Marcel55
Fleet Admiral
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Inhalt
Vorwort
Mit dem Xpredator Cube hat Aerocool sowohl seine Cube- als auch seine Xpredator-Serie um ein Modell erweitert. Angesprochen werden sollen vor allem Gamer, aber auch die jenigen, die mal etwas anderes haben wollen.
Beim Design setzt AeroCool auf altbekanntes der Xpredator-Serie: Aggresiv-Verspielt aber nicht zu Übertrieben setzt sich dieses Gehäuse von der Masse ab und möchte etwas mehr bieten als einen einfachen Klotz unterm Schreibtisch. Trotz seiner Besonderheiten ist das Design durchaus funktional, so lassen sich die Kiemen für eine bessere Belüftung verstellen und es wurde an eine Ablage z.B. für externe Festplatten gedacht.
Im Rahmen des ComputerBase-Lesertests hat mir Aerocool ein Exemplar des Xpredator Cube zur Verfügung gestellt, welches ich im folgenden genau unter die Lupe nehmen kann. An dieser stelle ein großes Dankeschön an AeroCool.
Tabellarische Daten (Quelle):
[TABLE="class: tabular highlight product-data"]
[TR]
[TD]Mainboard-Format:
[/TD]
[TD="colspan: 2"]Micro-ATX, Mini-ITX
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Chassis (L × B × H):[/TD]
[TD]412 × 280 × 418 mm
Seitenfenster[/TD]
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[TR]
[TD]Material:[/TD]
[TD="colspan: 2"]Kunststoff, Stahl[/TD]
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[TR]
[TD]Nettogewicht:[/TD]
[TD="colspan: 2"]7,20 kg[/TD]
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[TD]I/O-Ports:[/TD]
[TD="colspan: 2"]2 × USB 3.0, HD-Audio, Lüftersteuerung[/TD]
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[TR]
[TD]Einschübe:[/TD]
[TD]1 × 5,25" (extern)
3 × 3,5"/2,5" (intern)
2 × 2,5" (intern)[/TD]
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[TR]
[TD]Erweiterungsslots:[/TD]
[TD="colspan: 2"]4[/TD]
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[TR]
[TD]Lüfter:[/TD]
[TD]Front: 1 × 200 mm oder 2 × 140/120 mm (1 × 200 mm inklusive)
Heck: 2 × 140/120 mm (1 × 140 mm inklusive)
Deckel: 2 × 140/120 mm (optional)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Staubfilter:[/TD]
[TD="colspan: 2"]Netzteil[/TD]
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[TR]
[TD]Kompatibilität:[/TD]
[TD="colspan: 2"]CPU-Kühler: 187 mm
GPU: 345 mm
Netzteil: Unbeschränkt[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
Als Testsystem kommt mein im Grunde etwas mehr als 3 Jahre alter PC zum Einsatz, welchen ich im laufe der Zeit und vor allem in letzter Zeit immer wieder etwas aufgerüstet habe:
Mainboard: Asrock Fatal1ty Z77 Professional-M
CPU: Intel Core i5 2500K @ 3,3GHz bzw. 4,4GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4
Grafikkarte: Palit GTX970 Jetstream
SSD: PNY Prevail Elite 240GB, 2,5”
HDD: Samsung HD103SI 1TB, 3,5”
Lüfter: 1x Bequiet Shadow Wings SW1 PWM 140mm, 2x Cooltek Silent Fan 140 LED
Ich werde den Test dynamisch gestalten, d.h. ich schreibe hier erstmal die Grundlagen des Tests auf und kann im Verlaufe des Threads auf weitere Fragen und Anregungen zum Gehäuse eingehen. Wenn gewünscht wird, dass ich etwas zusätzlich testen soll, werde ich dies auch versuchen.
Nun aber erst mal viel Spaß beim Lesen.
Verpackung, Lieferumfang, Austattung und Verarbeitung
Das Gehäuse kommt in einer großen Verpackung aus Pappe, auf der man ein Bild des Gehäuses sieht und erste Informationen erhält. In dieser wird das Gehäuse mit Styropor und einer Plastiktüte für den Transport geschützt. An der Verpackung ist soweit nichts auszusetzen.
Nach dem auspacken des Gehäuses kann man dieses in seiner vollen Pracht bewundern. Es unterscheidet sich in Form und Farbe ja doch etwas vom standardmäßigen Einheitsbrei, und gerade das ist das, was dieses Gehäuse so Interessant macht.
Durch die “Cube”-Form wirkt es relativ bullig jedoch auch kompakt - mit seinen Ausmaßen von 280x418x412mm (BxHxT) und somit einem Volumen von 48 Litern ist es nicht gerade das kleinste Gehäuse, nimmt aber vor allem in Höhe und Tiefe weniger Platz an als die meisten Tower.
In das Gehäuse passen ein yATX- oder ein Mini-ITX-Mainbaord. Der CPU-Kühler darf maximal 187mm hoch sein, möchte man am Deckel einen 25mm bzw. 15mm tiefen Lüfter montieren, sinkt die Maximalhöhe auf 172mm bzw. 162mm, womit sich immer noch große Tower-Kühler wie der von mir gewählte Scythe Mugen 4 installieren lassen. Grafikkarten finden mit bis zu einer Länge von 345mm (Mit Lüfter 325mm) Platz, somit sollte jede handelsübliche Karte anstandslos passen.
Das Netzteil wird hinten rechts unten montiert, hier jedoch nicht liegend sondern stehend, die Luft wird dementsprechend durch einen mitgelieferten, an der Seitenwand befestigten Staubfilter angesaugt und hat somit seinen eigenen Kühlkreislauf.
Die Front ist großflächig mit einer Staumstoffplatte ausgestattet, welche etwas Staub filtern und Schall dämmen sollte. Dort befindet sich auch der mitgelieferte 200mm-Lüfter.
Auf der Rückseite lassen sich 2 140mm- oder 120mm-Lüfter montieren. Ein 140mm-Lüfter ist unten vormontiert, um die Festplatten zu Kühlen. Oben befindet sich jedoch kein Lüfter.
An der Oberseite lassen sich verschiedene Lüfterkonstellationen einrichten - vormontiert ist auch hier keiner. Man kann einen 200mm-Lüfter oder 2 140mm- bzw. 120mm-Lüfter montieren. Wenn man ein 5,25”-Laufwerk verwenden möchte, entfällt die Möglichkeit zur Verwendung eines 2. Lüfters oben und man ist auf einen 140mm-Lüfter oder 20mm tiefen 200mm-Lüfter beschränkt. Ich empfehle an dieser Stelle die Anschaffung von 2 weiteren 140mm-Lüftern, mehr zum Kühlkonzept werde ich später erläutern. Weitere Staubfilter sind leider nicht mitgeliefert, je nach Umgebung wären diese aber durchaus zu empfehlen.
Der abnehmbare Festplattenkäfig kann 3 3,5”- oder 2,5”-Laufwerke beherbergen, mit im Einzelhandel erhältlichen Halterungen könnte man dies auf 6 2,5”-Laufwerke aufstocken.
Die mitgelieferten Schrauben und Adapter befinden sich im Auslieferungszustand in einer schwarzen Box im Festplattenkäfig.
Das Gehäuse bietet zwei mal jeweils drei 3-Pin-Molex-Anschlüsse für Lüfter , welche mit der Lüftersteuerung verbunden sind, zwei USB 3-Anschlüsse, HD-Audio und benötigt zwei 4-Pin-Molex-Anschlüsse, mit welchem die Lüftersteuerung in Betrieb genommen und auf Wunsch das “XPREDATOR”-Logo auf der Frontblende beleuchtet werden kann. Für das Mainboard gibt es jeweils einen Anschluss für die Betriebs- und Festplatten-LED und den Knopf zum einschalten. Eine Reset-Taste bietet das Gehäuse nicht, jedoch ist diese auch nicht unbedingt notwendig.
Die Verarbeitungsqualität ist soweit in Ordnung, hier und da gibt es ein paar kleine Fehler z.B. bei der Lackierung der Halterung für den Festplattenkäfig, insgesamt jedoch nichts tragisches. Das Gehäuse wirkt recht stabil und ist auch entsprechend schwer. Auch die Frontblende ist soweit gut verarbeitet, an der Platine finden sich lediglich Klebereste.
Insgesamt gibt es also nichts zu meckern, die Ausstattung ist vollkommen in Ordnung und entspricht in etwa dem, was man für einen Preis von 80€ erwarten kann.
Einbau der Komponenten
Im folgenden werde ich etwas genauer auf den Einbau eingehen: Was war einfach, was komplizierter, wie bin ich vorgegangen? Der folgende Teil ist vor allem für diejenigen Interessant, welche noch nie selber einen PC zusammengebaut haben und dieses nun ändern möchten.
Der Xpredator Cube bietet verschiedene Möglichkeiten seine Hardware einzubauen. Ich habe mich für den vermutlich einfachsten entschieden: Zuerst die Demontage des Gehäuses.
Dazu habe ich als erstes Front und Deckel entfernt. Dies macht man, in dem man jeweils 6 Clips vorsichtig zusammendrückt und durch das Loch zurückschiebt. Die Frontblende muss entfernt werden, wenn man am Frontlüfter etwas ändern will oder die vormontierte Blende für den 5,25”-Schacht entfernen möchte, der Deckel muss entfernt werden wenn man oben Lüfter befestigen möchte oder eine bessere Sicht auf das Mainboard bevorzugt.
Zur vereinfachten Montage des Netzteils und der Festplatten lässt sich der Festplattenkäfig mit 2 Schrauben (per Hand drehbar) entfernen und dank des Schlittens, welcher auch für eine Entkopplung sorgt, herausziehen.
Kommen wir nun zum Mainboard:
Die Mainboardhalterung lässt sich mit 4 kleinen Schrauben lösen und somit herausnehmen. Auf der Rückseite gehören die beiden inneren Schrauben zur Mainboardhalterung und die äußeren zum Halteschlitten dieser Platte, welche man hier noch nicht zu lösen braucht. Hat man diese Platte entfernt kommt das anschrauben der notwendigen Abstandshalter. 4 Stück für Mini-ITX sind vorinstalliert, bis zu 5 weitere lassen sich Montieren - das maximum für µATX. Für mein Mainboard brauchte ich 4 weitere Abstandshalter. Diese lassen sich per Schraubenzieher befestigen, in dem man Aufsatz verwendet welcher sich im Lieferumfang befindet. Anschließend kann man einfach das Mainboard auf die Abstandshalter setzen und mit den passenden Schrauben montieren.
Beachten sollte man, dass die Backplate des CPU-Kühlers je nach Mainboard vor dem einsetzen des Mainboards installiert werden muss, da die dafür vorgesehene Öffnung zumindest bei mir zu klein war.
Nun lässt sich der CPU-Kühler vormontieren. Wenn der Kühler zu hoch ist (>140mm) lässt sich die Mainboardhalterung mit Mainboard und Kühler möglicherweise nicht mehr in das Gehäuse bugsieren. Um dieses Problem zu lösen gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Man montiert den Kühler nach dem man das Mainboard im Gehäuse verschraubt hat oder 2. Man löst 3 Schrauben für eine der Schienen, an der die Mainboardhalterung befestigt ist. Nach dem man man dies getan hat lässt sich die Schiene etwas runterdrücken und die Mainboardhalterung passt mit CPU-Kühler herein. Für diese Methode braucht man jedoch eine 2. Person welche die Schiene kurz festhalten kann, ansonsten könnte es passieren das die 2. Schiene, welche nicht gelöst werden muss, abbricht. Im gegenzug lässt sich der CPU-Kühler wesentlich einfacher montieren.
Nachdem das Mainboard mit vorinstallierem RAM und Kühler eingebaut wurde, ist der Rest des Einbaus ein Kinderspiel: Für das Netzteil gibt es eine extra Blende, welche mit ein paar Schrauben gelöst wird und anschließend am Netzteil befestigt werden kann. Danach das Netzteil einfach mit der Blende in den vorgesehenen Platz schieben und festschrauben.
Der Einbau der Datenträger verlief ebenfalls Problemlos, 3,5”-Laufwerke lassen sich ohne Schrauben montieren, für 2,5”-Laufwerke muss man die mitgelieferten Schrauben verwenden und eine Halterungsklammer für 3,5”-Laufwerke entfernen.
Nun kann man auch den Festplattenkäfig einbauen und alle Kabel anschließen. Das einzige was zum Schluss noch etwas fummelig war war das Stromkabel für die Grafikkarte, da dieses sich bei mir an der Seite der Grafikkarte befindet und somit nur noch wenig Spielraum bleibt.
Aufpassen muss man jedoch bei dem DVD/BluRay-Laufwerk. Da dieses relativ lang ist bleiben zwischen Laufwerk und CPU-Kühler nur etwa 1,5cm Platz. Mit einem breiteren Kühler als den Scythe Mugen 4 kann man schnell Probleme bekommen wenn man ein DVD-Laufwerk verwenden möchte. Auch zwischen Laufwerk und Grafikkarte sind nur wenige Millimeter Platz, mit einer breiteren Grafikkarte kommt es hier ebenfalls zu Problemen, jedoch war es bei mir so, dass alles gerade genau gepasst hat, also ob das Gehäuse für meine Hardware gemacht wurde. Da ich jedoch nicht gerade die kleinsten Komponenten habe, sollte es bei den meisten ebenfalls passen.
Nach dem alle Komponenten eingebaut wurden geht es ans verlegen der Kabel. Hier ist anzumerken, dass das Gehäuse leider kein direktes Kabelmanagement bietet. Unterhalb des Mainboards gibt es eine Kabeldurchführung, welche sich jedoch nur mit Mini-ITX Boards und 210mm-µATX-Baords nutzen lässt, vor dem Mainboard ist jedoch genug Platz um alle Kabel unterzubringen. Die Mainboardhalterung bietet die Möglichkeit, die mitgelieferten Kabelbinder anzubringen und die Kabel so sicher zu befestigen. Alle Kabel die zum Gehäuse gehören kommen aus dem Deckel und sind gerade so lang genug. Standardmäßig kommen alle Kabel aus der Öffnung an der Rechten Seite, wenn man den Deckel abmontiert hat kann man dies aber sehr leicht auf Links und Rechts aufteilen, so kommen bei mir die Kabel für USB3, Lüftersteuerung und Strom aus der rechten und die Kabel für Front-Audio und dem Ein-/Ausschalter sowie den LEDs aus der linken Seite.
Insgesamt hat der Einbau der Komponenten durchaus Spaß gemacht und der Xpredator Cube vereinfacht einem viele Montagearbeiten, jedoch muss man den Auslieferungszustand erst etwas bearbeiten, damit man ein perfektes Ergebnis erhält. Besonders schwierig war jedoch keine der Arbeiten, somit ist das Gehäuse auch für Anfänger geeignet. Ein wirkliches Kabelmanagement fehlt leider, jedoch gibt es immerhin die Möglichkeit die Kabel aus der Seite kommen zu lassen wo man sie braucht und es gibt zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für Kabelbinder, was das durcheinander doch auf ein Minimum reduziert.
Temperaturen und Lautstärke
Das Gehäuse ist mit 2 Lüftern ausgestattet, wobei sich der 2. Lüfter hinten unten befindet. Hier gibt es auch gleich den ersten Kritikpunkt: Während es für die Festplatten einen Luftstrom gibt, werden Prozessor, Mainboard und Grafikkarte nur durch die ankommende Luft des 200mm-Lüfters gekühlt. Wie erwartet sind die Temperaturen in dieser Konstellation eher schlecht, deshalb habe ich die Belüftung nach dem ersten Messlauf um 2 140mm-Lüfter des Typs Cooltek Silent Fan LED erweitert, welche farblich zum Gehäuse passen und ein sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis haben. Wenn man alle Lüfter vom gleichen Hersteller haben möchte, bietet Aerocool mit dem “Dead Silence” einen noch besseren, aber auch etwas teureren Lüfter an.
Nach dem ersten Start ist mir aufgefallen, dass die Lautstärke der Festplatte im Vergleich zu vorher deutlich zugenommen hat, wenn der Schreib-/Lesekopf bewegt wird. Da der Festplattenkäfig und die Festplatten entkoppelt sind und vorher fest mit dem Gehäuse verschraubt waren, hat mich dies etwas verwundert, deshalb habe ich Testweise die Festplatte vom mittleren in den unteren Slot gepackt, was sofort eine leichte Verbesserung ergab, jedoch ist sie immer noch deutlich aus dem Gehäuse rauszuhören, da sich die Vibrationen auf das Gehäuse übertragen. Da ich sie nur als Datengrab und für Spiele benutze ist es jedoch halb so schlimm, außerdem kann ich mir vorstellen dass moderne Festplatten wieder weniger Betirbesgeräusche und Vibrationen verursachen als meine 4 Jahre alte Samsung HD103SI.
Nun zu den Lüftern:
Nachdem ich es zuerst für Messwerte bei der Standardkonstellation belassen habe, habe ich diese dann um die o.g. 2 Lüfter erweitert, einer hinten oben und einer oben hinten.
Die Temperaturen waren sofort besser, jedoch immer noch nicht ganz zufriedenstellend. Deshalb habe ich mir überlegt: Warum nicht den 200mm Lüfter oben montieren und die 2 140er nach Vorne? - Zuerst hatte ich bedenken wegen des 200mm Lüfters und des DVD-Laufwerkes, weil sich diese an einer stelle überschneiden - doch hier hat AeroCool gut mitgedacht, da der 200mm-Lüfter nur 20mm dick ist passt dieser auf dem besagten Stück genau zwischen Laufwerk und dem Deckel des Gehäuses. Der Vorteil ist nun, dass sich ein Teil des Lüfters über der Grafikkarte befindet und so wie erwärmte Luft von dieser besser absaugen kann. An der Rückseite kann man nun den Lüfter von unten oder einen weiteren Lüfter montieren, ich habe letzteres gemacht.
Die Frontlüfter kann man wie ausgeliefert im Gehäuse oder zwischen Gehäuse und Frontblende montieren, denn dort gibt es genau 25mm Platz um 2 140mm-Lüfter zu montieren. Da es mein Ziel war, möglichst frische und kalte Luft in das Gehäuse zu bringen, habe ich mich für diese Variante entschieden. Da die Lüfter so von Innen verschraubt werden müssen, ist es empfehlenswert diese Montagearbeit vor Einbau des Mainboards durchzuführen, sofern man keinen kurzen Schraubenzieher besitzt.
Neben dem 200mm-Lüfter oben habe ich hinten noch einen Bequiet-Lüfter angeschlossen, welcher mit PWM über das Mainboard angesteuert wird und sich so dem CPU-Lüfter anpasst.
Das Lüftungskonzept habe ich somit insgesamt um 3 140mm-Lüfter erweitert um herauszufinden, welche Kühlleistung mit dem Xpredator Cube möglich ist.
Nun aber zu den Messwerten: Ich habe jeweils 3 Messungen durchgeführt, einmal mit meinem alten Gehäuse mit der von mir im laufe der Zeit modifizierten Lüftung (140mm Frontlüfter, 92mm Hecklüfter, PWM-Synchron mit CPU-Lüfter), dann den Xpredator Cube mit der Standardbelüftung unter der bezeichnung “Cube 1” und mit der von mir modifizierten Belüftung unter der bezeichnung “Cube 2”. Bei den CPU-Werten ist zu beachten, dass ich vom Intel Boxed Kühler auf den Scythe Mugen 4 umgestiegen bin. Von einer Messung mit dem Boxed Kühler im Xpredator Cube habe ich abgesehen, da ich jedem empfehlen würde diesen CPU-Kühler beim Gehäusewechsel ebenfalls auszutauschen. Um das ganze etwas auszugleichen habe ich die CPU für den Test auf 4,4Ghz bei 1,27v Übertaktet.
Die Idle-Tests habe ich jeweils einige Minuten nach den Last-Tests gemacht, um zu schauen, wie gut die Lüfter das Gehäuse wieder runterkühlen konnten.
Zuerst zu den Temperaturen:
Mit der Serienbelüftung des Xpredator Cube können die werte leider nicht vollständig überzeugen. Da die warme Luft nicht durch Lüfter abgesaugt wird erhitzt sich vor allem die im 2D-Modus Passiv gekühlte Grafikkarte stärker als im Vergleichsgehäuse. Durch die ankommende Frischluft lässt sich die CPU aber noch recht gut Kühlen.
Mit der modifizierten Belüftung sehen die Temperaturwerte schon ganz anders aus, hier schlägt sich der Xpredator Cube außerordentlich gut und erzeugt kühle Temperaturen. Der nun oben montierte 200mm-Lüfter wirkt sich vor allem Positiv auf die Kühlung der Grafikkarte aus, der hintere 140mm-Lüfter untersützt den CPU-Kühler zusätzlich.
Sogar ohne zusätzlich gekaufte Lüfter lassen sich mit dieser Methode bessere Temperaturen erzielen: Der 140mm-Lüfter bläst vorne Frischluft ins Gehäuse und der 200mm-Lüfter saugt sie oben ab. Jedoch gilt hier durchaus die Devise: Je mehr Lüfter desto besser. Doch wie sieht das ganze dann mit der Lautstärke aus? Mehr Lüfter bedeuten potenziell auch mehr Lärm - das werden wir nun im Folgenden Diagramm beobachten:
Die Messung habe ich mit meinem Samsung Galaxy S3 und der App “Sound Meter” von “Smart Tools” durchgeführt, die Stille habe ich dabei auf 30dB kalibriert. Selbstverständlich erhält man so keine genauen werte wie Laut es wirklich ist, jedoch lassen sich die unterschiedlichen Lautstärken so schon ganz gut vergleichen. Das Messgerät habe ich dabei immer an den selben stellen platziert: Vorne und Hinten jeweils 15cm Abstand zur Mitte des Gehäuses. Die ersten 3 Balken gehören jeweils zur Vorder-, die zweiten 3 Balken zur Rückseite.
Durch die verbaute Lüftersteuerung gibt es jedoch 3 Möglichkeiten: Möglichst leise, Möglichst gute Kühlleistung oder der beste Kompromiss. Nach über einer Woche testen habe ich mich für das letztere entschieden und lasse die Lüfter mit dem Tempo laufen, mit dem sie sich gerade so nicht bzw. kaum hören lassen. Die beiden 140mm-Lüfter vorne habe ich dabei als Fan A angeschlossen und den Drehregler zu etwa 70% aufgedreht, die 200mm-Lüfter und 140mm-Lüfter von AeroCool an Fan B laufen mit etwa 50%. Der Bereich zum regeln der Lüfter liegt bei etwa 7V-12V (nach Spezifikation der Lüfter), womit die Lüfter rechnerisch mit ~10,5V (Fan A) bzw. ~9,5V (Fan B) laufen müssten. Der Vorteil hier ist: Das System ist sowohl im Idle als auch unter Last recht leise, die Unterschiede zur Kühlleistung sind jedoch im Vergleich zu voll aufgedrehten Lüftern minimal. Die Lautstärke unterscheidet sich nun nicht maßgeblich von dem Messpunkt “Gehäuselüfter Low”. Negativ aufgefallen ist mir jedoch das Betriebsgeräusch des 200mm-Lüfters, welches als Rattern daherkommt, bis zu den 50% der Lüftersteuerung jedoch nur auffallen wenn man sich darauf konzentriert. Auch der mitgelieferte 140mm-Lüfter ist bei höheren Drehzahlen deutlich wahrnehmbar. Was die Qualität der mitgeliferten Lüfter angeht könnte AeroCool somit ruhig nochmal eine Schippe drauflegen, das würde selbst aus eigenem Repertoire funktionieren, wobei hier natürlich auch die Frage bleibt, was man zu diesem Preis alles erwarten kann.
Insgesamt gesehen sind sowohl Lautstärke als auch Kühlleistung durchaus zufriedenstellend, wenn auch nicht Komplett Silent. Ein Silent-System lässt sich mit dem Gehäuse jedoch durchaus aufbauen wenn man auf Dämmung verzichten kann. Die Idle-Lautstärke ist leider etwas höher als bei meinem Vergleichsgehäuse, dennoch ist es nicht störend Laut. Die Temperaturen hingegen sind besser - um diesen Zustand zu erreichen muss man was das Lüftungskonzept angeht leider selbst Hand anlegen, was jedoch kein größeres Problem ist da das Gehäuse alles was dazu nötig ist mitbringt.
Fazit
Mit dem Xpredator Cube hat Aerocool ein ordentliches Gehäuse auf dem Markt gebracht, welches durchaus mit der Konkurrenz mithalten kann und einige Besonderheiten mit sich bringt. Leider wird der Positive Gesamteindruck von der Standardmäßigen Lüfteraustattung und dem Betriebsgeräusch der Festplatten geschmälert. Wer jedoch an dem Design und der Form des Gehäuses gefallen hat, macht mit dem Xpredator Cube nichts falsch.
Der Xpredator Cube ist zur Zeit (29.11.2014) ab 70€ in folgenden Farbkombinationen erhältlich:
Schwarz
Schwarz/Rot
Schwarz/Orange
Weiß
Weiß/Blau
Blau/Rot
Rot/Gold
Grün
Liste bei Geizhals
- Vorwort
- Verpackung, Lieferumfang, Verarbeitung und Austattung
- Einbau der Komponenten
- Temperaturen und Lautstärke
- Fazit
Vorwort
Mit dem Xpredator Cube hat Aerocool sowohl seine Cube- als auch seine Xpredator-Serie um ein Modell erweitert. Angesprochen werden sollen vor allem Gamer, aber auch die jenigen, die mal etwas anderes haben wollen.
Beim Design setzt AeroCool auf altbekanntes der Xpredator-Serie: Aggresiv-Verspielt aber nicht zu Übertrieben setzt sich dieses Gehäuse von der Masse ab und möchte etwas mehr bieten als einen einfachen Klotz unterm Schreibtisch. Trotz seiner Besonderheiten ist das Design durchaus funktional, so lassen sich die Kiemen für eine bessere Belüftung verstellen und es wurde an eine Ablage z.B. für externe Festplatten gedacht.
Im Rahmen des ComputerBase-Lesertests hat mir Aerocool ein Exemplar des Xpredator Cube zur Verfügung gestellt, welches ich im folgenden genau unter die Lupe nehmen kann. An dieser stelle ein großes Dankeschön an AeroCool.
Tabellarische Daten (Quelle):
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Als Testsystem kommt mein im Grunde etwas mehr als 3 Jahre alter PC zum Einsatz, welchen ich im laufe der Zeit und vor allem in letzter Zeit immer wieder etwas aufgerüstet habe:
Mainboard: Asrock Fatal1ty Z77 Professional-M
CPU: Intel Core i5 2500K @ 3,3GHz bzw. 4,4GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4
Grafikkarte: Palit GTX970 Jetstream
SSD: PNY Prevail Elite 240GB, 2,5”
HDD: Samsung HD103SI 1TB, 3,5”
Lüfter: 1x Bequiet Shadow Wings SW1 PWM 140mm, 2x Cooltek Silent Fan 140 LED
Ich werde den Test dynamisch gestalten, d.h. ich schreibe hier erstmal die Grundlagen des Tests auf und kann im Verlaufe des Threads auf weitere Fragen und Anregungen zum Gehäuse eingehen. Wenn gewünscht wird, dass ich etwas zusätzlich testen soll, werde ich dies auch versuchen.
Nun aber erst mal viel Spaß beim Lesen.
Verpackung, Lieferumfang, Austattung und Verarbeitung
Das Gehäuse kommt in einer großen Verpackung aus Pappe, auf der man ein Bild des Gehäuses sieht und erste Informationen erhält. In dieser wird das Gehäuse mit Styropor und einer Plastiktüte für den Transport geschützt. An der Verpackung ist soweit nichts auszusetzen.
Nach dem auspacken des Gehäuses kann man dieses in seiner vollen Pracht bewundern. Es unterscheidet sich in Form und Farbe ja doch etwas vom standardmäßigen Einheitsbrei, und gerade das ist das, was dieses Gehäuse so Interessant macht.
Durch die “Cube”-Form wirkt es relativ bullig jedoch auch kompakt - mit seinen Ausmaßen von 280x418x412mm (BxHxT) und somit einem Volumen von 48 Litern ist es nicht gerade das kleinste Gehäuse, nimmt aber vor allem in Höhe und Tiefe weniger Platz an als die meisten Tower.
In das Gehäuse passen ein yATX- oder ein Mini-ITX-Mainbaord. Der CPU-Kühler darf maximal 187mm hoch sein, möchte man am Deckel einen 25mm bzw. 15mm tiefen Lüfter montieren, sinkt die Maximalhöhe auf 172mm bzw. 162mm, womit sich immer noch große Tower-Kühler wie der von mir gewählte Scythe Mugen 4 installieren lassen. Grafikkarten finden mit bis zu einer Länge von 345mm (Mit Lüfter 325mm) Platz, somit sollte jede handelsübliche Karte anstandslos passen.
Das Netzteil wird hinten rechts unten montiert, hier jedoch nicht liegend sondern stehend, die Luft wird dementsprechend durch einen mitgelieferten, an der Seitenwand befestigten Staubfilter angesaugt und hat somit seinen eigenen Kühlkreislauf.
Die Front ist großflächig mit einer Staumstoffplatte ausgestattet, welche etwas Staub filtern und Schall dämmen sollte. Dort befindet sich auch der mitgelieferte 200mm-Lüfter.
Auf der Rückseite lassen sich 2 140mm- oder 120mm-Lüfter montieren. Ein 140mm-Lüfter ist unten vormontiert, um die Festplatten zu Kühlen. Oben befindet sich jedoch kein Lüfter.
An der Oberseite lassen sich verschiedene Lüfterkonstellationen einrichten - vormontiert ist auch hier keiner. Man kann einen 200mm-Lüfter oder 2 140mm- bzw. 120mm-Lüfter montieren. Wenn man ein 5,25”-Laufwerk verwenden möchte, entfällt die Möglichkeit zur Verwendung eines 2. Lüfters oben und man ist auf einen 140mm-Lüfter oder 20mm tiefen 200mm-Lüfter beschränkt. Ich empfehle an dieser Stelle die Anschaffung von 2 weiteren 140mm-Lüftern, mehr zum Kühlkonzept werde ich später erläutern. Weitere Staubfilter sind leider nicht mitgeliefert, je nach Umgebung wären diese aber durchaus zu empfehlen.
Der abnehmbare Festplattenkäfig kann 3 3,5”- oder 2,5”-Laufwerke beherbergen, mit im Einzelhandel erhältlichen Halterungen könnte man dies auf 6 2,5”-Laufwerke aufstocken.
Die mitgelieferten Schrauben und Adapter befinden sich im Auslieferungszustand in einer schwarzen Box im Festplattenkäfig.
Das Gehäuse bietet zwei mal jeweils drei 3-Pin-Molex-Anschlüsse für Lüfter , welche mit der Lüftersteuerung verbunden sind, zwei USB 3-Anschlüsse, HD-Audio und benötigt zwei 4-Pin-Molex-Anschlüsse, mit welchem die Lüftersteuerung in Betrieb genommen und auf Wunsch das “XPREDATOR”-Logo auf der Frontblende beleuchtet werden kann. Für das Mainboard gibt es jeweils einen Anschluss für die Betriebs- und Festplatten-LED und den Knopf zum einschalten. Eine Reset-Taste bietet das Gehäuse nicht, jedoch ist diese auch nicht unbedingt notwendig.
Die Verarbeitungsqualität ist soweit in Ordnung, hier und da gibt es ein paar kleine Fehler z.B. bei der Lackierung der Halterung für den Festplattenkäfig, insgesamt jedoch nichts tragisches. Das Gehäuse wirkt recht stabil und ist auch entsprechend schwer. Auch die Frontblende ist soweit gut verarbeitet, an der Platine finden sich lediglich Klebereste.
Insgesamt gibt es also nichts zu meckern, die Ausstattung ist vollkommen in Ordnung und entspricht in etwa dem, was man für einen Preis von 80€ erwarten kann.
Einbau der Komponenten
Im folgenden werde ich etwas genauer auf den Einbau eingehen: Was war einfach, was komplizierter, wie bin ich vorgegangen? Der folgende Teil ist vor allem für diejenigen Interessant, welche noch nie selber einen PC zusammengebaut haben und dieses nun ändern möchten.
Der Xpredator Cube bietet verschiedene Möglichkeiten seine Hardware einzubauen. Ich habe mich für den vermutlich einfachsten entschieden: Zuerst die Demontage des Gehäuses.
Dazu habe ich als erstes Front und Deckel entfernt. Dies macht man, in dem man jeweils 6 Clips vorsichtig zusammendrückt und durch das Loch zurückschiebt. Die Frontblende muss entfernt werden, wenn man am Frontlüfter etwas ändern will oder die vormontierte Blende für den 5,25”-Schacht entfernen möchte, der Deckel muss entfernt werden wenn man oben Lüfter befestigen möchte oder eine bessere Sicht auf das Mainboard bevorzugt.
Zur vereinfachten Montage des Netzteils und der Festplatten lässt sich der Festplattenkäfig mit 2 Schrauben (per Hand drehbar) entfernen und dank des Schlittens, welcher auch für eine Entkopplung sorgt, herausziehen.
Kommen wir nun zum Mainboard:
Die Mainboardhalterung lässt sich mit 4 kleinen Schrauben lösen und somit herausnehmen. Auf der Rückseite gehören die beiden inneren Schrauben zur Mainboardhalterung und die äußeren zum Halteschlitten dieser Platte, welche man hier noch nicht zu lösen braucht. Hat man diese Platte entfernt kommt das anschrauben der notwendigen Abstandshalter. 4 Stück für Mini-ITX sind vorinstalliert, bis zu 5 weitere lassen sich Montieren - das maximum für µATX. Für mein Mainboard brauchte ich 4 weitere Abstandshalter. Diese lassen sich per Schraubenzieher befestigen, in dem man Aufsatz verwendet welcher sich im Lieferumfang befindet. Anschließend kann man einfach das Mainboard auf die Abstandshalter setzen und mit den passenden Schrauben montieren.
Beachten sollte man, dass die Backplate des CPU-Kühlers je nach Mainboard vor dem einsetzen des Mainboards installiert werden muss, da die dafür vorgesehene Öffnung zumindest bei mir zu klein war.
Nun lässt sich der CPU-Kühler vormontieren. Wenn der Kühler zu hoch ist (>140mm) lässt sich die Mainboardhalterung mit Mainboard und Kühler möglicherweise nicht mehr in das Gehäuse bugsieren. Um dieses Problem zu lösen gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Man montiert den Kühler nach dem man das Mainboard im Gehäuse verschraubt hat oder 2. Man löst 3 Schrauben für eine der Schienen, an der die Mainboardhalterung befestigt ist. Nach dem man man dies getan hat lässt sich die Schiene etwas runterdrücken und die Mainboardhalterung passt mit CPU-Kühler herein. Für diese Methode braucht man jedoch eine 2. Person welche die Schiene kurz festhalten kann, ansonsten könnte es passieren das die 2. Schiene, welche nicht gelöst werden muss, abbricht. Im gegenzug lässt sich der CPU-Kühler wesentlich einfacher montieren.
Nachdem das Mainboard mit vorinstallierem RAM und Kühler eingebaut wurde, ist der Rest des Einbaus ein Kinderspiel: Für das Netzteil gibt es eine extra Blende, welche mit ein paar Schrauben gelöst wird und anschließend am Netzteil befestigt werden kann. Danach das Netzteil einfach mit der Blende in den vorgesehenen Platz schieben und festschrauben.
Der Einbau der Datenträger verlief ebenfalls Problemlos, 3,5”-Laufwerke lassen sich ohne Schrauben montieren, für 2,5”-Laufwerke muss man die mitgelieferten Schrauben verwenden und eine Halterungsklammer für 3,5”-Laufwerke entfernen.
Nun kann man auch den Festplattenkäfig einbauen und alle Kabel anschließen. Das einzige was zum Schluss noch etwas fummelig war war das Stromkabel für die Grafikkarte, da dieses sich bei mir an der Seite der Grafikkarte befindet und somit nur noch wenig Spielraum bleibt.
Aufpassen muss man jedoch bei dem DVD/BluRay-Laufwerk. Da dieses relativ lang ist bleiben zwischen Laufwerk und CPU-Kühler nur etwa 1,5cm Platz. Mit einem breiteren Kühler als den Scythe Mugen 4 kann man schnell Probleme bekommen wenn man ein DVD-Laufwerk verwenden möchte. Auch zwischen Laufwerk und Grafikkarte sind nur wenige Millimeter Platz, mit einer breiteren Grafikkarte kommt es hier ebenfalls zu Problemen, jedoch war es bei mir so, dass alles gerade genau gepasst hat, also ob das Gehäuse für meine Hardware gemacht wurde. Da ich jedoch nicht gerade die kleinsten Komponenten habe, sollte es bei den meisten ebenfalls passen.
Nach dem alle Komponenten eingebaut wurden geht es ans verlegen der Kabel. Hier ist anzumerken, dass das Gehäuse leider kein direktes Kabelmanagement bietet. Unterhalb des Mainboards gibt es eine Kabeldurchführung, welche sich jedoch nur mit Mini-ITX Boards und 210mm-µATX-Baords nutzen lässt, vor dem Mainboard ist jedoch genug Platz um alle Kabel unterzubringen. Die Mainboardhalterung bietet die Möglichkeit, die mitgelieferten Kabelbinder anzubringen und die Kabel so sicher zu befestigen. Alle Kabel die zum Gehäuse gehören kommen aus dem Deckel und sind gerade so lang genug. Standardmäßig kommen alle Kabel aus der Öffnung an der Rechten Seite, wenn man den Deckel abmontiert hat kann man dies aber sehr leicht auf Links und Rechts aufteilen, so kommen bei mir die Kabel für USB3, Lüftersteuerung und Strom aus der rechten und die Kabel für Front-Audio und dem Ein-/Ausschalter sowie den LEDs aus der linken Seite.
Insgesamt hat der Einbau der Komponenten durchaus Spaß gemacht und der Xpredator Cube vereinfacht einem viele Montagearbeiten, jedoch muss man den Auslieferungszustand erst etwas bearbeiten, damit man ein perfektes Ergebnis erhält. Besonders schwierig war jedoch keine der Arbeiten, somit ist das Gehäuse auch für Anfänger geeignet. Ein wirkliches Kabelmanagement fehlt leider, jedoch gibt es immerhin die Möglichkeit die Kabel aus der Seite kommen zu lassen wo man sie braucht und es gibt zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für Kabelbinder, was das durcheinander doch auf ein Minimum reduziert.
Temperaturen und Lautstärke
Das Gehäuse ist mit 2 Lüftern ausgestattet, wobei sich der 2. Lüfter hinten unten befindet. Hier gibt es auch gleich den ersten Kritikpunkt: Während es für die Festplatten einen Luftstrom gibt, werden Prozessor, Mainboard und Grafikkarte nur durch die ankommende Luft des 200mm-Lüfters gekühlt. Wie erwartet sind die Temperaturen in dieser Konstellation eher schlecht, deshalb habe ich die Belüftung nach dem ersten Messlauf um 2 140mm-Lüfter des Typs Cooltek Silent Fan LED erweitert, welche farblich zum Gehäuse passen und ein sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis haben. Wenn man alle Lüfter vom gleichen Hersteller haben möchte, bietet Aerocool mit dem “Dead Silence” einen noch besseren, aber auch etwas teureren Lüfter an.
Nach dem ersten Start ist mir aufgefallen, dass die Lautstärke der Festplatte im Vergleich zu vorher deutlich zugenommen hat, wenn der Schreib-/Lesekopf bewegt wird. Da der Festplattenkäfig und die Festplatten entkoppelt sind und vorher fest mit dem Gehäuse verschraubt waren, hat mich dies etwas verwundert, deshalb habe ich Testweise die Festplatte vom mittleren in den unteren Slot gepackt, was sofort eine leichte Verbesserung ergab, jedoch ist sie immer noch deutlich aus dem Gehäuse rauszuhören, da sich die Vibrationen auf das Gehäuse übertragen. Da ich sie nur als Datengrab und für Spiele benutze ist es jedoch halb so schlimm, außerdem kann ich mir vorstellen dass moderne Festplatten wieder weniger Betirbesgeräusche und Vibrationen verursachen als meine 4 Jahre alte Samsung HD103SI.
Nun zu den Lüftern:
Nachdem ich es zuerst für Messwerte bei der Standardkonstellation belassen habe, habe ich diese dann um die o.g. 2 Lüfter erweitert, einer hinten oben und einer oben hinten.
Die Temperaturen waren sofort besser, jedoch immer noch nicht ganz zufriedenstellend. Deshalb habe ich mir überlegt: Warum nicht den 200mm Lüfter oben montieren und die 2 140er nach Vorne? - Zuerst hatte ich bedenken wegen des 200mm Lüfters und des DVD-Laufwerkes, weil sich diese an einer stelle überschneiden - doch hier hat AeroCool gut mitgedacht, da der 200mm-Lüfter nur 20mm dick ist passt dieser auf dem besagten Stück genau zwischen Laufwerk und dem Deckel des Gehäuses. Der Vorteil ist nun, dass sich ein Teil des Lüfters über der Grafikkarte befindet und so wie erwärmte Luft von dieser besser absaugen kann. An der Rückseite kann man nun den Lüfter von unten oder einen weiteren Lüfter montieren, ich habe letzteres gemacht.
Die Frontlüfter kann man wie ausgeliefert im Gehäuse oder zwischen Gehäuse und Frontblende montieren, denn dort gibt es genau 25mm Platz um 2 140mm-Lüfter zu montieren. Da es mein Ziel war, möglichst frische und kalte Luft in das Gehäuse zu bringen, habe ich mich für diese Variante entschieden. Da die Lüfter so von Innen verschraubt werden müssen, ist es empfehlenswert diese Montagearbeit vor Einbau des Mainboards durchzuführen, sofern man keinen kurzen Schraubenzieher besitzt.
Neben dem 200mm-Lüfter oben habe ich hinten noch einen Bequiet-Lüfter angeschlossen, welcher mit PWM über das Mainboard angesteuert wird und sich so dem CPU-Lüfter anpasst.
Das Lüftungskonzept habe ich somit insgesamt um 3 140mm-Lüfter erweitert um herauszufinden, welche Kühlleistung mit dem Xpredator Cube möglich ist.
Nun aber zu den Messwerten: Ich habe jeweils 3 Messungen durchgeführt, einmal mit meinem alten Gehäuse mit der von mir im laufe der Zeit modifizierten Lüftung (140mm Frontlüfter, 92mm Hecklüfter, PWM-Synchron mit CPU-Lüfter), dann den Xpredator Cube mit der Standardbelüftung unter der bezeichnung “Cube 1” und mit der von mir modifizierten Belüftung unter der bezeichnung “Cube 2”. Bei den CPU-Werten ist zu beachten, dass ich vom Intel Boxed Kühler auf den Scythe Mugen 4 umgestiegen bin. Von einer Messung mit dem Boxed Kühler im Xpredator Cube habe ich abgesehen, da ich jedem empfehlen würde diesen CPU-Kühler beim Gehäusewechsel ebenfalls auszutauschen. Um das ganze etwas auszugleichen habe ich die CPU für den Test auf 4,4Ghz bei 1,27v Übertaktet.
Die Idle-Tests habe ich jeweils einige Minuten nach den Last-Tests gemacht, um zu schauen, wie gut die Lüfter das Gehäuse wieder runterkühlen konnten.
Zuerst zu den Temperaturen:
Mit der Serienbelüftung des Xpredator Cube können die werte leider nicht vollständig überzeugen. Da die warme Luft nicht durch Lüfter abgesaugt wird erhitzt sich vor allem die im 2D-Modus Passiv gekühlte Grafikkarte stärker als im Vergleichsgehäuse. Durch die ankommende Frischluft lässt sich die CPU aber noch recht gut Kühlen.
Mit der modifizierten Belüftung sehen die Temperaturwerte schon ganz anders aus, hier schlägt sich der Xpredator Cube außerordentlich gut und erzeugt kühle Temperaturen. Der nun oben montierte 200mm-Lüfter wirkt sich vor allem Positiv auf die Kühlung der Grafikkarte aus, der hintere 140mm-Lüfter untersützt den CPU-Kühler zusätzlich.
Sogar ohne zusätzlich gekaufte Lüfter lassen sich mit dieser Methode bessere Temperaturen erzielen: Der 140mm-Lüfter bläst vorne Frischluft ins Gehäuse und der 200mm-Lüfter saugt sie oben ab. Jedoch gilt hier durchaus die Devise: Je mehr Lüfter desto besser. Doch wie sieht das ganze dann mit der Lautstärke aus? Mehr Lüfter bedeuten potenziell auch mehr Lärm - das werden wir nun im Folgenden Diagramm beobachten:
Die Messung habe ich mit meinem Samsung Galaxy S3 und der App “Sound Meter” von “Smart Tools” durchgeführt, die Stille habe ich dabei auf 30dB kalibriert. Selbstverständlich erhält man so keine genauen werte wie Laut es wirklich ist, jedoch lassen sich die unterschiedlichen Lautstärken so schon ganz gut vergleichen. Das Messgerät habe ich dabei immer an den selben stellen platziert: Vorne und Hinten jeweils 15cm Abstand zur Mitte des Gehäuses. Die ersten 3 Balken gehören jeweils zur Vorder-, die zweiten 3 Balken zur Rückseite.
Durch die verbaute Lüftersteuerung gibt es jedoch 3 Möglichkeiten: Möglichst leise, Möglichst gute Kühlleistung oder der beste Kompromiss. Nach über einer Woche testen habe ich mich für das letztere entschieden und lasse die Lüfter mit dem Tempo laufen, mit dem sie sich gerade so nicht bzw. kaum hören lassen. Die beiden 140mm-Lüfter vorne habe ich dabei als Fan A angeschlossen und den Drehregler zu etwa 70% aufgedreht, die 200mm-Lüfter und 140mm-Lüfter von AeroCool an Fan B laufen mit etwa 50%. Der Bereich zum regeln der Lüfter liegt bei etwa 7V-12V (nach Spezifikation der Lüfter), womit die Lüfter rechnerisch mit ~10,5V (Fan A) bzw. ~9,5V (Fan B) laufen müssten. Der Vorteil hier ist: Das System ist sowohl im Idle als auch unter Last recht leise, die Unterschiede zur Kühlleistung sind jedoch im Vergleich zu voll aufgedrehten Lüftern minimal. Die Lautstärke unterscheidet sich nun nicht maßgeblich von dem Messpunkt “Gehäuselüfter Low”. Negativ aufgefallen ist mir jedoch das Betriebsgeräusch des 200mm-Lüfters, welches als Rattern daherkommt, bis zu den 50% der Lüftersteuerung jedoch nur auffallen wenn man sich darauf konzentriert. Auch der mitgelieferte 140mm-Lüfter ist bei höheren Drehzahlen deutlich wahrnehmbar. Was die Qualität der mitgeliferten Lüfter angeht könnte AeroCool somit ruhig nochmal eine Schippe drauflegen, das würde selbst aus eigenem Repertoire funktionieren, wobei hier natürlich auch die Frage bleibt, was man zu diesem Preis alles erwarten kann.
Insgesamt gesehen sind sowohl Lautstärke als auch Kühlleistung durchaus zufriedenstellend, wenn auch nicht Komplett Silent. Ein Silent-System lässt sich mit dem Gehäuse jedoch durchaus aufbauen wenn man auf Dämmung verzichten kann. Die Idle-Lautstärke ist leider etwas höher als bei meinem Vergleichsgehäuse, dennoch ist es nicht störend Laut. Die Temperaturen hingegen sind besser - um diesen Zustand zu erreichen muss man was das Lüftungskonzept angeht leider selbst Hand anlegen, was jedoch kein größeres Problem ist da das Gehäuse alles was dazu nötig ist mitbringt.
Fazit
Mit dem Xpredator Cube hat Aerocool ein ordentliches Gehäuse auf dem Markt gebracht, welches durchaus mit der Konkurrenz mithalten kann und einige Besonderheiten mit sich bringt. Leider wird der Positive Gesamteindruck von der Standardmäßigen Lüfteraustattung und dem Betriebsgeräusch der Festplatten geschmälert. Wer jedoch an dem Design und der Form des Gehäuses gefallen hat, macht mit dem Xpredator Cube nichts falsch.
Der Xpredator Cube ist zur Zeit (29.11.2014) ab 70€ in folgenden Farbkombinationen erhältlich:
Schwarz
Schwarz/Rot
Schwarz/Orange
Weiß
Weiß/Blau
Blau/Rot
Rot/Gold
Grün
Liste bei Geizhals
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