Der 11.09.2001 ist erst der Beginn einer langen Gewaltserie
Übergriffe von Amerikanern gegen Ausländer im eigenen Land:
(dpa-Meldung von der T-Online-side vom 18.09.2001)
Bush mahnt zur Toleranz
Täter sollen sich schämen
Nach den Terror-Anschlägen häufen sich in den USA die Übergriffe gegen Araber, Inder und andere Menschen mit orientalischem Aussehen. Nach zwei mutmaßlichen Morden aus Hass besuchte US-Präsident George W. Bush demonstrativ ein islamisches Zentrum in Washington, um zur Toleranz aufzurufen.
Täter sollen sich schämen
Bush betonte während seines Besuchs, dass solche Vorurteile nicht Amerika, sondern das Schlimmste der Menschheit repräsentierten. Die Täter sollten sich dafür schämen.
Bush verliest Koran-Passagen
Ohne Schuhe, mit dem Rücken vor einer Gebetsnische verlas Bush eine Passage aus dem Koran: Menschen, die Böses tun, würden auf lange Sicht böse enden, hieß es darin. "Islam bedeutet Frieden", fügte Bush hinzu. "Diese Terroristen repräsentieren keinen Frieden."
FBI will Taten verfolgen
Die USA seien ein Einwandererland, und die Amerikaner liebten es, gleichgültig wo sie herkämen, sagte Bush-Sprecher Ari Fleischer. FBI-Direktor Robert Mueller kündigte an, seine Behörde werde in 40 möglicherweise von Hass verursachten Verbrechen Ermittlungen aufnehmen. Verbrechen gegen Amerikaner arabischer Herkunft würden nicht geduldet und aggressiv verfolgt werden, betonte Mueller.
Inder getötet
In Mesa im Bundesstaat Arizona wurde ein 42-Jähriger des Mordes angeklagt, der offenbar aus Wut über die Terrorschläge einen indischen Tankstellenbesitzer erschossen und weitere Inder verletzt hat. In Dallas (Texas) untersucht die Polizei den Mord an einem pakistanischen Verkäufer. In der Umgebung der Großstadt wurden in den vergangenen Tagen Anschläge auf drei Moscheen verübt.
Über 300 Übergriffe
Zwischenfälle wurden auch aus anderen Bundesstaaten gemeldet. Die Gruppe "Council on American-Islamic Relations" (Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen) in Washington teilte mit, dass sie seit dem vergangenen Dienstag mehr als 300 Übergriffe gegen Moslems in den USA registriert habe. Dies seien bereits halb so viel wie im gesamten vergangenen Jahr. Überall im Lande würden Moslems angespuckt und beleidigt. Nach Medienberichten hat der indische Premierminister Atal Behari Vajpayee Bush darum gebeten, für die Sicherheit der in den USA lebenden Sikhs zu sorgen.
AP/dpa