Asus GeForce RTX 2070 Strix im Test: Kleiner Turing gegen GTX 1080 GLH und RX Vega 64 Nitro+
3/4Benchmarks in 2.560 × 1.440
Das höhere Power-Target der Asus GeForce RTX 2070 Strix OC macht sich gegenüber der GeForce RTX 2070 Turbo aus demselben Hause bezüglich der Performance positiv bemerkbar. Die Grafikkarte liefert im Durchschnitt in 2.560 × 1.440 acht Prozent mehr Bilder in der Sekunde und sieben Prozent bessere Frametimes. Damit arbeitet die von Haus aus übertaktete Grafikkarte auch sieben Prozent schneller als die Gainward GeForce GTX 1080 Phoenix GLH der vorherigen Generation, was der einfachen GeForce RTX 2070 nicht vergönnt ist. Die Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ wird um dreizehn Prozent hinter sich gelassen.
Wenn die GeForce RTX 2070 Strix OC manuell übertaktet wird, lässt sich die Performance um weitere sechs Prozent steigern. Der Abstand zur ebenfalls übertakteten GeForce RTX 2070 Turbo liegt dann aber nur noch bei vier Prozent, da diese trotz geringeren Power-Targets nicht allzu stark niedriger taktet. Der Abstand zu einer GeForce GTX 1080 Ti FE beträgt dann noch geringe vier Prozent, die GeForce RTX 2080 FE ist noch um zwölf voraus.
Ein minimaler Unterschied zwischen den BIOS-Versionen
Sämtliche Benchmarks wurden mit dem standardmäßig genutzten Performance-BIOS erstellt. Mit dem alternativen Quiet-BIOS wird die Grafikkarte jedoch selbst messbar kaum langsamer, da die Taktraten und das Power-Target gleich bleiben. Mit dem Quiet-BIOS verliert die GeForce RTX 2070 Strix weniger als ein Prozent Performance, was selbst kaum messbar ist.
Die Asus GeForce RTX 2070 Strix OC übertaktet zwar die TU106-GPU, nicht aber den GDDR6-Speicher. Alleine deswegen variiert der Abstand zur GeForce RTX 2070 Turbo von Spiel zu Spiel. Zusätzlich spielt es eine Rolle, wie sehr das Power-Target der einfachen Version limitiert. So ist die GeForce RTX 2070 Strix OC in Star Wars Battlefront II satte fünfzehn Prozent schneller als die GeForce RTX 2070 Turbo. Dort limitiert das Power-Target deutlich. In Assassin's Creed Unity liegt das teure Modell dagegen nur um vier Prozent vorne, da die Leistungsaufnahme in diesem Spiel die einfache Turbo-Version nur minimal ausbremst.
- Assassin's Creed: Origins
- Call of Duty: WWII
- Destiny 2
- Elex
- F1 2018
- Far Cry 5
- Final Fantasy XV
- Ghost Recon: Wildlands
- Hellblade: Senua's Sacrifice
- Jurassic World
- Kingdom Come: Deliverance
- Mittelerde: Schatten des Krieges
- Monster Hunter World
- Shadow of the Tomb Raider (DX12)
- Star Wars: Battlefront 2
- Wolfenstein 2
Lautstärke & Kühlung
Das deutlich bessere Kühlsystem der teuren Modelle einer Grafikkarten-Serie ist zweifelsohne der mit Abstand größte Vorteil gegenüber den günstigeren Versionen. So ist die Asus GeForce RTX 2070 Turbo mit 44 Dezibel durchweg zu hören und für den einen oder anderen auch zu laut. Die Asus GeForce RTX 2070 Strix OC arbeitet dagegen mit 33 Dezibel (1.370 Umdrehungen in der Minute) und kann so auch in einem Silent-PC verbaut werden. Selbst in ruhigen Spielszenen macht die Grafikkarte nur durch ein leises Lüfterrauschen auf sich aufmerksam.
Allerdings gilt das nur mit dem Quiet-BIOS, das manuell auf der Karte selber angeschaltet werden muss. Im Werkszustand, sprich mit dem Performance-BIOS, wird die Grafikkarte mit 41,5 Dezibel (1.880 Umdrehungen) deutlich lauter. Das ist zwar nicht störend und auch immer noch leiser als die Turbo, aber schlicht völlig unnötig. Mit dem Quiet-BIOS ist die Grafikkarte dagegen (quasi) genauso leise wie gute Partnermodelle der letzten Generation beziehungsweise von AMD. Die Gainward GeForce GTX 1080 Phoenix GLH ist mit 33 Dezibel genau gleich laut, die Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ mit 32 Dezibel minimal leiser.
Es gibt kaum elektronische Störgeräusche
Das Testexemplar der GeForce RTX 2070 Strix OC hat nur wenig mit elektronischen Störgeräuschen zu kämpfen. Erst bei hohen dreistelligen Frameraten gibt es ein recht lautes Fiepen, vorher höchstens ein leises Surren, was aus einem geschlossenen Gehäuse nicht zu hören ist.
Auch unter Windows hinterlässt die Asus GeForce RTX 2070 Strix OC eine gute Figur. Mit dem Quiet-BIOS schalten die Lüfter ab und die Grafikkarte arbeitet völlig lautlos – so soll es sein. Mit dem Performance-BIOS agieren die Lüfter dagegen weiter mit etwa 800 Umdrehungen in der Minute. Das ist zwar sehr leise, bei genauem Hinhören lassen sich die Lüfter aber durchaus ausmachen.
Die GeForce RTX 2070 Strix OC bleibt immer kühl
Die Asus GeForce RTX 2070 Strix OC bleibt auch mit dem Quiet-BIOS sehr kühl. Wärmer als 72 Grad Celsius wird die TU106-GPU nicht, mit dem Performance-BIOS sind es gar nur 64 Grad. Die GeForce RTX 2070 Turbo aus demselben Hause wird mit 76 Grad Celsius trotz deutlich höherer Lautstärke wärmer.
Messung der Leistungsaufnahme
Die Asus GeForce RTX 2070 Strix OC lässt ein höheres Power-Target als die GeForce RTX 2070 Turbo zu – die sich an Nvidias Referenzvorgaben hält – und entsprechend ist auch die Leistungsaufnahme höher. Während sich die Turbo mit 168 Watt zufrieden gibt, kommt die Strix auf eine Leistungsaufnahme von 221 Watt und damit von zusätzlichen 53 Watt. Daher benötigt die Grafikkarte ähnlich viel wie die etwas langsamere Gainward GeForce GTX 1080 Phoenix GLH. Eine GeForce RTX 2080 fordert noch einmal 8 Watt mehr. Wird die GeForce RTX 2070 Strix manuell übertaktet, steigt die Leistungsaufnahme um weitere 20 Watt auf 241 Watt an.
Auf dem Windows-Desktop benötigt die GeForce RTX 2070 Strix OC mit 12 Watt 1 Watt mehr als die GeForce RTX 2070 Turbo und somit 4 Watt mehr als die GeForce GTX 1080 Phoenix GLH. Bei einem UHD-Video auf YouTube steht mit 23 Watt dagegen 1 Watt weniger auf dem Messgerät als bei dem einfachen Modell, aber immer noch 2 Watt mehr als bei der Vorgängergeneration.
Performance pro Watt
Mehr Performance benötigt einen höheren Takt, mehr Takt erhöht die Leistungsaufnahme. Und das führt in fast allen Fällen zu einer schlechteren Energieeffizienz. So auch auf der Asus GeForce RTX 2070 Strix OC, die weniger effizient arbeitet als die Asus GeForce RTX 2070 Turbo. So liefert das schnellere Modell 18 Prozent weniger Performance pro Watt als die einfache Version.
Die Grafikkarte ist damit zwar immer noch energieeffizient, kommt aber nicht auf das sehr hohe Niveau der GeForce GTX 1080 Ti FE und der GeForce RTX 2080 FE. Das Performance-pro-Watt-Verhältnis ist minimal besser als bei der Gainward GeForce GTX 1080 Phoenix GLH. Die Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ ist in dieser Disziplin weit abgeschlagen. Die GeForce RTX 2070 Strix OC liefert 50 Prozent mehr Performance pro Watt als die AMD-Grafikkarte.