4 Lautsprecher außen!

Manchmal hilft es, tatsächlich Dinge auf ein sehr einfaches Niveau zu ziehen. Daher war ja auch die Frage nach den Leitungslängen. Bei etwa 100m+ wäre das schon gravierend ins Gewicht gefallen, dann da Du ja weißt:

RLeitung= 2*(einfache Strecke)/(Leitwert * Querschnitt)
=2*(einfache Strecke)*(spezifischer Widerstand)/(Querschnitt)

bei einer angenommenen Leitfähigkeit von Kupfer von 56*(m*Ω-1*mm-2) übersteigt dieser gerne auch mal die Nennscheinimpedanz eines 4Ω-Lautsprechers, man verbrät also die meiste Leistung über die Leitung (Berechnungsansatz siehe vorige Milchmädchenrechnung). Hat man auf einer entsprechend kürzeren Strecke einen 8Ω-LS verbaut, mag das noch nicht so schlimm sein. Sind beides 4Ω, muß man anpassen.

Hat man nur lange Strecken, bleibt einem, größere Querschnitte zu verlegen (120mm² verlegt jeder gerne), oder zu transformieren. Hier kann man dann ebenfalls auch die Leistungsungleichgewichte ausgleichen durch geschickte Wahl der Übersetzungsverhältnisse.

Hat man an der längeren Strecke einen 4Ω-LS, auf der kürzeren einen 8Ω-LS, sollte man sich über den eigenen RTL-II-Konsum Gedanken machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder man kauft einfach Aktivlautsprecher mit symmetrischem XLR Anschluss. Oder man verwendete Monoendstufen, die man direkt vor den LS setzt.

Ob man jetzt bei 4Ohm LS anpassen MUSS, mag ich mal in Frage stellen. Klar entsteht ein Spannungsteiler, aber solange der Verstärker ausreichend Strom liefern kann, gibt es außer einer Effizienzminderung keine weiteren Nachteile ( ja gut - Antennenfunktion des Kabel vernachlässige ich einfach mal).

Rein leistungstechnisch und rechnerisch sollten die Querschnitte auch vernachlässigbar sein.
Nehmen wir mal ein 20m langes 2,5mm² Kabel. Macht R=1,721 (Ω * mm² / m) * 20m / (100 * 2,5mm²) = 0,138Ω.

P(verstärker)=I²R=I²(4+0,138)=4,138I²
P(Leitung)=I²R=0,138I²
P(Leitung)/P(Verstärker) = 0,138I² / 4,138I² = 3,4%, die auf die Leitung abfallen.

Würde ich 1mm² nutzen, würden 7,9% auf die Leitung fallen. Bei 4mm² wären es 2,1%.

Der Pegelabfall am LS ergibt sich damit zu 0,1dB (4mm²), zu 0,15dB (2,5mm²) und zu 0,36dB (1mm²).

Im worst case, also dem Abfall von 0,36dB, die der Verstärker ausgleichen muss, muss der Verstärker 8,6% mehr Leistung bringen.
Das sollte in der Praxis jeder Verstärker schaffen, da man diese ja i.d.R. nicht bei 90% Auslastung betreibt (zumal damit auch viel zu hohe Pegel entstehen).

Interessanter wäre hier der Wert, wo der Verstärker am Ende die doppelte Leistung liefern, also einen Pegelabfall von 3dB ausgleichen müsste. Bei 1mm² Leitungsquerschnitt wäre das genau der Fall, wo 50% auf die Leitung abfallen, sie also einen Widerstand von 4Ohm hat. Das wäre bei einer Leitungslänge von 232 Metern der Fall.

Ich hoffe, ich hab mich hier nirgendwo vertan. Ich komme manchmal bei den Pegelumrechnungen durcheinander.
Hier wäre jedenfalls rein theoretisch das Fazit, dass in Wohnungstypischen maximalen Kabellängen 2,5mm² vollkommen ausreichend sind, wenn man es aus dem Gesichtspunkt einer Pegelminderung betrachtet.
 
Hallo Leute

Verfolge gespannt diese Disskusion in diesem Thread. Ich habe ein Problem, welches in die ähnliche Richtung geht und statt einen neuen Thread zu eröffnen, poste ich mal hier rein.

Ein Bekannter von mir ist umgezogen und möchte auf dem Balkon ein Lautsprecher zum Radio hören. Das Signal sollte von seiner Swisscom TV Box zum Lautsprecher gelangen, das ganze natürlich ohne Kabel.
Gibt es solche Lautsprecher, welche man am Audioausgang zuschalten kann? Im Netz finde ich leider nur so Bluetooth Lautsprecher fürs Handy.

Freue mich über Antworten

Greets
 
Hi,

Der Balkon ist zwar etwa 10m2 groß aber es geht nur um Hintergrundmusik also Radio.

Danke für die vielen Antworten.
 
Besorgt Dir zwei Sonos Play ink. Bridge und schon verschwindet das Kabelproblem.
Die alten Boxen verkloppst Du, und gesteuert wird das ganze bequem vom Handy aufm Balkon oder im Bad aus. Und wenn dann wieder Kohle das ist, ein drittes Play für die Küche, solange das nicht das ist, Schleppst Du eins hin und her, braucht ja nur ne Steckdose.
 
Zuletzt bearbeitet:
@schlaubi

Was genau suchst du jetzt? Einen Lautsprecher, der Wireless Signale von der TV Box entgegen nimmt, oder einen Transmitter, der sowohl einen Sender als auch einen Empfänger besitzt?

Letzteres gibt es definitiv. Unabhängig davon müssen die Lautsprecher aktiv sein (also zumindest mit der Steckdose verbunden sein), oder ein kleiner Verstärker muss auf dem Balkon stehen. Man kann keine normalen Lautsprecher ohne eigene Energiequelle über Wireless mit einem verstärkten Signal versorgen.

Dir mir bekannten Systeme zur Wirelessübertragung kosten aber alle mindestens 200€, eher mehr.
 
Sony_Simon schrieb:
Mein Budget liegt bei etwa 350-400€. (inkl. Receiver, Kabel, 2 Lautsprecher)

Dafür bekommt er zwei Sonos Play:1 und die Bridge

Das würde also für 2 Räume und die Wireless-Übertragung von Internet-Radio oder Musikfiles vom PC ausreichen. Die Box auf dem Balkon kommt dann halt bei Nichtbenutzung ins Bad oder in die Küche bis Geld für eine 3. Box vorhanden ist.
 
@ InteGralFormat

Wie unterscheiden sich denn diese beiden Sachen voneinander? Ich kann dir nicht ganz Folgen
 
Naja - du hast zwei Möglichkeiten:

1) Du kaufst dir einen Lautsprecher (bzw. mehrere) die aktiv betrieben werden und die bereits einen entsprechenden WLAN Empfänger haben.
Dazu gehört z.B. das genannten Sonos System. Ich kenne dahingehend eigentlich nur noch Teufel, die das direkt integrieren, bin mir aber sicher, dass es da noch andere Hersteller gibt.
Vorteil ist, dass die Dinger meist klein sind, nur eine Steckdose in der Nähe brauchen und man keine weitere Technik rumstehen hat.
Nachteil sehe ich darin, dass du das ganze Teil wegschmeißen kannst, wenn die Elektronik kaputt geht. Außerdem gibt es keine allzugroße Auswahl und Kombinationsmöglichkeiten sind meist auch begrenzt.

2) Du hast bereits (oder kaufst dir) ein bestehendes, konventionelles Lautsprechersystem (entweder Aktivlautsprecher oder ganz klassisch mit Passivlautsprechern und Verstärker) und verwendest eine externes System zur Wirelessübertragung.
Vorteil ist hier, dass du u.U. mehr Möglichkeiten hast, was die Konnektivität betrifft, du wirklich jeden Lautsprecher/Verstärker verwenden kannst, und du nicht die Lautsprecher/Verstärker entsorgen musst, sollte das WLAN-Streaming System den Geist aufgeben oder solltest du irgendwas in der Kette tauschen wollen.
Nachteil: Du hast halt mehr Technik rumstehen und hast die Kabel zu den Lautsprechern.

3) Zwischenlösung: Ein AVR (oder Netzwerkreceiver) mit integriertem WLAN Empfang. Lässt dich zumindest die Lautsprecher frei wählen. Bietet sich da an, wo z.B. der WLAN Sender/Router weit weg vom AVR ist und es an sich kein Problem ist, die Lautsprecher über Kabel mit dem AVR zu verbinden.

Inwiefern es doch andere Lösungen gibt bzw. wie gut diese funktionieren, weiß ich nicht, da ich so ein System nicht verwende und dementsprechend auch keine Marktübersicht habe.

Ich würde mich für 2) oder 3) entscheiden, da ich mir die Wahl über die Lautsprecher behalten will. Wobei es mMn auch nicht unbedingt so viel Sinn macht, 300€ für das Streamingsystem, 250€ für den Verstärker und dann gerade mal 100€ für Lautsprecher auszugeben.
Das finanzielle Verhältnis von Technik zu Lautsprechern ist hier ungünstig. Wenn man sich dagegen für 800€ Lautsprecher dran hängt, ist das Verhältnis besser und der Klang wird am Ende auch besser sein, als das, was ein Fertigsystem bieten kann.
 
Vielen Dank für die ausfühliche Antwort

Nur wenn ich mir so vorstelle was das alles kosten soll, naja.
Ist es nicht möglich, nur ein Lautsprecher auf dem Balkon zu haben, Strom ist vorhanden, welcher das Audiosignal kabellos bekommt und den gleichen Inhalt wie im Wohnzimmer wiedergibt?
 
Kann denn das Wohnzimmer den Inhalt Kabellos übertragen?
 
Naja - es gibt Bluetooth Module .. die sind günstiger. Damit kenn ich mich aber noch weniger aus. Die haben soweit ich weiß, aber eine geringere Reichweite.

Ansonsten wäre noch die Möglichkeit, über die Steckdose zu übertragen. Das ist mehr oder weniger kabellos.
Da brauchst du nur mal nach Devolo, Powerline oder Microlink audio übertrager suchen. Ob die Dinger was taugen, kann ich so ohne weiteres nicht sagen.
 
Aber dann haste die Frage doch für Dich selbst schon beantwortet :-)
 
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