Intel Pentium 4 2,2 GHz und AthlonXP 2000+ im Test: Der Kampf der Titanen
2/24Überblick
Merkmale | Pentium 4 (alt) | Pentium 4 (neu) | Athlon XP |
---|---|---|---|
Kern | Willamette | Northwood | Palomino |
Fertigung | 0,18µm | 0,13µm | 0,18µm |
Sockel | 423 | 478 | SockelA |
Taktrate | 1300-2000MHz | 1600-2200MHz | 1333-1666 MHz |
Transistoren | 42 Millionen | 55 Millionen | 37,5 Millionen |
DIE-Size | 217 mm2 | 146 mm2 | 128 mm2 |
Front-Side-Bus | 100 MHz / 400 MHz QDR | 100 MHz / 400 MHz QDR | 133 MHz / 266 MHz DDR |
L1-Execution-Cache | 12.000 µ-Ops (Trace Cache) | 12.000 µ-Ops (Trace Cache) | 64 KB |
L1-Daten-Cache | 8 KB | 8 KB | 64 KB |
L1-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
L2-Cache | 256KB | 512 KB | 256KB |
L2-Bandbreite | 256 Bit | 256 Bit | 64 Bit |
L2-Cache-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
Hardware Data Prefetching | Ja | Ja | Ja |
VCore | 1,75 Volt | 1,5 Volt | 1,75 Volt |
Befehlssätze | MMX SSE / SSE2 |
MMX SSE / SSE2 |
MMX / 3DNow! 3DNow!+ / SSE |
Temperatur Diode | Ja | Ja | Ja (noch nicht ausgereift) |
Multiprozessor-fähig | Nein | Nein | Nein |
Speichertypen | SDRAM, DDR-SDRAM RDRAM |
SDRAM, DDR-SDRAM RDRAM |
SDRAM, DDR-SDRAM |
CPU-Architektur | 20-stufige Pipeline | 20-stufige Pipeline | 15-stufige (FPU) 10-stufige (ALU) Pipeline |
Die Tabelle zeigt zwar sehr schon die Unterschiede der einzelnen Prozessoren auf, jedoch gibt sie mitnichten einen Aufschluss darüber, welcher Prozessor denn nun der schnellste ist. Denn auch die besten technischen Daten nützen nur bedingt etwas, wenn nicht auch das Zusammenspiel all dieser Komponenten einwandfrei funktioniert. Hier spielt Intels 20 stufige Pipeline eine enorm wichtige Rolle, doch darauf gehen wir später genauer ein.
Die Tabelle macht auch die Unterschiede zwischen dem Willamette und Northwood sehr schön deutlich. Im Zuge des geschrumpften Fertigungsprozesses stellte Intel zusätzlich noch die Leiterbahnen von Aluminium auf Kupfer um, da Kupfer der bessere Leiter ist. Außerdem konnte Intel auf der nun kleineren DIE-Fläche 512 KB anstatt wie bisher beim Willamette 256 KB L2-Cache unterbringen. Durch diese 256 KB mehr Cache des Northwood ist auch der Anstieg der Transistoren um 13 Millionen zu erklären, die alle auf den zusätzlichen Cache zurückzuführen sind. Ansonsten hat sich neben einer ebenfalls durch den neuen Fertigungsprozess begründeten niedrigeren Kern-Spannung und somit auch geringeren Abwärme nicht viel geändert.
Zumindest auf dem Papier hat Intels Pentium 4 dem Athlon XP technologisch und technisch einiges voraus. Ob sich dies auch in Leistung umschlägt, beleuchten wir natürlich im weiteren Verlauf des Reviews.
Eine weitere nicht direkt auf den Prozessor bezogene Änderung hat Intel ebenfalls im Zuge der Umstellung des Fertigungsprozesses vorgenommen. Intel verwendet nun größere Wafer, d.h. die Wafer-Scheiben sind nun 300 anstatt 200 Millimeter im Durchmesser. Dies hat zum einen den Vorteil, dass fast doppelt so viele CPU-Kerne auf einen Wafer passen und zum anderen wird der Verschnitt, der bei einem runden Wafer logischerweise entsteht, bei einem größeren Wafer prozentual deutlich gesenkt. Da Intel den Fertigungsprozess von 0.18µm auf 0.13µm umgestellt hat, macht sich die Vergrößerung der Wafer gleich doppelt bezahlt. Auf einem alten Wafer fanden noch 144 Willamette-Kerne Platz, auf einem 300 Millimeter großen Wafer dafür schon knapp über 200. Durch den neuen Fertigungsprozess wird diese Zahl noch einmal auf maximal 484 Northwood-Chips erhöht. Die erheblich bessere Ausbeute eines Wafers senkt natürlich auch die Produktionskosten, was sich früher oder später auch in den Preisen niederschlagen sollte. Im Moment produziert Intel noch auf 200 Millimeter großen Wafern, doch der Umstieg ist in vollem Gange.
Legt man einen Northwood neben einen Athlon XP fällt sofort auf, dass der Pentium 4 dank seines Vorsprungs in der Fertigungstechnik um einiges kleiner ist und einen so genannten Heat Spreader besitzt, der den Prozessor-Kern bedeckt. Doch dazu mehr in unserem nächsten Abschnitt, der Technik des Pentium 4.