Benz0l schrieb:
Die Creative-Cloud ist auch eine wirklich sinnige Neuerung, gerade für Start-Ups oder Freenlancer.
Da bin ich überhaupt nicht einverstanden: Ich komme aus der grafischen Industrie und dieser Creative-Cloud-Mist ist so ziemlich das dümmste, was passieren konnte. Jetzt heisst es nämlich "pay per use". Eine verdammte Abzocke ist das. Zudem wird man so noch mehr dazu genötigt alles mitzumachen. Man kann keine Versionen überspringen etc. Wenn neue Bugs auftreten, kann man auch nicht mehr einfach auf eine Vorgängerversion ausweichen, bis es Abhilfe gibt.
Die bisherige Update-Politik war ja auch eher ein Graus. In den ersten paar Monaten nach Erscheinen werden vielleicht mal ein paar Bugs bei der CS-Suite gefixt. Vor dem Erscheinen der nächsten CS-Suite gibt es dann für die alte noch ein paar Updates für die Kompatibilität mit der neuen Version. Das war's dann auch. Das Spiel geht schon seit Jahren so. Der bisherige Update-Rhythmus von 1.5 Jahren ist für die meisten Anwender auch zu schnell. Kaum ist ne neue CS-Suite eingeführt, kommt schon die nächste und man muss Anwender neu schulen bzw. muss man sich wieder mit neuen Bugs herumschlagen. Es geht ja im professionellen Bereich (z.B. Druckvorstufe) nicht nur um die CS-Suite selber. Sondern um alle Programme bzw. Workflows und Redaktionssysteme, welche auf der CS-Suite aufbauen bzw. in Ergänzung dazu verwendet werden.
Für viele Druckereien und Medienbetriebe sind diese Update-Zyklen schon längst ruinös. Es geht dort jährlich um sehr hohe Beträge.
Wirklich grotesk ist aber, dass die meisten Anwender gar keine neue Funktionen brauchen. Die meisten Funktionen in den CS-Programmen werden nur selten benutzt. Und trotzdem zahlt man dauernd für Updates. Die Dateiformate von z.B. InDesign sind auch nur bedingt abwärtskompatibel (nur über InDesign-Interchange-Format recht grossen Einschränkungen). Mittlerweile kann man alle CS-Programme frei heraus als Bloatware bezeichen. Und das ist schon fast ein Understatement. Zudem telefonieren die Programme (auch bei korrekt erworbener Lizenz) gerne nach Hause und versuchen das mit eher üblen Tricks zu verschleiern. Hab da in der Vergangenheit schon so manches geblockt.
Zur Ehrenrettung muss aber gesagt sein, dass der frühere Layout-Primus Quark mit seinem XPress den Bogen schon lange überspannt hat und jahrelang die Kunden auf's Übelste abgezockt hat. Zumindest jene, welche die Lizenzen korrekt erworben haben.
Adobe hat im professionellen Bereich für Kreativ-Software leider ein sehr starkes Monopol. Alternativen gibt es im kommerziellen Bereich kaum. Hingegen gibt es unter Linux bzw. bei OpenSource-Software interessante Ansätze, welche aber teilweise noch nicht sehr ausgereift sind und denen mitunter auch wichtige Funktionen fehlen (GIMP, Scribus, Inkscape etc.).