News 2 Milliarden Euro: Bundesregierung legt neues Förderprogramm für Chipindustrie auf

@Nightmar17 Aber erst nachdem die vergolteten Luxusautos der Politiker dort bezahlt wurden.
 
Weder lohnt es hier Underdogs zu fördern, noch lohnt es mit so geringen Beträgen.
Um auf dem Sektor mitzumischen braucht es schon TSMC oder Intel. Und nicht TSMC 16nm, sondern die leading edge Prozesse.
Wird nur Geld verbrannt, aber das kann die (noch) aktuelle Bundesregierung auch am besten.
Beispiele gefällig? Einfach ein mal die Woche Wirtschaftsnachrichten lesen, Northvolt, Tyssen Krupp uvm.
Inkompetenz gepaart mit uneingeschränktem Selbstvertrauen und mangelnder Selbstkritik führt in jeder Führungsposition in den Abgrund.
 
Na der Zug ist aber schon lange abgefahren. Da bringen auch 2 Milliarden jetzt nichts mehr. Deutschland wird in dem Bereich nie aufholen. Und wenn ein lukratives Startup dabei ist wird das KnowHow aufgekauft. Das gehört quasi alles mittlerweile US-Unternehmen und den Asiaten. Europa ist Schlusslicht wie in so vielem mittlerweile.
 
das ist leider war.Nur bei dem Bier Konsum ist Deutschland auf den zweiten Platz.Das ist eine Liste wo Deutschland nicht stolz sein kann.Das bringt uns allen ja nix.
 
Ohne verabschiedeten und im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Bundeshaushalt für 2025 und mit der vorläufigen Haushaltsführung nach Art. 111 GG -- wie soll man sich das vorstellen? Rechtlich? Vermutlich ist das eine Absichtserklärung. Denn aktuell hat der Bundesfinanzminister ja nicht mal allen Betroffenen die genau Umsetzung der vorl. Haushaltsführung mitgeteilt.
 
Stöf schrieb:
Wo soll spontan "bezahlbare" Energie her kommen?

Strompreiszonen. Wir hatten im Mai dieses Jahres 8 Tage in Folge einen negativen Strompreis in Deutschland. Unsere Netzstruktur und Abnahmegesetze sind einfach antiquiert. Die Probleme liegen nicht bei den Erzeugungskosten, was aber ganz viele einfach nicht begreifen wollen. Schau dir die Spot-Preise der Skandinavischen Länder an der Strombörse an. Die sind zwar auch schon etwas weiter bei den EE, aber der eigentlich Vorteil kommt daher, dass sie verstanden haben, wie moderne Stromnetze auszusehen haben.
 
Botcruscher schrieb:
Nach dem ganzen Wahnsinn und absehbaren Totgeburten wie Wasserstoff mal eine richtige Entscheidung. Der Gewinn über die Steuern und Abgaben ist enorm.
Ich bin da eher skeptisch, denn die Chipindustrie ist heute nicht mehr so sehr High-Tech wie es in den 90er, 2000er und 2010er Jahre war, wo jede neue Generation eine Revolution war.

Heute ist jede neue Generation nur noch ein kleine Evoltuion die ein paar Prozent mehr Leistung bei ein paar Prozent weniger Stromaufnahme bietet.

Deswegen geht es heute nicht mehr um höchste Leistung sondern eher um niedrigste Preise, und deshalb sehe ich die Zukunft der Chipindustrie eher in Schwellenländer.

Stefan234 schrieb:
Weder lohnt es hier Underdogs zu fördern, noch lohnt es mit so geringen Beträgen.
Um auf dem Sektor mitzumischen braucht es schon TSMC oder Intel. Und nicht TSMC 16nm, sondern die leading edge Prozesse.
Was die Arbeitsplätze betrifft dürfte aber die Fertigung von älteren Prozessen aber wesentlich attraktiver sein.

Denn die sind sind nicht mehr so teuer, so das man da dann halbwegs humane Arbeitszeiten, z.B. 33,75 Wochenstunden Fünftagewoche im Zweischichtsystem Mo-Fr 8:00-15:15 oder 15:00-22:15 anbieten.

Die allerneusten Prozesse sind hingegen so teuer, das man da zwangsläufig ein Drei- oder Vierschichtsystem incl. Wochenenden fahren muss, und das ist dann von den Arbeitsplätzen her noch unattraktiver ist.

Zumal man bedenken muss das Arbeit im Reinraum generell stressiger und unattraktiver und mit vielen Einschränkungen verbunden ist, und das auch schon mit humanen Arbeitszeiten für Viele nicht in Frage kommt.

Beelzebot schrieb:
Schau dir die Spot-Preise der Skandinavischen Länder an der Strombörse an. Die sind zwar auch schon etwas weiter bei den EE, aber der eigentlich Vorteil kommt daher, dass sie verstanden haben, wie moderne Stromnetze auszusehen haben.
Aber man muss auch sagen das sie nicht soviele Industriezentren und keine so dicht besiedelten Ballungsräume wie in Mitteleuropa haben, und dazu noch ein höheres Potential an Wasserkraft und Offshore-Windenergie. Denn Wasserkraft und Offshore-Windenergie sind einfach zuverlässiger als die zappeilige Photovoltaik und Onshore-Windenergie.
 
Volker schrieb:
Nach zuletzt namhaften Rück- und Fehlschlägen, die Deutschland im Bereich der Halbleiterindustrie nach vorn spülen sollten, versucht die Bundesregierung einen neuen Anlauf und stellt 2 Milliarden Euro bereit. Was genau damit gefördert und umgesetzt werden soll, bleibt aber unbenannt.

Zur News: 2 Milliarden Euro: Bundesregierung legt neues Förderprogramm für Chipindustrie auf
Was genau damit gefördert werden soll, findet sich in der öffentlich zugänglichen Bekanntmachung zu dieser Förderung (Hier zu finden: https://vdivde-it.de/de/european-chips-act-mikroelektronik).

Förderfähig sind der Aufbau von Produktionskapazitäten für:
  • Wafer- und Fotomaskenherstellung
  • Chipfabriken (Front-End)
  • Verarbeitung und Test produzierter Chips (Back-End)
  • Anlagenherstellung und Komponenten für die Anlagenherstellung
In der Bekanntmachung stehen sogar die Kriterien für die Auswahl der Projekte. Ich finde das ziemlich transparent.

Ausreichen, um mit anderen Staaten aufzuholen, werden die 2 Mrd. EUR nicht. Aber besser ein paar strategisch wertvolle Projekte fördern, als gar keine. Die Frage ist in meinen Augen eher, ob wir uns erlauben können, nur so wenig in diese Industrie zu investieren - was anderes ist es letztlich nicht, da die Fördergelder über Steuergelder und Sozialabgaben wieder rein kommt. Zudem sichert die Verfügbarkeit von Chips die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft und gerade diese Verfügbarkeit sehe ich in diesen Zeiten geopolitischer Spannungen als sehr gefährdet an... mal ganz davon abgesehen, dass China, Taiwan, Japan und Südkorea stark Erdbeben gefärhdet sind und ca. 80% aller Chips aus dieser Region stammen.

Die Förderung bräuchten wir mE auch, wenn der Strompreis 10 cent/kWh niedriger wäre. Für alles andere wird weltweit zu viel Fördermittel in der Branche verteilt (was für mich ein Indiz ist, ebenfalls zu fördern. Es ist unwahrscheinlich, dass alle der weltweit größten Volkswirtschaften falsch liegen).
 
Martyn schrieb:
Was die Arbeitsplätze betrifft dürfte aber die Fertigung von älteren Prozessen aber wesentlich attraktiver sein.

Denn die sind sind nicht mehr so teuer, so das man da dann halbwegs humane Arbeitszeiten, z.B. 33,75 Wochenstunden Fünftagewoche im Zweischichtsystem Mo-Fr 8:00-15:15 oder 15:00-22:15 anbieten.

Die allerneusten Prozesse sind hingegen so teuer, das man da zwangsläufig ein Drei- oder Vierschichtsystem incl. Wochenenden fahren muss, und das ist dann von den Arbeitsplätzen her noch unattraktiver ist.

Zumal man bedenken muss das Arbeit im Reinraum generell stressiger und unattraktiver und mit vielen Einschränkungen verbunden ist, und das auch schon mit humanen Arbeitszeiten für Viele nicht in Frage kommt.
Das ist Wunschdenken. GF macht 3 Schicht, Infineon 3 Schicht, es gibt keine GEN Z Arbeitsplätze in dem Sektor in der Fertigung, egal welcher Prozess. Zwar wirds billiger in der Fertigung mit alten Prozessen, man erzielt aber auch viel niedrigere Preise. Es ist Sogar so dass die Gewinne bei den Top Prozessen vielfach größer sind, trotz extrem hoher Kosten. Deswegen macht Tsmc hohe Gewinne, GF aber nicht.
Generell ist der Halbleiter Sektor nichts wenn es um Arbeitsplätze geht.
 
Warum all das? Die USA sind unsere Verbündeten und werden uns nicht im Stich lassen, solange der Dollar rollt.
 
Stefan234 schrieb:
Das ist Wunschdenken. GF macht 3 Schicht, Infineon 3 Schicht, es gibt keine GEN Z Arbeitsplätze in dem Sektor in der Fertigung, egal welcher Prozess. Zwar wirds billiger in der Fertigung mit alten Prozessen, man erzielt aber auch viel niedrigere Preise. Es ist Sogar so dass die Gewinne bei den Top Prozessen vielfach größer sind, trotz extrem hoher Kosten. Deswegen macht Tsmc hohe Gewinne, GF aber nicht.
Generell ist der Halbleiter Sektor nichts wenn es um Arbeitsplätze geht.
In anderen Bereichen wie als IT System-Management Kaufleuten sind humane Arbeitszeiten Standard, entweder so 38 Wochenstunden 4 1/2 Tagewoche Normalschicht Mo-Do 9:00-18:00 Uhr und Fr 9:00-14:00 Uhr, oder eben so 33,75 Wochenstunden 5 Tage Zweischichtsystem Mo-Fr 8:00-15:15 oder 15:00-22:15.

Was noch mehr zählt als die Arbeitszeit, sind aber die Arbeitsbedingungen. Da kann man sich in der Regel die Kaffeetasse an den Schreibtisch stellen, nur wenn man mal für drei, vier Stunden ins Rechenzentrum muss natürlich nicht. Aber selbst da hat man keine Reinraumbedingungen, und zumindest Piercings oder bei Frauen auch noch Make-Up und Kustnägel sind kein Problem.

Gehaltstechnisch dürfte man mit so 3.200€ brutto einsteigen, wenn man dann mit so 30 etwa acht Jahre Berufserfahrung und ein paar Zusatzqualifikationen, neben IT-Zertifikaten noch AdA-Schein und Six Sigma Green Belt hat, sind durchaus 4.150€ brutto drin.

Warum soll man dann für vielleicht bestenfalls 5.000€ brutto und steuerfreie Schichtzulegen zu einem Chipfertiger gehen? Das ist der ganze Stress nicht wert. Und für 8.000€ brutto und mehr würden sich sicher ein paar geldgeile Leute finden die es machen würden, aber ich glaube dann wäre es für die Unternehmen nicht mehr profital.

Deshalb denke ich funktioniert Chipfertigung nur in Niedriglohnländern wie z.B. Malaysia, Philippinen, Ruanda, Ägypten, Jordanien, etc. Oder eben auch in Taiwan, Korea oder Japan weil es da trotz dem recht hohen Lohnniveau zur Mentalität passt. Umgekehrt könnte ich es mir in Südafrika, Brasilien oder Kolumbien trotz niedrigerem Lohnnivau nicht vorstellen.
 
Zer0DEV schrieb:
Jetzt wo es einen neuen Bundesfinanzminister gibt, taucht verdächtig viel Geld auf, was vorher nicht da gewesen zu seien scheint. Hatte der vormalige Amtsträger seine Brieftasche verloren, wurde zwischenzeitlich gefunden und netterweise zurückgegeben oder gibt es demnächst einen Engpass bei Druckerpatronen?
Papier für kurzfristige Neuwahlen war ja schon knapp. ;)
Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen nimmt der neue Finanzminister es mit EU Recht weniger ernst als der alte. Zum anderen wurden Projekte gestrichen die unter der Ampel noch vorgesehen waren und die jetzt Budget frei machen. Und zu guter letzt verabschiedet der neue Finanzminister gar keinen richtigen Bundeshaushalt sondern nur eine vorläufige Haushaltsführung. Der Bundeshaushalt 2025 wird dann der neuen Bundesregierung zufallen
 
Martyn schrieb:
Aber man muss auch sagen das sie nicht soviele Industriezentren und keine so dicht besiedelten Ballungsräume wie in Mitteleuropa haben, und dazu noch ein höheres Potential an Wasserkraft und Offshore-Windenergie. Denn Wasserkraft und Offshore-Windenergie sind einfach zuverlässiger als die zappeilige Photovoltaik und Onshore-Windenergie.

Was hat das mit Strompreiszonen und günstiger Energie zutun? I.d.R. sind die Spotpreise für eine Megawattstunde in Schweden und Norwegen da wo er produziert wird um bis zu Faktor 10 billiger als in den Metropolen, und dort platziert sich logischerweise die Industrie. In Deutschland ist das Gegenteil der Fall: Die, die den billigsten Strom produzieren, müssen am meisten dafür bezahlen. Marit-Order und Unit-Price treiben die Kosten in die Höhe und die Einzigen die das freut, sind die Energiekonzerne selbst: Günstig produzieren & teuer verkaufen und das sogar gesetzlich verankert. Deinen "Zappel"-Strom gibt es in ganz Europa, denn das Stromnetz ist europäisch und nicht national.
 
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Nightmar17 schrieb:
Keine Sorge, deine paar Kröten interessieren keinen. Damit werden Brücken in Afrika gebaut.

Und ich dachte damit wird eine U-Bahn in Indien gebaut.
Ist schon merkwürdig wo unsere Steuergelder hingehen.

Gibt es in DE eigentlich sowas wie Temu die ebenso vom Staat subventioniert wird?
 
wern001 schrieb:
Und ich dachte damit wird eine U-Bahn in Indien gebaut.
Ist schon merkwürdig wo unsere Steuergelder hingehen.
Da hat der rechte Stammtisch bzw. die AfD wieder ganze Arbeite geleistet, was? Mich wundert dass hier nicht auch gleich wieder die "Radwege in Peru" genannt wurden, das ist dasselbe Thema... 🤦‍♂️ 😏

Mir wäre es ja peinlich, solche "Argumente" zu bringen, ohne die 3 Sekunden vorher aufzubringen und mal Google zu bemühen, aber hey - ist Deine Entscheidung.

LMGTFY:
https://www.bmz.de/de/aktuelles/akt...indien-hat-auch-mit-deutschland-zu-tun-225166
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/entwicklungshilfe-indien-u-bahn-100.html

Dass rechtspopulistische Kreise dieses Projekt benutzen, um die Ausgaben der deutschen Entwicklungshilfe infrage zu stellen, ist aus Sicht von Stephan Klingebiel, Leiter des Forschungsprogramms "Inter- und transnationale Kooperation" am German Institute of Development and Sustainability (IDOS), aus mehreren Gründen völlig unverständlich.

Denn anders als in ihren Beiträgen behauptet, seien eben keine Mittel aus dem deutschen Bundeshaushalt für dieses Projekt ausgegeben worden - und somit auch keine Steuergelder. Denn die 100 Millionen Euro für die Metrolinie wurden über einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Anders als bei Entwicklungsländern wie Indien habe die deutsche Förderbank ein Top-Kreditranking, könne also Kredite zu besseren Konditionen erhalten, so Klingebiel. Diese Kredite verleihe die KfW dann an die Entwicklungsländer - in diesem Fall Indien - weiter.

"Das Geld wird dann verzinst zurückbezahlt. Das heißt, es ist mindestens kostendeckend", sagt Klingebiel. Es fließe kein Euro vom Bundeshaushalt in dieses Projekt, sondern es werde lediglich das gute Standing der KfW genutzt, um den entsprechenden Kredit aufzunehmen.
 
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Reaktionen: knoxxi und Cohen
M@tze schrieb:
Da hat der rechte Stammtisch bzw. die AfD wieder ganze Arbeite geleistet, was? Mich wundert dass hier nicht auch gleich wieder die "Radwege in Peru" genannt wurden, das ist dasselbe Thema... 🤦‍♂️ 😏

Das Gruselige dabei ist, dass in der Diskussion einfach immer komplett die Fakten ausgeblendet werden: Verzinste Kredite, deutsche Firmen, die am Bau beteiligt werden und verbesserte Beziehungen mit Zugang zu anderen Märkten. Die Chinesen machen es doch genauso, sogar so effektiv, dass mittlerweile über 1/3 der afrikanischen Infrastrukturen (Häfen, Schienen, Straßen, Autobahnen, Minen usw.) ihnen gehören, 1/3 des gesamten Kontinents. Richtig gutes Beispiel ist auch Bolivien: Der Vertrag über den Abbau der größten Lithium-Vorkommen der Welt für die deutsche Autoindustrie war schon fast unter Dach und Fach, als Wahlen anstanden. Die gewann die Opposition und kündigte die Verhandlungen auf. Zwei Wochen später schüttelten sie Xi Jinping die Hand und unterschrieben ein Abkommen. An der "Entwicklungshilfe" zu sparen ist somit das Dümmste, was ein Staat ohne natürliche Ressourcen machen kann! Und gerade Indien ist sooo ungeheuer wichtig, weil es der Markt der Zukunft ist. Warum das deutsche Unternehmen erst jetzt begreifen (und nicht schon vor 10 Jahren) möchte ich mal wissen. Wahrscheinlich ist China einfach deutlich unkomplizierter in vielen Dingen wie Menschen- und Arbeitsrechte und Umweltschutz.
 
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