Homeworld 3 im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
2/3Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | Game Ready | |
---|---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.5.1 | Nein |
Nvidia GeForce | GeForce 552.44 | ✓ |
Intel Arc | 5518 | ✓ |
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Episch-Preset |
2.560 × 1.440 | Episch-Preset |
3.840 × 2.160 | Episch-Preset, DLSS/FSR Quality |
Bei Raytracing | RT-Schatten „Ein“ |
Ein wichtiges Wort zu den Testsequenzen
Homeworld 3 zeigt bezüglich der Performance ein extremes Verhalten. So ermöglicht das Game eine eigentlich ziemlich hohe Framerate, dreistellige FPS sind zu Spielbeginn keine Seltenheit. Nun kommt jedoch ein deutliches Aber: In Partien mit großen Kämpfen schwankt das zu Beginn einer Partie große GPU-Limit sehr schnell in ein komplettes CPU-Limit um. Das Verhalten ist so extrem, dass zum Beispiel die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD nicht mal mehr zur Hälfte ausgelastet ist – auf einem Ryzen 9 7950X3D!
Die GPU-Benchmarks haben kaum etwas mit der Realität zu tun
Gleichzeitig sinkt die Framerate stark. Aus über 200 FPS zu Spielbeginn einer Partie werden innerhalb von Minuten in einem Gefecht teils weniger als 50 FPS und das Game beginnt dann auch gerne zu ruckeln. So einen extremen Performance-Wechsel gibt es eigentlich nie. Ob dann überhaupt die CPU das Problem beziehungsweise das Limit darstellt, ist jedoch ohnehin fraglich. Nicht nur, dass Homeworld 3 fast keinen Gebrauch von Multi-Core-Nutzung macht, auch die einzelnen Threads werden kaum ausgelastet. Obwohl die Grafikkarte gefühlt schon im Idle-Modus ist, werden auch einzelne CPU-Kerne des Spiels oft nur bis zu 65 Prozent ausgelastet. Vermutlich hat Homeworld 3 nicht mal ein Problem mit einer zu geringen CPU-Leistung, sondern innerhalb der Engine scheint irgendetwas völlig zu klemmen, sodass bei einer größeren Partie weder GPU noch CPU ausgelastet werden können.
Nun hat sich ComputerBase vor Testbeginn die Frage gestellt, wie so ein Spiel überhaupt getestet werden soll. Der klassische Grafikkarten-Marathon ergibt kaum einen Sinn, denn die Grafikkarte ist in Homeworld 3 nur selten der limitierende Faktor. Da GPU-Tests im CPU- oder Engine-Limit aber ebenso wenig sinnvoll sind, testet ComputerBase einige Grafikkarten bei einer frühen Kampagnenmission, in der die GPU-Last hoch ist. Um sie hoch zu halten, wird auch auf Upsampling jeglicher Art in Full HD und WQHD verzichtet. Hier gibt es zu bedenken, dass die Frameraten deutlich höher sind, als sie in einer gewöhnlichen Partie sein werden – teils um den Faktor 5! Die GPU-Benchmarks in Homeworld 3 sind also eher ein theoretisches Szenario, das sehr weit vom Worst-Case-Szenario entfernt ist.
Die CPU-Benchmarks werden in einem großen Gefecht durchgeführt
Darüber hinaus führt die Redaktion CPU-Benchmarks durch, die in einem gänzlich anderen Szenario entstehen. Dazu wurde zuerst ein 2-vs.-2-Gefecht gespielt, was sich in Homeworld 3 speichern und als Replay mit unveränderten Anforderungen abspielen lässt. Bereits nach fünf Minuten in solch einer Partie liegt die Framerate des Games im Keller und die Grafikkarte spielt überhaupt keine Rolle mehr. Die Kamera ist nach diesen 5 Minuten Wartezeit auf ein größeres Gefecht zentriert und dann wird der Benchmark erstellt.
CPU-Benchmarks auf einer RTX 4090
ComputerBase hat die folgenden Prozessor-Benchmarks in Kombination mit einer GeForce RTX 4090 durchgeführt. Zugleich wird die Auflösung auf 1.280 × 720 zurückgeschraubt und zusätzlich DLSS „Ultra-Performance“ hinzugeschaltet, um die GPU so weit wie möglich aus dem Spiel zu nehmen. In Verbindung mit der gewechselten Testsequenz spielt die Grafikkarte in diesem Szenario überhaupt keine Rolle mehr, die Geschwindigkeit wird einzig durch die CPU bestimmt. Auch in höheren Auflösungen gibt es bei der Testsequenz immer noch kein GPU-Limit und der Prozessor bleibt alleine bestimmend.
AMD ist mit 3D-V-Cache unschlagbar
Bei den GPU-Benchmarks gibt es einen klaren Gewinner und bei den CPU-Benchmarks ist das eben so, wobei dieses Mal AMD hervor sticht. So schneiden sämtliche CPUs mit zusätzlichem 3D-V-Cache extrem stark in Homeworld ab: Nicht nur der Ryzen 7 7800X3D ist schneller als Intels Flaggschiff-Modell, dasselbe gilt für den Ryzen 7 5800X3D.
Und das nicht zu knapp. Bereits der Ryzen 7 5800X3D ist 9 (AVG-FPS) respektive 12 Prozent (Perzentil-FPS) schneller als der Core i9-14900K. Der aktuelle Ryzen 7 7800X3D liegt dann schon um 16 beziehungsweise 20 Prozent vorne und der Ryzen 9 7950X3D um 19 sowie 24 Prozent. Interessanterweise schneiden Core i9-14900K und Core i5-14600K gleich schnell ab, für gewöhnlich ist Intels schnellstes Modell ein paar Prozentpunkte schneller unterwegs – doch nicht so in Homeworld 3.
Das merkwürdige dabei ist, dass die Intel-CPUs zu Beginn der Spielpartie los sprinten als gäbe es kein Morgen und zu Anfang auch mehr FPS abliefern als die Ryzen-Gegenspieler. Doch mit mehreren Einheiten auf dem Bildschirm geht den Core-Produkten dann irgendwie die Puste aus, diese verlieren dann deutlich mehr Bilder pro Sekunde als die Ryzen-Riege.
Immerhin, im Vergleich zu den aktuellen Ryzen-Ablegern ohne zusätzlichen Cache schaut es gut für die Intel-Riege aus. Der Core i5-14600K liefert 6 bis 9 Prozent mehr FPS als der Ryzen 7 7700X. Gegenüber dem Ryzen 7 5800X hat der Core i5-12600K dagegen wieder das Nachsehen und liegt um 6 Prozent zurück.
Zen 4 ist kaum schneller als Zen 3
Ebenso interessant: Zen 4 ist in Homeworld 3 kaum schneller als Zen 3. Der Ryzen 7 7700X ist gerade einmal 3 Prozent schneller als der Ryzen 7 5800X. Bei den X3D-Ablegern ist der Unterschied etwas größer, da die Taktdifferenz größer ist, doch auch da ist der Abstand erstaunlich gering.
Ganz anders dagegen sieht es bei der älteren Zen-2-Generation aus, die chancenlos ist. Der Ryzen 5 3600 ist 21 Prozent langsamer als der Ryzen 7 5800X und ruckelt sowie zuckelt etwas hilflos während einer größeren Schlacht herum.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Bevor es zur Analyse der Grafikkarten-Benchmarks geht, sei erwähnt, dass sie kaum praxisrelevant für das Spielerlebnis in Homeworld 3 sind. Sie sind vielmehr von theoretischer Natur, denn die GPU limitiert nur zu Beginn einer Partie.
Homeworld 3 zeigt ungewöhnliche Ergebnisse bei den Grafikkarten-Benchmarks. Auf GeForce-Modellen läuft das Strategiespiel mit Abstand am besten und die Unterschiede sind groß. So ist die GeForce RTX 4080 in Ultra HD in AAA-Titeln für gewöhnlich 2 Prozent langsamer als die Radeon RX 7900 XTX, in Homeworld 3 ist die GeForce aber satte 29 Prozent schneller – so einen großen Unterschied hat es vielleicht noch nie zuvor gegeben.
AMD Radeon hat durchweg große Probleme
Diese Unterschiede ziehen sich durch die gesamte Produktpalette und alle Auflösungen, auch wenn der Abstand bei weniger Renderpixeln kleiner wird – die Tendenz bleibt aber. Die Radeon RX 7800 XT ist gegen die GeForce RTX 4070 ebenfalls völlig chancenlos, dasselbe gilt im Duell Radeon RX 6800 XT gegen GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6650 XT gegen GeForce RTX 3060. Alle gewinnt Nvidia mit großem Vorsprung für sich.
Auch zwischen einzelnen Generationen gibt es Interessantes zu berichten. Nicht bei Nvidia, denn Ampere und Ada Lovelace verhalten sich wie gewohnt. So sieht es aber nicht beim Vergleich zwischen RDNA 3 und RDNA 2 aus, den die aktuelle RX-7000-Hardware spielend für sich gewinnt. Die Radeon RX 7800 XT ist im Spiele-Durchschnitt nur 4 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in Homeworld 3 sind es aber gleich 19 Prozent. Das hat auch zur Folge, dass die GeForce RTX 3080 einen schon lächerlich großen Vorsprung von 44 Prozent auf die Radeon RX 6800 XT hat.
Wiederum normal verhalten sich Intel-Grafikkarten. Die Arc A770 ist 4 Prozent flotter als die GeForce RTX 3060. Damit ist die Grafikkarte zwar klar langsamer als die GeForce RTX 3060 Ti, nimmt es aufgrund der schlechten AMD-Performance jedoch erfolgreich mit der Radeon RX 6700 XT auf.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing
Mit hinzugeschalteten Raytracing-Schatten ändert sich in Homeworld 3 gar nicht so viel. Nvidia-Grafikkarten schmecken sie wenig verwunderlich besser als den AMD-Pendants, sonderlich groß sind die Unterschiede aber auch nicht. So verliert die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD 11 Prozent ihrer FPS, bei der Radeon RX 7900 XTX sind es etwas höhere 16 Prozent. Das ist ein Leistungsverlust, der in Kauf genommen werden sollte, da er in der Praxis eben ohnehin kaum eine Rolle spielt.
Die ältere Grafikkarten-Generation verliert ähnlich viel Leistung durch Raytracing. Die GeForce RTX 3080 wird in Ultra HD um 13 Prozent langsamer, die Radeon RX 6800 XT um 18 Prozent. Lovelace und RDNA 3 büßen also leicht weniger Performance ein als Ampere und RDNA 2, wobei die Unterschiede klein sind.
Interessant sind dann noch Intels Arc-Grafikkarten, die diesbezüglich ähnlich abschneiden. Die Arc A770 wird in Full HD durch die hübscheren Schatten um 16 Prozent langsamer, die vergleichbar schnellen Nvidia-Produkte verlieren 14 Prozent (RTX 3060) respektive 19 Prozent (RX 6700 XT). Intel liegt also genau in der Mitte zwischen AMD und Nvidia.
Benchmarks in Full HD mit reduzierten Details
Maximale Grafikdetails benötigen meistens eine schnelle Grafikkarte. Wer allerdings ein eher günstiges Modell besitzt, muss selbst mit Upsampling oft die Grafikdetails reduzieren, um ein flüssiges Bild zu erhalten. Folgende Testreihe zeigt daher Benchmarks in Full HD mit einer verringerten Detailstufe und vergleichsweise langsamen Grafikkarten.
Mit dem Mittel-Preset zeigt sich in Homeworld 3 eine regelrechte Leistungsexplosion. Die GeForce RTX 3060 läuft dann mit satten 167 statt 74 FPS, was einer Steigerung von 126 Prozent entspricht. Mit der Radeon RX 6650 XT liegen dann 153 statt 60 FPS an und damit sogar 155 Prozent mehr. Das ist eine extrem hohe Steigerung.
Die Unterschiede sind durchweg groß
So lässt sich die Grafik von Homeworld 3 aber nur schwer ertragen. Anstatt TAA kommt als Kantenglättung nur noch FXAA zum Einsatz, was in einer absoluten Flackerhölle resultiert. Entsprechend ist es ratsam, das Antialiasing händisch wieder hochzudrehen.
Davon abgesehen verlieren vor allem die Schatten deutlich an Details und zeigen an den Rändern dann schon richtige Treppenstufen. Zugleich werden manche Details an den Raumschiffen überhaupt nicht mehr dargestellt und auch die Beleuchtung funktioniert weniger gut. Das Mittel-Preset verliert gegenüber „Episch“ damit schon deutlich an optischer Atmosphäre, dafür gibt es allerdings einen großen Batzen Performance obendrauf.
Das Framepacing ist eine Katastrophe
Das Framepacing ist in Homeworld 3 eine absolute Katastrophe, anders lässt es sich nicht bezeichnen. Ganz gleich welche Hardware im Rechner steckt: Die Frametimes geraten in dem Spiel immer mal wieder völlig aus dem Tritt und es hakt dann spürbar. Je nach Auflösung ändert sich das Verhalten, wobei es in niedrigen Auflösungen immer schlechter als in hohen Auflösungen ist, was vermuten lässt, dass es nicht durch die Grafikkarte ausgelöst wird.
Wäre Homeworld 3 ein Ego-Shooter, wäre das Game so kaum spielbar. Als Echtzeitstrategiespiel ist die Situation immerhin deutlich entspannter, auch wenn man ziemlich häufig die Kamera nachjustiert. Rund fühlt sich der Titel eigentlich zu kaum einer Zeit an, sogar bei hohen Frameraten ruckelt und zuckelt er.
So etwas darf es eigentlich nicht geben
Auch wenn dies für ein Strategiespiel kein Dealbreaker ist, hätte Homeworld 3 so eigentlich nicht erscheinen dürfen. Der technische Zustand ist eine kleine Katastrophe.
8 GB sind für WQHD zu wenig
Grafikkarten mit nur 8 GB geraten in Homeworld 3 bei vollen Texturdetails schnell in die Bredouille. In Full HD gibt es zumindest bei einer kurzen Spielesession noch keine Probleme, in WQHD ist dies aber anders. Auch ohne Raytracing werden die Haker auf entsprechenden Grafikkarten spürbar größer, hier müssen die Texturdetails reduziert werden. GPU-Modelle mit 10 GB erleiden dasselbe Schicksal dann in Ultra HD. Ab 12 GB gibt es keine VRAM-Probleme mehr.