MechWarrior 5: Clans im Test: Spielkritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist MechWarrior 5: Clans? (Update)

Clans ist das bislang beste MechWarrior, halten Tester fest. Der Fokus auf eine lineare Story gelingt. Es trübt vor allem der Zustand des Spiels.

Geschichte überzeugt

In Clans übernehmen Spieler die Rolle von Invasoren, die das Zentrum des menschlichen Lebensraums „befreien“ wollen. Wenn es daran einen Kritikpunkt gibt, dann dass gerade der Einstieg für Neulinge im BattleTech-Universum schwierig ist. Die Zielgruppe sind aber eher andere: Die Kampagne sei eine „Liebeserklärung an BattleTech-Fans“ und leiste „exzellente Arbeit“, lobt Xbox Era, denn Piranha Games schafft laut PC Gamer einen BattleTech-Roman zum Mitspielen.

Das liegt dem Vernehmen nach an tollen Zwischensequenzen und der Tatsache, dass die Entwickler das Thema ernst betrachten und nicht auf typische Kriegs-Klischees setzen. Lediglich manche Dialogzeilen und Nuancen gehen daneben, heißt es – das sei allerdings verschmerzbar.

Arcade-Sim

Gekämpft wird abwechslungsreich, befinden Tester. Die größte Kritik an Missionen und Welten äußert Gaming Bolt. Sie böten nichts noch nie gesehenes, aber kompetente Abwechslung und Pacing. IGN und PC Gamer loben Clans zudem für die „Mech-Simulation“. Eine tonnenschwere Kampfmaschine zu steuern fühle sich großartig an. Die reine Action, lautet hier das Urteil, macht richtig Spaß, selbst wenn man die BattleTech-Begriffe nicht kenne.

Dabei verschiebt der Titel die serientypische „Simulationslastigkeit“ – so sich das Abbilden rein fiktiver Mechs so nennen kann – ein wenig stärker Richtung Arcade, fügt Xbox Era an. Tiefgang gibt es dennoch genug: Das Basteln mit Forschung, Upgrades und Mech-Ausstattung als weiterer Eckpfeiler eines MechWarrior-Titels wird dem Vernehmen nach auch hier gekonnt umgesetzt.

Gut, aber nicht jetzt

IGN wünscht sich am Ende des Spiels nach etwa 25 Stunden gleich den nächsten Durchgang herbei. Warum der Metacritic-Score in Anbetracht des vielen Lobes bei nur 79 Punkten liegt, hat Gründe in der Technik. Die – fast schon traditionell – nutzlose KI der Mech-Mitstreiter trübt den Spaß. Dazu kommen Bugs, auch im Coop-Modus sowie Performance-Probleme, die vor allem auf Steam bemängelt werden. Das Bild wird insofern schnell klar: Vor dem Kauf lohnt sich auch als Fan der Serie das Abwarten erster Patches. Danach wartet gute Mech-Unterhaltung.

Wertungsüberblick für MechWarrior 5: Clans
Publikation Wertung
Gaming Bolt 7/10
God is a Geek 8/10
IGN 8/10
PC Gamer 82/100
Xbox Era 7.5/10
Metacritic Presse: 79/100
Nutzer: -/10

Fazit

MechWarrior 5: Clans ist technisch das vielleicht anspruchsvollste Spiel überhaupt, wenn von etwaigen Extremszenarien wie Full Raytracing (Pathtracing) in anderen Titeln abgesehen wird. Die maximale Detailstufe ist auf kaum einer Hardware schaffbar, in Ultra HD benötigt es auch auf einer flotten GeForce RTX 4080 DLSS Performance um auf einen grünen Zweig zu kommen. Aber auch mit reduzierten Grafikdetails, die nur leicht an Qualität kosten, muss die Grafikkarte nach wie vor schnell sein.

Mit den extremen Anforderungen schießt MechWarrior 5: Clans sicherlich über das Ziel hinaus und die Entwickler wissen das. Denn noch vor dem Launch wurde ein Patch angekündigt, der von Leistungsverbesserungen spricht. Kurz nach dem Release des Spiels soll dieser erscheinen, der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Ebenso, was genau er bringt.

Immerhin erhält man dafür auch eine ganz schicke, wenn auch keine Top-Grafik. Gerade die Gefechte sind optisch sehr spektakulär.

Auch abseits der Performance läuft die PC-Version von MechWarrior 5: Clans noch nicht ganz rund. AMD FSR funktioniert ausgerechnet auf Radeon-Grafikkarten nicht korrekt und ist daher nicht benutzbar – obwohl Upsampling unabdingbar in dem Spiel ist. Darüber hinaus macht FSR auch optisch in dem Spiel Probleme, hier wäre es wünschenswert, wenn es das vermutlich in diesem Fall klar bessere TSR geben würde.

GeForce-Besitzer haben das Problem nicht, DLSS funktioniert einwandfrei und erzeugt durchweg das bessere Bild als die native Auflösung mit der spieleigenen Kantenglättung. Oben drauf kommen dann noch die von der Unreal Engine bekannten Traversal-Stotterer, die in dem Titel mittelmäßig ausgeprägt sind. Die sind nicht sonderlich störend, fallen aber durchaus immer mal wieder auf.

MechWarrior 5: Clans im Benchmark-Test

Insgesamt läuft die PC-Version von MechWarrior 5: Clans zum Start also nicht sonderlich rund, die generelle Performance sowie das nicht korrekt funktionierende FSR (und das fehlende TSR) sind die Hauptprobleme des Spiels, die schnellstmöglich angegangen werden müssen. Abseits dessen hat es mit Ausnahme der Traversal-Stotterer keine weiteren technischen Probleme gegeben, abgestürzt ist das Spiel zum Beispiel nicht einmal.

Die technischen Merkmale
MechWarrior 5: Clans Eigenschaften
Entwickler Piranha Games
Publisher Piranha Games
Engine Unreal Engine 5.4
API DirectX 12
Nvidia Reflex
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR Nein
Widescreen (21:9) ✓ (Screenshot-Vergleich)
Kantenglättung TAA
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS Super Resolution
Nvidia DLSS Frame Generation
Nvidia DLSS Ray Reconstruction Nein
AMD FSR Super Resolution
AMD FSR Frame Generation Nein
Intel XeSS Super Resolution Nein
Epic UE TSR Nein
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA)
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Raytracing
Software-Lumen (UE5) ✓ (Beleuchtung)
Hardware-Lumen (UE5) Nein
Globale Beleuchtung Nein
Reflexionen Nein
Schatten Nein
Umgebungsverdeckung Nein
Full Raytracing Nein
Direkt zur Raytracing-Analyse
Tuning-Tipps für mehr FPS
Release-Datum 17. Oktober 2024
Preis zum Release Unbekannt

ComputerBase hat MechWarrior 5: Clans von der zuständigen PR-Agentur zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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