Also die JBL-lautsprecher gehen fürs Heimkino schon in Ordnung und sind in der Zusammenstellung wohl noch die hochwertigsten Komponenten. Ich habe mit JBL-Heimkinolautsprechern dieser Preisklasse im allgemeinen die Erfahrung gemacht, das sie im Vergleich zu anderen Lautsprechern dieser Preisklasse auch bei höheren Lautstärken relativ Verzerrungsarm arbeiten. Allerdings haben sie dafür anscheinend einen etwas eigenwilligen Frequenzgang. Soll heißen das sie nicht sonderlich Klangneutral sind. Daher sind sie wohl auch als Brüller verschrien, da sie die Frequenzen irgendwo bei 2 khz offenbar stark anheben.
Das ansich ist noch kein Beinbruch, allerdings setzt es einen halbwegs hochwertigen Reciever mit Einmesssystem und parametrischem Auto-EQ vorraus, der in der Lage ist diese Schwächen auszugleichen. An einem Receiver wie dem JVC-Teil, der selbst klanglich nicht überzeugen kann, geht das total in die Hose. Außerdem ist ein Subwoofer bei Sourround-Sound Pflicht, gerade bei Front-LPs mit wenig Tiefgang.
Und jetzt zum Receiver:
Für eine überzeugende Sourround-kulisse ist es wichtig, dass der Receiver über einen Laufzeitausgleich (Delay) verfügt. Damit wird der unterschiedliche Abstand der Lautsprecher zur Hörposition ausgeglichen. Auch hier ist eine Einmessfunktion von Vorteil, die dieses Delay automatisch bestimmt.
Der Reveiver von JVC kann damit leider nicht glänzen. Außerdem kannst du die angegebenen 5x100 Watt getrost in die Tonne treten. In Realität ist er wenn überhaupt in der Lage 5x20 Watt halbwegs verzerrungsfrei wiederzugeben. Das hat was mit der Qualität der verbauten Trafos und der Hochstromfähigkeit der Endstufen zu tun. Die angegebene Leistung erreicht der Receiver nur unter Laborbedingungen auf einem Kanal, soll heißen er schafft die 100 Watt nur, wenn alle anderen Kanäle stumm sind. Daher haben Reveiver, die wirklich in dieser Leistungsklasse spielen in der Regel getrennte Stromversorgungen für einzelne Endstufengruppen.
Einen sehr guter Receiver in der unteren Preisklasse ist z.B. der Harman Kardon avr-155. Dieser verfügt über das Eszet/EQ Einmesssystem, dass den Frequenzgang, die Lautstärke und die Laufzeit der Lautsprecher einstellt. Außerdem verfügt er über 5 Hochstromfähige Endstufen, die 5x40 Watt FTC! ausgeben. Das heißt, dass der Receiver über das Gesamte Frequenzspektrum von 20Hz-20khz (Rosarauschen) gleichzeitig auf jedem Kanal 40 Watt bei angegebenem Klirrfaktor, in diesem Fall also fast Verzerrungsfrei wiedergeben kann. Damit steckt er sowohl lautstärketechnisch als auch klanglich den JVC locker in die Tasche, und ist auch lauter als manch ein ebenfalls Hochwertiger Kollege mit höheren RMS-Leistungsangaben.
Ein weiterer Pluspunkt ist Logic7 der in meinen Ohren mit Abstand bester Sourround-Aufpolierer, den man sich für seine heimische CD-Sammlung wünschen kann, der sonst nur in den superteuren Lexicon-Receivern zum Einsatz kommt.
Rein vom Klang her schlägt er sogar deutlich teurere Kollegen von Denon, Kennwood oder Onkyo. Leider wurde dafür ein bisschen an der Verarbeitung des Gehäuses gespart. So wartet der Receiver leider mit Plastikfront und etwas wackeligem Lautstärkeregler auf.
Außerdem hat der Receiver natürlich seinen Preis, doch deine Ohren werden es dir danken.
Wegen den Sourrounds würde ich dir raten lieber passende Lautsprecher aus der gleichen Lautsprecherserie zu holen. Ich habe zwar die von dir genannten Behringerlautsprecher noch nicht gehört, aber anders als z.B. die Europowerendstufen oder die Behringer-EQs (die in ihrem P/L-Verhältnis seinesgleichen suchen) fand ich die Lautsprecher von Behringer immer eher schlecht (ich rede jetzt von PA-Kram).
Ansonsten werden auch gerne JBL-Controllautsprecher für Sourroundzwecke benutzt. Die sind zwar auch nicht das Maß aller Dinge, sollten sich aber dank ähnlicher Komponenten gut in dein bestehendes JBL-Gefüge einpassen.