerberichten nur noch als „inaktives Spiel“ angezeigt, ein Download ist nicht länger möglich. Die Redaktion konnte dies ebenfalls verifizieren.
Auf der Seite in der Spielbibliothek wird zudem darauf hingewiesen, dass der Zugriff auf das Spiel nicht mehr möglich sei. „Schau doch mal im Store vorbei, um dein Abenteuer fortzusetzen?“, heißt es weiter. Allein das spricht Bände: Spieler erwerben lediglich eine Nutzungslizenz, die der Publisher widerrufen kann – aber gerne hätte, dass gleich ein neues Produkt erworben wird. Der Anreiz dies bei Ubisoft zu tun dürfte überschaubar sein.
Offline-Mods unwahrscheinlich
Noch heruntergeladene Kopien des Spiels lassen sich zwar über das Stammverzeichnis starten, den Aussagen zufolge aber nur in einem Demo-Modus. Ein Download über Steam bleibt aktuell möglich, dort wird beim Starten allerdings die Eingabe eines (nicht mehr vorhandenen) Produktschlüssels verlangt. Grundsätzlich spielt das erst einmal keine Rolle, da die Existenz von Servern zum Spielen vorausgesetzt wird, obwohl sich The Crew weitgehend allein spielen lässt. Der Community wird so allerdings die Möglichkeit genommen, das Spiel in Eigenregie zu betreiben oder Offline-Optionen zu evaluieren. Auch wenn es sich nicht um ein herausragendes, sondern den Wertungen zufolge solides Open-World-Rennspiel handelt, konnte es insgesamt etwa 12 Millionen Spieler anziehen.
Lizenzen geben kein Eigentum
Viele Kommentatoren sehen genau darin den Hintergrund für die eigentlich untypische Entfernung der Lizenzen. Eine andere Erklärung für den Schritt liegt in der darin wieder in den Vordergrund gerückten Diskussion um das Eigentum an Spielen, genauer gesagt den geringen Rechten, die Spieler durch den Erwerb reiner Lizenzen haben. Die Aktion Stop Killing Games des YouTubers Scott Ross wollte aufgrund seiner Spielerzahlen am Beispiel von The Crew dazu aufrufen, sich bei Verbraucherschutzorganisationen für den Schutz des (Lizenz-)Eigentums einzusetzen beziehungsweise klare Regelungen zu schaffen. Deshalb gibt es auf der Seite Wege zu lokalen Organisationen mit Erklärungen und Links, die das Handeln erleichtern. Sich darüber zu beschweren, dass The Crew nicht mehr spielbar sei, funktioniert durch die fehlende Downloadoption nicht mehr. Ob das Vorgehen legal ist, will bereits der Abgeordnete Patrick Breyer von der Piratenpartei im Rahmen einer Anfrage an die EU-Kommission klären.