Asus ProArt PA602 im Test: Fazit
3/3Das Fazit zum Asus ProArt PA602 fällt im Kontrast zu den hohen Erwartungen, die die Redaktion zur Anfrage des Musters verleitet hatten, ernüchternd aus. Aufmachung und Features gaukeln etwas vor, was das Gehäuse nicht halten kann – und da täuschen auch kein schöner Karton oder Stoffbeutel drüber hinweg. Für ein Gehäuse jenseits der 200-Euro-Marke werden zu viele Abstriche bei Preis-Leistung gemacht. Dabei gibt es durchaus gute Seiten.
Das Gehäuse ist ohne Frage hervorragend verarbeitet, hat eine beachtliche Materialstärke und die Arretierungen für Front und Seitenteil zaubern ein Lächeln aufs Gesicht, das beim Anblick des ganzen Kunststoffs jedoch schnell wieder schwindet.
Die Kosten für die Verpackung und die vermeintlichen Features hätten dafür genutzt werden sollen, weniger Kunststoff zu verwenden. Auch der Staubsensor mag ein nettes Gimmick sein, doch wie oft wird jener aufblinken? Professionellen Nutzern, die ihre Computersysteme vor allem selbst bauen, dürfte auch ohne LED-Lämpchen die Reinigung des Staubfilters in den Sinn kommen. Ein weiterer Punkt: Wenn schon nicht beim Kauf die Wahl zwischen Glas- oder Metallseitenwand besteht, wäre zumindest der nachträgliche Erwerb einer solchen Gehäusewand wünschenswert.
Weiter geht es mit dem Sperrknopf am Power-Button – eine wahrlich tolle Idee, die dem daneben liegenden Reset-Knopf auch gut stehen würde. Im Test kam es binnen weniger Tage gleich zwei Mal dazu, dass er vom Sohnemann gedrückt wurde. Die Lüftersteuerung, die lediglich zwischen maximaler Drehzahl und dem BIOS-PWM-Profil wechselt, ist auch kein Profiwerkzeug. Im Inneren mag über die fixierten Kabel noch hinweggesehen werden können, doch der knapp bemessene Platz am Netzteil dürfte selbst Nutzern kleinerer Netzteile ein Dorn im Auge sein. Last but not least sei die Frage in den Raum gestellt: Gehört USB 2 überhaupt noch an ein aktuelles Gehäuse?
Die negative Liste ist lang. Wenngleich beinahe alle Punkte keine Mängel darstellen, passen sie schlicht nicht zum anvisierten Profisegment und schon gar nicht zum Preis.
Auf der Habenseite des PA602 steht neben der Verarbeitungsqualität (selbst des Kunststoffes) ein angenehm großer, aber nicht zu großer Full Tower, der mit einem tollen Kabelmanagement, einem durchdachten Innenaufbau mitsamt Haltearm und einer guten Luftkühlung aufwarten kann. Die mitgelieferten Lüfter können mit der zum Vergleich herangezogenen Referenz mithalten. Die Hardware-Temperaturen bewegen sich auf Standardniveau. Der durchdachte innere Aufbau führt indes unter hohen Lüfterdrehzahlen zu hervorragenden GPU-Temperaturen.
ComputerBase wurde das ProArt PA602 leihweise von Asus zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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