Onyx Boox Go 10.3 im Test: Dem E-Book-Reader mit offenem Android geht kein Licht auf
Der E-Book-Reader Go 10.3 von Onyx überzeugt durch seine hochwertige Verarbeitung, die Stifteingabe sowie die Android-Unterstützung samt Play Store von Google. Die fehlende Vordergrundbeleuchtung und die veraltete Hardware müssen Käufer aber leider unbedingt ebenfalls in Betracht ziehen und gegen die Vorteile aufwiegen.
Onyx Boox Go 10.3 vs. Note Air 3 C
Der neue E-Book-Reader Boox Go 10.3 von Onyx weist bereits im optischen Design signifikante Unterschiede zu seinem größeren Pendant, dem Note Air 3 C (Test), auf.
Der Boox Go 10.3 präsentiert sich in einem höheren Format, was zu einem schmaleren seitlichen Rahmen auf der linken Seite führt, während der Bereich unter dem Display vergrößert wurde – schließlich muss die Technik irgendwo untergebracht werden.
Die etwas weniger leistungsfähige Technik sowie die ausschließliche Graustufendarstellung, auf die im Verlauf des Tests näher eingegangen wird, führen zu einem leicht geringeren Preis von 420 Euro. Beim Note Air 3 C für 550 Euro erhalten Käufer leistungsstärkere Hardware sowie ein Farb-Display.
Onyx Boox Go 10.3 | Onyx Boox Note Air 3 C | Onyx Boox Note Air 2 | Amazon Scribe | |
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Betriebssystem: | Android 12 | Android | proprietäres Betriebssystem | |
Display: | 10,30 Zoll 1.860 × 2.480, 301 ppi E-Ink Carta 1200, 16 Graustufen |
10,30 Zoll 1.860 × 2.480, 300 ppi E-Ink Kaleido 3, 16 Graustufen, beleuchtet Farbdarstellung, 4.096 Farben 930 × 1.240, 150 ppi |
10,30 Zoll 1.404 × 1.872, 227 ppi E-Ink Carta, 16 Graustufen, beleuchtet |
10,20 Zoll 1.860 × 2.480, 304 ppi E-Ink Carta 1200, 16 Graustufen, beleuchtet |
Blaulichtfilter: | – | Ja | ||
Helligkeitssensor: | – | Helligkeitssensor | ||
Bedienung: | Touch, Stifteingabe | |||
SoC: | 2,4 GHz, 8 Kern/e | 2,0 GHz, 8 Kern/e | ?, ? | |
RAM: | 4.096 MB | ? | ||
Interner Speicher: | 64 GB (51,0 GB verfügbar) |
64 GB, erweiterbar (46,0 GB verfügbar) |
64 GB (50,0 GB verfügbar) |
16 GB (? verfügbar) Variante 32 GB (? verfügbar) Variante 64 GB (? verfügbar) |
Konnektivität: | USB Typ C 802.11 b/g/n/ac |
USB 3.0 Typ C 802.11 a/b/g/n/ac |
USB Typ C 802.11 b/g/n |
|
Bluetooth: | 5.0 | Ja | ||
Mobilfunk: | – | |||
Größe (B×H×T): | 183,0 × 235,0 × 4,5 mm | 193,0 × 226,0 × 5,8 mm | 195,4 × 229,4 × 5,8 mm | 196,0 × 229,0 × 5,8 mm |
Gewicht: | 365 g | 430 g | 420 g | 433 g |
Schutzart: | – | IPX8 | – | |
Akku: | 3.700 mAh | 3.000 mAh | ? | |
Kabellose Laden: | Nein | |||
Textformate: | CHM, CBR, CBZ, DJVU, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, Mobi (ungeschützt), PDF, PRC, RTF, TXT | CHM, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, PDF, RTF, TXT | ACSM, CHM, CBR, CBZ, DJVU, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (geschützt), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC, PRC (nativ), RTF, TCR, TXT | DOC, DOCX, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC (nativ), TXT |
DRM-Formate: | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF, Kindle (AZW), LCP / Care | Kindle (AZW) | |
Audio-Formate: | MP3, WAV | MP3, WAV, OGG, M4B, Audible Hörbücher | Audible Hörbücher | |
Vorlesefunktion: | Text-To-Speech | – | ||
Preis: | ab 420 € | 550 € | 500 € | ab 313 € / – |
Design, Verarbeitung und Ergonomie
Mit einer Größe von 183 × 235 mm positioniert sich der Go 10.3 im Segment gängiger Tablets, wobei die Dicke von lediglich 4,5 mm diesen Eindruck zusätzlich verstärkt. Dies macht ihn deutlich dünner als das Note Air 3 C, was in erster Linie auf die fehlende Farbdarstellung, aber ebenso auf die fehlende Vordergrundbeleuchtung zurückzuführen ist, da bei beleuchteten Modellen eine zusätzliche Schicht im Display integriert werden muss.
Das Gewicht von 365 g sorgt dafür, dass der Go 10.3 auch bei längerer Nutzung angenehm und nicht zu schwer in der Hand liegt. Trotz der geringen Dicke gewährleistet der Aluminiumrahmen eine hohe Stabilität; selbst bei größerer Krafteinwirkung bleibt der E-Book-Reader formstabil.
Die leicht raue Rückseite aus Kunststoff bietet zudem einen guten Halt und ein angenehmes Gefühl während der Nutzung. Die einzelnen Komponenten fügen sich nahtlos zusammen und vermitteln dadurch eine hohe Verarbeitungsqualität. Über einen zertifizierten Schutz gegen das Eindringen von Wasser verfügt der Go 10.3 hingegen nicht.
Hinsichtlich der haptischen Bedienelemente verfügt der Go 10.3 lediglich über einen Einschaltknopf, die restliche Bedienung erfolgt über das Display. Im Gegensatz zu seinem größeren Bruder ist der Reader-Tablet-Hybrid nicht mit einem Fingerabdrucksensor ausgestattet, gleiches gilt für eine Erweiterung des internen Speichers mittels SD-Karten. Am unteren Gehäuserand befindet sich mittig der USB-C-Anschluss.
Die Tendenz der Hersteller, immer dünnere Geräte zu konstruieren, sorgt dafür, dass oftmals die Stecker dicker als das Gehäuse sind, was wiederum dazu führt, dass das Gerät beim Laden angehoben wird und zumindest auf dieser Seite dann auf dem Stecker liegt. Dieses Phänomen tritt bereits mit dem beiliegenden Ladekabel auf, was auf Dauer negative Auswirkungen auf den USB-C-Anschluss haben kann. Eine kabellose Ladefunktion wird beim Go 10.3 nicht unterstützt.
Neben dem USB-Port sind links und rechts die Stereo-Lautsprecher sowie zwei Mikrofone angebracht, einen nativen Kopfhöreranschluss besitzt der Reader dagegen nicht. Ein Stylus für Stifteingaben gehört ebenso zum Paket wie ein kurzes Ladekabel.
Bekannte Probleme bei der Hülle
Für den Go 10.3 bietet Onyx optional eine Hülle an, welche in weiten Teilen an die des Note Air 3 C erinnert und auch mit den gleichen Problemen aufwartet: Sie wird erneut lediglich mittels Magneten an den E-Book-Reader geheftet, was diesem zwar ein elegantes Äußeres verleiht, in der Handhabung jedoch einige Tücken bereithält. Bereits senkrecht gehalten vermögen diese Magnete den Reader nicht mehr stabil in der Hülle zu halten, womit dieser alleine durch sein Eigengewicht bereits aus der Hülle rutscht und unter Umständen so ungehindert seinen Weg Richtung Boden beginnen wird – mit entsprechenden Konsequenzen. Eine Klemmhaltung würde in diesem Fall vielleicht etwas klobiger wirken, würde allerdings auch eine deutlich höhere Sicherheit bieten.
Im Gegensatz zum Note Air 3C, bei dem die Schnalle, die den mitgelieferten Stift hält, fest mit der Hülle verbunden ist, wird diese beim Testkandidaten lediglich um das offene Ende der Hülle gelegt und dort von zwei Magneten gehalten. Auch hier besteht die Gefahr, dass sich diese löst und der Stift verloren geht.