Google Pixel 9a im Test: Kamera, Leistung und Software

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Update 2 Nicolas La Rocco
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Neue Dual-Kamera baut kompakter

Die geringere Bautiefe des Smartphones erreicht Google nicht einfach nur dadurch, dass der Balken weggelassen wurde. Zum kompakteren Aufbau trägt auch ein kleinerer Sensor für die Hauptkamera bei, der diesmal 48 MP auf 1/2 Zoll anstelle von 64 MP auf 1/1,73 Zoll vereint. Google verspricht dennoch bessere Aufnahmen als mit dem Pixel 8a und gibt Anwendern mit f/1.7 statt f/1.89 eine offenere Anfangsblende zur Hand.

Pixel 9a und Pixel 9 im Kamera-Vergleich
Pixel 9a und Pixel 9 im Kamera-Vergleich

Google reduziert minimale Fokusdistanz

Die zweite Kamera für Ultraweitwinkelfotos bleibt mit 13 MP und f/2.2 identisch zum Vorgänger, einen Autofokus für Makroaufnahmen gibt es aus gutem Grund auch weiterhin nicht. Denn stattdessen wurde von Google die minimale Fokusdistanz der Hauptkamera auf 5 cm reduziert, sodass sich diese besser für Makrofotos nutzen lässt. Einen dedizierten Makromodus wie beim Pixel 9 (Pro) gibt es in der Kamera-App deshalb nicht.

Pixel 9a und Pixel 9 im Foto-Vergleich

Selbst mit der auf dem Datenblatt leicht unterlegenen Kamera ist es Google erneut gelungen, den typischen Pixel-Look zu erreichen. Auf den ersten Blick sind kaum Unterschiede zwischen den Aufnahmen mit dem Pixel 9a und dem teureren Pixel 9 zu erkennen. Auch das günstigere Smartphone überzeugt mit dem Pixel-typischen großen Dynamikumfang, satten, aber nicht übertriebenen Farben, und hohem Detailgrad, ohne künstlich geschärft zu wirken. Pixel-Fotos wirken stets lebendig und plastisch, wie es in dieser Form aktuell nur Google gelingt.

Google Pixel 9a im Test – Kamera

Postprocessing benötigt ein paar Sekunden

Auch in der Nacht bleibt die gebotene Leistung nah am Pixel 9, sei es für normale Fotos oder spezielle Modi wie den für Panoramafotos, für die es auch der neue Nachtmodus auf das Pixel 9a geschafft hat (siehe letztes Bild). Groß fällt manchmal die Diskrepanz zwischen dem aus, was man nachts live im Sucher und was man später als fertiges Fotos in der Galerie sieht. Googles Postprocessing benötigt immer wieder ein paar Sekunden, bis man sich die finale Aufnahme ansehen kann. Die Live-Ansicht der Ultraweitwinkel­kamera bei Nacht ist auf beiden Smartphones hingegen ein qualitatives Armutszeugnis.

Die Unterschiede sind im Detail zu finden

Wo aber sind die Unterschiede zu finden, wenn Pixel 9a und Pixel 9 praktisch die gleichen Aufnahmen liefern? Zum einen hat das Pixel 9a eine etwas geringere Brennweite, sodass aus demselben Abstand mehr ins Bild passt. Auch der Kontrast fällt mit dem Pixel 9 ein kleines bisschen höher aus, ohne Details in den Highlights oder dunklen Bildbereichen zu verlieren. Farben bildet das Pixel 9 zudem einen Hauch realistischer ab als das Pixel 9a. Die Unterschiede fallen aber marginal aus und sind mehr in der Detailbetrachtung als sofort auf den ersten Blick zu erkennen.

Kein DCI-P3-Farbraum oder HDR-Video

Dem Pixel 9a fehlt in puncto Software zudem schlichtweg manches Feature. Das Ultra-HDR-Bildformat, bei dem mehr Informationen zur Lichtintensität gespeichert werden, unterstützen beide Smartphones. Auf dem helleren Bildschirm des Pixel 9a kommen Fotos in der Galerie sehr gut zur Geltung. Die Verwendung des DCI-P3- anstatt des sRGB-Farbraums für Fotos ist allerdings dem Pixel 9 (Pro) vorbehalten. Diese Inhalte darstellen können hingegen wieder beide Smartphones. Beiden Geräten bleiben die manuellen Einstellungen im Pro-Modus verwehrt, die nur das Pixel 9 Pro (XL) bietet. Im Videomodus bis 4K60 unterstützt das Pixel 9a außerdem keine HDR-Aufnahmen.

Dennoch kommt Google mit dem Pixel 9a über weite Bereiche an die Leistung der (unterm Strich besseren) Kamera im Pixel 9 heran, die Unterschiede sind eher im Detail zu finden.

Pixel 9a mit Tensor G4 im Benchmark

Leistung stellt im Pixel 9a analog zu allen anderen aktuellen Google-Smartphones der Tensor G4 zur Verfügung, ein Chip, den man selbst in Googles Flaggschiffen eher der oberen Mittelklasse zuordnen muss, was CPU- und GPU-Leistung anbelangt. Google schafft es dennoch immer wieder aufs Neue, dass sich die Pixel-Smartphones in der alltäglichen Bedienung schnell genug anfühlen, auch wenn die Benchmarks etwas anderes signalisieren.

Google hinkt hinterher

Dennoch: Wäre das Pixel 9a ein aktuelles Flaggschiff, dürfte man in allen Bereichen die beste Technik respektive die höchste Leistung erwarten, und die stellen im Android-Umfeld aktuell eben Qualcomm mit dem Snapdragon 8 Elite und MediaTek mit dem Dimensity 9400. An deren Leistung kommt der Tensor G4 bei weitem nicht heran.

Tensor G4 passt besser zur Mittelklasse

Google vertraut in dem „eigenen“ SoC, das in Kooperation mit Samsung entwickelt wurde und dort auch gefertigt wird, auf Arm-Kerne des vorletzten Jahres, als Cortex-X4, A720 und A520 noch neu waren. Google taktet die Kerne mit maximal 3,1 GHz für den Cortex-X4 auch nicht so hoch wie mancher Mitbewerber, sodass die Single- und Multi-Core-Ergebnisse entsprechend niedriger ausfallen. In einem Pixel 9a ist das aber leichter hinzunehmen als etwa in einem Pixel 9 Pro, das bei Google selbst exakt das Doppelte kostet (1.099 Euro). Im Online-Handel kostet es mit ab 721 Euro deutlich weniger.

Diagramme
Geekbench 6.3 – Single-Core Total
    • Apple iPhone 16 Pro Max (iOS 18.0)
      3.389
    • Apple iPhone 16 (iOS 18.0.1)
      3.372
    • Apple iPhone 16e (iOS 18.3.1)
      3.332
    • Samsung Galaxy S25 Ultra (Android 15.0)
      3.209
    • Samsung Galaxy S25 (Android 15.0)
      3.194
    • Asus ROG Phone 9 (Android 15.0)
      3.191
    • Samsung Galaxy S25+ (Android 15.0)
      3.165
    • Redmagic 10 Pro (Android 15.0)
      3.016
    • Xiaomi 15 (Android 15.0)
      2.984
    • Apple iPhone 15 Pro Max (iOS 17.0.2)
      2.827
    • Samsung Galaxy S24 Ultra (Android 14.0)
      2.248
    • Oppo Find X8 Pro (Android 15.0)
      2.148
    • Google Pixel 9 Pro XL (Android 14.0)
      1.958
    • Google Pixel 9a (Android 15.0)
      1.751
    • Huawei Mate X6 (EMUI 15.0)
      1.586
    • Huawei Pura 70 Ultra (Android 14.2)
      1.343
    • Nothing Phone (3a) Pro (Android 15.0)
      1.174
    • Nothing Phone (3a) (Android 15.0)
      1.168
Einheit: Punkte

In den Benchmarks sortiert sich das Pixel 9a mit etwa der Hälfte der CPU-Leistung aktueller Android-Flaggschiffe mit Qualcomms Snapdragon 8 Elite ein. Bezogen auf die Grafikleistung fällt der Unterschied größer aus, hier schneiden die Mitbewerber rund zweieinhalb bis dreimal so gut wie der Tensor G4 ab. Google verzichtet in der bei Arm eingekauften GPU außerdem auf moderne Hardware-Features wie Raytracing.

Diagramme
3DMark Unlimited – Steel Nomad Light (Metal/Vulkan)
    • Redmagic 10 Pro (Android 15.0)
      2.536
    • Samsung Galaxy S25+ (Android 15.0)
      2.488
    • Samsung Galaxy S25 (Android 15.0)
      2.469
    • Oppo Find X8 Pro (Android 15.0)
      2.427
    • Xiaomi 15 (Android 15.0)
      2.314
    • Samsung Galaxy S25 Ultra (Android 15.0)
      2.223
    • Asus ROG Phone 9 (Android 15.0)
      2.134
    • Apple iPhone 16 Pro Max (iOS 18.0)
      1.809
    • Samsung Galaxy Z Fold 6 (Android 14.0)
      1.694
    • Samsung Galaxy Z Flip 6 (Android 14.0)
      1.691
    • Apple iPhone 16 (iOS 18.0.1)
      1.629
    • Apple iPhone 15 Pro Max (iOS 17.0.2)
      1.426
    • Apple iPhone 16e (iOS 18.3.1)
      1.177
    • Google Pixel 9a (Android 15.0)
      1.073
    • Google Pixel 9 (Android 14.0)
      1.050
    • Google Pixel 9 Pro XL (Android 14.0)
      1.049
    • Google Pixel 8 Pro (Android 14.0)
      982
    • Huawei Mate X6 (EMUI 15.0)
      463
    • Nothing Phone (3a) (Android 15.0)
      385
    • Nothing Phone (3a) Pro (Android 15.0)
      384
    • Blackview Hero 10 (Android 13.0)
      136
    • Telekom T Phone 2 (Android 14.0)
      nicht unterstützt
    • Huawei Pura 70 Ultra (Android 14.2)
      nicht unterstützt
Einheit: Punkte

7 Jahre Software-Support

Vorbildlich fällt Googles Software-Support bei aktuellen Pixel-Smartphones aus. Seit dem Pixel 8 (Test) kommen die Geräte mit sieben Jahren Software-Support für neue Android-Hauptversionen und monatliche Sicherheitspatches. Außerdem lassen sich nur mit den Google-Smartphones neue Entwickler- und Beta-Versionen direkt zum Start ausprobieren.