Ugreen DXP480T Plus NAS im Test: Übertragungsraten und USB-Backup

Im Folgenden sind die Testergebnisse des Ugreen DXP 480T Plus in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-5-Laufwerksverbund aus vier M.2-SSDs getestet. Derzeit kann nur die unverschlüsselte Übertragung getestet werden, da noch kein Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung möglich ist.

Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in dem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.

Für die Tests mit M.2-NVMe-SSDs wird auf zwei Seagate IronWolf 510 mit 480 GB und zwei Samsung 980 Pro (Test) mit 1 TB zurückgegriffen.

Alle Benchmarks werden, sofern nicht anders angegeben, mit 10-Gigabit-Ethernet durchgeführt, der Standardgeschwindigkeit der Netzwerkschnittstelle des DXP480T Plus. Dies erlaubt auch einen direkten Vergleich mit dem Asustor FS6706T, ebenfalls ein reines Flash-Speicher-NAS mit M.2-SSDs, das aber nur auf 2,5-Gigabit-LAN zurückgreifen kann.

Dateitransfer

Was 10 GbE und SSDs als Standard in einem NAS ausrichten können, zeigt bereits der erste Test der Dateitransfers. Eine einzelne große Datei wird mit mehr als 700 MB/s über das Netzwerk geschickt, sowohl lesend als auch schreibend. Auch der Ordner mit 15 GB und 4.000 kleineren Dateien wird noch mit mehr als 400 MB/s geschrieben und 500 MB/s vom NAS gelesen.

Das Asustor FS6706T mit 2,5 GbE wird durch die Netzwerkschnittstelle so stark limitiert, dass es gegen das DXP480T Plus keine Chance hat.

Auch in Intels NASPT muss das Ugreen DXP480T Plus in der Standardkonfiguration aller NAS, bei der die HDD-Modelle rein auf HDDs setzen und die All-Flash-NAS auf SSDs, keine Konkurrenz fürchten. Auch das Asustor FS6706T kann ihm hier aufgrund der langsameren LAN-Schnittstelle nicht gefährlich werden.

Der NAS Performance Tester zeigt, dass es auch bei der Übertragung einer 8 Gigabyte großen Datei keinen Einbruch gibt, weil der RAM knapp wird, wie es häufig bei anderen HDD-basierten NAS und auch dem Ugreen DXP4800 der Fall ist. Das DXP480T Plus liefert konstant schnelle Datenübertragungen.

Auch wenn das DXP480T Plus keinen SSD-Cache benötigt und auch gar nicht ermöglicht, da das NAS nur M.2-SSDs einsetzt, wird an dieser Stelle der CrystalDiskMark bemüht, um einen Vergleich zu NAS-Systemen zu ermöglichen, die mit HDDs ausgestattet sind.

Dieser offenbart dann auch erstmals, dass andere ausgewachsene NAS-Systeme doch eine Chance gegen das DXP480T Plus haben, nämlich wenn sie auf 10 GbE und einen SSD-Cache setzen können.

10-GbE-NAS im Vergleich

Während obige Benchmarks immer die primäre LAN-Schnittstelle der Systeme nutzen, hat ComputerBase inzwischen einige Systeme im Test gehabt, die 10 GbE entweder direkt oder über eine Erweiterungskarte unterstützen. Wie gut das DXP480T Plus im Vergleich zu den Systemen mit 10 GbE abschneidet, wird deshalb an dieser Stelle noch einmal explizit gegenübergestellt.

Können auch die HDD-NAS auf 10 GbE zurückgreifen und werden vier schnelle HDDs in ihnen eingesetzt, schrumpft der Vorsprung des DXP480T Plus deutlich, das NAS kann sich aber immer noch in fast allen Tests an die Spitze setzen.

10-GbE-NAS mit SSD-Cache im Vergleich

Doch wie sieht es aus, wenn man den HDD-NAS-Systemen mit 10 GbE nun auch noch einen SSD-Cache aus M.2-SSDs zur Seite stellt, während das DXP480T Plus weiterhin rein auf interne M.2-SSDs als Speicherpool setzt?

Bei der Übertragung des 15 GB großen Ordners mit 4.000 Dateien haben die HDD-NAS auch mit einem SSD-Cache keine Chance gegen das DXP480T Plus. Beim Lesen der einzelnen Datei sieht es hingegen anders aus, hier können sich nun ein paar weitere Systeme am Ugreen-NAS vorbeischieben. Dennoch schneidet das NAS von Ugreen auch in diesem Vergleich weiterhin sehr gut ab.

Verschlüsselung

Derzeit ist noch keine Verschlüsselung der Daten auf dem Ugreen DXP480T Plus möglich. Der Hersteller stellt diese Funktion in Form einer Ordnerverschlüsselung jedoch für Ende April in Aussicht.

Link-Aggregation

Das DXP480T Plus verfügt über eine einzelne 10-Gigabit-LAN-Schnittstelle, weshalb kein Link Aggregation genutzt werden kann.

USB-Backup

Beim USB-Dateitransfer auf eine externe SSD über den USB-A-Anschluss liefert das Ugreen DXP480T Plus Spitzenwerte. Nach nur etwas über einer Minute sind die Daten in beide Richtungen übertragen.

Thunderbolt-Backup

Als eines der wenigen NAS-Systeme bietet das DXP480T Plus auch Thunderbolt 4. Hierüber lässt sich das System zwar nicht als Direct Attached Storage (DAS) an einen PC anschließen, aber Thunderbolt-Peripherie kann über die USB-C-Ports zur schnellen Datenübertragung an das NAS angeschlossen werden. ComputerBase nutzt eine externe Thunderbolt-SSD, um einen Vergleich mit dem USB-Backup herzustellen. Auch hierbei werden 25 GB auf die Thunderbolt-SSD geschrieben und von ihr gelesen.

Durch den Einsatz von Thunderbolt und einer entsprechenden externen SSD, die den Standard ebenfalls unterstützt, lässt sich die Übertragungsdauer im Vergleich zu USB fast noch einmal halbieren. Schnelle Datenübertragung auf und vom NAS funktionieren beim DXP480T Plus somit nicht nur über das Netzwerk.