Gaming-Benchmarks: Gaming-Benchmarks mit RTX 3090 Ti, Taktraten und Leistungsaufnahme
2/3Der Einfluss des Testparcours
Selten zeichnete sich die Diskussion über den wahren neuen Spitzenreiter in Spielen beim Testen so deutlich ab wie im Duell Ryzen 7 5800X3D gegen Core i9-12900K(S), denn selten zuvor kam es so deutlich auf die Auswahl der Titel im Testparcours an. Wenn der 3D-Cache einen Effekt hat, dann ist er oft sehr groß, aber es gibt auch Spiele, in denen der Effekt sehr klein ist.
Erwähnt werden muss: ComputerBase hatte den Parcours schon vor der Zustellung des Ryzen 7 5800X3D festgelegt und im Laufe der Arbeiten an dem Artikel auch nicht mehr angepasst. Doch schon kleine Wechsel am Parcours könnten das durchschnittliche Endergebnisse in die eine oder auch in die andere Richtung kippen. Mit einer gezielten Auswahl an 3D-V-Cache- oder Alder-Lake-Lieblingen könnten sich sogar klare Siege für beide Lager darstellen.
Das Leistungsrating lässt sich anpassen
ComputerBase-Leser können das nicht nur anhand der einzeln aufgeführten Spiele-Benchmarks nachvollziehen, sondern auch einfach in den Leistungsratings abbilden, indem die darin berücksichtigten Spiele über die graue Schaltfläche „Bearbeiten“ angepasst werden.
Benchmarks in Spielen in 720p
Im Testparcours der Redaktion in 720p mit einer GeForce RTX 3090 Ti gewinnt der Ryzen 7 5800X3D genau die 15 Prozent FPS gegenüber dem Ryzen 7 5800X, die AMD in Aussicht gestellt hatte. Diesen Leistungszuwachs erzielt der Prozessor, obwohl er im Durchschnitt gut 300 MHz niedriger taktet. Es gibt keinen Titel, in dem die neue CPU nicht schneller ist.
Damit geht der Ryzen 7 5800X3D auf Tuchfühlung mit dem Core i9-12900K, der schlussendlich im Durchschnitt noch einen knappen Prozentpunkt schneller bleibt. Der Core i9-12900KS ist 3 Prozent flotter. Bei den Perzentil-FPS rückt der Ryzen 7 5800X3D nicht ganz so nahe an die Konkurrenz heran, bleibt aber in Reichweite. Bei der Messreihe liegt der Core i9-12900K 3 Prozent vorne, der Core i9-12900KS 6 Prozent.
In den einzelnen Spielen zeigen sich dann teils massive Unterschiede zwischen den Prozessoren. In Battlefield 2042, Call of Duty: Vanguard, Guardians of the Galaxy und Tiny Tina's Wonderlands arbeiten der Ryzen 7 5800X3D und der Core i9-12900K vergleichbar schnell. In anderen Titeln gibt es hingegen große Differenzen.
In Age of Empires IV ist der Ryzen 7 5800X3D zum Beispiel nur verhältnismäßig geringe 8 Prozent performanter als der Ryzen 7 5800X, sodass der Core i9-12900K um 11 Prozent vorne liegt. In Cyberpunk 2077 ist der Core i9-12900K dann 16 Prozent schneller (+12 Prozent zum 5800X). In Death Stranding gibt es mit 18 Prozent (+14 Prozent zum 5800X) den größten Vorsprung zu Gunsten Intels.
Aber der AMD-Prozessor kann genauso gut die Führung übernehmen. In Dying Light 2 ist der Ryzen 7 5800X3D zwar nur 10 Prozent flotter als der Ryzen 7 5800X, doch reicht das, um 6 Prozent mehr FPS als der Core i9-12900K zu liefern. Auch in Guardians of the Galaxy ist der Ryzen 7 5800X3D durch einen großen Sprung von 24 Prozent zum Ryzen 7 5800X knapp vor dem Core i9-12900K, aber die richtigen Paradebeispiele kommen erst noch.
Knapp bis zu 40 Prozent mehr FPS dank 3D V-Cache
So liefert der Ryzen 7 5800X3D 28 Prozent mehr FPS in Resident Evil Village. Und weil das Gruselspiel den Ryzen-CPUs ohnehin gut liegt, arbeitet das AMD-Produkt dann mal eben 26 Prozent schneller als der Core i9-12900K. In Ghostwire: Tokyo ist der Ryzen 7 5800X3D zwar „nur“ 14 Prozent performanter als der Core i9-12900K, das Leistungsplus zum Ryzen 7 5800X liegt aber bei spektakulären 39 Prozent.
Spiel | vs. 5800X | vs 12900K |
---|---|---|
Age of Empires IV | +8 Prozent | -10 Prozent |
Battlefield 2042 | +19 Prozent | -4 Prozent |
Call of Duty: Vanguard | +2 Prozent | -1 Prozent |
Cyberpunk 2077 | +12 Prozent | -14 Prozent |
Death Stranding Director's Cut | +14 Prozent | -15 Prozent |
Dying Light 2 Stay Human | +12 Prozent | +6 Prozent |
Far Cry 6 | +22 Prozent | –8 Prozent |
Ghostwire: Tokyo | +39 Prozent | +14 Prozent |
God of War | +0 Prozent | +1 Prozent |
Marvel's Guardians of the Galaxy | +24 Prozent | +2 Prozent |
Resident Evil Village | +28 Prozent | +26 Prozent |
Tiny Tina's Wonderlands | +5 Prozent | +3 Prozent |
Durchschnitt | +15 Prozent | -1 Prozent |
Benchmarks in Spielen mit Raytracing (720p)
Mit aktiviertem Raytracing bleibt der Abstand vom Ryzen 7 5800X3D zum Core i9-12900K eigentlich genau gleich. Doch da die Spiele-Auswahl minimal mehr zu Gunsten Intels ausfällt (weil Raytracing in manchen Spielen, in denen AMD gut abschneidet, nicht unterstützt wird), ändert sich der Abstand leicht und der Core i9-12900K liegt 2 Prozent vorne. Passt man die Spiele-Auswahl an, liegt die Differenz wieder bei 1 Prozent. Der Vorsprung vom Ryzen 7 5800X3D zum Ryzen 7 5800X wächst derweil auf 18 Prozent an, doch auch das liegt nur in der Spiele-Auswahl begründet.
Auch in den einzelnen Games gibt es nur geringe Unterschiede. Cyberpunk 2077 reagiert mit Raytracing aber ein wenig anders als ohne die Strahlen. In der reinen Rasterizer-Version liefert der Ryzen 7 5800X3D 12 Prozent mehr FPS als der Ryzen 7 5800X, während der Core i9-12900K 16 Prozent schneller ist. Raytracing erhöht die CPU-Last in dem Spiel dagegen massiv und der 3D-Cache-Prozessor setzt sich mit plus 19 Prozent ein gutes Stück vom Ryzen 7 5800X ab. Der Abstand zum Core i9-12900K bleibt dagegen bei 16 Prozent.
Auch die anderen Titel reagieren etwas anders – mal zu Gunsten von AMD, mal zu Gunsten von Intel. Im Endeffekt landen die Prozessoren aber in der Regel wieder da, wo sie ohne Raytracing liegen. Aus der Reihe fällt lediglich Resident Evil Village: Hier legt der X3D mit aktivem RT nicht mehr wesentlich gegenüber 5800X und 12900K(S) zu, während der Zugewinn ohne RT deutlicher war. Möglich, dass die CPU hier die maximal 8 Kerne hemmen.
Spiel | vs. 5800X | vs 12900K |
---|---|---|
Battlefield 2042 RT | +21 Prozent | -4 Prozent |
Cyberpunk 2077 RT | +19 Prozent | -14 Prozent |
Dying Light 2 Stay Human RT | +11 Prozent | +1 Prozent |
Far Cry 6 RT | +26 Prozent | –3 Prozent |
Ghostwire: Tokyo RT | +28 Prozent | +6 Prozent |
Marvel's Guardians of the Galaxy RT | +20 Prozent | +1 Prozent |
Resident Evil Village RT | +3 Prozent | +1 Prozent |
Durchschnitt | +18 Prozent | -2 Prozent |
Benchmarks in Spielen in FHD und WQHD
Weitere Spiele-Benchmarks in FHD und UHD finden sich im separat veröffentlichten Artikel AMD Ryzen 7 5800X3D im Test: Effizienter Gaming-Spezialist.
Benchmarks in Anwendungen
Die Benchmarks in Anwendungen sowie weitere Messwerte zu Leistungsaufnahme, Temperaturen und OC finden sich im separat veröffentlichten Artikel AMD Ryzen 7 5800X3D im Test: Effizienter Gaming-Spezialist.
Die Leistungsaufnahme in Spielen
Bei der Leistungsaufnahme hat die Redaktion nicht schlecht gestaunt, als die Diagnostik-Tools beim Ryzen 7 5800X3D durchweg eine deutlich geringere Package-Power als beim Ryzen 7 5800X ausgelesen haben, obwohl AMD dies so gar nicht kommuniziert. Aber eine Kontrolle mit Hilfe eines Energiemessgerätes und der Messung des gesamten PCs bestätigen die Angaben: Der komplette PC benötigt mit dem Ryzen 7 5800X3D weniger Energie als mit dem Ryzen 7 5800X – obwohl die GeForce RTX 3090 Ti aufgrund der höheren Frameraten mit dem neuen Prozessor mehr Energie zieht.
Ryzen 7 5800X Package-Power (AVG/Max) |
Ryzen 7 5800X3D Package-Power (AVG/Max) |
Core i9-12900K Package-Power (AVG/Max) |
Core i9-12900KS Package-Power (AVG/Max) |
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Age of Empires IV | 66/70 Watt | 42/61 Watt | 62/64 Watt | 94/97 Watt |
Battlefield 2042 | 86/95 Watt | 57/64 Watt | 108/120 Watt | 153/162 Watt |
CoD: Vanguard | 92/96 Watt | 66/72 Watt | 110/124 Watt | 154/169 Watt |
Cyberpunk 2077 | 84/88 Watt | 59/63 Watt | 133/141 Watt | 191/203 Watt |
Death Stranding | 84/94 Watt | 58/69 Watt | 135/145 Watt | 199/205 Watt |
Dying Light 2 | 91/95 Watt | 69/73 Watt | 114/118 Watt | 166/172 Watt |
Far Cry 6 | 77/81 Watt | 52/56 Watt | 98/102 Watt | 141/148 Watt |
Ghostwire: Tokyo | 86/91 Watt | 67/70 Watt | 114/120 Watt | 165/179 Watt |
God of War | 76/86 Watt | 49/65 Watt | 91/110 Watt | 126/160 Watt |
Guardians of the Galaxy | 84/88 Watt | 59/63 Watt | 103/109 Watt | 146/160 Watt |
Resident Evil Village | 84/92 Watt | 62/66 Watt | 106/112 Watt | 152/161 Watt |
Tiny Tina's Wonderlands | 77/82 Watt | 56/57 Watt | 84/100 Watt | 123/138 Watt |
Durchschnitt | 82/88 Watt | 58/65 Watt | 105/114 Watt | 151/163 Watt |
Und was genau bedeutet das in Zahlen? Während der Ryzen 7 5800X im Durchschnitt aller zwölf von ComputerBase getesteten Spielen auf eine Package-Power von 82 Watt mit maximal 88 Watt kam, begnügte sich der Ryzen 7 5800X3D mit durchschnittlich 58 Watt respektive maximal 65 Watt. Das sind 24 und 23 Watt weniger respektive 29 und 26 Prozent. Auch in Anwendungen, die kein AVX nutzen, sind die 20 Watt sichtbar.
Das dürfte zwei Ursachen haben. Erstens sind die niedrigeren Taktraten des Ryzen 7 5800X3D (4,5 GHz Boost zu 4,7 GHz) hilfreich, die AMD deshalb fährt, damit die VCore den 3D V-Cache nicht gefährdet. Zweitens kosten Datentransfers auf allen Chips, seien es CPUs oder GPUs, immer viel Energie. Der größere Cache könnte hier einen eigenen positiven Effekt mit sich bringen.
- CPU Package Power (Blender Benchmark)
- CPU-Kern-Spannung (Blender Benchmark)
- CPU-Takt (Blender Benchmark)
- CPU Package Power (CB R20 MC)
- CPU-Kern-Spannung (CB R20 MC)
- CPU-Takt (CB R20 MC)
Warum AMD die positive Eigenschaft nicht auch bei dem Prozessor kommuniziert? Darauf hat ComputerBase keine Antwort.
Intels Alder Lake spielt in einer gänzlich anderen Liga
Schon im Vergleich zu Intels Core i9-12900K trumpft der Ryzen 7 5800X3D mit einer deutlich geringeren Leistungsaufnahme beim Spielen auf. Mit 105 Watt im Durchschnitt benötigt der Core i9-12900K mal eben 47 Watt mehr als der Ryzen 7 5800X3D. Doch richtig extrem wird es dann im Vergleich zum Core i9-12900KS. Dessen Package-Power beträgt in Spielen massive 151 Watt – 93 Watt mehr als beim neuen 3D-Cache-Ryzen. Selbst die Differenz ist deutlich größer als die Leistungsaufnahme, die der Ryzen 7 5800X3D überhaupt benötigt.
Die Taktraten in Spielen
Über die Taktraten des Ryzen 7 5800X3D gibt es wenig Spannendes zu berichten, denn in allen zwölf Spielen arbeitet die CPU mit dem gleichen Takt von 4.450 MHz. Mehr ist bei dem Prozessor und einer Auslastung von mehr als einem Kern einfach nicht möglich. Und da die CPU für diesen Takt offenbar in keine Limits läuft, sind die vollen 4.450 MHz dauerhaft möglich.
Damit unterscheidet sich das Taktverhalten doch recht deutlich vom Ryzen 7 5800X, der ganz bewusst häufig in ein gesetztes Limit läuft und dann den Takt absenkt, um diese Limits nicht zu überschreiten. Mit durchschnittlich 4.753 MHz taktet der Ryzen 7 5800X 303 MHz höher als der Ryzen 7 5800X3D, beim durchschnittlichen Maximaltakt beträgt der Unterschied gar 365 MHz.
Ryzen 7 5800X AVG/Max |
Ryzen 7 5800X3D AVG/Max |
Core i9-12900K AVG/Max |
Core i9-12900KS AVG/Max |
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Age of Empires IV | 4.843/4.850 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Battlefield 2042 | 4.730/4.800 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
CoD: Vanguard | 4.683/4.750 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Cyberpunk 2077 | 4.743/4.800 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Death Stranding | 4.733/4.775 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Dying Light 2 | 4.674/4.800 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Far Cry 6 | 4.797/4.850 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Ghostwire: Tokyo | 4.744/4.800 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
God of War | 4.781/4.850 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/5.000 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Guardians of the Galaxy | 4.744/4.825 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Resident Evil Village | 4.744/4.825 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Tiny Tina's Wonderlands | 4.821/4.850 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.900 MHz | 5.200/5.200 MHz |
Durchschnitt | 4.753/4.815 MHz | 4.450/4.450 MHz | 4.900/4.908 MHz | 5.200/5.200 MHz |