25 Jahre alte "DOS" Festplatte unter Windows auslesen

Tschuldigung

Ensign
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Nov. 2014
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Hallo in die Runde.

Ich habe beim Aufräumen eine alte Seagate Festplatte mit sage und schreibe 428MB gefunden.
:)

Normalerweise würde man jetzt sagen: Ach wie toll, da freut sich der Mülleimer aber sehr darauf.

Zum Einen hat mich die Neugier gepackt, zum Anderen weiß ich, dass auf der Platte noch diverse MIDI Dateien sind, als ich als Teenager Synthesizer Musik gemacht habe. Irgendwie wäre es schön, wenn man diese nochmal auslesen könnte.

Ich konnte die Platte über meine IDE/USB Brücke anschließen (so ein externes Kabelkit, mit dem ich immer mal diverse IDE Platten lose an den Rechner hängen kann). Die Spindel dreht an und Windows (ein alter Win XP Rechner) erkennt sogar den Typ korrekt, eine Seagate ST3491A (die Platte ist auch im Gerätemanager zu sehen).

Nur wird die Platte weder im Arbeitsplatz noch in der Computerverwaltung/Datenträgerverwaltung angezeigt.

Meine erste Vermutung liegt darin, dass die Platte zu DOS 6.22 Zeiten ja noch mit FAT16 formatiert war.

Hat jemand einen Geistesblitz?
 
Du könntest es mal mit einem Linux Live-Stick probieren. Hol dir eine Disturbation deiner Wahl (z. B. Ubuntu) und dann erstellst du mit diesem Tool:

http://www.linuxliveusb.com/

einen USB Live Stick.
 
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Tschuldigung schrieb:
dass die Platte zu DOS 6.22 Zeiten ja noch mit FAT16 formatiert war.

Hat jemand einen Geistesblitz?

Mit VMWare eine Windows 3 VM basteln und die angeschlossene Platte als RAW-Device einbinden, davon booten.
 
Okay, ist ein Ansatz.
Ich selber bin in Sachen Linux eher schwach unterwergs, aber ein Arbeitskollege schwört darauf. Ich frage ihn morgen mal, dürfte einfacher sein. Private "empfindliche" Daten gab es damals noch nicht, also brauche ich da keine Angst zu haben.
:p
(Eine Digitalkamera? Was ist das?)
 
naja aber eigentlich sollte Windows auch FAT 16 noch können gerade XP.

"Therefore, the largest FAT16 volume on Windows XP Professional is limited to just under 4 GB and uses a cluster size of 64 KB. To maintain compatibility with MS-DOS, Windows 95, Windows 98, and Windows Me, a FAT16 volume cannot be larger than 2 GB."

http://www.computerlexikon.com/was-ist-fat16
 
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blöderidiot schrieb:
Mit VMWare eine Windows 3 VM basteln und die angeschlossene Platte als RAW-Device einbinden, davon booten.

Klingt kompliziert.
Ich bin eher einer der User, der total froh ist, wenn er den Power-Schalter findet.
(Na gut, ganz so schlimm ist es jetzt auch nicht.)
Die Neugier kitzelt in den Fingern - ich wüsste, wer das machen könnte, den sehe ich aber nur sehr selten.

Den Linux-Ansatz werde ich mal verfolgen.
 
Probier es doch erst einmal so. Live Stick erstellen, im Bootmenü den Stick auswählen und wenn das System hochgefahren ist, stöpselst du die Platte an. Entweder wird sie gleich erkannt und du kommst an die Daten ran und falls nicht wird es vermutlich fstab brauchen.
 
Tschuldigung schrieb:
Den Linux-Ansatz werde ich mal verfolgen.

Wenn XP die Partition nicht findet, war vielleicht ein Nonstandard-Partitionsmanager drauf oder eine krumme BIOS-Einstellung (Sektoren/Spuren) eingestellt. Du müßtest die ersten Plattenspuren analysieren um
  • herauszufinden, ob überhaupt eine Partitiondrauf ist (und was für eine),
  • herauszufinden, wo die Partition anfängt.
Und ja, es gibt viele Leute, denen sowas Spaß macht ;)
 
XP kann normalerweise FAT16. Zeig doch bitte mal einen Auszug aus der Computerverwaltung mit angeschlossener Festplatte.
 
In der Computerverwaltung sieht man gar nichts - so, als ob die Platte gar nicht da wäre.
Im Gerätemanager ist sie aber gelistet, mit exakt korrekter Bezeichnung.

Ich weiß, dass es vielen Leuten Spaß macht, mit VM Ware zu arbeiten und Sachen zu machen. Ich liebe es ja auch zu "basteln" und zu experimentieren. Durch mein Halbwissen habe ich leider einige Grenzen.

Theoretisch könnte auch die IDE/USB Brücke die Fehlerquelle sein. Die ist sicherlich nicht ab Werk kompatibel für Platten aus dem Jahr 1994...
(Ich könnte auch das Gehäuse öffnen und die Platte an den internen IDE Bus hängen.)

Trotzdem: Lieben Dank für die Ansätze, damit kann ich schon was anfangen. Entweder in einer ruhigen Minute mit dem Linux-Stick, oder eben unter Zuhilfenahme meines Bekannten.

...war aber schön, die alte Platte schnurren zu hören. Die hatten damals so einen eigenen Klang.
 
Sofern das Mainboard noch einen IDE Port hat, hängt die Platte mal da dran. Bei der XP Kiste könnte das noch der Fall sein ;)

Die USB Adapter können offenbar einen Teil des alten IDE Befehlssatz nicht. Hatte selbst das Problem, dass er zwar die Platte erkannt, aber keinerlei Daten rausgerückt hatte.
 
...kein IDE Bus mehr auf dem Board. Ich dachte es, aber es ist ein FDD Konnektor...

Okay, dann lasse ich das für heute ruhen und gehe morgen mit neuem Elan ran.

Lieben Dank an euch - in dem Forum hier gibt es immer gute Ansätze. Das muss auch mal gesagt werden.
:n8:
 
Lad dir diese Runtime Live CD herunter.
Diese hat auch einen "DiskExplorer for FAT",wenn die Festplatte nicht angezeigt wird,
kannst du versuchen über "Assign drives" diese erstmal einzubinden/mounten.
 
Du kannst auch versuchen die platte mit so Programme wie z.b MiniTool Partition Wizard Free auszulesen
 
LBA kennt diese alte Platte offenbar noch nicht, sondern wird noch per CHS adressiert. Aus diesem Grund funktioniert das mit dem USB-Adapter auch nicht. Die kennen nur das Ansprechen per LBA. Du brauchst also einen älteren Rechner mit IDE-Controller, bei dem du die CHS-Werte im BIOS noch manuell eingeben kannst (vielleicht funktioniert auch schon die Autoerkennung). Anders wird es nicht gehen. Wenn eine Platte nicht mit dem richtigen Adressierungsverfahren und der richtigen Translation angesprochen wird, kann kein Programm der Welt was sinnvolles auslesen.

Hier ist übrigens der Installation Guide zu der Platte.

Apropos FAT16 und Windows. Windows kennt sogar noch FAT12, das als Dateisystem auf Disketten eingesetzt wurde. Also an fehlender Dateisystemunterstützung mangelt es sicherlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Madnex, die Idee hatte ich auch und die Guide hatte ich auch gefunden, aber eben weil da steht: "bei der ST3491A sinds übrigens 899 Cyl. 15 Heads 62 Sectors" und die Platte mit Sicherheit keine 15 Köpfe hat, dafür wäre ja 8 Platter nötig. Intern dürfte sie also schon mit LBAs arbeiten und auf den äußeren Spuren mehr Sektoren als auf den inneren haben, die Frage ist aber, ob sie auch extern mit LBAs angesprochen werden kann.

cruse, dies kann nach so vielen Jahren auch durchaus sein, die alten HDDs halten zwar viel länger als heutige Modellen, aber eben auch nicht ewig.
 
Vielleicht hast du Recht. Es kann aber auch ECHS sein. Also CHS mit geometry translation. Die ersten ATA-Festplatten hatten CHS oder ECHS (um die 504 MiB Grenze zu überwinden) verwendet und nicht LBA. Für Platten dieser Kapazität mit ZBR ist nicht zwingend LBA erforderlich. Das geht auch mit ECHS. Da diese Platte hier die größte dieser Serie ist (die aus 1994 stammt), bezweifle ich, dass die schon LBA kennt oder verwendet.
 
@ Holt das mit den 15 Heads hat nichts mit den Realen Köpfen zu tun ... das sind alte Systemeinstellungen aka Betriebsmodi

Da gabs auch noch Festplatten mit 16/15 Heads Jumpern wegen den Kompaktibilitäten.

Die bei IDE (bzw. ATA) verwendete CHS-Adressierung sieht maximal 65.536 Zylinder (0-65535), 16 Köpfe (0-15) und 255 Sektoren pro Spur (1-255) vor. Die sich daraus ergebende maximale Speicherkapazität von 136.902.082.560 Bytes oder 137 GB (128 GiB) wurde 2001 mit Speicherkapazitäten von 160 GB und mehr bei Festplatten gebrochen.[1]

Aus der Festplattengeometrie Wiki

https://de.wikipedia.org/wiki/Festplattengeometrie#Cylinder.2C_Head.2C_Sector

https://de.wikipedia.org/wiki/Cylinder_Head_Sector
 
xxMuahdibxx, lesen und verstehen sage ich da nur.
 
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