Dragon Age: The Veilguard im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
2/3Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 2204) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 24H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia sowie Intel genutzt.
Treiberversion | Game Ready | |
---|---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.20.19.05 | ✓ |
Nvidia GeForce | GeForce 566.03 | ✓ |
Intel Arc | 6130 | ✓ |
Die 20 Sekunden lange Testsequenz findet in der Open World während der Mission „Übergang der Schatten“ im Arlathan-Wald statt. Die Sequenz zeigt sehr viel Vegetation, darüber hinaus gibt es volumetrische Effekte sowie eine größere Reflexion zum Ende der Szene zu sehen. Die GPU-Anforderungen sind sehr hoch, für gewöhnlich läuft das Spiel ein Stück schneller. Die RT-Kosten der Szene sind dagegen moderat, wobei die resultierenden Frameraten aufgrund der höheren Anforderungen dennoch vergleichbar (AMD) bis niedriger (Nvidia) sind.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Ultra-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality |
2.560 × 1.440 | Ultra-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality |
3.840 × 2.160 | Ultra-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality |
Bei Raytracing | Reflexionen & Umgebungsverdeckung Ein, Raytracing Ultra |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD (Update)
Die im Artikel genutzte Testsequenz ist sehr anspruchsvoll, meistens ist die Framerate in Dragon Age: The Veilguard höher. Aus diesem Grund sollten auch 50 FPS bei den Messungen angepeilt werden, in den meisten anderen Sequenzen liegen dann rund 60 FPS an.
Die Benchmarks zu Dragon Age: The Veilguard zeigen durchweg starke Nvidia-Grafikkarten, während die Radeon-Beschleuniger auf Basis von RDNA 3 viele Renderpixel benötigen, um in Fahrt zu kommen. Das ist sehr gut zu erkennen im Duell GeForce RTX 4070 gegen Radeon RX 7800 XT, in dem die Nvidia-Grafikkarte in Full HD einen hohen Vorsprung von 20 Prozent hat, der in WQHD bereits ordentlich auf 12 Prozent zusammengeschrumpft ist und in Ultra HD nur noch 3 Prozent beträgt.
Das merkwürdige daran ist, dass dies nur die AMD-Grafikkarten auf Basis von RDNA 3 betrifft, die Vorgängermodelle mit RDNA 2 haben dieses Problem nicht. So liefert die GeForce RTX 3080 in Full HD 19 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 6800 XT und in WQHD sind es immer noch 20 Prozent. In Ultra HD sind es dann nur noch 7 Prozent, was aber einen anderen Grund hat. Weiter unten dazu mehr.
In den Grafikkarten-Benchmarks lässt sich auch gut ein zu knapper Grafikspeicher bei einigen Grafikkarten erkennen. So ist die GeForce RTX 3060 in Full HD zum Beispiel satte 35 Prozent schneller als die Radeon RX 6650 XT, deren 8 GB großer VRAM in Verbindung mit dem halbierten PCIe-Interface einfach viel zu wenig sind. GeForce-Karten mit 8 GB und voller PCIe-Anbindung zeigen derweil kein Problem. Die GeForce RTX 3080 in Ultra HD hingegen schon, sie ist gegenüber der Radeon RX 6800 XT plötzlich langsamer als in niedrigeren Auflösungen.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing (Update)
Der Speichermangel macht sich bei den Raytracing-Benchmarks noch deutlicher bemerkbar. Gar nicht so sehr bei den 8-GB-Modellen, doch zeigt zum Beispiel die GeForce RTX 3080 mit ihren 10 GB bereits in WQHD Abnutzungserscheinungen, denn der Abstand zur GeForce RTX 4070 mit 12 GB wird plötzlich deutlich größer, während die Radeon RX 6800 XT näher heran kommt. 12 GB sind wiederum in Ultra HD nicht mehr genug: So bleibt der Abstand GeForce RTX 4080 Super mit 16 GB zu GeForce RTX 4070 mit 12 GB in Full HD sowie WQHD gleich, steigt in Ultra HD aber deutlich an – weil der RTX 4070 der VRAM ausgeht.
Das merkwürdige Verhalten von RDNA 3 in niedrigen Auflösungen bleibt auch mit Raytracing bestehen. So ist die Radeon RX 7800 XT in Full HD nur 5 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in WQHD sind es 11 Prozent und in Ultra HD 14 Prozent. RDNA 3 ist zwar besser bezüglich Raytracing als RDNA 2, doch sollte sich das dann auch schon in Full HD zeigen.
Wenig verwunderlich zu sehen ist die RT-Stärke sämtlicher Nvidia-Grafikkarten. Die Radeons halten in der Testszene zwar gut mit, verlieren aber dennoch an Boden. So ist die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD ohne RT 8 Prozent schneller als die Radeon RX 7900 XTX, mit den Strahlen sind es dann 17 Prozent. Die GeForce RTX 4070 ist ohne Raytracing in WQHD 12 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT, mit dem Feature sind es 17 Prozent.
Empfehlungen für mehr FPS
In Dragon Age: The Veilguard gibt es zwei effektive Optionen, um im GPU-Limit die Framerate zu erhöhen. Die Möglichkeit Nummer eins ist das Upsampling. Vor allem GeForce-Nutzer können problemlos aggressivere Modi als Quality auf der Suche nach mehr FPS nutzen. In Ultra HD gilt dies auch für FSR, in geringeren Auflösungen leidet die Bildqualität dann aber gut sichtbar.
In dem Fall sollte zuerst der Blick auf die Grafik-Presets geworfen werden. Vor allem die Detailstufe „Hoch“ ist ein guter Kompromiss aus Bildqualität und Performance. Primär leidet mit Hoch das Level of Detail (LOD), es ploppen deutlich mehr Gegenstände aus dem Nichts vor dem Spieler auf beziehungsweise Objekte wechseln sichtbarer ihre Detailstufe, was auf Ultra kaum bis gar kein Problem ist. Dafür steigt mit Hoch gegenüber Ultra die Framerate aber auch um 12 Prozent auf einer Radeon RX 6800 XT an.
Ab dem Grafik-Preset „Mittel“ werden die optischen Einbußen groß, weil mit dieser Einstellung das LOD richtig aggressiv arbeitet und sich diverse Objekte kurz vor der Spielfigur massiv optisch ändern oder gar aus dem Nichts auftauchen. Darüber hinaus wird die Vegetation sichtbar zurückgefahren und auch die Objektqualität leidet. Als Ausgleich gibt es weitete 26 Prozent mehr FPS, die im Notfall nützlich sein können. Vom Niedrig-Preset rät die Redaktion dagegen ab, damit wird Dragon Age: The Veilguard eine sehr hässliche Angelegenheit.
Gutes Frame Pacing mit nur kleinen Problemen
Dragon Age: The Veilguard kompiliert beim ersten Spielstart oder nach einer Neuinstallation des GPU-Treibers einige Minuten lang Shader vorab, was auch effektiv funktioniert. Shader-Kompilierungsruckler sind beim Test nicht aufgefallen. Was es dagegen in geringer Form gibt, sind Traversal-Ruckler, die jedoch eigentlich nur mess-, nicht aber spürbar sind. Das passiert zum Beispiel während der ComputerBase-Testsequenz, in der alle Grafikkarten zu selben Zeit mehrmals eine geringe Abweichung bei den Frametimes aufweisen. Negative Auswirkungen hat dies aber nicht.
Davon abgesehen ist das Frame Pacing gut, sowohl die GeForce RTX 4080 Super als auch die Radeon RX 7900 XTX zeigen einen sehr guten Frametime-Verlauf, ganz gleich ob Raytracing an- oder abgeschaltet ist. Die Abstände zwischen den einzelnen Bildern sind gering und variieren kaum.
Wirklich sorgenlos ist man ab 16 GB VRAM
Ab einem 16 GB großen Grafikkarten-Speicher arbeitet Dragon Age: The Veilguard zu allen Lebenslagen problemlos und auch nach längerer Spielzeit gibt es keinerlei Schwierigkeiten. Bei einem kleineren Speicherausbau ist das nicht unbedingt der Fall.
Mit 8 GB läuft das Spiel zumindest auf einer GeForce-Grafikkarte mit vollem PCIe-Interface in Full HD ohne Raytracing einwandfrei, zumindest gilt das für die Testsequenz. Das bedeutet aber nicht, dass es bei längerer Spielzeit nicht doch zu Problemen kommen kann. Denn diese gibt es auf einer Radeon mit 8 GB und halbiertem PCIe-Interface durchaus, dort ist die Performance des Spiels schlecht und die Texturdetails müssen reduziert werden.
Mit einem 10 GB großen VRAM ist die Situation deutlich entspannter, zumindest in Full HD sowie WQHD ohne Raytracing und für Full HD mit Raytracing, was problemlos läuft. WQHD inklusive RT stockt auf der GeForce RTX 3080 bei voller Texturqualität hingegen immer mal wieder – auch wenn die Framerate eigentlich noch ordentlich ist.
Mit 12 GB zeigen sich dann auch in Ultra HD keine Schwierigkeiten mehr, dasselbe gilt für Raytracing in WQHD. Nur in UHD mit RT zeigen sich ab und zu noch einige Haker, die vermutlich auf den Speicherausbau zurück zu führen sind.