In Win 301 im Test: Kantiger, aber stylischer Mini-Tower ohne Lüfter
2/2Praktische Erfahrungen
Durch den etwas anderen Innenraumaufbau des In Win 301 gibt es beim Zusammenbau der Hardware einige Kleinigkeiten zu beachten, die diese Prozedur vereinfachen. Nachdem Mainboard, Prozessor, RAM und CPU-Kühler zu einer Einheit zusammengebaut wurden, gilt es diese in den Midi-Tower einzusetzen. Bevor dies geschieht, ist es ratsam, die 12-Volt-CPU-Stromversorgung an die Hauptplatine anzuschließen. Denn nach dem Einbau des Bundles ist es je nach verwendetem Kühler schwer bis unmöglich, dieses Kabel nachträglich anzuschließen, weil der Platz für die Hauptplatine durch den Netzteilschacht nach oben hin stark begrenzt ist.
Nachdem dies geschehen ist, lässt sich die Grafikkarte mit wenigen Handgriffen in das System einbauen. Selbiges gilt für die Festplatten. Um Lüfter im Frontbereich zu realisieren, muss zunächst das entsprechende Bracket ausgebaut werden.
An der tiefsten Stelle hinter dem Mainboardtray misst das 301 von In Win 42 mm, was für das Verlegen von Kabeln mehr als ausreichend ist. Dank der Kabelabdeckung aus Kunststoff gelingt es auch Laien problemlos, ein erstklassiges Kabelmanagement umzusetzen.
Für CPU-Kühler bietet das In Win 301 bis zu 163 mm Platz. Grafikkarten dürfen nicht länger als 330 mm tief ausfallen. Auch beim Netzteil gibt es Einschränkungen zu beachten. Dieses darf nicht tiefer als 230 mm inklusive abstehender Kabel ausfallen.
Kompatibilität von Radiatoren
Im In Win 301 kann auf dem Boden ein 240-mm-Dual-Radiator verbaut werden. Die maximale Höhe wird durch die Tiefe der Grafikkarte bestimmt, theoretisch ist aber Platz für bis zu 60 mm tiefe Wärmetauscher. Am Heck ist ein 120-mm-Single-Wärmetauscher in beliebiger Tiefe realisierbar. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass dabei die Luftzufuhr des Netzteils teilweise blockiert wird.
Auch in der Front ist ein 240-mm-Dual-Radiator umsetzbar, doch darf dieser nicht höher als 295 mm ausfallen. Jeweils ein 240-mm-Dual-Wärmetauscher in der Front und im Boden sind jedoch nicht realisierbar. Hierfür fehlt es dem Gehäuse an Tiefe.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Temperatur
Im Werkszustand wird das In Win 301 ohne einen einzigen Gehäuselüfter ausgeliefert. Um dennoch Aussagen über die Temperatur treffen zu können, wurden zwei NF-P12-Gehäuselüfter von Noctua mit einer Rahmenbreite von 120 mm in die Front eingebaut.
Bei anliegenden 12 Volt auf allen Lüftern, woraus die maximale Umdrehungszahl resultiert, erreicht der Prozessor unter Verwendung einer Nvidia GTX 650 Ti Boost mit einem Radiallüfter eine Temperatur von 48 °C. Kommt stattdessen die Asus GTX 760 DirectCU II OC mit ihren beiden Axiallüftern zum Einsatz, fällt die CPU-Temperatur um ganze 10 °C höher aus.
Die beiden Grafikkarten selbst schneiden im 12-Volt-Szenario mit jeweils 61 beziehungsweise 66 °C zugunsten der Nvidia GTX 650 Ti Boost noch verhältnismäßig kühl ab. Die Temperatur des Mainboards erreicht maximal 37 °C und der Wert der Festplatte stagniert bei 30 °C. Die beiden zuletzt genannten Temperaturen fallen unter Verwendung der Nvidia GTX 650 Ti Boost mit ihrem Radiallüfter einige °C kühler aus.
Durch Axiallüfter gekühlte Grafikkarten setzen der Prozessortemperatur zu
Wird die Drehzahl aller im System verbauten Lüfter auf 5 Volt gedrosselt, hat dies aufgrund des niedrigeren Luftdurchsatzes höhere Temperaturen zur Folge. Die Prozessortemperatur erreicht nun einen Wert von 56 °C zusammen mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und ist damit lediglich 8 °C wärmer als im vorausgegangenen Szenario. Deutlich kritischer ist die Temperaturzunahme unter Verwendung der Asus GTX 760 DirectCU II OC. Weil die durch den Pixelbeschleuniger im Gehäuse verwirbelte Luft nicht mehr so gut wie zuvor abtransportiert wird, erreicht die CPU eine Temperatur von 71 °C und fällt damit 13 °C höher aus.
Während die Nvidia GTX 650 Ti Boost bei anliegenden 5 Volt mit 75 °C noch im grünen Bereich bleibt, liegt die Asus GTX 760 DirectCU II OC mit ermittelten 84 °C bereits leicht drüber. Kritisch ist der gemessene Wert jedoch noch nicht, aber ein paar Grad Celsius mehr und es muss mit einem Heruntertakten der Grafikkarte gerechnet werden. Die Mainboard- und Festplattentemperatur liegen mit 43 beziehungsweise 32 °C noch völlig im Rahmen.
Grafikkarten mit Axiallüftern stellen im In Win 301 grundsätzlich kein Problem dar. Radiallüfter ziehen aber insbesondere die Prozessortemperatur nicht allzu stark in Mitleidenschaft, weil sie ihre Eigenwärme zum Großteil direkt selbst aus dem Gehäuse befördern. Wer also Wert auf niedrige Temperaturen legt, greift zu einem Pixelbeschleuniger mit einem Radiallüfter, auch wenn das oft zulasten der Lautstärke geht.
Fazit
In Win ist mit dem 301 mal wieder ein erstklassig verarbeitetes und ansehnliches Computergehäuse gelungen. Die Formgebung ist schlicht, wird durch eine auf Wunsch einschaltbare Frontpanel-Beleuchtung optisch weiter aufgewertet und bei Gefallen sind Lichtspielereien dank des großen getönten Echtglasseitenteils keine Grenzen gesetzt.
Auch im Praxistest konnte der Mini-Tower punkten. Der Einbau von Hardware gestaltet sich einfach, selbst eine kleine Wasserkühlung ist im 301 realisierbar.
Keine Gehäuselüfter mitzuliefern, ist eine schwache Leistung
Kritik gilt es hinsichtlich der Gehäuselüfter auszuüben. Dem In Win 301 liegt nämlich nicht ein einziges Exemplar bei. Auch wenn es sicher Käufer gibt, die sich so oder so andere Ventilatoren hinzugekauft hätten: Es gibt mindestens genauso viele Käufer, die sich mit den Lüftern glücklich schätzen, die in einem Computergehäuse bereits vormontiert sind.
Abseits der Lüfterproblematik ist das In Win 301 ein durchaus empfehlenswerter Mini-Tower, der viele kleine Highlights bietet, ohne zu dick aufzutragen. Die gebotene Leistung ist mit einem aktuell aufgerufenen Preis von 83 Euro als fair zu bewerten.
- Beleuchtetes Frontpanel
- Gute Festplattenentkopplung
- Sehr gutes Kabelmanagement
- Seitenteil aus getöntem Echtglas
- In verschiedenen Farben erhältlich
- Hochwertige Verarbeitungsqualität
- Keine Lüfter im Lieferumfang
- Kein Staubfilter für rechtes Seitenteil
Preisvergleich
Das In Win 301 ist neben der im heutigen Test gezeigten Version auch noch in weißer Farbe ohne Aufpreis erhältlich. Zu erwähnen ist, dass das Frontpanel bei der weißen Ausgabe nicht rot, sondern blau illuminiert ist.
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