Also ich kann dazu mal was schreiben:
Der PC, der schon beim Start manchmal "Memory error" gemeldet hat, hat ganz klar ein Stabilitätsproblem. Und zwar ein fettes. Das kann jetzt an Vielem liegen.
- RAM defekt (ziemlich offensichtliche Option) -> Speicher in einen anderen PC stecken und wenn er dort geht, eine Nacht lang Memtest86+ laufen lassen. Speichersteine immer zuerst einzeln (bzw. in der minimal möglichen Kombination) testen, da kann nicht einfach alles gemischt werden, was in den Slot paßt. Da gab es z.B. 60ns und 70ns, EDO, etc., das alles nur bedingt kompatibel war, abhängig vom MoBo.
- Netzteil defekt -> anderes NT probieren. Du hast jetzt das Defekte drangebaut, nimm mal eins das nachweislich funktioniert
- Elkopest auf dem Mainboard (oft gut zu erkennen, sogar in Wikipedia gibt's einen Eintrag dazu IIRC). War um 2000 herum DAS Thema und hat erst in jüngster Vergangenheit aufgehört, Fehlerursache Nr. 1 zu sein, jetzt ist das dank ROHS-Lötzinn Kontaktverlust unter BGAs, im Gegensatz zu Elkopest nahezu unreparabel, danke, EU.
Dass ein PC wegen leerer Batterie nicht POSTet oder nicht stabil läuft, habe ich zwar gehört, aber nie selbst erlebt. Das ist, wenn überhaupt, ein Problem neuerer MoBos, NForce4-Ära ungefähr. Bei den alten Kisten gab es noch kompetente Entwickler, da kam sowas nicht vor. Wenn die Batterie leer war, muß man nach jedem Kaltstart die Daten wieder eingeben, danach läuft die Kiste normal. Wenn nicht, ist was anderes faul! Aber: bei allem bis incl. 486ern sind keine Knopfzellen, sondern Akkus verbaut. Die können ausgasen und das kann das Board schädigen - zu erkennen an korrodierten Leiterbahnen und weißem Gammel usw.. Da muß man dann was machen, wenn man das Board erhalten möchte.
Was bei ISA gerne passierte ist, dass die Karten nicht richtig steckten, besonders Grafik, weil die Toleranzen ziemlich groß und die Slots recht lang waren. VESA ist noch wesentlich schlimmer, weil der Slot am langen Ende sitzt aber feinere Kontakte hat. Karte raus-rein und evtl. wird's besser oder schlechter oder einfach nur anders.
DOS-Treiber für CD-ROMs: schau, dass Du Dir "mtmcdai.sys" besorgst, das war original für Mitsumi, aber hat alle CD-ROMS erkannt, alle anderen Treiber waren gerne zickig. Dazu dann "mscdex.exe" von der M$-Diskette / CD und presto!
Diskette: sowas möchte erst formatiert werden, damit es als Datenträger erkannt wird. Das fragt Windows aber eigentlich.
Die Disketten können übrigens jetzt alle kaputt sein, denn trotz der Metallklappe dringt Staub und Dreck ein, wenn die nicht einwandfrei gelagert werden. Das erzeugt dann beim ersten Einlegen eine schicke Rille auf Spur 0, und das war's dann -> Tonne. Immer erstmal die Klappe öffnen und den Dreck begutachten, wegpusten (aber nicht draufrotzen!
), auch mal etwas nach links und rechts drehen, gern sitzt noch Dreck am Rand der Öffnung, auf der Unterseite wiederholen, und ERST DANN zum ersten Mal überhaupt einlegen.
BIOS updaten: ja, ist immer eine Option, sollte man aber gerade bei alten MoBos nicht unbedacht machen, ganz besonders nicht, bevor die Karre zumindest eine Nacht Memtest fehlerfrei überstanden hat! Damals gab es noch kein Recovery-BIOS: wenn das Flashen schiefging, war es das final, falls man nicht zufällig einen EPROM-Brenner hatte! Und immer unter DOS flashen, wenn irgendwie möglich.
BTW: USB unter Win95 geht zwar (mit dem nachinstallierten Treiber von M$), macht aber die Kiste sehr langsam, ist also kein Spaß. Das lief erst ab Win98 einigermaßen gescheit.
Fun Fact: es gab W95 als Diskettenversion auf (IIRC) nur 15 Disketten. Wenn Du die irgendwie bekommst: die Disketten sind auf (IIRC) 1,8MB formatiert, da brauchst Du hochwertige Disketten in einem guten Laufwerk, sonst sind die schnell vergeßlich.
Treiber für Steckkarten: ja, da brauchte man fast immer den Originaltreiber! Bei Netzwerkkarten hatte man manchmal Glück mit NE2000, was später auch auf PCI geklont wurde (NE2000 PCI). Meistens hatte man aber Pech und brauchte den Treiber vom Hersteller. Ebenso bei allem anderen, Soundkarten hatten zwar gern einen SB16-Modus, aber nicht immer. Nur Modems mit eigenem COM-Port (keine Winmodems also) würden ohne Treiber laufen können.
Und vergiß nicht, dass bei ISA die Interrupts nicht geteilt werden dürfen, jede Karte braucht zwingend einen eigenen! DAS kann auch Startprobleme bereiten! Wenn was nicht geht: immer erstmal nur GraKa ins System und sonst nichts, anschließend nach und nach dazustecken, IRQ-Puzzle sowohl im BIOS als auch als Jumper (ISA) oder EEPROM-basiert (ISAPNP, Herstellertool erforderlich!) jederzeit beachten.