AMD vs. Intel im XMG Neo 16: Ryzen 9 9955HX vs. Core Ultra 9 275HX von 15 bis 180 Watt

AMDs und Intels neue HX-Notebook-CPUs sind da: Desktop-Prozessoren für den mobilen Einsatz. Im neuen XMG Neo 16 treten im Test Ryzen 9 9955HX und Core Ultra 9 275HX gegeneinander an. Das Duell „AMD Fire Range“ vs. „Intel Arrow Lake-HX“ ist stellenweise gar keins, im Mittel aber doch ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.
AMD HX vs. Intel HX – das steckt dahinter
Mobile HX-CPUs wurden von Intel mit der 12. Gen Core ins Leben gerufen und daraufhin von AMD mit Ryzen 7000 Mobile in dieser Form übernommen: Es handelt sich in beiden Fällen um die größten Desktop-Prozessoren, nur für den mobilen Einsatz in ein BGA-Package verlegt. Sie bieten maximal so viele Kerne wie ein Core Ultra 9 285K (Test) oder ein Ryzen 9 9950X(3D) (Test), wenn auch auf einem niedrigeren TDP-Niveau. Aber in manchen Notebooks kommen sie den Desktop-Varianten extrem nahe.
Das Einsatzgebiet der beiden schnellsten Prozessorserien für Notebooks ist klar definiert: Sie sollen gepaart mit einer zusätzlichen diskreten Grafiklösung wie einer neuen GeForce RTX 5090 Laptop GPU (Test) ein Erlebnis bieten, das einem klassischen Desktop-PC gleichkommt – nur eben mit den Vorteilen eines mobilen Begleiters.
Sowohl Intel Arrow Lake-HX als auch AMD Fire Range adressieren ein Marktsegment, welches einen höheren Energiebedarf als Grundlage bieten kann und auch sollte. Arrow Lake-HX profitiert dabei aber von Intels Know-How im Notebook-Segment und der neuen Tile-Architektur, denn der vormalige Desktop-Prozessor lässt sich den nachfolgenden Testergebnissen zufolge wie eine klassische stromsparende Notebook-Lösung konfigurieren und bietet dann auch die entsprechende Leistung. Bei AMD Fire Range ist das anders, wie sich zeigen wird.
Zwei XMG Neo 16 als Testobjekt
Die perfekte Basis für den Vergleich ist das neue XMG Neo 16, das es „baugleich“ sowohl mit Intel Arrow Lake-HX (Neo 16 E25) als auch AMD Fire Range gibt (Neo 16 A25).

Die Notebooks sind hinsichtlich Chassis, Display und auch GPU-Optionen (RTX 5090 bis 5070 Ti Laptop GPU) identisch. Es gibt nur eine Ausnahme: Das Intel-Modell bietet Thunderbolt 4 respektive USB 4, das AMD-Modell aber nicht nur kein Thunderbolt, sondern belässt es auch maximal bei USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit/s.

Das neue XMG Neo 16 (E25) konnte bereits seit Ende Februar vorbestellt werden. Und wie in der Community bereits im Januar vom Hersteller in Aussicht gestellt, gibt es inzwischen auch die Version „A25“ mit AMD Fire Range – ebenfalls zum Vorbestellen.
Bei der AMD-Variante gibt es auch noch einmal eine CPU-Auswahl: Im April können Kunden mit dem Modell mit Ryzen 9 9955HX rechnen, wer bis Mai warten kann, kann auch den Ryzen 9 9955HX3D bestellen – quasi ein Ryzen 9 9950X3D (Test) im BGA-Format.
- XMG Neo 16 (E25) mit Core Ultra 9 275HX ab 2.699 Euro
- XMG Neo 16 (A25) mit Ryzen 9 9955HX ab 2.649 Euro
- XMG Neo 16 (A25) mit Ryzen 9 9955HX3D ab 2.864 Euro

Das XMG Control Center als große Spielwiese
Beide Varianten verfügen über das bekannte XMG Control Center, mit dessen Hilfe sich CPU und GPU in Bezug auf die maximal aufgenommene Leistung in einem extrem breiten Band anpassen lassen.

Bei den GPUs sind 80 bis 175 Watt (5080) respektive 95 bis 175 Watt (5090) möglich, bei den CPUs geht die Spanne sogar noch weiter: Von 10 bis 210 Watt lassen sich lang-, mittel- und kurzfristige Limits in 1-Watt-Schritten bei Intel einstellen, von 30 bis 145 Watt ist das bei AMD erlaubt.
Weitere Details zu den neuen XMG Neo 16 E25 und A25 liefert die News zur Ankündigung:
AMD Fire Range und Intel Arrow Lake-HX Überblick
AMD und Intel machen es sich bei den neuen Produkten vergleichsweise einfach. Beide nehmen den Desktop-Chip alias Intel Arrow Lake-S und AMD Granite Ridge und setzen ihn auf einem zu verlötenden BGA-Package ins Notebook. Dies bedeutet, dass grundlegende Strukturen und alle Features mitgenommen werden, aber auch die Probleme der jeweiligen Lösungen.
AMD Ryzen 9 99550HX und Intel Core Ultra 9 275HX sind dabei jeweils die Nummer 2 im Portfolio. Bei Intel gibt es darüber noch den 285HX; traditionell ein „Halo-Chip“, der nur sehr selten am Markt zu sehen sein wird. Das macht bei klassischen CPUs oft aber wenig Sinn, da für die sprichwörtlichen letzten einhundert Megahertz ein unverhältnismäßig hoher Aufpreis gezahlt werden muss, der im Notebook ohnehin nicht an der TDP und/oder Kühlung vorbeikommt.
Beim Ryzen 9 9955HX3D oberhalb des Ryzen 9 9955HX von AMD ist das anders. Dieser bietet einen der CCDs mit gestapeltem L3-Cache, was sich positiv auf Spiele auswirkt – sofern denn der CCD mit dem Cache auch ordnungsgemäß darauf läuft, – Stichwort Gamebar. Immerhin Tests zum Desktop-Modell dieser Variante alias AMD Ryzen 9 9950X3D gab es vor wenigen Tagen. Und natürlich liegt im Notebook auch das GPU-Limit niedriger: Die RTX 5090 Laptop GPU ist schließlich nur unwesentlich schneller als eine RTX 5070 im Desktop-PC.
Modell | Codename | Kerne/ Threads |
Basistakt | Turbotakt | Grafik | Grafiktakt | L3-Cache | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AMD Ryzen 9 9955HX3D | Zen 5 (4 nm) | 16/32 | 2,5 GHz | 5,4 GHz | RDNA 2, 2 CUs | 2,2 GHz | 128 MByte | 54+ Watt |
AMD Ryzen 9 9955HX | 16/32 | 2,5 GHz | 5,4 GHz | 64 MByte | ||||
AMD Ryzen 9 9850HX | 12/24 | 3,0 GHz | 5,2 GHz | |||||
Intel Core Ultra 9 285HX | ARL-HX (3 nm) | 8P+16E/24 | 2,8 GHz | 5,5 GHz | 4 Xe-Cores | 2 GHz | 36 MByte | 55+ Watt |
Intel Core Ultra 9 275HX | 2,7 GHz | 5,4 GHz | 1,9 GHz | |||||
Intel Core Ultra 7 265HX | 8P+12E/20 | 2,6 GHz | 5,3 GHz | 30 MByte | ||||
Intel Core Ultra 7 255HX | 2,4 GHz | 5,2 GHz | 1,85 GHz | |||||
Intel Core Ultra 5 245HX | 6P+8E/14 | 3,1 GHz | 5,1 GHz | 3 Xe-Cores | 1,9 GHz | 24 MByte | ||
Intel Core Ultra 5 235HX | 2,9 GHz | 1,8 GHz |
Beim Speicher liegt der Vorteil bei Intel: Arrow Lake unterstützt im Notebook DDR5-6400, AMD Fire Range nur DDR5-5600 – also exakt so wie Granite Rapids im Desktop. Das Neo 16 setzt beides ab Werk so um, bietet im BIOS aber auch OC-Profile an.
Alle Intel-CPUs bringen entgegen der AMD-Plattform zudem eine kleine NPU mit. Mit 13 TOPS fällt diese jedoch unter die Kategorie „nicht genug für Copilot+“. Im Kern handelt es sich dabei um das Silizium von Meteor Lake, nur etwas höher getaktet und so von 11 auf 13 TOPS gebracht.