Der Mini-Tower von Phanteks ist ausgezeichnet verarbeitet und fühlt sich bis in die letzte Ecke toll an. Es macht Spaß, sich mit dem Gehäuse zu beschäftigen, weil es äußerst vielschichtig ist.
Der Einbau der Hardware verläuft absolut reibungslos. Nach dem Einsetzen des Mainboards erfolgt die Festplattenmontage. Nachdem der 3,5"-Datenträger in die Schiene eingelegt ist, lässt er sich mittels zweier Arme, von denen jeder jeweils zwei Stifte zur Fixierung besitzt, befestigen und in den Käfig einschieben. Dort hält die Kombination aller Komponenten sehr gut. Die kleinere 2,5"-Festplatte ist schnell in der Mainboardtray-Aufhängung verbaut.
Flott ist auch das Netzteil eingesetzt. Bei modularen Geräten und eingebauten Festplattenkäfig empfiehlt es sich die Kabel vorher anzubringen, da es ansonsten unter Umständen zu Engstellen beim Einbau der Stromversorgung kommen kann. Wird der modulare Festplattenkäfig nicht benötigt und ausgebaut, fällt die Längenbeschränkung von 215 Millimeter für das Netzteil weg.
Zu guter Letzt werden der Pixelbeschleuniger verbaut und alle Komponenten mit Strom versorgt. Beim Kabeldurchführen halten die Gummimanschetten normaler Belastung problemlos stand. Praktisch sind die vielen Klettverschlüsse, denn sie lassen sich im Gegensatz zu Kabelbindern einfach wieder öffnen, falls ein Kabel doch woanders entlang verlegt werden soll.
Im Phanteks Enthoo Evolv ist für CPU-Kühler bis hin zu 185 mm Platz. Grafikkarten dürfen das Maß von 360 mm nicht überschreiten. Hinter dem Mainboardtray steht mit 26 mm ausreichend Raum für das Verlegen von Kabeln zur Verfügung.
In der Front kann neben den kleineren Singleradiatoren für Wasserkühlungen auch ein 240-mm-Dualradiator untergebracht werden. Im Deckel ist sogar für ein 280-mm-Exemplar Platz, sofern kein 5,25"-Laufwerk verbaut wird. Das Schlusslicht bildet das Heck, wo sich ein 140-mm-Singleradiator verstauen lässt. Mehr Informationen zu den Beschränkungen beim Einbau einer Wasserkühlung stellt der Hersteller per PDF-Datei (Seite 24) bereit.
Im 5-Volt-Betrieb ist das Phanteks Enthoo Evolv mit durchschnittlich 33 Dezibel noch als leise einzustufen. Wenn beide Ventilatoren mit voller Umdrehungsgeschwindingkeit rotieren, ist allerdings Schluss mit der idyllischen Atmosphäre, denn hier werden im Durchschnitt 41,3 Dezibel und damit fast genauso viel wie beim großen Bruder erreicht. Immerhin: Während der Testphase waren keinerlei Vibrationen am Korpus auszumachen.
Bei den Temperaturmessungen spielt das Phanteks Enthoo Evolv seine Karten voll aus. In Verbindung mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und dem Radiallüfter erreicht der Prozessor eine Temperatur von 39 °C während der 12 Volt- beziehungsweise 49 °C während der 5-Volt-Messung. Die Grafikkarte selbst bleibt mit 61 °C respektive 74 °C äußerst kühl.
Kommt die Asus GTX 760 DirectCU II OC mit den Axiallüftern zum Einsatz, so fällt die CPU-Temperatur mit 50 °C im 12-Volt- beziehungsweise 58 °C im 5-Volt-Betrieb spürbar höher aus als mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost. Der Pixelbeschleuniger selbst erreicht 66 °C respektive 81 °C.
Die Mainboad- und Festplattentemperaturen fallen bei beiden Grafikkarten ähnlich, jedoch immer zugunsten der Nvidia GTX 650 Ti Boost aus. Im Phanteks Enthoo Evolv empfiehlt sich daher die Verwendung einer Grafikkarte mit Radiallüfter, sofern keine weiteren Ventilatoren nachgerüstet werden und die Lautstärke nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Mit 1,5 Watt im 5-Volt-Betrieb beziehungsweise 4,1 Watt bei anliegenden 12 Volt liegt der Verbrauch der Lüfter im grünen Bereich. Es muss bedacht werden, dass größere Ventilatoren einen größeren Verbrauch als kleinere haben.