Testverfahren:
Unsere Gehäusetests werden immer nach dem gleichen Prinzip durchgeführt. Detaillierte Informationen stehen in einem ComputerBase-Bericht zur Verfügung.
Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von ATX- und µATX-Gehäusen gegeben. Lediglich die Temperaturen der ATX- und µATX-Mainboards sind zu unterschiedlich, um sie miteinander zu vergleichen.
Lautstärke
Die Lautstärkemessungen wurden mit einem „Voltcraft Digitales Schallpegelmessgerät SL-100“ durchgeführt, das Schallpegel im Bereich von 30 bis 120 Dezibel misst. Die Grundlautstärke des Messraumes lag bei subjektiv empfundener Stille unterhalb des Messbereiches, also bei weniger als 30 Dezibel. Die Entfernung betrug hierbei einen halben Meter – um der üblichen geringsten Distanz zwischen Benutzer und System nahe zu kommen.
Leider wurden zum In Win H-Frame keine Lüfter mitgeliefert. Dementsprechend ist es wenig sinnvoll, eine Lautstärkemessung durchzuführen, da wir die Geräuschkulisse der Ventilatoren und nicht die der Hardware messen wollen. Trotzdem möchten wir ein paar Worte zum Thema Lautstärke im Edelcase loswerden und uns mit den Gegebenheiten auseinandersetzen.
Bedingt dadurch, dass das Chassis fast rundum geöffnet ist, gelangt Lärm ungehindert aus dem Inneren des Gehäuses. Das Chassis wird zwar mit hervorragenden passiven Kühlmöglichkeiten beworben, bietet aber dennoch die Möglichkeit, Lüfter nachzurüsten. Sind Ventilatoren erwünscht, so sollte man unbedingt darauf achten, leise Lüfter zu wählen, sofern man Wert auf eine angemessene Arbeitsatmosphäre legt.
Die fehlende HDD-Entkopplung macht sich dadurch bemerkbar, dass Festplatten starke Resonanzen an das Gehäuse übertragen. Subjektiv bewertet wird das Gehäuse aber durch sein hohes Eigengewicht sowie durch die gummierten Standfüße sehr gut entkoppelt. Die Resonanzen sind deshalb akustisch nicht oder nur wenig wahrnehmbar.
Temperatur
Die Temperaturen wurden gemessen, während das System FurMark im Xtreme-Burning-Modus absolvierte und dabei die Grafikkarte auf Temperatur gebracht wurde. Parallel dazu wird der Prozessor mit Prime95 (Download) im Maximum-Heat-Modus ausgelastet. Da die auf diese Weise erzeugte Auslastung im Alltag faktisch unmöglich ist, werden so die maximalen Temperaturen erzielt und jeder Proband kann zeigen, was in ihm steckt. Dokumentiert werden die Temperaturwerte mit Hilfe des Diagnose-Tools Everest Ultimate Edition.
Bei den Temperaturen schüttelt das H-Frame das Ass aus dem Ärmel und zeigt das große Potenzial, das in einem geöffneten Gehäuse steckt. Bis auf die Temperaturermittlung der CPU bei 12 Volt anliegender Lüfterspannung ist es in allen Disziplinen Tabellenspitzenreiter. Ähnliches ist bei 5 Volt anliegender Spannung zu beobachten.
Apropos fehlende Lüfter: Es handelt sich beim In Win H-Frame um ein nur auf das nötigste reduziertes Chassis. Man muss hier klar zwischen dem trennen, was weiter durch die Zugabe von Ventilatoren möglich gewesen wäre und zwischen dem, was man für den Preis an Leistung erwarten darf. Weiterhin steht die Frage im Raum, was „Otto-Normalverbraucher“ benötigt, sofern er ein Gehäuse wie das H-Frame überhaupt in Erwägung zieht.
Die Kühlleistung ist überzeugend. In Anbetracht der guten Kühleigenschaften ist eine passive oder semi-passive Kühlung des Systems mit entsprechenden Kühlkörpern erdenklich. An dieser Stelle kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass wir es mit einem extravaganten Designerchassis zu tun haben und mit keinem Hochleistungstower, der versucht ein breites Spektrum von Interessen und Anforderungen abzudecken.