Austrian Audio PG 16 im Test: Klang und Mikrofon
2/3Ausgewogener Klang mit leichter Höhentendenz
Austrian Audio stattet das PG 16 mit zwei 44 mm großen Neodymium-Treibern aus, deren Technologie der Hersteller selbst als „High Excursion“ (Hi-X) bezeichnet. Diese sollen einen Frequenzbereich von 12 Hz bis 24 kHz abdecken und eine verzerrungsfreie Wiedergabe der tiefen Frequenzen ohne Überhöhung bei gleichzeitig linearem Klang ermöglichen. Die geringe Impedanz von 25 Ohm soll gleichzeitig dafür sorgen, dass das PG 16 sowohl für Mobilgeräte wie auch „High-End-Kopfhörerverstärker“ nutzbar ist.
Klanglich liefert das PG 16 zunächst ein in den Höhen recht ausgeprägtes Bild, auch wenn die tieferen Frequenzen nicht vernachlässigt werden. Dennoch könnte die Ausrichtung dem einen oder anderen Nutzer etwas zu viel des Guten sein. Wer ein anderes Klangbild wünscht, muss über entsprechende Einstellungen in der Software der verwendeten Soundkarte oder im System die einzelnen Frequenzen anpassen. Den Treibern lässt sich dadurch ein guter und druckvoller Bass entlocken – zu einer Bassmaschine wird das Headset dadurch jedoch nicht. Etwas mehr als eine solide Grundversorgung ist nicht zu machen, denn irgendwann beginnt auch beim PG 16 das sogenannte „Pumpen“. Bei dem ausgerufenen Preis und den Vorankündigungen seitens Austrian Audio hätte es hier jedoch etwas mehr sein können. Es hat vielmehr den Eindruck, als wenn Hersteller mit einem exzellenten Klang vor allem die Darstellung der Höhen beschreiben.
Diese sind beim PG 16 wie beschrieben sehr präsent und sorgen für eine breite räumliche Bühne. Vor allem bei Shootern kann der Spieler hier wirklich einen kleinen Vorteil für sich verbuchen, zumindest wenn es darum geht, auch leise Geräusche gut wahrnehmen zu können. Etwas an den Reglern gespielt, sorgt es aber auch bei Bombast-Titeln für eine entsprechende Atmosphäre. Das Gleiche gilt für Musik und Filme.
Das Paket beinhaltet auch einen Code, mit dem die Spatial Sound Card L von New Audio Technology kostenlos installiert werden kann. Die sonst mit einem Preis von 9,99 Euro zu Buche schlagende virtuelle Soundkarte soll eine Raumklangsimulierung von bis zu 7.1-Kanal bieten. Das System weist zwar eine Menge Einstellungen auf, mit denen theoretisch jeder Kanal bis ins Kleinste justiert und angepasst werden kann, sorgt durch die Fülle jedoch womöglich schnell für Überforderung beim Nutzer. Das Ergebnis ist am Ende allerdings weit von den Möglichkeiten von Dolby Atmos entfernt. Zudem hat es mit den gleichen Problemen einer jeden Raumsimulation zu kämpfen: Der Raum wird eben nur simuliert und wirkt in den meisten Fällen künstlich und vor allem der Vorgabe nicht entsprechend. Darüber hinaus kam es im Test zu deutlich erkennbaren Latenzen, was aufgrund des Umstandes zu erklären ist, dass die virtuelle Soundkarte vor den eigentlichen Klangausgeber geschaltet wird. Bei filmischen Zwischensequenzen waren Stimme und Mimik der dargestellten Charaktere oftmals nicht mehr synchron.
Rauschendes Mikrofon
Den Frequenzgang des omnidirektionalen PG-16-Mikrofons will Austrian Audio auch nach Rückfrage von ComputerBase nicht preisgeben, die Analyse der Testaufnahmen zeigt aber Frequenzen von knapp unter 20 kHz. Es kann dabei nicht oft genug hervorgehoben werden, dass diese Werte bei analogen Headsets natürlich auch von der jeweils verwendeten Soundkarte abhängig sind. Die genannten Voraussetzungen sorgen daher für eine gute Stimmabbildung, vor allem in den hohen Anteilen. Für die typische „Radiostimme“ fehlen jedoch die unteren Frequenzbereiche. Dennoch wirkt es schon fast erfrischend, dass die Qualität eines Headset-Mikrofons einmal über die Klangqualität einer Telefonverbindung hinausgeht.
Austrian Audio PG 16
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Der Popschutz filtert dabei Plosivgeräusche gut heraus, auch mit Windgeräuschen hat der Klangaufnehmer nur wenige Probleme. Anders ist es bei eher hochfrequenten Störungen wie im vorliegenden Testfall das Tippen auf einer Tastatur. Diese sind sehr deutlich zu vernehmen, was zeigt, dass das Mikrofon auch etwas entferntere Signale aus der unmittelbaren Umgebung aufnimmt. Das Verhalten liegt aber noch in einem normalen Bereich. Darüber hinaus fällt der Pegel ebenfalls gut aus.
Das kann jedoch von dem Hintergrundrauschen des Mikrofons nicht behauptet werden, was gegenüber anderen getesteten Headsets stärker ausfällt und vor allem in stillen Passagen deutlich zutage tritt. Erfolgt die Stimmabbildung sonst für ein Headset sehr ordentlich, wird der Eindruck damit wieder zunichtegemacht. Der Umstand war auch unter der Verwendung von verschiedenen Soundkarten an diversen Rechnern reproduzierbar. Je nach verwendeter technischer Grundlage oder Mikrofonqualität ist ein gewisses Grundrauschen, wie die Testaufnahmen zeigen, oftmals nicht zu verhindern. In der hier auftretenden Form würde es aber auch anderen Hörern in einem Voicechat oder im Teamspeak direkt auffallen – obwohl das Mikrofon für diesen Dienst zertifiziert ist.