CO wurde ja von AMD regelrecht als Undervolting-Wunder gepriesen. Im Grunde verschiebt CO asymetrisch die Spannungs-/Frequenztabelle. Asymetrisch daher, weil die CO-Werte sich je nach Last unterschiedlich verhalten, pro Count 0.05V im Idle und 0.03V bei Last. Bei -30 hat man also eine Verschiebung der V/F-Tabelle um -150mV im Idle und -90mV bei Last. Ein Kern der unter Last vorher mit 1.5V bei einer bestimmten Taktfrequenz lief, läuft bei derselben Taktfrequenz nur noch mit 1.41V. So wäre das Verhalten, ohne den Boostalgorithmus. Dank des Boostalgos wird jetzt aber nicht weniger Spannung verwendet, sondern höher getaktet, da mehr Powerbudget zur Verfügung steht. Die Leistung steigt.
Wenn z.B. diese maximal möglichen -90mV jetzt tatsächlich zum Clockstretching führen, sollte man das in den Benchmarks sehen können. Da meine CPU keine -30 counts mitmacht, konnte ich das nur bis -15 CB23-stabil testen (einige Kerne laufen da eigt. schon nicht mehr CoreCycler-stable) und bei meinem Ryzen 9 5950X gabs keine schlechteren Ergebnisse, eher im Gegenteil. Da man aber mehrere Kerne einzeln überprüfen müsste, würde ich mir hier keine letztendliche Antwort auf deine Frage erlauben.
mMn (Meinung, kein Fakt :x) verhält es sich so:
CO-UV: Clockstretching unwahrscheinlich
VCore-UV: Clockstretching wahrscheinlich
Meine Vermutung ist auch, dass CO-UV an einer anderen Stelle ansetzt (muss es ja auch) als VCore-UV und die Detektierung einer zu geringen Spannung fürs Aktivieren des Clockstretchings sich nur auf die VCore bezieht. Ein weiteres Argument sind auch die Systemabstürze, BSODs, Spieleabstürze etc. die man durch zu starkes CO-UV bekommen kann, obwohl man ja gerade mal im Worstcase -90mV undervoltet. Clockstretching soll aber gerade das verhindern und als Tradeoff die Leistung reduzieren. Tut man die VCore um 0.09V runter, gibt es keine Abstürze. Alles läuft normal weiter, aber eben nciht mit der vollen Performance.