Apple iPad mini 6 (2021) im Test: Leistung, Dauerlast und Akkulaufzeiten
2/3Apple verbaut im iPad mini den A15 Bionic des iPhone 13. Aber nicht irgendeinen A15 Bionic, sondern den Vollausbau mit 5-Core-GPU des iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max (Test). Während das iPad Air mit dem A14 Bionic auskommen muss, hat Apples kleinstes Tablet somit das neueste Ass im Ärmel und muss sich nur dem iPad Pro mit M1 geschlagen geben. Es ist schon etwas befremdlich, dass nur das absolute Flaggschiff des Herstellers, das mindestens 879 Euro kostet, mehr Leistung bietet. Aber gut, mit Blick auf den Formfaktor mindestens ebenso erstaunlich ist, dass auch ein viel kleineres iPhone 13 mini (Test) mit Ausnahme der GPU diese Leistung bietet.
A15 Bionic mit 5-Core-GPU im Benchmark
Zunächst aber ein Blick auf die CPU-Leistung, die jedoch keinerlei Überraschungen offenbart. Das iPad mini bietet die zweithöchste Single- und Multi-Core-Performance im aktuellen Tablet-Portfolio, davor landet nur das iPad Pro mit M1. Selbst ein iPad Pro von 2018 mit A12X Bionic sieht nur noch die Rücklichter. Erst im Multi-Core-Benchmark kommen die älteren acht Kerne noch halbwegs gegen die neueren sechs Kerne an, scheitern letztlich aber doch am neuen Chip.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Metal
- JetStream 2
Schneller ist nur das iPad Pro mit M1
Erst in den GPU-Benchmarks holt das SoC aus dem alten Pro-Tablet mit 7 statt 5 GPU-Kernen gegenüber dem iPad mini auf und zieht teils sogar knapp vorbei. Im Grunde genommen herrscht aber Parität zwischen den beiden GPUs, nur dass die neuere dieselbe Leistung mit nur vier Kernen viel effizienter liefert. Android-Tablets kamen übrigens noch gar nicht zur Sprache, weil der Vergleich angesichts der Diskrepanz mittlerweile derart hinkt, dass er kaum noch erwähnenswert ist. Wird auf moderne APIs verzichtet und Metal mit OpenGL verglichen, können Galaxy Tab S7+ (Test) und MatePad Pro 12.6 (Test) nur noch im alten „3DMark Sling Shot Extreme Unlimited“ vorbeiziehen.
- GFXBench Aztec Ruins 1440p (High) Offscreen (Metal/Vulkan)
- GFXBench Aztec Ruins 1080p (Normal) Offscreen (Metal/Vulkan)
- GFXBench Car Chase 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Wild Life Extreme Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Sling Shot Extreme Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.1)
Hohe Leistung auch unter Dauerlast
Der eingangs erwähnte Vergleich mit dem iPhone 13 Pro Max mit der gleichen 5-Core-GPU kommt nicht von ungefähr. Im Belastungstest des 3DMark Wild Life liegt die Leistung praktisch auf demselben Niveau, wobei das iPhone mit ein paar Punkten mehr in den Test einsteigt und erst ab dem vierten Durchgang die gleichen Ergebnisse produziert. Das deutlich größere Chassis des iPad mini ist weder Vor- noch Nachteil unter Dauerlast, wenngleich das Smartphone einzig und allein im letzten Durchlauf etwas weniger Leistung liefert und das Tablet wie an einer Perlenschnur aufgereiht das Programm abspult. Kleiner Vorteil also letztlich doch für das kleine iPad.
Akkulaufzeiten identisch zu allen anderen iPads
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Zumindest nichts, was in puncto Akkulaufzeiten einer Erwähnung wert wäre. Jahr für Jahr kommen alle iPad-Varianten mit denselben Laufzeitangaben von 10 Stunden für das Surfen im Web oder die Videowiedergabe jeweils über WLAN und 9 Stunden für das Surfen im Web über Mobilfunk auf den Markt. Selbst ein altes iPad mini 4 von 2015 oder ein iPad Air 2 von 2014 hat die gleichen Laufzeiten wie die aktuellen Modelle.
Surfen im Web oder Videowiedergabe (WLAN) | Surfen im Web (Mobilfunk) | |
---|---|---|
iPad mini 6 (2021) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad mini 5 (2019) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad mini 4 (2015) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad 9 (2021) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad 8 (2020) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad 7 (2019) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Air 4 (2020) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Air 3 (2019) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Air 2 (2014) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 11" (2021) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 12,9" (2021) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 11" (2020) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 12,9" (2020) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 11" (2018) | 10 Stunden | 9 Stunden |
iPad Pro 12,9" (2018) | 10 Stunden | 9 Stunden |
Über 11 Stunden YouTube-Streaming
Praktisch weichen die Laufzeiten dann aber doch stets etwas voneinander ab, wie eigene Messungen fürs YouTube-Streaming in 720p bei einer kalibrierten Helligkeit von 200 cd/m² zeigen. Im iPad mini steckt ein Akku mit 19,3 Wh, der rund elfeinhalb Stunden in diesem Test durchgehalten hat. Das sind 70 Minuten mehr als im iPad Air mit 28,6-Wh-Akku, der aber ein deutlich größeres Panel zu versorgen hat, und 30 Minuten weniger als im iPad Pro 12,9", dessen Akku satte 40,88 Wh aufweist. Alle aktuellen iPads kommen in den Messungen der Redaktion mindestens auf die von Apple beworbenen 10 Stunden für die Videowiedergabe über WLAN.
Das Nutzungsszenario entscheidet über die Laufzeit
Praxistaugliche Laufzeiten zu nennen, ist bei jeglichem iPad gar nicht so einfach. Benutzt man es nur selten am Tag, etwa um gelegentlich E-Mails zu checken oder einige YouTube-Videos zu gucken, kann man dank des sehr niedrigen Standby-Verbrauchs von mehreren Tagen Laufzeit ausgehen. Sobald der Bildschirm ausgeschaltet ist, geht das Tablet in einen sehr effizienten Tiefschlaf. Bei durchgehender Nutzung als Notebook-Ersatz kann ein iPad Air aber auch schon nach einem Tag Nutzung die Segel streichen.
Ein iPad mini ist aber mehr ein Konsumgerät als die größeren Apple-Tablets, die mit optionalen Tastaturen angeboten werden und deswegen größere Zielgruppen haben und tendenziell mehr Einsatzgebiete abdecken müssen. Unter gewöhnlichen Umständen, ohne das Tablet mit zu krasser Last beim Spielen oder Rendering zu fordern, kann man beim iPad mini davon ausgehen, es ungefähr zweimal pro Woche laden zu müssen.