Samsung Galaxy Buds 2 im Test: Klang, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Der Klang der Galaxy Buds 2
Der Klang der Samsung Galaxy Buds 2 weist einen leicht verstärkten Bassbereich auf, ohne dabei zu übertreiben und störend in den Vordergrund zu rücken. Die Abstimmung ist insgesamt sehr angenehm. Der Bass kann druckvoll aufspielen, ohne zu dröhnen oder matschig zu werden. Auch der für viele In-Ears bei niedriger Lautstärke problematische Bass in St Jude von Florence + The Machine wird bei leiser Wiedergabe noch minimal hörbar ausgespielt, rückt aber deutlich in den Hintergrund. Der Bass reicht also nicht ganz so tief wie bei manch einem Konkurrenten. Anders als bei den zuletzt getesteten, mit derzeit 50 Euro deutlich günstigeren EarFun Air Pro 2 (Test) überzeugen die Samsung Galaxy Buds 2 auch in Angel von Massive Attack, indem sie den Bass wirkungsvoll ausspielen.
Die ebenfalls sauber getrennten Höhen weisen einen sehr guten Klang auf, neigen bei maximaler Lautstärke jedoch etwas zum Zischen. Mit den Gitarren in Scott Street von Phoebe Bridgers und Your Power von Billie Eilish haben die Buds 2 keine Probleme – sie bleiben klar, ohne zu schrummen. Klanglich müssen sich die Galaxy Buds 2 deshalb vor Modellen ihrer Preisklasse nicht verstecken, da sie sehr differenziert und klar aufspielen. Die AirPods Pro werden von den Samsung Galaxy Buds 2 in Sachen Klang geschlagen.
ANC auf Niveau der AirPods Pro
Das ANC der Samsung Galaxy Buds 2 tut sich positiv hervor. Es ist deutlich effektiver als bei den Galaxy Buds Pro (Test) und in etwa auf dem Niveau der Apple AirPods Pro. Letztere filtern bei weißem Rauschen zwar etwas mehr mittlere Frequenzen, die Samsung Galaxy Buds 2 dämpfen aber insgesamt stärker, so dass das verbleibende Rauschen leiser ist. Vogelgezwitscher wird durch die aktive Geräuschunterdrückung allerdings nur sehr wenig gefiltert, was aber auch für die AirPods Pro gilt.
Positiv macht sich beim ANC zudem die generell sehr gute passive Isolierung der Galaxy Buds 2 bemerkbar, die schon deutlich höher als bei den Galaxy Buds Pro ausfällt. Darüber hinaus erzeugt das ANC zwar ein bei Stille und genauem Hinhören sehr leise wahrnehmbares Rauschen, im Alltag stört dies jedoch zu keiner Zeit. Wind wird, wenn auch nicht übermäßig stark, allerdings auf die Ohren übertragen, weshalb man etwa auf dem Fahrrad ohne ANC weit besser Musik hört.
Die Sony WF-1000XM4 (Test) und die Bose QuietComfort Earbuds (Test) bieten aber weiterhin das beste ANC im Testfeld.
Anpassbarer, windanfälliger Transparenzmodus
Das durch den Transparenzmodus erzeugte Rauschen fällt mit jeder Wahl der Intensität stärker aus. Über die App kann zwischen „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“ gewählt werden, wobei „Hoch“ ein deutlich präsentes Rauschen und eine starke Verstärkung der Umgebung erzeugt, die dann auch etwas zu hart klingt. Eine im Alltag meist gute und angenehme Mischung ist die mittlere Stufe, bei der die Umgebung noch sehr natürlich klingt und nur leicht verstärkt wird.
Wer den Transparenzmodus aber etwa auf dem Fahrrad nutzen möchte, wird davon schnell wieder ablassen, da Windgeräusche stark ans Ohr weitergeleitet werden und nicht nur die Umgebung, sondern auch Musik überdecken.
Gute Telefonie
Bei der Telefonie fallen die Samsung Galaxy Buds 2 durch zwei Eigenschaften auf. Einerseits braucht die „Voice Pickup Unit“, so die Bezeichnung des Signalprozessors von Samsung, einen Moment, um die Stimme des Trägers zu identifizieren, was mit einer deutlichen Anhebung der Stimmenlautstärke kurz nach Beginn des Gesprächs einhergeht. Andererseits filtern die Buds 2 die Umgebung fast vollständig heraus – und stärker als die Galaxy Buds Pro. Nur einzelnes Vogelgezwitscher ist noch zu hören, Straßenlärm wird jedoch komplett ausgeschaltet. Dies geht nicht ganz spurlos an der Stimme des Trägers vorbei, die etwas dumpf klingt, aber gut verständlich bleibt.
Latenz der Galaxy Buds 2 im Vergleich
Bei der Latenz zeigen die Galaxy Buds 2 keine Abweichung vom Standard, weder in positiver noch negativer Hinsicht. Der Versatz zwischen Bild und Ton beträgt daher sowohl unter Android als auch iOS 160 bis 180 ms, wenn der Videoplayer keine eigene Synchronisierung vornimmt, die diese Latenz ausgleicht.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Samsung Galaxy Buds 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless (2021) | 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Jabra Elite 3 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
OnePlus Buds Pro | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Nothing ear (1) | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC) |
EarFun Free 2 | 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds A-Series | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Yamaha TW-E3A | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy ANC | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Skullcandy Dime | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Marshall Mode II | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Epos GTW 270 Hybrid | 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live Free NC+ | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Cambridge Audio Melomania Touch | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless Pro | 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Scendo Snapods | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Adidas FWD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Jabra Elite 85t | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Bose QuietComfort Earbuds | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Creative Outlier Air V2 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Die Samsung Galaxy Buds 2 klingen sehr gut und bieten ein im Vergleich zu den Galaxy Buds Pro deutlich besseres ANC, das auch von der sehr hohen passiven Isolierung der Ohrhörer profitiert und kein störend lautes Rauschen erzeugt. Während sie beim Klang die AirPods Pro schlagen, liegen sie beim ANC in etwa gleichauf mit diesen. Die Ohrhörer sitzen sehr angenehm und gleichsam fest im Ohr und sind dabei so klein, dass sie problemlos unter Mützen getragen werden können. Auch in dieser Hinsicht sind sie den Galaxy Buds Pro überlegen. Das Ladecase ist klein, leicht und bietet Wireless Charging. Die Akkulaufzeit der Ohrhörer ist in Ordnung, aber erneut nur Durchschnitt.
Der vorgebrachten Kritik an den Galaxy Buds Pro hat sich Samsung bei den Galaxy Buds 2 aber nicht angenommen. Die Steuerung weist weiterhin Einschränkungen auf, die über die App nicht zufriedenstellend gelöst werden können. Der Equalizer kann nicht manuell angepasst werden, sondern es stehen lediglich Presets zur Wahl. Und das automatische Pausieren der Wiedergabe über Infrarotsensoren wird nur beim Herausnehmen beider Ohrhörer umgesetzt. Selbst dann setzt die Wiedergabe aber nicht wieder ein, wenn die Ohrhörer wieder eingesetzt werden. Anpassen oder auch nur deaktivieren lässt sich diese Funktion ebenfalls nicht.
Fehleingaben lassen sich durch die Touchsteuerung und die kleinen Ohrhörer zudem nicht gänzlich verhindern, treten aber seltener auf als bei den Buds Pro. Ein Rückschritt ist hingegen bei der Schutzklasse zu verzeichnen, denn die Buds 2 sind nur nach IPX2 zertifiziert, die Buds Pro hingegen nach IPX7. Schon starker Regen könnte den Buds 2 so – zumindest offiziell – zum Verhängnis werden. Auch die Windanfälligkeit ist bei den Buds 2 höher als bei den Buds Pro.
iPhone- und iPad-Nutzer werden weiterhin von jeglichen Updates und Anpassungsmöglichkeiten ausgeschlossen, da es die optionale Galaxy-Wearable-App nur für Android gibt. Für Galaxy Buds+ und Buds Live hatte Samsung noch eine iOS-App parat.
- Sehr guter Klang
- Sehr gutes ANC
- Wireless Charging
- Schnellladen
- Gute Akkulaufzeit
- Sehr angenehmes Tragegefühl
- Sehr gute Verarbeitung
- Android-App für Anpassungen und Updates
- Nur IPX2
- Fehleingaben
- keine App für iOS
- kein echtes Auto-Play und Auto-Pause
- Bedienung nur teilweise anpassbar
Wer über die genannten Kritikpunkte hinwegsehen kann, erhält mit den Samsung Galaxy Buds 2 kabellose In-Ear-Kopfhörer, die vor allem beim Klang, bei der aktiven Geräuschunterdrückung und mit ihrer kleinen Form sehr überzeugen – die Galaxy Buds Pro braucht es nicht mehr.
ComputerBase hat die Galaxy Buds 2 leihweise von Samsung zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.