anidees AI Crystal im Test: Vier LED-Lüfter im 5 mm dicken Glasgewand
3/4Praktische Erfahrungen
Der Hardware-Einbau in das anidees AI-Crystal geht ohne Weiteres reibungslos von der Hand. Eine Kabelabdeckung aus Kunststoff verdeckt die Sicht auf durch den Tray hindurchgeführte Kabel und erfüllt ihren Zweck gut, allerdings hätte sie optisch etwas ansprechender gestaltet werden können.
Aufgrund des geringen Platzangebots hinter dem Mainboardtray von gerade einmal 16 mm an den niedrigsten Stellen müssen Kabel mit System verlegt werden, andernfalls lässt sich das Hartglasseitenteil nicht mehr an den Stahlkorpus befestigen. Diverse Ösen, an denen sich die Kabel mit Hilfe von Kabelbindern befestigen lassen, helfen aber dabei.
Genügend Platz für eine effiziente interne Wasserkühlung
Das AI-Crystal kann auch für interne Wasserkühlungen genutzt werden. In Front und Deckel kann jeweils ein 280- oder 360-mm-Radiator untergebracht werden, am Heck ist Platz für einen 140-mm-Radiator. Inklusive Lüfter darf der Wärmetauscher in der Front nicht tiefer als 60 mm ausfallen, im Deckel stehen höchstens 63 mm zur Verfügung.
CPU-Kühler dürfen eine Höhe von 175 mm nicht überschreiten, für Grafikkarten stehen 410 mm Raum bereit. Auch beim Netzteil gibt es eine Beschränkung. Dieses darf nicht länger als 255 mm inklusive ausladender Kabelanschlüsse ausfallen.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Lautstärke
Wie der Messung an der Vorderseite zu entnehmen ist, hält die Glasfront mit 33,3 Dezibel im Vergleich zum freiliegenden Hecklüfter, der eine Geräuschkulisse von 34,5 Dezibel erreicht, einiges an Lärm zurück. Die durchschnittliche Lautstärke der 5-Volt-Messung beträgt 33,3 Dezibel. Damit darf das AI-Crystal in diesem Szenario als flüsterleise bezeichnet werden.
Dank der Festplattenentkopplung und des hohen Eigengewichtes des anidees AI-Crystal sind keine Resonanzen am Korpus des Midi-Towers auszumachen. Die erzeugten Schwingungen werden gut unterdrückt.
Ganz anders sieht es aus, wenn sich die vier weißen LED-Ventilatoren mit voller Umdrehungszahl, also 12 Volt, drehen. Hier erreicht der Midi-Tower eine Geräuschkulisse von 41,5 Dezibel im Durchschnitt und ist für den normalen Betrieb des Computers viel zu laut. An der Front ist es mit 41,6 Dezibel erwartungsgemäß ruhiger als am Heck, wo 43,2 Dezibel gemessen werden.
Temperatur
Der große Vorteil der vier Lüfter im anidees AI-Crystal ist, dass sich die darin verbaute Hardware auch gut im 5-Volt-Szenario kühlen lässt. So erreicht die CPU zusammen mit der durch einen Radiallüfter gekühlten Nvidia GTX 650 Ti Boost eine Temperatur von 50 °C. Deutlich höher fällt dieselbe Messung allerdings mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC und ihren zwei Axiallüftern aus: Hier erreicht der Prozessor eine Temperatur von 72 °C. Die beiden Grafikkarten erreichen 72 °C beziehungsweise 80 °C, Mainboard und Festplatte bewahren mit 40 beziehungsweise 27 °C einen verhältnismäßig kühlen Kopf.
Bessere Ergebnisse werden natürlich erzielt, wenn sich alle im System verbauten Ventilatoren mit einer Spannung von 12 Volt drehen. So kann die CPU-Temperatur in Kombination mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost auf 46 °C gedrückt werden, zusammen mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC sind es immerhin nur noch 61 °C. Die beiden Grafikkarten liegen mit 63 beziehungsweise 62 °C dieses Mal dicht beieinander. Die Mainboard- und Festplattentemperatur fallen mit beiden Pixelbeschleunigern mit jeweils 34 und 25 °C gleich hoch aus.
Radiallüfter haben die Nase wie so häufig vorne
Unterm Strich sind dennoch Grafikkarten mit einem Radiallüfter empfehlenswert, da sie ihre Eigenwärme effizient und ohne umliegende Hardware zu belasten direkt aus dem Gehäuse befördern. Aber auch durch Axiallüfter gekühlte Pixelbeschleuniger sind im anidées AI-Crystal an und für sich möglich. Dann ist aber vor allen Dingen mit einer deutlich erhöhten Prozessortemperatur zu rechnen.
Leistungsaufnahme
Sowohl bei anliegenden 5 als auch bei 12 Volt fällt der Verbrauch der Lüfter mit 3,8 beziehungsweise 14,8 Watt gering aus. Pro Ventilator fallen somit je nach Szenario gerundet 1 und 3 Watt an.