Intel Lunar Lake im Test: Fazit

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Volker Rißka (+2)
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Intel Core Ultra Series 2 alias Core Ultra 200V alias Lunar Lake feiert im Asus Zenbook S 14 (UX5406) einen gelungenen Einstand. Das Topmodell Core Ultra 9 288V kann im Test trotz Startschwierigkeiten, die einmal mehr im Zusammenspiel mit Windows 11 24H2 auftreten, überzeugen. Am Ende fährt das Gesamtpaket insbesondere Qualcomm als neuem Herausforderer in die Parade.

Intel Lunar Lake alias Core Ultra 200V im Asus Zenbook S 14 (UX5406) im Test
Intel Lunar Lake alias Core Ultra 200V im Asus Zenbook S 14 (UX5406) im Test

Der Intel Core Ultra 9 288V zeigt eine sehr hohe Leistung in Single-Core-Szenarien, wenn die neuen Performance-Kerne zum Einsatz kommen. Hier steht das Modell auf ähnlichem Niveau wie Qualcomms Chips, AMD folgt mit kleinem Abstand hinterher, Apple liegt jedoch vorn.

Einen sehr deutlichen Schritt nach vorne macht die neue Xe2-Grafikeinheit im Intel Core Ultra 200V. Keine geringere als die Radeon 890M in AMD Strix Point alias Ryzen AI 300 ist der Gegenspieler und damit die bis dato schnellste mobile iGPU. Dabei liefert Intel dieses Mal nicht nur in 3DMark-Tests eine gute Leistung, sondern auch in handfesten Spielen und benötigt dafür auf gleichem Leistungsniveau sogar noch weniger Energie.

Herausforderer Qualcomm steht in dem Segment in Sachen Leistung und Kompatibilität nicht einmal auf dem gleichen Platz, an der Treiber- und Software-Front hat der Arm64-Herausforderer noch viel aufzuholen.

Wird maximale CPU-Leistung in parallelisierten Anwendungen gefordert, muss wiederum Lunar Lake zurückstecken. Mit den 4+4 Kernen bei im Testmuster maximal 33 Watt muss die CPU die Konkurrenz von AMD und Qualcomm mit jeweils 12 Kernen weit ziehen lassen – auch bei gleichem Verbrauch legt der Ryzen AI 9 HX 370 gegenüber dem Core Ultra 9 288V fast 70 Prozent Multi-Core-Leistung oben drauf. Apple wiederum fährt im MacBook Air ein ähnliches Leistungsgefüge wie Lunar Lake.

Die aufgebohrte NPU kann die theoretischen TOPS in ersten Praxistests ebenfalls unter Beweis stellen. Hier gibt es unterm Strich das gleiche Niveau wie mit Qualcomms Chips, was angesichts nahezu gleicher TOPS auch erwartet wurde.

Intel Lunar Lake alias Core Ultra 200V im Asus Zenbook S 14 (UX5406) im Test
Intel Lunar Lake alias Core Ultra 200V im Asus Zenbook S 14 (UX5406) im Test

Im Asus Zenbook S 14 wird der CPU ein großer 72-Wh-Akku im ultra-kompakten 14-Zoll-Chassis zur Seite gestellt, was insbesondere im produktiven Einsatz mit einer extrem guten Akkulaufzeit von 17 Stunden belohnt wird, sofern der Dark Mode in Windows gefahren wird und viel Schwarz auf dem Bildschirm zu sehen ist, was dem OLED gefällt. Im Light Mode fällt der Akkutest der UL Procyon Suite (Office) gut drei Stunden niedriger aus, liegt aber immer noch auf sehr hohem Niveau.

Dank ausdauerndem Akku, sehr gutem OLED-Display und dem Gesamtpaket des Intel Core Ultra 9 288V ist das Zenbook S 14 in der getesteten Variante ein nicht nur sehr dünnes und edles, sondern auch ein sehr leistungsstarkes Notebook, welches in dem Format bisher kaum Konkurrenz fürchten muss, es sei denn, es geht um Multi-Core-Performance. Mit über 2.000 Euro als Preis in der getesteten Konfiguration ist es aber auch kein günstiger Vertreter.

Der eigentliche Gegenspieler ist nach dem heutigen Tage weiterhin der altbekannte: AMD. Strix Point liefert eine vergleichbare iGPU und eine höhere Multi-Core-Leistung, Intel liegt bei Single-Core-Lasten, AI und wahrscheinlich der Idle-Effizienz vorne. „Wahrscheinlich“ deshalb, weil der direkte Vergleich aktuell noch nicht möglich war: Strix Point lag der Redaktion bis dato nur im 16-Zoll-Format vor.

Zusammen beweisen AMD Strix Point und Intel Lunar Lake im Jahr 2024, dass x86 im mobilen Umfeld keinesfalls überholt ist und man Arm nicht zwangsläufig fürchten muss, wenn auch die Fertigung halbwegs auf Augenhöhe liegt. Es ist die Umsetzung, die entscheidet, und nicht die ISA. Und hier hat Arm letztlich im Windows-Umfeld noch weitaus größere Baustellen als x86 vorzuweisen, sodass zum jetzigen Zeitpunkt in einem Notebook für Windows ein Intel- oder AMD-Chip der Stand der Dinge bleibt. Akkulaufzeit gibt es inzwischen auch mit diesen Modellen.

ComputerBase wurde Asus Zenbook S 14 leihweise von Intel unter NDA zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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