Galaxy S25 vs. Xiaomi 15 im Test: Leistung, Software und Triple-Kameras im Vergleich

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Nicolas La Rocco
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Wie beinahe jedes neue Android-Flaggschiff setzen Galaxy S25 und Xiaomi 15 als Prozessor auf den Snapdragon 8 Elite von Qualcomm, der sich in erster Linie durch die eigene Mikroarchitektur der Oryon-2-CPU-Kerne, eine schnelle GPU inklusive Raytracing, KI-Beschleuniger und das integrierte Modem auszeichnet. Exklusiv für Samsung gibt mit dem Zusatz „for Galaxy“ 150 MHz mehr für die CPU und 100 MHz mehr für die GPU.

12 GB RAM sind für beide Modelle Standard

In der Praxis liefern beide Smartphones ähnlich hohe Ergebnisse in den Benchmarks, das Galaxy S25 landet mit dem etwas schnelleren Chip dennoch stets vor dem Xiaomi 15. Beide Smartphones kommen ab Werk mit 12 GB RAM, was beim Galaxy S24 noch nicht der Fall war. Xiaomi zeigte sich hingegen bereits letztes Jahr mit dem 14 spendabel und verbaute 12 GB, nachdem das Xiaomi 13 noch mit 8 GB bestückt war.

Xiaomi lässt höhere Temperaturen zu

Bei der Spitzenleistung landet Samsung vor Xiaomi, unter Dauerlast aber dahinter. Xiaomi traut dem Smartphone vor allem höhere Temperaturen zu, was den Vorteil bei wiederholten Benchmarks erklärt. Zum Beispiel klettert diese im 3DMark Steel Nomad Light bei Xiaomi auf 51 °C, bei Samsung aber nur auf 45 °C. Das bedeutet aber nicht, dass Samsung das bessere Kühlsystem verbaut, sondern einfach nur, dass dort den Komponenten etwas weniger zugetraut wird, während Xiaomi einfach ein paar Grad mehr zulässt, was sich entsprechend in den Stresstests widerspiegelt.

Diagramme
Geekbench 6.3 – Single-Core Total
    • Apple iPhone 16 Pro Max (iOS 18.0)
      3.389
    • Apple iPhone 16 (iOS 18.0.1)
      3.372
    • Apple iPhone 16e (iOS 18.3.1)
      3.332
    • Samsung Galaxy S25 Ultra (Android 15.0)
      3.209
    • Samsung Galaxy S25 (Android 15.0)
      3.194
    • Asus ROG Phone 9 (Android 15.0)
      3.191
    • Samsung Galaxy S25+ (Android 15.0)
      3.165
    • Redmagic 10 Pro (Android 15.0)
      3.016
    • Xiaomi 15 (Android 15.0)
      2.984
    • Apple iPhone 15 Pro Max (iOS 17.0.2)
      2.827
    • Samsung Galaxy S24 Ultra (Android 14.0)
      2.248
    • Oppo Find X8 Pro (Android 15.0)
      2.148
    • Google Pixel 9 Pro XL (Android 14.0)
      1.958
    • Huawei Mate X6 (EMUI 15.0)
      1.586
    • Huawei Pura 70 Ultra (Android 14.2)
      1.343
    • Nothing Phone (3a) Pro (Android 15.0)
      1.174
    • Nothing Phone (3a) (Android 15.0)
      1.168
Einheit: Punkte

Xiaomi 15 kapituliert im Stresstest

Das ist auch in Ordnung, sofern sich damit ein zuverlässiger Betrieb gewährleisten lässt. Es ist zwar kein typischer Anwendungsfall, aber im GFXBench Manhattan 3.1 lieferte das Xiaomi 15 nur solange hohe Ergebnisse, bis es mit einer Warnung für eine zu hohe Gerätetemperatur kapitulierte. Nach ein paar Minuten zum Abkühlen war das Smartphone wieder einsatzbereit. Bei Samsung kann so etwas im Tausch gegen weniger Leistung unter Dauerlast erst gar nicht passieren.

Diagramme
3DMark Solar Bay Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
04.0008.00012.00016.00020.000Punkte 1. Durchlauf2. Durchlauf3. Durchlauf4. Durchlauf5. Durchlauf6. Durchlauf7. Durchlauf8. Durchlauf9. Durchlauf10. Durchlauf11. Durchlauf12. Durchlauf13. Durchlauf14. Durchlauf15. Durchlauf16. Durchlauf17. Durchlauf18. Durchlauf19. Durchlauf20. Durchlauf

Animationen machen das Xiaomi 15 langsamer

Abseits der Belastungstests rennen beide Smartphones durch jede Aufgabe, die man ihnen stellt. Dabei muss man im Falle des Xiaomi 15 ein paar Zehntelsekunden mehr Zeit mitbringen, da der Hersteller butterweiche Animationen ähnlich wie bei Apples iOS ab Werk eingestellt hat. Auf „Entspannt“ steht die entsprechende Einstellung standardmäßig, schneller geht es mit „Ausgeglichen“, „Schnell“ oder vollständig deaktivierten Animationen.

Zu viele vorinstallierte Apps

Beide Smartphones sind nicht frei von Bloatware, bei Samsung fällt sie aber dezenter aus, angebracht ist sie in dieser Preisklasse grundsätzlich bei keinem Gerät. Samsung kooperiert bekanntermaßen mit Microsoft und installiert deshalb Office-Apps, Outlook und Teams vor. Über Meta kommen Apps wie Facebook und WhatsApp hinzu. Zudem gibt es für praktisch jede Google-App ein Pendant von Samsung, da das Unternehmen sein eigenes Ökosystem aufbauen möchte. Der Galaxy Store begrüßt Nutzer auch weiterhin mit nerviger Pop-up-Werbung.

Bei Xiaomi gibt es keine klare Linie, das Unternehmen installiert einfach eine Handvoll Apps vor, für die es Provision durch den jeweiligen Anbieter erhält. Auf dem Testgerät waren das AliExpress, Amazon Music, Booking.com und WPS Office. Außerdem gibt es Apps wie den Dateimanager, der nach einer Einwilligung für die Verarbeitung personenbezogener Daten, Zielgruppenforschung und Werbung fragt. Das kann man zwar alles durch die mehrfache Abwahl einer lange Liste von Datenverarbeitern deaktivieren, aber muss so etwas bei einem 900-Euro-Smartphone wirklich sein?

Sieben Jahre Software-Updates für das Galaxy S25

In puncto Software behält Samsung letztlich die Oberhand, auch weil das Unternehmen seinen Geräten einen längeren Support von sieben Jahren sowohl auf das Betriebssystem als auch auf (monatliche) Sicherheitspatches zusagt. Xiaomi hingegen will jedes Modell aus der 15-Serie für vier Jahre mit neuen Android-Hauptversionen und für sechs Jahre mit Sicherheits-Updates versorgen, wobei dafür noch abzuwarten ist, ob die Updates analog zu Samsung ebenfalls monatlich oder nur pro Quartal verteilt werden.

Samsungs lässt Triple-Kamera veralten

Wo aufseiten der Software regelmäßige Updates von Samsung zu erwarten sind, gilt das nicht für die Kameras im Smartphone. Im Galaxy S25 stecken noch die gleichen Kameras wie vor drei Jahren im Galaxy S22: 50 MP für Weitwinkel (23 mm), 12 MP für Ultraweitwinkel (13 mm) und 10 MP für das Teleobjektiv (69 mm).

Bei Xiaomi gab es über die letzten Jahre immerhin stets mindestens eine neue Kamera, zuletzt mit dem Xiaomi 14 eine Umstellung auf 50 MP für alle drei Kameras. Das Xiaomi 15 übernimmt diesen Aufbau, dem Teleobjektiv hat Xiaomi mit jetzt 60 mm anstelle von zuvor 75 mm aber eine neue Brennweite verpasst, die für eine 2,6- statt 3,2-fache optische Vergrößerung gegenüber der Hauptkamera steht. Eine offenere Anfangsblende geht damit aber nicht einher, diese bleibt unverändert bei f/2.0.

Galaxy S25, Xiaomi 15 und iPhone 16e im Vergleich

Gemeinsam mit dem iPhone 16e (Test) war die Redaktion mit dem Galaxy S25 und Xiaomi 15 für eine Reihe von Fotos in Charlottenburg unterwegs.

Samsung Galaxy S25 vs. Xiaomi 15 im Test – Kameras

Die Differenzen in den Fotos könnten kaum größer ausfallen, so unterschiedlich haben Samsung und Xiaomi ihre Kameras abgestimmt. Das Galaxy S25 schießt allgemein betrachtet deutlich kontratsärmere Aufnahmen und führt eine weniger intensive Nachbearbeitung in Bereichen wie Schärfe und Linienzeichnung durch. Das lässt die Bilder ein wenig langweilig erscheinen, sorgt aber zugleich für den natürlicheren Look.

Die Nachbearbeitung geht manchmal zu weit

Allerdings stößt das Samsung-Smartphone mit der alten Kamera-Hardware und kleineren sowie geringer auflösenden Sensoren viel schneller an seine Grenzen als das Xiaomi 15. Schaut man sich die Fotos genauer auf demselben Bildschirm an, mangelt es an Details und Rauschen ist früher sichtbar. Die Bilder des Xiaomi 15 bewahren mehr Details und zeichnen sich durch einen hohen, manchmal aber auch zu hohen Kontrast aus. Das Xiaomi 15 schießt plastische Fotos, durch den harten Kontrast saufen Details hin und wieder aber auch einfach ab, weil sie im Schwarz des jeweiligen Bereichs schlichtweg verloren gehen.

In der Nacht zieht Xiaomi davon

Sind die Aufnahmen mit dem Xiaomi 15 deshalb grundsätzlich besser? Nein, denn den Xiaomi-Look muss man mögen. Das Kamerasystem ist allerdings viel potenter aufgestellt und nicht der dritte Aufguss alter Hardware. Das macht sich vor allem in der Nacht bemerkbar, wie die Fotos vor dem Kino oder koreanischen Restaurant verdeutlichen. Das Galaxy S25 wirkt hier blass und erzeugt mehr Bildrauschen, das Xiaomi 15 hingegen liefert selbst nachts noch klar separierte Farben und viel mehr Details etwa auf Schildern. Das Smartphone fängt auch die Neonbeleuchtung des Restaurants fast perfekt ein.

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