Ganz nüchtern betrachtet..
Hi!
Jup, hast recht. Ganz nüchtern betrachtet übernehmen Brands wie MSI oder Gigabyte (und viele andere) ausschließlich ein kaufmännisches Risiko. Sie verkaufen Produkte (entweder Teilweise mit Fremdteilen ausgestattet oder komplett zugekauft) weiter. Teilweise wird hierbei eine länge Garantie gewährt, als u.a. zwischen den Herstellern abgesprochen. Dies begründet sich in den lokalen Märkten und den dort gültigen Rechtslagen (sehr lange Garantie durch EU-Recht, neu seid 01.01.2002 = 24 Monate) oder natürlich teilweise die Versuche, sich von Konkurrenzprodukten abzuheben.
Um die ganze Struktur noch ein wenig mehr aufzulösen, folgende Situation:
Grafikkarte ATI Radeon
ATI ist dafür bekannt, bereits seid längerem bei OEM-Herstellern produzieren zu lassen (u. a. Sapphire und weitere). Diese verbauen wiederum Originalchips, wenn es denn Originalchips wären, von ATI (auch die Chips werden irgendwo im fernen Osten und nicht in Kanada oder Florida gefertigt). Weiter kaufen die Boardhersteller die Materialien für die PCB (eigentliche Plantine) und allem was sich auf dieser PCB befindet zu. So manch einer von Euch wird auf seiner PCB einen Connexant Chipsatz oder Transistoren von anderen (OEM)-Herstellern vorfinden. Nun geht dieses Beispiel weiter, seid kurzem wird offiziell nicht mehr von ATI gefertigt, sondern ausschließlich von Namhaften Brands (Hercules, Gigabyte, Power Color etc.). Diese kaufen nun ein Board, welches vermutlich von Sapphire (nach wie vor Produzent bzw. Montageunternehmen) gefertigt wurde. Diese Kaufen nun den ATI R200 Chip von ATI, welcher eigentlich aus fern Ost kommt, direkt von ATI, den Connexant-Chipsatz von Connexant, Transistoren von Bambushütte 9, Taiwan, und so weiter.
Nun kommen wir zu den eitelnen Brands, welche die Produkte unter Ihrem eigenen Namen vertreiben. Diese bestehen natürlich auf Alleinstellungsmerkmale wie eigenes Bios und eigene Treiber (Bios und Treiber werden zu 90 % von ATI und 10 % vom OEM Hersteller stammen) und legen den individuell veränderten Karten oder vielleicht auch Mainbox ein original geändertes Handbuch und nen parr Nettigkeiten bei und schon ist ein eigenes Produkt geboren. Was haben wir als Anwender davon? Zum einen können wir mittlerweile unter unterschiedlichen Modedesigns (rote Plantine mit Ultra-Kühler und genügend Platz fürs Tuning *hahahahaha* und dem schwarzen Evil, hinter Gitter verstecktem noch mehr fürs Tuning geeignetem Pixelmonster siehe Gforce 4) aussuchen und dürfen meisten abwarten, bis die Treiber von Connexant über Sapphire zu ATI, von ATI an Sapphire, von Sapphire an den Brand oder doch wieder zu ATI.... Ich beschäftige mich beruflich ausschliesslich mit der Koordination, welcher Kunde welches Design, welches Handbuch für welchen Hersteller, und wie soll´s denn mit dem Treiber aussehen. CD mit eigenen Logo? Kein Problem! Sie möchten das nur Ihre eigenen, veröffentlichten Treiber funktionieren? Kein Problem, komm lassen Sie uns dem Endkunden ruhig noch ein parr Steine in den Weg legen. Und wofür das ganze? Eigentlich nur Geld und Gewinne für Unternehmen, die Hardware von A nach B schieben, 10 - 20 % für ihre Bemühungen kalkulieren und den Endanwender gerne im Regen stehen lassen.
Ich wollte mit diesem Beispiel aufzeigen, wie wir alle eigentlich hintergangen werden. ATI hat hier eine recht offene Struktur und zeigt, wies wirklich hinter den Kulissen aussieht. Manch einem anderen Hersteller würde ein bissl mehr Ehrlichkeit ganz gut zu Gesichte stehen und der Endkunde wäre mit Sicherheit froh, informationen zu finden, wo er schnell und einfach seine Probleme lösen kann.
Na dann, morgen wird die Welt mit Sicherheit noch ein bissl globaler und internationaler....
Bis denne