2022 Wohin entsorgen Firmen/Schulen/Behörden alte Hardware?

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McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

es gab hier schonmal 2011 einen gleichgelagerten Thread, aber 2022 (Stichwort Halbleiterknappheit) haben wir eine etwas andere Situation schätze ich.

1. Allgemeine Frage

Gibt es einen eingebürgerten/etablierten Weg, wo die meisten Firmen, Schulen, Behörden etc ihre Massen an Hardware abgeben/entsorgen? Denn Horror-Stories von prall gefüllten Containern mit voll funktionierender Hardware die zum Schreddern gefahren wird, diese Stories halten sich ziemlich stabil über Wasser. Wird nur noch geleast? Werden Langzeitverträge mit IT-Häusern geschlossen, die sich um Abholung kümmern?

Mir ist sehr wohl bewusst, dass auf der Welt niemand etwas zu verschenken hat. Außer vllt Wickeltische bei ebay Kleinanzeigen. Meine Logik sagt mir, dass IT-Häuser diese alten Rechner entweder in Zahlung nehmen oder vielleicht wirklich in Massen geschenkt bekommen, diese dann aufbereiten und als gebrauchte Hardware verkaufen (gibt ja genug Anbieter). Ich will auf keinen Fall urteilend klingen. Es ist 100% verständlich, dass ne Firma lieber garantierte Gewissheit haben wird, dass alles was raus muss am Tag X von Firma Y ruckzuck abgebaut und mitgenommen wird, alsdass ein Hobbybastler mit seinem Fahrrad vorbeikommt und einen Rechner mitnimmt.


2. Spezielle Frage

Hat jemand von euch explizit Erfahrungen aus erster Hand, wohin die Hardware aus Firmen, Schulen, Behörden geht? Gibt es ÜBERHAUPT sowas wie "rausstellen", nehmt mit wer wieviel kann/will, nächste Woche Montag kommt alles in den Container und Richtung Wertstoffhof oder Presse/Schredder?

Würde sich eine Firma ÜBERHAUPT auf eine Einzelperson einlassen, die anfragt, ob man denn die ausrangierte Hardware mit einem Transporter z.B. an einem vereinbarten Tag abtransportiert?
 
Letztendlich geht es ja auch um Datenschutz, bzw. konkret um Festplatten, SSDs usw. die ja tatsächlich korrekt entsorgt/vernichtet werden müssen.
Diese Dinge müssen bei einem Weiterverkauf ersetzt/konfiguriert/geprüft werden, genauso wie der Rest der Geräte und als Gewerblicher musst du noch Garantie darauf geben.
Also ne Menge Arbeit, guckt man sich die Lohnkosten ind D an, ist das ziemlich sicher ein Verlustgeschäft außer es ist ne ABM und irgendwie bezuschusst, also wird Entsorgung der billigere und einfachere Weg sein.
 
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Die Entsorgung erfolgt über zertifizierte Entsorger.
Wie schon geschrieben wurde, wegen Datenschutz.
Daher auch kein "rausstellen".
Die kommen angemeldet per LKW mit Containern/Gitterboxen.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Wird nur noch geleast?
sagen wir mal so:
Ich kenne niemanden, der ausgediente Bürogeräte selbst verkauft.
Was du angeboten bekommst sind i.d.R. Leasingrückläufer, weil es da einen klaren Prozess gibt.

Wir entsorgen Hardware fachgerecht, heißt: HDDs kommen raus und gehen zur Vernichtung. Die braucht eh niemand mehr.
SSDs kommen raus und werden sanitized und danach recyled oder weiterverwendet.
Alles andere geht ebenfalls um Recycler des Vertrauens.

McMoneysack91 schrieb:
Würde sich eine Firma ÜBERHAUPT auf eine Einzelperson einlassen, die anfragt, ob man denn die ausrangierte Hardware mit einem Transporter z.B. an einem vereinbarten Tag abtransportiert?
mal ein Beispiel: Wir haben früher per ebay Kleinanzeigen regelmäßig Einwegpaletten verschenkt. Und selbst das war super nervig mit dem sich meldenden Privatleute-Klientel, da biste echt verzweifelt was die Leute bei "geschenkt" noch so alles fordern.
Mein Favorit war ja einer, der seine 17 jährige zierliche Tochter alleine mit dem Auto(!) zum abholen geschickt hat. Unser Lagerpersonal hätte ihr das dann über den Tag verteilt in mehreren Fuhren ins Auto laden sollen :hammer_alt:

Soweit ich weiß haben wir jetzt einen zuverlässigen Abnehmer, der immer wieder mal kommt und alles mitnimmt.

Also nein, die meisten Firmen haben auf sowas schlicht kein Bock.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Hat jemand von euch explizit Erfahrungen aus erster Hand, wohin die Hardware aus Firmen, Schulen, Behörden geht?
Ich kann nur für meine Behörde sprechen. Standard-Arbeitsplatz-PCs werden nach fünf Jahren ausgetauscht. Die Datenträger werden ausgebaut. Die Geräte gehen im Normalfall an den Hersteller zurück. Bei Nicht-Standard-PCs, sieht es anders aus. Die werden häufiger, alle zwei bis vier Jahre getauscht. Die ausgetauschten Geräte bleiben in aller Regel als Reserve erhalten. Erst beim nächsten Austausch gehen die weg, natürlich ebenfalls ohne Datenträger. Die Geräte kannst du dir dann im Dutzend (oder mehr) auf Auktionsportalen wie Zoll-Auktion oder Justiz-Auktion ersteigern.
 
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h00bi schrieb:
Also nein, die meisten Firmen haben auf sowas schlicht kein Bock.
100% ack

Bei uns wird alles verschrottet, bis auf die Datenträger, die werden geschreddert und das ohne Ausnahme.

Wir haben eine weile die alte Hardware weitergegeben, mussten aber feststellen, das es viele Abnehmer gibt, bei den geschenkt noch zu teuer ist. Aufgrund, der mit Masse negativen Erfahrungen haben wir das aufgegeben.

Den Verwerter freut es.

Cu
redjack
 
Das ist eine Katastrophe, dass es anscheinend Leute gibt, die sich DERART daneben benehmen, dass diese Praktik von den meisten Abgebern schlichtweg eingestellt wird. Ich würde mir einen Ast abfreuen wenn ich eine Firma leerräumen dürfte, würde mit einer Flotte von Bullis und Horde von Helfern anrücken sodass der Abgeber keinen Finger mehr rühren bräuchte.

Einfach irre manche Leute :(
 
Dann mach Dich als Entsorger von EDV-Technik selbständig!

Spätestens wenn der örtliche Wertstoffhof Dir Deine Sachen wegen der Menge nicht mehr kostenlos abnimmt, wirst Du erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, den wirklichen Elektroschrott los zu werden. Es werden ja nicht nur gute Sachen ausgemustert, sondern auch die wirklich kaputten und über 10 Jahre alten Geräte.
Auf den oben genannten Seiten erhältst Du noch funktionsfähige Ware zum guten Preis, leider örtlich sehr begrenzt, weil nur wenige Behörden dort mitmachen.
Ausserdem gibt es auch gemeinnützige Organisationen, die sich mit so etwas beschäftigen und auch von den Behörden solche Geräte zur Wiederverwertung bekommen und dann weiter verkaufen.

Eigentlich willst Du nur kostenlos schnorren, gib es zu!
 
McMoneysack91 schrieb:
würde mit einer Flotte von Bullis und Horde von Helfern anrücken sodass der Abgeber keinen Finger mehr rühren bräuchte.
damit gehts aber grade weiter.
Niemand will eine Horde von Helfern auf dem Hof und erst recht nicht unkontrollierbar im Gebäude.
Die Ware muss an einem brauchbaren Übergabepunkt für dich vorbereitet werden.
Dann kannst du mit einem oder 2 geeigneten Fahrzeugen und 1-2 Helfern das Zeug abholen.

ThomasK_7 schrieb:
Spätestens wenn der örtliche Wertstoffhof Dir Deine Sachen wegen der Menge nicht mehr kostenlos abnimmt, wirst Du erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, den wirklichen Elektroschrott los zu werden.
doch das is ganz easy. Man beauftragt einen Recycler, der einem dafür sogar noch Geld bezahlt. Man darf vorher aber kein cherrypicking betreiben und alle CPUs und RAMs und sonstige Goldteile entfernen.
 
MichaW schrieb:
Wie schon geschrieben wurde, wegen Datenschutz.
Daher auch kein "rausstellen".
Die kommen angemeldet per LKW mit Containern/Gitterboxen.
Ja, wobei in den Boxen auch Hardware ohne Daten enthält. ZB Monitore.

Es gibt auf Youtube so einen Typen, der in seinen Videos behauptet, dass er manche retro Hardware auf dem Spermüll am Straßenrand gefunden hat. Seitdem habe ich drauf geachtet und noch nie einen PC am Straßenrand gesehen.
 
Ja, die entsorgen direkt alles: PCs, Monitore, Drucker...
Je nach Menge erfolgt die Entsorgung dann kostenlos.
Manches kostet was, manches gibt einen symbolischen Euro Gutschrift.

Früher wurde alte Hardware an Mitarbeiter verschenkt. Nach der Löschung der Festplatten nach BSI-Standard.
Irgendwann hieß es, dann müsste der Verschenker irgendwelche Garantie oder Gewährleistungen per EU-Richtlinie (weiß nicht mehr genau) übernehmen, auch wenn diese per Schenkungsvertrag ausgeschlossen würde.
Seitdem wird entsorgt. Leider.
Habe aber so manchem Kollegen einen ausrangierten Monitor ins Büro gestellt. Steht in der Verschrottungsliste drin und wer ihn für's Homeoffice noch gebrauchen kann... Gibt eh zu viel Elektroschrott, der noch genutzt werden könnte.
 
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MichaW schrieb:
müsste der Verschenker irgendwelche Garantie oder Gewährleistungen per EU-Richtlinie (weiß nicht mehr genau) übernehmen, auch wenn diese per Schenkungsvertrag ausgeschlossen würde.
Seitdem wird entsorgt.
Da quatschen alle was von CO2 und machen einen auf Baumschmuser weil sie ihre Winterräder vom Model S in Papiertüten einwickeln aber dann solche Gesetze. Einfach der absolut größte Hirnsch*ss überhaupt.
 
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Die meiste Hardware landet bei uns im Schrott, meistens ist die auch defekt, weil die deutlich über den Abschreibungszeitraum genutzt wird.

Vereinzelt haben wir mal einzelne PCs rausgegeben - dann aber ohne HDD/SSD und ohne Windows Lizenz. Die Datenträger werden über spezielle Firmen vernichtet.

Ist aber rechtlich auch so eine Sache, die dann auch am Ende mehr Verwaltungsaufwand (kosten) erzeugt, als es Einnahmen bringt.
 
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MichaW schrieb:
Seitdem wird entsorgt. Leider.
McMoneysack91 schrieb:
Da quatschen alle was von CO2 [...] dann solche Gesetze
Entsorgt heißt entgegen der landläufigen Meinung nicht, dass das auf eine große Halde kommt bis es dort vergammelt. Im Gegenteil, das Recycling insbesondere von Seltenen Erden ist enorm wichtig, auch um weniger Abhängigkeit von einigen wenigen Ländern zu haben.

Müllverbrennungsanlagen sind auch was anderes, als wenn hinz und kunz im Garten ein großes Feuer in der Pennertonne machen und da ihren Müll reinkippen. Deswegen spricht man hier auch von thermischer / energetischer Verwertung.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Hat jemand von euch explizit Erfahrungen aus erster Hand, wohin die Hardware aus Firmen, Schulen, Behörden geht? Gibt es ÜBERHAUPT sowas wie "rausstellen", nehmt mit wer wieviel kann/will, nächste Woche Montag kommt alles in den Container und Richtung Wertstoffhof oder Presse/Schredder?
Bei uns auf Behörde werden die Rechner teilweise 8+ Jahre genutzt. Laptops auch gerne mal 6+. Wenn dann gar nix mehr geht kommt die Festplatte raus, wird DSGVO konform mit Nullen überschrieben und dann rufen wir beim Datenvernichter (externer Dienstleister) an für die Platten. Wenn's ne SSD ist kommt die zurück in den internen Pool.

Peripherie und Rechner werden im Archiv zwischengelagert und dann irgendwann vom Lehrling zum Wertstoffhof gebracht. Wer das alte Zeug will kann dann seinen "Übergabepunkt" am Wertstoffhof haben...
 
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Oder es landet auf zoll-auktion.de.
Da landen viele Teile von meinem Arbeitgeber aber auch Pfandaachen werden dort versteigert.
 
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A415 schrieb:
Wer das alte Zeug will kann dann seinen "Übergabepunkt" am Wertstoffhof haben
Ein Hoffnungsschimmer der Vernunft. Das wäre ja auch eine Option, um der Firma nicht Zeit zu rauben und durch ihre Flure als Fremder zu geistern. Riesen Bulli bringt den Kram zum WSH, wenn du was brauchst, nimm, ansonsten im hohen Bogen in den Presscontainer. Verständlich. Wenn doch mehr Firmen/Behörden so vorgehen würden, könnte man einfach einen Terminkalender voll mit solchen abgestimmten Abnahmeterminen vollmachen.

6 Jahre ist NICHTS für Hardware in meinen Augen. Unter Linux z.B. war ich selbst bis heute mit meinem 2007er Tower PC und meinem 2009er Laptop bestens zufrieden. :D
 
@McMoneysack91

Welche Firmen kaufen den wirklich noch selbst die Hardware? Meist ist es doch ein Leasingvertrag mit Herstellern wie HP, Lenovo wo man sich als Firma absichert, über X Jahre folgende Modelle zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Ich könnt mir vorstellen, dass Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeiter ggf. noch selbst Hardware kaufen ... aber über dieser Anzahl sieht es m.E. eher schlecht aus. Als IT-Support möchtest du ja nicht x-Versionen von Hardware supporten.
 
_killy_ schrieb:
Als IT-Support möchtest du ja nicht x-Versionen von Hardware supporten
Das stimmt natürlch. Ich denke da irgendwie immer VIEL kleiner und denke an Büros mit vielleicht 20 Leuten oder einen Schul-PC-Raum.
 
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