Rubberdome & Mechanisch: Kaufberatung für Tastaturen aller Art für Sommer 2019
3/3Kaufempfehlungen im Detail
Um nun eine passende Tastatur an die Hand zu geben, liefern die folgenden Seiten noch einmal einen präziseren Überblick über die Marktsegmente sowie empfehlenswerte Tastaturen und Modelle, die sich ebenfalls oder unter bestimmten Bedingungen eignen können.
Empfehlenswerte Rubberdome-Tastaturen
Fällt die Wahl auf Rubberdome-Technik, beginnt der Einstieg bei unter 10 Euro. Wie der Marktüberblick mit 18 Tastaturen für weniger als 15 Euro verrät, hat sich die K120 von Logitech für rund 8 Euro sowohl zum Spielen als auch zum Schreiben eine Empfehlung verdient. Für noch weniger Geld oder bei unbedachtem Kauf wird aus günstig billig, sind in dieser Preisklasse doch große Qualitätsschwankungen festzustellen.
Verdoppelt sich das Budget, rückt mit der Cherry G85 Stream 3.0 ein Modell mit Scissor-Tastern im Notebook-Stil in die Auswahl. Wird noch einmal das Doppelte in die Hand genommen, treffen Kaufwillige auf ein quasi verwaistes Segment: Schlichte, bleuchtete Tastaturen mit Fokus auf das Nötigste sind derzeit abwesend. Lediglich dedizierte Gaming-Produkte werden noch angeboten. Spieler mit dem Wunsch nach Makrotasten finden in der Tt eSports Challenger Prime einen Begleiter, müssen jedoch bei Verarbeitungsqualität oder Tippgefühl Abstriche machen.
Generell empfiehlt es sich aus diesem Grund, bis zu einem Kaufpreis von rund 30 Euro um Produkte mit überbordender Ausstattung herum zu greifen. Was mit massiver Feature-Zahl nach Schnäppchen klingt, ist in aller Regel durch Abstriche in puncto Qualität erkauft und die Investition nicht wert.
Empfehlungen für Spieler
Erst zwischen 40 und 50 Euro lohnt der Griff zu dedizierten Spieletastaturen uneingeschränkt, da in diesem Fall auch den Gummiglocken selbst genügend Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In aller Regel wird mit einer Tastatur vor allem geschrieben, weshalb den Tastern vorderste Aufmerksamkeit zukommen sollte. Dort finden sich gelegentlich ehemalige Rubberdome-Flaggschiffe im Abverkauf. Zu diesem Kurs kann ruhigen Gewissens zur SteelSeries Apex 300 gegriffen werden, als etwas teurere Alternative bieten sich Corsair Raptor K55 und Roccats Isku+ oder Isku FX an. Im Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 finden Vielschreiber alternativ eine ergonomische Tastatur für den Office-Betrieb.
Empfehlungen in der Luxusklasse
Oberhalb von 60 Euro wächst die Anzahl der Zusatzschalter und Ausstattungsmerkmale schnell in gleichem Maße wie der Kaufpreis, nicht so sehr jedoch die Qualität der verwendeten Taster-Technik, deren „Sweet Spot“ bereits zum kleineren Kurs erreicht wird. Mit RGB-Beleuchtung, Displays, Touchscreens oder variablem Aufbau versuchen Hersteller, sich gerade im Hinblick auf Spieler zusätzlich zu profilieren. Ein Kauf lohnt jedoch nur, wenn das spezielle Feedback von Rubberdome-Tastern sowie die hier angebotenen Ausstattungsmerkmale unbedingt gewünscht werden, im Allgemeinen aber nicht mehr.
Displays jeder Art kranken zudem an proprietärer Hersteller-Software. Da keine übergreifende API existiert, bleibt die Unterstützung durch Entwickler lückenhaft. In diesem Preisbereich eine Kaufempfehlung auszusprechen, ist rational nicht zu begründen.
Empfehlenswerte mechanische-Tastaturen
Bei mechanischen Tastaturen beginnt der empfehlenswerte Einstieg mit der Cherry MX Board 3.0 für rund 55 Euro mit Zusatztastern und atypisch flachen Tastenkappen, aber ohne Beleuchtung und mit lediglich separat erhältlicher Handballenauflage. Schreibgefühl und Verarbeitung der Taster unterscheiden sich nicht von weit teureren Tastaturen, die in der Regel nur mit einem Mehr an Ausstattung aufwarten.
Bei knappem Budget kann aber gespart werden, sind mechanische Tastaturen doch mittlerweile auch für weniger als 50 Euro in der Breite erhältlich, so etwa Sharkoons Skiller Mech und ihre TKL-Version. Anwender müssen zu diesem Kurs allerdings mit Kailh-Tastentechnik und leichten Geräuschen der Hintergrundbeleuchtung leben. Mehr Geld lässt sich mit dem Wechsel auf ein US-Layout sparen; dann kann mit etwas Risikobereitschaft zur China-Tastatur auf Amazon für rund 30 bis 40 Euro gegriffen werden. Für das ISO-De-Layout ist das im Jahr 2019 mit Blick auf den Preis keine Option.
Als Alternative zu Cherry hat sich zu Preisen zwischen 50 und 75 Euro die flache Sharkoon PureWriter herauskristallisiert, die je nach Modell auf einen Nummerblock verzichtet und bunt beleuchtet wird. Abstriche müssen dafür nicht gemacht werden – die PureWriter macht ein verlockendes Angebot. Logitech bietet in dieser Preisregion bereits Romer-G in der schlichten G413 auf.
Werden beleuchtete MX-Taster gesucht, muss mehr investiert werden. Überzeugend gerät die Func KB-460, die mittlerweile als Fnatic Rush G1 angeboten und wie die MX Board 3.0 mit den drei populärsten MX-Tastertypen erhältlich. Von Cherry kommt zum gleichen Preis die bequeme MX Board 5.0.
Empfehlungen in der Oberklasse
In der gehobenen Preisklasse wartet weitere Ausstattung auf ihren Einsatz, die in Form von zusätzlichen Tasten realisiert wird. Nur im Falle von dedizierten Makrotasten lässt sich jedoch deren mechanische Ausführung erwarten, ansonsten werden die flexibleren Gummiglocken verwendet.
Das Preissegment erscheint gegenwärtig in seinen unteren Bereichen verwaist. Am untersten Ende liegt Cooler Masters MasterKeys L mit Cherry-RGB-Tastern. Eine Alternative kommt von Logitech. Die G810 (Test) ist schlichter und kompakter als die günstigere, besser ausgestattete Logitech G910 (Test). Beide können mit massiver Ausstattung inklusive RGB-Beleuchtung aufwarten.
Eine der vielen Varianten der Corsair Vengeance K70 (Test) bietet sich an, wenn Medientasten und Wahlrad zur Steuerung der Lautstärke gewünscht werden. Eine Alternative ist die ähnlich konfigurierte, mit nur einer Tasterart erhältliche MK750 von Cooler Master. Die Tastaturen sind wie die aktuelle Razer BlackWidow Chroma V2 mit Makro-, aber ohne Medientasten, abhängig von den eigenen Anforderungen, empfehlenswert.
Geht es hingegen weniger um Ausstattung, als um gediegene Verarbeitung mit nochmals verfeinertem Schreibgefühl, kann zu Duckys One-Serie mit langlebigen PBT-Tastenkappen gegriffen werden.
Empfehlungen in der Luxusklasse
Ab etwa 150 Euro beginnt bei mechanischen Tastaturen die Luxusklasse. Das Keyboard 4 (Test), Ducky Legend (Test) sowie die Ducky One 2 und Shine 7 zeichnen sich durch Verarbeitung höchster Güteklasse und dezentes Auftreten aus. Alternativ offeriert Corsair zu diesem Kurs mit der K70 MK.2 (Test) und K95 (Test) die am umfangreichsten ausgestatteten Versionen der K-Serie, die ihren Preis aber nicht rational rechtfertigen können.
Empfehlenswerte Tenkeyless-Tastaturen
Tastaturen ohne Nummernblock werden aus ergonomischen Gründen vor allem von Spielern geschätzt: Das schmalere Chassis erlaubt es, Tastatur und Maus dichter zusammenzurücken. Dennoch fällt das Angebot entsprechender Produkte wenig üppig aus, die Nachfrage in Relation zu normalen Tastaturen gering. Das führt zu der kuriosen Situation, dass für weniger Tasten oft mehr Geld gezahlt werden muss.
Teuer muss der Einstieg in diesen Formfaktor deshalb aber nicht ausfallen. Zum Ausprobieren mechanischer Taster und des Kompaktformats bieten sich die Speedlink Ultor oder die Vpro V500S für rund 30 Euro und die Sharkoon Skiller Mech SGK2 für knapp 40 Euro an. Die drei sind nicht ganz perfekte Tastaturen, womit sich zum kleinen Preis potentiell leben lässt.
Für knapp 50 beziehungsweise 65 Euro liefert Sharkoons leise und flache PureWriter (RGB) ein lohenswertes Gesamtpaket, das nicht nur „TKL“-Enthusiasten empfohlen werden kann. Viel weiter muss nur bei besonderen Ansprüchen an Qualität oder Konfigurierbarkeit geschaut werden.
Müssen Cherrys Taster Signale geben, hat Fnatic die miniSTREAK für knapp 100 Euro im Programm. Höherwertig wird es bei Duckys One 2 TKL PBT, die für knapp 120 Euro aber nur einfarbig beleuchtet ist, das RGB-Modell liegt bei rund 160 Euro und besitzt ebenfalls Tastenkappen aus abriebfesterem PBT-Kunststoff. Auch hier handelt sich um empfehlenswerte Produkte. Sind hingegen Beleuchtungsoptionen und Flexibilität bei der Programmierung von LEDs und Effekten gefragt, bietet sich der Kauf der K65 RGB Compact von Corsair an.
Empfehlenswerte Sofa-Tastaturen
Eine noch junge Kategorie Eingabegeräte entspringt dem Trend zum „Sofa-Gaming“ vor dem HTPC. Dem Streben in das Wohnzimmer tragen Hersteller mit Lösungen Rechnung, die uneingeschränktes Spielen mit Maus und Tastatur von der Couch aus ermöglichen sollen.
Völlige Freiheit mit fast typischer Schreibtisch-Umgebung, aber hohem Platzbedarf gewährt der Couchmaster Cycon (Test), zu dessen Kaufpreis von rund 150 Euro aber noch weitere Kosten für Maus und Tastatur zu addieren sind. Das beste Gesamtpaket bietet aktuell das Lapboard Roccat Sova (Test) in seiner leichteren und damit besseren Rubberdome-Variante, die zum gleichen Kurs bereits eine Tastatur enthält.
Alle Tests von Tastaturen finden sich im Testarchiv von ComputerBase. Dieser Artikel wird kontinuierlich aktualisiert und ist jederzeit über die Themenseite Tastaturen erreichbar.
Kaufberatung, Vergleiche, Tests und Ranglisten auf ComputerBase
Auf ComputerBase finden sich noch zahlreiche weitere Kaufberatungen für den Hardware-Bereich:
- Prozessor-Rangliste: CPU-Vergleich
- Grafikkarten-Rangliste: GPU Vergleich und Benchmarks
- PC-Gehäuse: Empfehlungen von Mini‑ITX bis Midi‑Tower
- Luft- & Wasserkühlung: Übersicht und Kaufberatung für jedermann
- Netzteil-Rangliste: Leistungsvergleich
- SSD-Rangliste: Vergleiche und Kaufempfehlungen
Artikel-Update.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.