Wenn für die Zertifizierung gewisse Kriterien erfüllt sein müssen (was ja auch der Zweck einer Zertifizierung ist) dann ist das doch eine tolle Sache.
Freesync wurde meines Wissens anfangs komplett ohne Zertifizierungsprozess angeboten und jeder Hersteller konnte das Logo aufkleben, wenn er den Standard unterstützte. Das führte anfangs zu vielen Problemen, insbesondere flimmern unter gewissen Umständen.
Seit Nvidia und AMD die Monitore aktiv testen und zertifizieren ist die Qualität und Robustheit im Umgang mit Adaptive sync aber deutlich gestiegen.
Und nein, User Reviews und "professionelle" Tests helfen hier nicht wirklich, weil einfach 99% der User und Redakteure das Know how und allgemeine Verständnis für die Technik fehlt. Um einen Monitor wirklich valide auf sowas zu testen brauchst du eben ein paar Ingenieure die die Spezifikationen im Detail kennen und Erfahrung mit Displaytechnologie auf Elektronik Ebene haben. Sowas kann eine normale Hardwaredaktion niemals leisten geschweige denn bezahlen.
Ob jetzt eine weitere Zertifizierung neben Freesync und Gsync wirklich notwendig ist sei mal dahin gestellt. Aber wenn der Monitor dann entsprechend 1/3 mehr Tests durchläuft bzw. von drei statt nur zwei oder einer Partei geprüft wird kann das der Qualität nur zuträglich sein.
Wie immer gilt in der Entwicklung: Je mehr man testen kann, desto besser.
Und ja, am Ende wird die Kosten wohl der Käufer tragen. Aber hey, wird immernoch viel billiger sein, als ein Gsync Modul von Nvidia.
random12345 schrieb:
Denke nicht das die Labels PRAD.de ersetzen werden.
HDR400 bzw HDR600 ist doch verständlich. HDR mit max Helligkeit in Nits.
Prad hat nen ganz anderen Testfokus.
Und die HDR Logos helfen in der Hinsicht wenig, weil da soweit ich weiß keine Schwarzwerte angegeben sind.
Du kannst dir halt nen HDR600 Monitor kaufen und wirst dann mit total ausgewaschenen Schwarzwerten im HDR Modus beglückt, weil das LCD mit voller Hintergrundbeleuchtung betrieben wird.
Das "HDR" ist am Ende dann kaum mehr als wenn du einen nicht-HDR Monitor auf maximale Helligkeit drehst und den Gamma wert dunkler einstellst. Damit also höhere Spitzenhelligkeit bei gleichbleibender durchschnittlicher Bildhelligkeit. Da das Backlight aber so stark durchs Panel leuchtet verlierst du eben auch an Schwarzwerten. Unterm Strich siehts einfach nur schlecht aus.
Die HDR Zertifizierungen sind zwar in der Hinsicht gut, weil sie halbwegs sinnvolle Vorgaben für die Helligkeit machen, die erreicht werden muss, aber wenn der Schwarzwert nicht berücksichtigt wird, sind die Angaben eben auch nix wert.
Die Logos sind dann eben ein gutes Beispiel für unzureichende Anforderungen. Aber trotzdem besser als nix, denn das neue Alienware OLED Display würde ja auch gerne mit HDR1000 werben, schafft aber nach VESA Zertifizierung nur deutlich weniger, weil bei VESA vermutlich ein größerer Bereich die Helligkeit schaffen muss, während der Hersteller selbst vielleicht nur punktuell testet.
Und genau deswegen kann ich solche Zertifizierungen unterm Strich dann eben doch befürworten. Je mehr Kriterien es zu erfüllen gibt, desto höher ist eben die Wahrscheinlichkeit, dass was brauchbares bei rum kommt.