5.1 System - Müssen Lautsprecherkabel gleich lang sein?

Grammophon schrieb:
Fun Fact:
Elektronen bewegen sich in elektrischen Leitern nur um Bruchteile von mm/s. :)

(Das elektrische Feld dagegen natürlich mit Lichtgeschwindigkeit)

Das "Signal", also die eigentlich Information irgendwo dazwischen, üblicherweise so irgendwas bei 1/2 Lichtgeschwindigkeit.

Ist aber völlig egal, wenn ich das gerade richtig überschlagen habe (c=300.000.000m/s, Schall=300m/s (ganz frei gerundet)), dann kann man ein 1km langes Kabel nehmen und das macht denselben Unterschied, als ob man den Lautsprecher um einen Millimeter (Signal breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus) oder eben zwei Millimeter (1/2 Lichtgeschwindigkeit) weiter nach hinten schiebt.
 
Also gut ihr habt mich überzeugt, das war ein unnötige Thread, habe Vollkupfer Kabel mit 2,5mm(2) Querschnitt und nen guten AV Receiver, ich mach mir nun über andere Sachen Gedanken, z.B. ob der Preis von oben verlinkten Kabel ein fake ist oder nicht :D
 
Bei normaler Zwillingslitze, wo das Dielektrikum größtenteils Luft darstellt, beträgt die Signalgeschwindigkeit tatsächlich nahezu Lichtgeschwindigkeit.
Die halbe Lichtgeschwindigkeit wird gern bei Koaxialleitungen angenommen (meist eher 0,66 c). ;)

Spielt bei NF natürlich trotzdem überhaupt keine Rolle.
 
Bei 2,5mm² spielen 3m Längendifferenz keine Rolle. Ganz anders sieht das bei Querschnitten unter 0,75mm² aus. Dort ist der ohmsche Widerstand bereits so hoch, dass die Lautsprecher hörbar leiser sind (Erfahrungswert).
Ein gutes Beispiel sind die fertigen 5.1 Systeme von Creative oder Logitech.

Signalgeschwindigkeiten zu betrachten ist Humbug.
 
Drakonomikon schrieb:
Bei 2,5mm² spielen 3m Längendifferenz keine Rolle. Ganz anders sieht das bei Querschnitten unter 0,75mm² aus. Dort ist der ohmsche Widerstand bereits so hoch, dass die Lautsprecher hörbar leiser sind (Erfahrungswert).

Um es mal in Fakten auszudrücken:
Bei 0,75qmm-Kabel sind 3m Längendifferenz ca. 1,5% Unterschied in der Leistung an 8Ohm-Speakern und ca. 3% an 4Ohm-Speakern. Bei noch dünneren Kabeln ist der Unterschied entsprechend höher, bei 2,5qmm weniger als ein Drittel davon. ;)

Ob dieser Unterschied jedoch hörbar ist, sei mal dahingestellt. Immerhin reden wir bei 3% Leistungsunterschied von einer Differenz von nur 0,13dB....
 
ich gebe dir 100% Recht, das ist 100% Blödsinn!

1) kein Mensch hört 0,xxdB
2) alleine die unterschiedliche Aufstellung der LS "schluckt" mehr
3) selbst billigste Einsteiger AVR würden die Unterschiede beim Einmessen korrigieren

Der einzige Grund für "dicke, kurze" Kabel ist der Dämpfungsfaktor. Dafür muss man aber:
1) LS mit einer hochwertigen Weiche und einer nieder-ohmigen Spule im Längszweig vom LPF vor dem Tieftöner haben. Sowas kostet mehrere zig Euro und das sollte man nicht in Lautsprechern für 200 oder 300€ erwarten.
2) einen Verstärker mit entsprechend niedriger Ausgangsimpedanz

Und auch dann bleibt am Ende: jedes einzelne Kabel sollte so kurz wie möglich sein!

Bitte nicht falsch verstehen, man sollte natürlich nicht die letzten 5cm kappen und dann nicht mehr hinter dem AVR die Kabel anschließen können. So kurz wie möglich, so lang wie nötig, heißt es wohl korrekterweise.

Die Laufzeitunterschiede haben wir geklärt. Für den sauberen Bass (da kommt der Dämpfungsfaktor nämlich ins Spiel) kommt es für jeden einzelnen LS auf einen niedrigen Wert an. Warum sollte ein LS mit 5m Kabel "belastet" werden (wie sein "Kollege"), wenn es auch 2m tun würden?
 
@kammerjaeger1: Eben, deswegen auch unter 0,75mm². Ich hatte damals das Creative T7900 bei einer der hinteren Surround-Lautsprecher auf 11m Kabel angewiesen war. Bei diesen Kinderstrippen war es nicht verwunderlich dass ich den um +6dB anheben musste. Spielte aber keine Rolle, da das System sowieso zu nichts taugt.
 
Drakonomikon schrieb:
@kammerjaeger1: Eben, deswegen auch unter 0,75mm². Ich hatte damals das Creative T7900 bei einer der hinteren Surround-Lautsprecher auf 11m Kabel angewiesen war. Bei diesen Kinderstrippen war es nicht verwunderlich dass ich den um +6dB anheben musste.

bitte vergleicht keine Äpfel mit Birnen und verwirrt die Leute mehr als sie eh schon sind!

ich sehe schon alle Leute mit mehr als 10m Kabel in den nächsten Laden rennen um sich für die einfachsten Satelliten-LS überteuerte Kabel zu kaufen...

Sehen wir das mal rein technisch:
selbst 10m 0,5qmm Kabel hat einen Widerstand von nur 0,7Ohm! Bei Conrad kostet eine Rolle 10m Klingeldraht mit 2*0,95qmm unter 3€ also <30Cent pro Meter!
Aber selbst mit den 0,7Ohm liegen wir im Bereich des ohmschen Widerstands von der Längs-Spule in der Weiche normaler Lautsprecher. Und diese 0,7Ohm reichen bei weitem nicht für eine Dämpfung von 6dB.

Es ist also definitiv SEHR verwunderlich, dass du den Pegel um +6dB anheben musstest!!!
Ich kann mir nur vorstellen, dass du normales Cinch NF Kabel als Verlängerung eingesetzt hast? Oder waren beim Creative Set 11m Strippen dabei?
 
Ich möchte hier niemanden verwirren, sondern wollte nur sagen, dass man einen sehr geringen Querschnitt und hohe Kabellänge braucht um eine hörbare Dämpfung zu erzielen.

Das T7900 war ein seltsames System: Die vorderen Lautsprechr hatten 0,75mm² fest verdrahtet. Die Verlängerungen für die Surround (mit Klemmpanel) waren geringer im Querschnitt, und gestückelt in 3m, 5m und 7m (oder so). Die 11m haben gereicht für die +6dB.

Bist du bei deiner Rechnung von Aluminium ausgegangen?
 
um die Rechnung ganz einfach zu machen gehen wir mal von 3dB Unterschied und 4Ohm aus. 3dB bedeutet, dass am LS nur die halbe Leistung ankommt, das Kabel (hin und zurück) also einen genauso großen Widerstand hat (4 Ohm) wie die Nennimpedanz des Lautsprechers.

Diese 4Ohm erreichst du z.B. mit einer 10m Alu Strippe mit 0,1mm Durchmesser (das ist gerademal doppelt so dick wie ein menschliches Haar).

Wenn man das mal verinnerlicht, dann bleibt eigentlich nur übrig, dass bei deinem Creative Set irgendwas defekt war. Vielleicht irgendwo ein Kabel gebrochen oder eine einzelne Ader hat einen Kurzschluss fabriziert. Irgendwie sowas.

Mit irgendwas was den Namen "Lautsprecherkabel" trägt, kommt man jedenfalls nicht auf eine Dämpfung von -6dB! Bei der Rechnung oben wird der LS ja um 3dB leiser im Vergleich zu einem LS der direkt ohne Verluste angeschlossen ist. In der Realität sieht das also noch "schlimmer" aus.
 
Mickey Mouse schrieb:
Die Laufzeitunterschiede haben wir geklärt. Für den sauberen Bass (da kommt der Dämpfungsfaktor nämlich ins Spiel) kommt es für jeden einzelnen LS auf einen niedrigen Wert an. Warum sollte ein LS mit 5m Kabel "belastet" werden (wie sein "Kollege"), wenn es auch 2m tun würden?

Hörst du das? Ich würde mir aus praktischen Gründen(Kupfer kostet Geld und hinter dem Schrank liegt schon genug anderes Kabel) jetzt nicht pro Lautsprecher 5 Meter Kabel auf Vorrat hinter den Schrank legen, aber ich behaupte mal dass die Länge des Kabels bei einem normalen Audiokabel total zu vernachlässigen ist.

Irgendwie ist hier immer nur die Rede von Signallaufzeiten, nur muss man auch in Betracht ziehen dass ein typisches Wohnzimmer eben _kein_ Tonstudio mit Schaumstoffkeilen an der Wand ist. Die Lautsprecher haben Tolleranzen, der Schall breitet sich nicht gleichmäßig aus, die eine Box muss etwas höher stehen als die andere, Interferenzen, Echos etc pp. Dazu ist Signal nicht Signal, wenn es an der Box ankommt wird es ja in eine Schwingung umgewandelt, die eine bestimmte zeitliche Länge hat. Das heisst: 99% der Schwingung die beim Höhrer ankommt werden bei zwei Boxen übereinstimmen, und das 1% dass nicht übereinstimmt kannst du a) nicht warnehmen oder wird b) vom Ohr schöngerechnet.

Ich behaupte jetzt einfach mal: selbst ein Audiophiler wird die Unterschiede in Signallaufzeit und Dämpfung von gebräuchlichen Kabellängen nicht unterscheiden können, ob da 10 Meter extra rumliegen oder nicht(selbst wenn die Dämpfung beim Einmessen nicht ausgeglichen wird).

Thema Kabel: bei Saturn gibt es vergoldetes TOSLINK Kabel. Wer Samstags nichts vorhat kann unvergessliche 10 Minuten damit verbringen, einen Verkäufer erklären zu lassen, warum das jetzt besser ist als das 10€ billigere TOSLINK um die Ecke(wobei ich 20€ für 2 Meter Glasfaser immer noch unverschämt finde). Extrapunkte bekommt, wer den Verkäufer 'Widerstand' und 'Glasfaser' oder 'optisch' in einem Satz sagen lässt.

Vergoldete Klinken finde ich btw gar nicht vollkommen sinnlos weil Gold nicht rostet, dh im nassen Keller halten die Stecker (vllt) länger. So oder so wäre es mir das Geld aber nicht wert, für den Aufpreis bekomme ich auch einen neuen Stecker.
 
Nur am Rande: Wer Kabel bei Media Markt, Saturn & Co kauft, dem ist (in der Regel) eh nicht mehr zu helfen.
 
@Mickey Mouse: Was soll ich sagen? Ich stimme dir zu, ich habe mir weder damals noch heute darüber Gedanken macht ob es plausibel ist. Allerdings war ich damals so schlau und habe Fehlerquellen ausgeschlossen. Es lag ganz einfach an der Kabellänge. +6dB und die Sache war erledigt. Wenn ich mich recht entsinne hatte ich sogar einen der vorderen Lautsprecher auf -3dB gesetzt. Kausalität: Kabellänge. Ursache: Anscheinend nicht ausschließlich der ohmsche Widerstand. Möglicherweise extrem schlecht dimensionierte Endstufen oder zu hohe Ausgangsimpedanz. Spekulationen helfen uns nicht, belassen wir es dabei.
 
tsingtao schrieb:
Nur am Rande: Wer Kabel bei Media Markt, Saturn & Co kauft, dem ist (in der Regel) eh nicht mehr zu helfen.

Leider hat man manchmal nicht die Wahl. Hab für jemanden die Anlage verkabelt und ausgerechnet das Toslink hatten wir vergessen, Saturn war um die Ecke. Da haben wir halt den Aufpreis gezahlt -.-
 
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