Allgemeine Frage zu LTO 5 Bändern

heinzm62

Lieutenant
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Juli 2011
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Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier halbwegs im richtigen Unter-Forum.

Wir haben ein DELL Powervault LTO-5-140 Bandlaufwerk.
Es müssen neue leere Bänder geordert werden, nun kosten die Bänder bei DELL 80€+, es gibt aber auch Bänder für 40€ allerdings von IBM oder Noname.

Mein Frage ist nun, ist BAND = BAND? Oder muss man die teuren Bänder vom Hersteller nehmen?
Optisch sehen die Kassetten absolut identisch aus, ausser das eben nicht DELL drauf steht...

Hat da jemand Erfahrungswerte und kann mir die Frage beantworten?

Grüße
 
theoretisch ist LTO 5 Band = LTO 5 Band
in der Praxis soll sich angeblich (laut unseres Systemhauses) die Haltbarkeit einzelner Marken unterscheiden. Ob das wirklich so ist.... also mir ist noch nie ein defektes Band begegnet. Uns wurden immer Maxell empfohlen (allerdings waren es bei uns LTO3 Bänder) . Aber es gibt neben Dell und IBM ja noch andere. Sony, Fujifilm...
Ich hätte jedenfalls keine Berührungsängste bei anderen Marken.
 
Die Sache ist eigentlich ganz einfach!

Band = Band stimmt schon, aber wenn jetzt irgendwas mit dem Laufwerk nicht stimmen sollte, dann würde ich fest davon ausgehen, dass Dell den Support verweigert. Da spielt es dann gar keine Rolle, ob das Problem überhaupt irgendwas mit dem Band zu tun haben könnte.
Keine freigegebene Hardware = Kein Support.

Ich würde dazu raten die Bänder von Dell zu kaufen.
 
Ich nutze dienstlich ein LTO 3 LW Quantum Ulltrium.
Als Bändern wurden bisher die Marken TDK, Fujitsu und HP verwendet.
Nie Probleme gehabt.
Aufpassen muss man nur bei der AbwärtsKompaktiblität der LTOs.
Das LTO3 kann LTO3 und LTO2 Bänder verarbeiten, das LTO5 sollte also theoretisch mit LTO 5 und 4 zurechtkommen.
Ob auch mit dem beliebten LTO3 weiß ich jetzt nicht genau.
Ah ja richtig: Lesen von LTO 3 soll wohl gehen, schreiben nicht. Siehe :http://de.wikipedia.org/wiki/Linear_Tape_Open

PS: Nutze LTO seit 5 Jahren, etwa 300 Bänder geschrieben. Ist auch schon das Zweite LW, da das erste den Geist aufgab.
 
Da wir aktuell pro Woche 4 Bänder verbrauchen, Tendenz steigend, ist die Ersparnis durchaus nicht gering, aufs Jahr gerechnet. Danke für euren Input.

Grüße
 
LTO ist ein offener Standard und es können Tapes aller Hersteller verwendet werden.
Somit besteht auch in keiner Weise eine Möglichkeit, seitens des Laufwerkshersteller, die Verweigerung von etwaigen Garantieansprüchen in Zusammenhang mit der Verwendung von LTO Medien fremder Anbieter.
Hier gilt nicht das Prinzip wie bei Drucker mit kompatiblen Verbrauchsmaterial.

Zudem stellen Dell und HP ihre LTO Medien nicht selbst her.
Aktuell produzieren Imation (TDK), Sony, Maxell und Fuji LTO Tapes.
 
Querschläger schrieb:
Somit besteht auch in keiner Weise eine Möglichkeit, seitens des Laufwerkshersteller, die Verweigerung von etwaigen Garantieansprüchen in Zusammenhang mit der Verwendung von LTO Medien fremder Anbieter.

Nicht korrekt.
Ob Dell das macht weiß ich nicht, aber die Chance besteht.
 
@DunklerRabe
Nochmals :
LTO ist ein offener Standard und alle besagten Unternehmen sind in dem entsprechenden Konsortium vertreten.
Es sind grundsätzlich LTO Bänder aller Hersteller, auf jedem beliebigen Laufwerk einsetzbar, ohne das es hier Restriktionen gibt, geschweige denn eine Verweigerung von möglichen Garantieansprüchen in diesem Zusammenhang.
Ausser vielleicht, dass man nachweisen könnte das die Reinigungsbänder nicht entsprechend gewechselt wurden und deswegen der Schreib/-Lesekopf verunreinigt/defekt ist.
 
Nochmals:
"Support" ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Betreiber der Hardware / Kunden und demjenigen, der den Support leistet, also z.B. dem Hersteller, die den Bedingungen des zuletzt genannten folgt.
Wenn der sagt, dass du gefälligst die von ihm freigegebene Hardware zu verwenden hast, dann kannst du dich im Supportfall auf den Kopf stellen und trotzdem kriegst du für Geld und gute Worte deinen Support nicht. Und das solange nicht, bist du den Fehler mit der freigegebenen Hardware nachstellst.
Das es sich hier um einen Standard handelt ist völlig unerheblich. Die meisten Komponenten, von denen wir in dem Umfeld reden, sind standardisiert. Trotzdem kannst du die nicht beliebig mischen, auch wenn es technisch funktioniert, wenn du beabsichtigst den Herstellersupport zu bemühen.
So, und nicht anders, funktioniert das nunmal.
 
DunklerRabe schrieb:
Wenn der sagt, dass du gefälligst die von ihm freigegebene Hardware zu verwenden hast, dann kannst du dich im Supportfall auf den Kopf stellen und trotzdem kriegst du für Geld und gute Worte deinen Support nicht. Und das solange nicht, bist du den Fehler mit der freigegebenen Hardware nachstellst.
Schlimmer noch, gerade in so einem Fall wird der Supportmitarbeiter dann ganz schnell behaupten, die fremden Bänder wären für den Schaden verantwortlich und ist aus der Sache raus, wenn Euer Wartungsvertrag die Verwendung von originalem Material vorschreibt, was i.d.R. der Fall ist. Dell stellt zwar weder die Bänder noch die Laufwerk selbst her, aber es verdient am Verkauf und es reicht wenn sie strengere Vorschriften für irgend einen Unsinn wie Abrieb haben und vorgeben, nur "ihre" Bänder würde diese einhalten. Dann bist Du sowas von im Eimer wenn da einmal ein anderes BAND drin gewesen ist und kannst dann den Supportvertrag eigentlich auch gleich kündigen. Wenn ihr immer 4 Bänder pro Woche braucht und diese nun woanders kauft, dann merkt das der Lieferant doch auch und wenn das auch noch die gleiche Firma ist, die den Support liefert, dann weiß der genau, dass da nun anderen Bänder verwendet werden.

Was im Falle einer Störung des Laufwerks passiert, wird also sehr davon abhängen was im Wartungsvertrag steht und vor allem ob sein Wunsch euch als Kunden zu halten größer als sein Ärger über den nun ausbleibenden Gewinn aus dem Verkauf von Verbrauchsmaterial wie den Bändern ist. Vorhersagen kann man sowas immer schlecht.
 
Bei Magnetbändern für Videokameras hieß es früher immer, dass man auf jeden Fall bei einer Marke bleiben sollte, mit der man einmal angefangen hatte. Bänder verschiedener Hersteller erzeugten anscheinend verschiedenartigen Abrieb, und eine Mischung war wohl besonders schnell tödlich für die Kopftrommeln.
Das ließ sich auch wirklich nachvollziehen, wenn man immer abwechselnd Sony und Panasonic verwendete, dann war tatsächlich schneller die Kopftrommel verschmutzt.

Ob das nun bei LTO Bändern auch so ist, keine Ahnung. Nur als Hinweis, dass diese Möglichkeit u.U. besteht - und dann hätte Dell tatsächlich recht, wenn sie nachher behaupteten, ein Fehler sei durch Bänder anderer Hersteller entstanden!
 
Der direkte Vergleich zwischen Video und LTO ist nicht gegeben, da es sich hier um ein anderes Aufzeichnungsverfahren und Technologie handelt.
Deine Ausführung zu Videomedien an sich stimmt natürlich, dies war insbesondere im Professional Bereich bsp.weise bei Betamax ein Thema.

Zu der Verwendung von LTO Medien und Garantieansprüchen, kann ich mich nur wiederholen...
Es ist eben nicht so das ein Hersteller von Laufwerken, explizit die Verwendung von eigenen Bändern verlangen kann, um davon Garantiemodalitäten abhängig zu machen.
Sicherlich ist es so, dass gerne die Verwendung "eigener" Medien empfohlen wird.
Alles andere ist aber mittlerweile auch schon rechtlich nicht mehr zulässig.
Ganz zu schweigen davon, dass bei dieser Theorie, Betreiber von LTO Libraries/Robotersysteme, wohl kaum hunderte von Tapes anderer Marken einsetzen würden.
Es ist völlig normal das bei Systemen von HP, IBM jedes beliebige Marken LTO Band verwendet werden kann. Bei Fuijtsu LTO Systemen liefert der Hersteller z.B. Maxell Medien mit aus.

Hier gilt nicht das Prinzip wie bei Druckern bezüglich Original/Refill Produkten...
 
...und selbst bei diesem Thema steht die Verabschiedung eines EU Gerichtsurteil bevor, die das leidige Thema "Originalverbrauchsprodukte" kippen soll
 
Du kannst dich wiederholen so oft du willst, richtiger wird das dadurch aber auch nicht.

Ich glaube du bist dir über einige Umstände nicht im Klaren, und hauptsächlich scheint mir das die Funktionsweise von Garantie und Enterprise/Business Support zu sein.

1. Garantie des "Herstellers" (in dem Fall Dell, nicht der OEM)

Bei OEM Produkten ist es völlig normal, dass der OEM selbst für sein Gerät keinerlei Garantie anbietet und gesetzliche Gewährleistung im B2B gibt es auch nicht. Das heisst, dass du mit deinem Gerät eigentlich völlig ohne Support da stehst.
Hier kommt dann der Hersteller, Dell, ins Spiel. Es ist üblich eine Art Basisgarantie auf das Gerät zu gewähren, die für einen gewissen Zeitraum zu gewissen Bedingungen Supportleistungen zusichert. Wie bei Garantie üblich handelt es sich hierbei um eine freiwillige Leistung die als solche den Bedingungen des Leistenden folgt. Natürlich ist die im Gerätepreis schon mit drin und daher bezahlst du diese Leistung so oder so, aber das ist unerheblich. Wenn du diese Leistung in Anspruch nehmen willst, dann hast du dich dabei an die vorgegebenen Bedingungen zu halten.

2. Supportverträge/Wartungsverträge/Service Packs/CarePacks/erweiterte Garantie/etc.

Völlig egal wie man es nennen will oder wie der Hersteller das nennt, das ist die Fortführung oder Erweiterung des unter 1. beschriebenen Supports. Der Support folgt dabei den gleichen (oder erweiterten) Bedingungen gemäß des vereinbarten Servicelevels und das ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Kunden und dem Hersteller. Es ist ein spezifisches Produkt, welches der Kunde einkauft. Eine Dienstleistung. Der Hersteller bietet es es nach seinen Vorgaben an und wenn du sowas haben willst, dann kaufst du es ein und nutzt es entsprechend oder du lässt es. Es gilt genau so wie bei 1., nur das du es da mit dem Kauf des Gerätes direkt dazu bekommst.
Wenn der Kunde damit nicht zufrieden ist, dann muss er sich einen anderen Servicelevel einkaufen oder komplett den Hersteller wechseln und dort hingehen wo er den Support bekommt, den er sich vorstellt. Sofern es den gibt.

Zusammengefasst:
Es ist unerheblich was technisch machbar ist. Du gehst eine Vereinbarung ein. Wenn du damit nicht einverstanden bist und dagegen verstößt, dann musst du nicht damit rechnen, dass sich dein Vertragspartner noch daran hält.
Für den konkreten Fall heisst das: Es ist absolut möglich und auch völlig rechtens, dass Dell die Verwendung der eigenen Bänder vorschreibt. Ob sie das tun wäre zu prüfen, aber da es sein kann sollte man das auch gefälligst tun oder einfach direkt die Bänder bei Dell kaufen.
 
es ist doch ganz einfach:
bis jetzt wissen wir ja gar nicht in welcher Support-Vertrags-Situation heinzm62 steckt.
das muss heinzm62 klären.
- gibt es keinen Support Vertrag (weil nicht abgeschlossen, oder ausgelaufen oder wegen sonst was) und ist die gesetzliche Geährleistungszeit schon abgelaufen --> dann gibt es keinen technischen Grund keine anderen Bänder einzusetzen.
- gibt es einen Support Vertrag, dann bleibt nur das Ding durchzulesen
--steht irgendwo dass nur original Dell Verbrauchsmaterialien eingesetzt werden dürfen --> dann ist's leider Pech und er muss die teuren Dell Bänder nehmen
--steht nirgends dass nur Dell Verbrauchmateriealien eingesetzt werden dürfen --> dann würde ich auch die Alternativen nehmen


viel interessanter und wichtiger finde ich in dem Zusammenhang die von heinzm62 leider unbeantwortete Frage wie die Sicherungsstrategie aussieht und warum die Firma 4 Bänder pro Woche verbraucht. das klingt wie, die Bänder werden 1x beschrieben und dann irgendwo gelagert bis in die Ewigkeit und er braucht 52x4=208 Bänder pro Jahr.

Normalerweise sieht eine Sicherungsstrategie ja anders aus, also mit dem regelmäßigen Überschreiben der Sicherungen....
 
Querschläger schrieb:
Der direkte Vergleich zwischen Video und LTO ist nicht gegeben, da es sich hier um ein anderes Aufzeichnungsverfahren und Technologie handelt.

Ist das so unterschiedlich? DigiBeta oder DVCam speichern digitale Videodaten auf Magnetband, ein Bandstreamer speichert allgemeine digitale Daten auf ein Magnetband. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine komplett andere Technologie sein soll?
 
species_0001 schrieb:
und ist die gesetzliche Geährleistungszeit schon abgelaufen
Gesetzliche Gewährleistungs im B2B? Was meinst Du warum die Autohäuser die älteren Gebrauchtwagen an die Flatterbandhändler weiterreichen statt sie selbst zu verkaufen? Ganz einfach weil sie damit kann eben keine Gewährleistungspflicht mehr eingehen. Die gibt es nur beim Verkauf an Privat!

etheReal schrieb:
kann mir nicht vorstellen, dass das eine komplett andere Technologie sein soll?
Das ist auch keine komplett andere Technologie, da wird überall das gleiche gemacht. Seid dem Videorekordern werden die Daten von sich drehenden Köpfen in schrägen auf dem Magnetband geschrieben, davor war es linear mit stehenden Köpfen wie bei der Musikkassette aber ist im Grunde selbst das nur ein kleines Unterschied, aber schon der Größte zwischen allen Bandaufzeichnungsverfahren. Ob man nun die Dimensionen der Köpfe, Spuren und Bänder ändert, die Anzahl der Köpfe oder die Geschwindigkeiten, das ändert nichts an der Technologie sondern nur an den Geräten.

Querschläger schrieb:
...und selbst bei diesem Thema steht die Verabschiedung eines EU Gerichtsurteil bevor, die das leidige Thema "Originalverbrauchsprodukte" kippen soll
Ungelegte Eier zu zählen bringt nichts und wenn so ein Urteil auch auch kommt, dann muss man sich genau ansehen, auf was es sich bezieht und ob es überhaupt für den B2B Bereich anwendbar ist oder doch nur für Verbraucher, damit die endliche ihre Druckerpatronen billiger einkaufen können.
 
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