Call of Duty: Black Ops 6 im Test: Benchmarks mit 22 Grafikkarten von Nvidia, AMD und Intel
Das jährliche Update zu Call of Duty ist da: Mit Black Ops 6 startet die Serie im beliebten Kalten-Krieg-Szenario und dafür wurde auch die Technik weiter aktualisiert. Im Benchmark-Test zeigt ComputerBase die Performance aktueller Nvidia-, AMD- und Intel-Grafikkarten und analysiert auch die Bildqualität von DLSS, FSR und Co.
Der Technik-Test wurde im Abschnitt Wie gut ist Call of Duty: Black Ops 6? um eine Übersicht der bisher veröffentlichten Presserezensionen und dem ersten Nutzer-Feedback ergänzt. Insgesamt fällt das Fazit, insbesondere mit Blick auf die Single-Player-Kampagne, sehr positiv aus.
Call of Duty: Black Ops 6: Die Technik der PC-Version
Mit Black Ops 6 ist das jährliche Call-of-Duty-Upgrade erschienen. Damit wechselt das Szenario nach COD: Modern Warfare III wieder in den Kalten Krieg. Technisch macht das Spiel anders als die zeitliche Entwicklung aber einen sichtbaren Schritt nach vorne. Die Grafik wurde merklich aufgehübscht, was nach dem diesbezüglich eher enttäuschenden COD: MWIII auch notwendig gewesen ist. Und auch die nachfolgenden Benchmarks zeigen erneut hohe Frameraten.
Die überarbeitete, hauseigene IW-Engine macht Call of Duty: Black Ops 6 zwar nicht zum Grafikkracher, insgesamt handelt es sich aber um ein hübsches Spiel. Auffällig ist jedoch die schwankende Materialqualität, die teils aussieht wie ein zehn Jahre altes Spiel, dann aber auch immer mal wieder absolut beeindruckt. Davon abgesehen gibt es aber nicht viel zu meckern.
Call of Duty: Black Ops 6 | Eigenschaften |
---|---|
Entwickler | Treyarch |
Publisher | Activision |
Engine | IW-Engine |
API | DirectX 12 |
Nvidia Reflex | ✓ |
AMD Anti-Lag 2 | Nein |
HDR | ✓ |
Widescreen (21:9) | ✓ (Screenshot-Vergleich) |
Kantenglättung | TAA |
Temporales Upsampling | |
Nvidia DLSS Super Resolution | ✓ |
Nvidia DLSS Frame Generation | ✓ |
Nvidia DLSS Ray Reconstruction | Nein |
AMD FSR Super Resolution | ✓ |
AMD FSR Frame Generation | ✓ |
Intel XeSS Super Resolution | ✓ |
Native Auflösung + Upsampling | ✓ (DLAA, FSR Native, XeSS) |
Direkt zur Upsampling-Analyse | |
Raytracing | Nein |
70 FPS im Benchmark ab (mit DLSS/FSR Quality) | |
FHD | RTX 3060 / RTX 4060 / RX 6600 XT / RX 7600 |
WQHD | RTX 3060 Ti / RTX 4060 / RX 7600 (XT) / RX 7700 XT |
UHD | RTX 3090 Ti / RTX 4070 Super / RX 7900 XT |
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps | |
Release-Datum | 25. Oktober 2024 |
Preis zum Release | 80 Euro 110 Euro (Vault Edition) |
Optisch abwechslungsreiche Kampagne
Die Kampagne zu BO6, auf die sich die Redaktion aufgrund der höheren Anforderungen bei den Benchmarks konzentriert, bietet optisch viel Abwechslung. Man ist nicht nur zu verschiedenen Tageszeiten unterwegs, auch die Szenarien sind sehr abwechslungsreich. Die Animationen sind wie gewohnt auf hohem Niveau und die Actionsequenzen beeindruckend.
Kein Raytracing sorgt für Probleme
Mit das größte Problem der Grafik ist schlussendlich fehlendes Raytracing. So arbeitet das Spiel deutlich mehr als bei den Vorgängern mit Reflexionen, was auf der einen Seite zwar richtig gut aussieht, aber auch mit zahlreichen Screenspace-Problemen aufwartet. Hier hätte dem Spiel mindestens so etwas wie Software-Lumen richtig gut getan, dasselbe gilt diesbezüglich für eine Raytracing-Beleuchtung.
Trotz des fehlenden Raytracing weisen die Reflexionen interessanterweise starkes Rauschen auf, was man sonst eher bei RT-Reflexionen mit zu wenigen Strahlen und einem nicht gut genug funktionierendem Denoiser kennt. Je nach Sequenz ist das Rauschen ziemlich ausgeprägt, was sich auch nicht in den Griff, zumindest aber lindern lässt. Es haben sich aber nur zwei Sachen als hilfreich gezeigt: Eine höhere Renderauflösung und, noch einmal deutlich besser, Nvidias DLSS-Algorithmus, der das Rauschen sichtbar unterdrückt, wenn auch nur teilweise. Negativ zu erwähnen ist darüber hinaus das LOD, das immer wieder sichtbar die Detailstufe von Objekten ändert.
Upsampling (Nvidia DLSS / AMD FSR) in der Analyse
Call of Duty: Black Ops 6 bietet diverse Upscaling-Techniken an, auch simple spatiale Lösungen wie AMD FSR 1 und Nvidia NIS sind mit dabei. Auch bei den modernen, temporalen Varianten gibt es viel Auswahl, AMD FSR 3.1, Nvidia DLSS 3.7.10.0 sowie Intel XeSS 1.3. Für DLSS und FSR steht auch Frame Generation zur Verfügung.
Wenig verwunderlich, Nvidia DLSS Super Resolution ist klar das beste Upsampling in Black Ops 6. Nvidias Algorithmus bietet eine höhere Bildstabilität als die native Auflösung mit dem spieleigenen TAA, darüber hinaus bekommt DLSS das Bildrauschen sichtbar besser in den Griff als Nativ. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Auflösung DLSS genutzt wird, das Ergebnis ist immer besser als mit „Nativ“.
FSR 3.1 zeigt ein enttäuschendes Ergebnis
FSR 3.1 legt dagegen eine absolute Bruchlandung hin. Auch die neuste Version von AMDs temporalem Upsampling bekommt die Bildstabilität im Spiel unabhängig von der Auflösung einfach nicht in den Griff, zahlreiche Elemente flimmern deutlich mehr als mit der nativen Auflösung. Darüber hinaus „verschlimmbessert“ FSR das Bildrauschen, was mit FSR oft passiert: Grafikfehler werden intensiviert anstatt unterdrückt.
Intels XeSS zeigt sich dagegen deutlich besser in Form, ganz gleich ob die XMX-Version auf den Matrizen-Einheiten bei Arc-Grafikkarten oder die simplere auf den normalen FP32-ALUs auf AMD- und Nvidia-GPUs genutzt wird. In hohen Auflösungen bietet XeSS eine leicht bessere Bildstabilität als die native Auflösung, in niedrigen Auflösungen fällt diese dagegen etwas schlechter aus. Das Bildrauschen kann XeSS zumindest teilweise angehen, es rauscht weniger als mit „Nativ“, aber klar mehr als mit DLSS. Im Vergleich zu FSR schneidet XeSS diesbezüglich weitaus besser ab. Größere Grafikfehler, die es sonst mit XeSS ganz gerne gibt, zeigen sich im neusten COD nicht.
Die Upsampling-Empfehlung
Wer eine GeForce-RTX-Grafikkarte hat, ist in Call of Duty: Black Ops 6 fein raus: Ganz gleich in welcher Auflösung gespielt wird, es sollte immer DLSS genutzt werden, da Nvidias KI-Algorithmus durchweg eine bessere Bildqualität als die native Auflösung mitsamt TAA liefert.
Alle anderen sollten je nach Auflösung entweder Nativ oder XeSS nutzen. In hohen Auflösungen wie Ultra HD zeigt XeSS ein besseres Gesamtergebnis, in niedrigen wie Full HD ist Nativ überlegen. Von FSR sollte man dagegen immer die Finger lassen, die Bildqualität ist einfach zu schlecht.
Eins muss aber noch erwähnt werden: Sämtliche temporale Algorithmen weisen in COD: Black Ops 6 eine überraschend lange Berechnungszeit auf, sodass der Quality-Modus je nach Szene nur leicht schneller als die native Auflösung oder auch leicht langsamer ist. Das ist ein Verhalten, das sich bereits in den letzten Call-of-Duty-Spielen gezeigt hat. Erst ab der Einstellung Balanced gibt es einen größeren FPS-Boost.
AMD Frame Generation sowie DLSS Frame Generation funktionieren in Call of Duty: Black Ops 6 einwandfrei, ganz gleich auf welcher Grafikkarte diese ausgeführt werden. Diese sind in dem Spiel aber nur bedingt bis schlicht gar nicht empfehlenswert, da jegliche Latenzverschlechterung beziehungsweise ein FPS-Latenz-Disconnect in einem so schnellen Spiel absolut nicht ratsam ist.
Widescreen im Kurztest
Die meisten Spiele unterstützen heute die beliebten Widescreen-Formate, alle Titel aber nicht – oder auch nicht korrekt. ComputerBase hat folgende zwei Screenshots in der Auflösung 3.440 × 1.440 (UWQHD) sowie 2.560 × 1.440 (WQHD) aufgenommen, was dem 21:9- und dem klassischen 16:9-Format entspricht. Daran lässt sich erkennen, wie das Spiel mit Widescreen-Auflösungen umgeht.
Die offiziellen Systemanforderungen
Minimal | Empfohlen | Competitive / 4K Ultra | |
---|---|---|---|
Prozessor | Intel Core i5-6600 AMD Ryzen 5 1400 |
Intel Core i7-6700K AMD Ryzen 5 1600X |
Intel Core i7-8700K AMD Ryzen 7 2700X |
Arbeitsspeicher | 8 GB RAM | 12 GB RAM | 16 GB RAM |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 960 / GTX 1650 AMD Radeon RX 470 |
Nvidia GeForce GTX 1080 Ti / RTX 3060 AMD Radeon RX 6600 XT Intel Arc A770 |
Nvidia GeForce RTX 3080 / RTX 4070 AMD Radeon RX 6800 XT |
Speicherplatz | 102 GB SSD | ||
Betriebssystem | Windows 10/11 (64-Bit), DirectX 12 |
Das Grafikmenü im Detail
Eigenschaften | |
---|---|
Grafik-Presets | ✓ (Extrem, Ultra, Ausgewogen, Einfach, Minimum) |
Einzelne Grafikoptionen | ✓ |
FPS-Limiter | ✓ |
Dynamische Auflösung | Nein |
Spieleigenes Up-/Downscaling | ✓ / ✓ |
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia | ✓ / ✓ |
Nachschärfen | ✓ |
FPS-Counter | ✓ |
Sonstige Overlays | ✓ |
VRAM-Auslastungsanzeige | ✓ |
Live-Vorschau | Nein |
Vergleichs-Screenshots | Nein |
Detaillierte Beschreibungen | ✓ |
Integrierter Benchmark | ✓ |
Die Ladezeiten
Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt drei Mal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache vorliegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Sofern das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.
Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 9 7950X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe-SSD ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.
In das Hauptmenü | Vom Menü zur Testsequenz | Shader-Kompilierung |
---|---|---|
57 Sekunden | 14 Sekunden | ✓ (einmalig, mehrere Minuten) |
Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität
Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion bei Technik-Tests nicht immer die Möglichkeit, die Performance auf der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch stets eine generelle Einordnung der Kompatibilität an.
Aktuell hat Valve aber noch keine Einordnung zur Steam-Deck-Kompatibilität für Call of Duty: Black Ops 6 bekanntgegeben.