10 Bit Grafik für Illustrator und Photoshop

swarion

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Hallo,
meine Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten die es gibt um Grafikbearbeitung, bevorzugt unter LInux, in 10 Bit zu ermöglichen.
Ich bin gerade dabei den Computer zusammenzustellen um damit hauptsächlich mit Illustrator und Photoshop zu arbeiten. Normalerweise benutze ich immer Linux deshalb wäre es mir Recht, wenn das auch so bleibt. Die Möglichkeit Linux und Windows parallel zu installieren kenne ich natürlich, wäre mir aber eigentlich nicht so recht. Falls es keine andere Möglichkeit gibt wird es wohl so sein müssen.

Also wie ich herausfinden konnte unterstützen zwar viele Grafikkarten 10 Bit Wiedergabe, aber wenn es darum geht Programme, dass anzeigen zu lassen braucht man dafür eine professionelle Karte. Wie zB die Firepro Serie. Ich hätte die Möglichkeit an eine Firepro V7900 zu kommen diese unterstützt das explizit die Karte ist halt schon ein Bisschen älter der letzte Linux Treiber ist aus dem Jahr 2015.

Auf der Seite von Photoshop steht, dass generell 10 Bit Wiedergabe nur mit Windows funktioniert? Was mir eine Bisschen komisch vorkommt denn was machen dann alle mit einem Mac?

Also meine ursprüngliche Idee war Linux zu installieren und MacOS in einer VM zu installieren. Geht wohl nicht...wenn man nur Windows verwenden kann. Aber kann das überhaupt funktionieren: Windows 10 Bit Grafik --> Linux 10Bit --> Display ?

Sonst habe ich gesehen das manche Versionen von Photoshop bzw. Illustrator doch eine gute Unterstützung von WINE haben. Stehe dem jedoch ein Bisschen kritisch gegenüber da meine persönlichen Erfahrungen mit WINE eher von schlechten Erfahrungen geprägt sind.

Meine Frage konkret was denkt ihr ist zu bevorzugen?

Windows - Linux - Dualboot
Linux -- Windows VM
Linux -- Mac VM
Linux -- Wine

Bzw. wie wichtig ist 10 Bit Farbwiedergabe wirklich? Wie ich gelesen habe wenn die Sachen in den Druck gehen kann es sein das die Farbwiedergabe nicht ideal war und deshalb nachher anders aussehen als es eigentlich geplant war. Und das wäre halt schon wichtig. Vermutlich kommt es auch stark darauf an was man eigentlich tut aber es interessiert mich auf jeden Fall eure Meinung. Außerdem ist die Firepro V7900 eine vernünftige Wahl oder ist sie schon zu alt inkompatibel in Bezug auf Linux.

Ich hab wirklich schon umgeschaut zu dem Thema aber die Antworten waren entweder sehr wiedersprüchlich.

Danke schonmal und freue mich über meinen ersten Post. :)
 
Ich meine, über eine VM dürfte das nicht funktionieren, da z.B. Photoshop die 10-Bit-Ausgabe nur mit entsprechenden Profi-Karten – bzw. deren Treibern – aktiviert und die virtuelle Karte der VM vermutlich nicht dazugehört.

Die FirePro V7900 ist die Profi-Version der Radeon HD 6950 und mittlerweile 8 Jahre alt. Es gibt zwar Treiber für Windows 10, aber die sind auch schon von 2015. Es ist möglich, dass die Unterstützung für die neusten Windows-Versionen irgendwann wegfällt (sollte es nicht bereits der Fall sein).
 
Amaoto schrieb:
Ich meine, über eine VM dürfte das nicht funktionieren, da z.B. Photoshop die 10-Bit-Ausgabe nur mit entsprechenden Profi-Karten – bzw. deren Treibern – aktiviert und die virtuelle Karte der VM vermutlich nicht dazugehört.
Das sehe ich auch so. Man kann zwar auch Hardware direkt in eine VM rein mappen(entsprechend fähige Hardware und virtualisierungslösung vorrausgesetzt), aber ich denke das wird bei Grafikkarten schwierig. Zudem wenn es gehen würde, dann käme das Bild der VM direkt über den Grafikausgang und nicht mehr über das Fenster der Virtualisierungssoftware. Sprich wenn das gehen sollte brauchst du zwei Grafikkarten im System. Eine für das Host OS und eine für die VM.

swarion schrieb:
Ich bezweifle das Wine 10BIT kann. Ausserdem wäre interessant ob Winde OpenCL für Photoshop/Illustratror bereitstellen kann. Ansonsten kann es sein dass mange Funktionen nicht oder nur wesentlich langsamer Funktionieren

Generell, kann Linux selbst überhaupt 10Bit Farben?
 
swarion schrieb:
Ich bin gerade dabei den Computer zusammenzustellen um damit hauptsächlich mit Illustrator und Photoshop zu arbeiten. Normalerweise benutze ich immer Linux deshalb wäre es mir Recht, wenn das auch so bleibt.

Photoshop ist für Linux nicht supportet, finde die Idee also eher bescheiden.
 
swarion schrieb:
Auf der Seite von Photoshop steht, dass generell 10 Bit Wiedergabe nur mit Windows funktioniert? Was mir eine Bisschen komisch vorkommt denn was machen dann alle mit einem Mac?
Seit 2015 wird die 10-Bit Farbwiedergabe von Photoshop CC unter macOS unterstützt.

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Und die Idee mit einer Mac VM ist auch...naja. Das funktioniert einfach dermaßen scheisse. Kannst es dir ja gerne antun. Das einzige was halbwegs Sinn macht ist die Mac VM auf einem Hypervisor zu starten und irgendwie die GPU durchgeschliffen zu bekommen, ohne das ruckelt Mac nur, weil halt keine Grafikbeschleunigung vorhanden ist.
 
Softwareseitig steht dem auf Linux nichts (mehr) im Weg, soweit mir bekannt. Wenns mit dem proprietären Treiberpacket nicht funktioniert, tät ich die Mesa AMD Treiber probieren.

Native Programme als Alternative:
Krita - das hat eine Menge non-destruktiver Funktionen und unterstützt einen enormen Umfang an exotischen Farbräumen mit verschiedenen Bittiefen. Kann auch Vektor-Grafiken bearbeiten, allerdings nicht im Umfang wie Illustrator.
Inkscape - Vektoreditor ähnlich Illustrator. Ob Anzeige und Export größerer Bittiefen möglich ist, weiß ich nicht sicher.
Darktable - speziell für Fotonachbearbeitung, voller RAW Workflow ähnlich Lightroom.

Nachprüfen lässt sich die Bittiefe einer Anwendung etwa mit xwininfo - so heißt das Paket und der Befehl im Terminal. In Krita sollte es sich unter Help > Show System Info abbilden.

swarion schrieb:
Bzw. wie wichtig ist 10 Bit Farbwiedergabe wirklich?
Schaust du selber:
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Wichtiger als die Ausgabe von 10-bit ist, dass die Grafik intern eine höhere Bittiefe speichert (üblich 16 oder 32-bit). Damit vermeidet man bei der Bearbeitung Rundungsfehler, die sich aufsummieren und sichtbare Banding-Artefakte verursachen.

swarion schrieb:
Wie ich gelesen habe wenn die Sachen in den Druck gehen kann es sein das die Farbwiedergabe nicht ideal war und deshalb nachher anders aussehen als es eigentlich geplant war.
Das liegt in ersten Linie aber nicht an der Bittiefe, sondern der Übersetzung in das abdeckbare Farbvolumen der chemischen Farben. Gute Grafikprogramme können dir im Voraus Informationen darüber geben, mit Soft Proofing und Gamut Checks. In Krita und Photoshop geht das mit Strg+Y. Einführung hier.
 
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Gar nicht böse gemeint: wenn du fragst, wie wichtig 10 bit je Kanal wirklich sind, dann brauchst du das nicht.

Es gibt sehr wohl Anwendungsfälle, in denen das absolut vorteilhaft und notwendig ist, mach' dir aber klar, dass du bei 10 bit ein großer Exot bist und wenn du Dinge teilst, die wenigsten dies auf ihren Bildschirmen sehen können, zB Web-Content, etc. Idealerweise gibt's dann von 10 zu 8 bit keine Probleme in der Darstellung, in blöden Fällen hast du ein ideales Bild, der Rest deiner Kundschaft etwa wundert sich, warum der Himmel oder die Hauttöne "brechen".

@Snudl hat schon wichtige Anmerkungen gegeben, dass es vor allem ausschlaggebend ist, intern mit mehr Bit zu rechnen als letztlich dargestellt werden. Ich habe seit Jahren jede Bearbeitung in PS nur noch bei 16 bit/Kanal durchgeführt.

Wenn du also nicht in einer geschlossenen Umgebung arbeitest, in der jeder andere deinen Output zu 100 % so braucht und verwenden kann, dann ist die Überlegung ob 10 bit notwendig sind, müßig meiner Meinung nach. ;) Es ist halt (derzeit) ein Henne-Ei-Problem und mit 8 bit findet man für die meisten (nicht kommerziellen) Anwendungen vollends das Auslangen.
 
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