Spider-Man 2 im Test: Spielkritik und Fazit
3/3Wie gut ist Marvel’s Spider-Man 2?
Mit großer Macht kommt große Verantwortung. Der obligatorische Satz eines Spider-Man-Artikels ist damit aus dem Weg. Und treffend, denn Entwickler und Spiel werden der Marke gerecht, sagen Rezensionen.
Überall verbessert
Dass Spider-Man kaum verbessert werden müsste, hätte niemand unterschrieben. Mit der vollen Fortsetzung setzt Insomniac überall an und verbessert das an sich bewährte Konzept in nötigen und allen übrigen Bereichen. Das betont im Grunde jeder Bericht: Kampf, Fortbewegung und Spielwelt werden geschliffen, auch der neue Wingsuit bereichere das Spiel, notieren Tester. Bewegung und Action nach bewährtem Grundformat begeistern durchgehend.
Die grandiose Story gilt dabei als der „eigentliche Star“ (GameSpot) des Spiels. Sie überzeugt mit „cinematischer“ Inszenierung und spektakulären Bosskämpfen. Im Grunde sei Spider-Man 2 ein Film zum Mitspielen mit permanenten Überraschungen und Wendungen (VGC).
Open-World begeistert
Als ein weiterer Protagonist wird die Spielwelt beschrieben. New York setzen die Entwickler lebhafter in Szene, lassen ihre Welt aber auch lebendiger werden. Auf universelle Zufriedenheit stößt, dass Nebenaufgaben nun kleine Geschichten erzählen und reine Abklapper-Tätigkeiten in der Frequenz abgenommen haben. Vereinzelt, etwa bei GameStar, bleibt dies in der Grundstruktur aber ein Kritikpunkt.
Kritisiert werden Kleinigkeiten: Für GamesRadar fühlt sich die erweiterte Spielwelt nutzlos an, weil sie das Gameplay nicht bereichert, dazu falle das Pacing im letzten Drittel der Story etwas ab. Regelmäßig konstatieren Tester wie bei der PC Games jedoch, dass das Spiel als Fortsetzung zwar größer, aber nicht aufgeblähter geworden ist. Die Spielzeit wird dabei übereinstimmend mit 25 bis 30 Stunden beziffert.
Es ist das Original
So entsteht am Ende das „exemplarische Superhelden-Spiel“ (GamesRadar+), das im positiven Sinn einer Achterbahnfahrt gleicht (Destructoid). Alles in allem zündet die Open-World-Formel damit erneut – Spider-Man 2 ist ein hervorragendes Action-Abenteuer mit hohem Unterhaltungswert geworden.
Publikation | Wertung |
---|---|
Eurogamer | 9/10 |
Eurogamer | 4/5 |
GamesRadar+ | 5/5 |
GameSpot | 8/10 |
GameStar | 90/100 |
PC Games | 9/10 |
VGC | 5/5 |
Metacritic | Presse: 90/100 Nutzer: 8.7/10 |
Fazit
So wie zum Start vor anderthalb Wochen hätte Spider-Man 2 nicht auf dem PC erscheinen dürfen. Jetzt, mehr als eine Woche nach Release des Spiels, ist der Zustand bereits deutlich besser, aber eine Woche lang hat es auf vielen Systemen massiv Probleme gegeben – angefangen bei Grafikfehlern bis hin zu Abstürzen am laufenden Band. Eine Verschiebung von gerade einmal einer Woche hätte Sony, den Entwicklern und den Spielern massive Kopfschmerzen sowie Kritik erspart, aber so kam es nicht – aus welchen Gründen auch immer.
Noch immer läuft Spider-Man 2 auf dem PC nicht perfekt, aber definitiv deutlich besser. Ohne Raytracing ist die Performance auf AMD- und Nvidia-Grafikkarten ordentlich, auch wenn letztere die Nase leicht vorn haben. Mit Raytracing ist der FPS-Verlust massiv, ganz gleich welche Hardware im Rechner steckt. Nvidia-GPUs zeigen wie gewöhnlich große Vorteile gegenüber der AMD-Konkurrenz, schlussendlich muss aber auch auf einer GeForce der Detailgrad zurück gefahren werden. Hier lautet die Empfehlung der Redaktion, die nicht sonderlich gelungenen RT-Schatten und die RT-Umgebungsverdeckung schlicht gänzlich abzuschalten.
DLSS 4 Transformer macht einen richtig guten Job
Ein wichtiges Hilfsmittel auf der Suche nach mehr FPS ist in Spider-Man 2 wie so oft Upsampling, wobei sowohl DLSS als auch FSR ordentlich funktionieren – wenn auch DLSS wie gewohnt eine oder zwei Qualitätsstufen über FSR angesiedelt ist.
FSR funktioniert in Ultra HD noch ordentlich, wenn auch nicht optimal. Auf und davon zieht DLSS aber, wenn Raytracing und zugleich Ray Reconstruction genutzt wird. Bereits mit dem alten CNN-Netzwerk von DLSS 3 kann Ray Reconstruction deutlich mehr Details aus den RT-Reflexionen und den RT-Schatten holen. Schaltet man dann noch das neue Transformer-Model von DLSS 4 ein, macht die Qualität noch einmal einen Schritt nach vorne. Die Reflexionen sind nochmals detaillierter und vor allem stabiler als mit DLSS 3, darüber hinaus ist auch die generelle Bildstabilität etwas höher. Das ist ein beeindruckendes Ergebnis von DLSS 4.
Die größte verbleibende technische Baustelle ist in Spider-Man 2 für den PC aktuell das Frame Pacing, das auf jeder Grafikkarte Probleme aufzeigt. Beim Streaming der Open World gibt es immer wieder einen kleinen Schluckauf bei der Bildausgabe und je schneller sich der Spieler bewegt wird, desto größer und damit spürbarer wird dieser. Beim schnellen Bewegen durch die Stadt kommt dann noch oben drauf, dass die CPU-Last deutlich ansteigt, was die Problematik nur noch größer werden lässt.
Ein Wort zum Bilderpool: Die Bilder wurden im HDR-Modus erstellt, sind daher allesamt mittels Tone Mapping auf den SDR-Standard herunter gerechnet, was einen kleinen sichtbaren Einfluss auf die Farbdarstellung haben kann.
Der VRAM-Bedarf muss beachtet werden
Vorsichtig muss man zudem beim Grafikkarten-Speicher sein. Denn wie der erste Teil benötigt Spider-Man 2 viel VRAM, erst ab 20 GB ist das Spielerlebnis in allen Lebenslagen ungetrübt, selbst mit 16 GB kann es sonst noch zu Problemen kommen. Mit 8 GB und 12 GB müssen daher schnell Kompromisse eingegangen werden. Nvidia-Grafikkarten haben den VRAM-Mangel dabei noch am besten im Griff, AMD-Ableger etwas mehr zu kämpfen. Das ist aber nichts im Vergleich zu Intel: Bei der Arc B580 sind die 12 GB selbst für Full HD ohne Raytracing noch zu wenig.
Nachdem die Entwickler die Technik mit mehreren Updates bereits deutlich verbessert haben, ist die PC-Version von Spider-Man 2 endlich ordentlich spielbar, auch wenn es noch weitere Verbesserungen geben sollte. Wer einen potenten Rechner hat, kann das Spiel aber auch jetzt schon mit guter Grafikqualität auf einem ordentlichen Niveau erleben.
Spider-Man 2 | Eigenschaften |
---|---|
Entwickler | Insomniac Games Nixxes (PC-Portierung) |
Publisher | Sony |
Engine | Eigenentwicklung |
API | DirectX 12 |
Nvidia Reflex | ✓ |
Nvidia Reflex 2 | Nein |
AMD Anti-Lag 2 | ✓ |
HDR | ✓ |
Widescreen (21:9) | ✓ (Screenshot-Vergleich) |
Kantenglättung | TAA |
Temporales Upsampling | |
Nvidia DLSS 4 Transformer | ✓ |
Nvidia DLSS Super Resolution (SR) | ✓ |
Nvidia DLSS Ray Reconstruction (RR) | ✓ |
Nvidia DLSS Frame Generation (FG) | ✓ |
Nvidia DLSS Multi Frame Generation (MFG) | Nein |
AMD FSR Super Resolution (SR) | ✓ |
AMD FSR Frame Generation (FG) | ✓ |
Intel XeSS Super Resolution (SR) | ✓ |
Intel XeSS Frame Generation (FG) | Nein |
Native Auflösung + Upsampling | ✓ (DLAA, FSR Native, XeSS Native) |
Direkt zur Upsampling-Analyse | |
Raytracing | |
Globale Beleuchtung | Nein |
Reflexionen | ✓ |
Schatten | ✓ |
Umgebungsverdeckung | ✓ |
Full Raytracing | Nein |
Direkt zur Raytracing-Analyse | |
60 FPS im Benchmark ohne RT ab (mit DLSS/FSR Quality) | |
WQHD | RTX 4070 / RTX 3080 Ti / RX 7900 GRE / RX 6900 XT |
UWQHD | RTX 4070 Super / RX 7900 XT |
UHD | RTX 4080 |
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps | |
Release-Datum | 30. Januar 2025 |
Preis zum Release | 60 Euro 70 Euro (Digital Deluxe Edition) |
ComputerBase hat Spider-Man 2 von Publisher Sony zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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