Mextli schrieb:
Wie sich einige hier gleich wieder angep***t fühlen, daß ihre elitäre Uni Ausbildung auch nur in die Nähe eines Bootcamps gerückt wird. Einmal tief durchatmen plz.
Das hat nichts mit "elitärer Uni Ausbildung" oder "angep***t" zu tun, sondern mit der Art und Weise des Diskurses.
Als Außenstehender hat man keinen detaillierten Durchblick der Branche und Gegebenheiten, d.h. dieser Umstand...
Mextli schrieb:
Ein Bootcamp produziert keine Führungskräfte, keine Seniors, kein AI/ML Freaks, sondern lediglich 'Code Monkeys'. So what?
...ist einem
nicht bekannt.
Wenn man dann von den Bootcamp-Versprechungen gelockt wird und zusätzlich noch Kommentare wie...
Mextli schrieb:
Ich tippe mal darauf das man mindestens 90% des im Studium gelernten im späteren Berufsleben nicht benötigt.
...liest, dann bekommt man die vollkommen verzerrte Ansicht, man könne direkt als Programmierer anfangen, über die üblichen Gehaltsvorstellungen in der Branche sprechen usw. ohne zu Wissen, dass das eben die Hilfsjobs, die Code-Monkey-Tätigkeiten, sind, für die man sich da "qualifiziert".
Natürlich gibt es haufenweise schlechtere Jobs und grundsätzlich ist
nichts gegen den Angular Entwickler Nr. 10.312 einzuwenden. Mitunter wird man sogar in einer der Freelancer-Vermietungsbuden unterkommen, sodass man sehr viel Home-Office machen kann...aber das es auch noch Fensterputzer und andere, stressigere Jobs gibt, ist für die Fragestellung bzgl. "Programmierer" ja unerheblich.
Unter Programmierer wird halt so viel zusammengefasst, dass es da imho schon wichtig ist, einen objektiven Bild auf die Hierarchie zu werfen und
innerhalb dieser Branche wird man mit Bootcamp und Quereinstieg eben schwerlich an die für
diese Branche interessanten/hochbezahlten Tätigkeiten kommen.
Das ist, m.M.n., eine wichtige Tatsache, um die Lockversprechungen der Bootcamps, die Kohle verdienen wollen, einsortieren zu können gegenüber Fachpersonal mit X-Jahren BE oder Spezialisten von der Uni.
Und das dieser Punkt...
Mextli schrieb:
Ich tippe mal darauf das man mindestens 90% des im Studium gelernten im späteren Berufsleben nicht benötigt.
...häufig zutrifft, liegt halt auch einfach
nur daran, dass sehr viele Studenten von der durchschnittlichen Uni, der "Dorf-FH", ... kommen und sich nicht spezialisieren. Die arbeiten für Akademiker dann ganz klar
fachfremd. Die Erwartungshaltung, weil man Bildung XY absolviert hat einen bestimmten Job/Gehalt zu bekommen, bringt einen hinterher natürlich keinen Schritt weiter und der "Turbo-Bachelor" seit dem Bologna-Prozess steht ja berechtigt in der Kritik.
Das man als frischer Absolvent der Uni z.B. viel weniger bringt als Anwendungsentwickler im Vergleich zu einem Ausgebildeten mit 5 Jahren BE ist vollkommen klar, weil das eine praktische Tätigkeit ist die BE braucht. Da wurde dann genauso den typischen Parolen "geh studieren", "hohes Durchschnittsgehalt für Akademiker" als Lockmittel gefolgt.
Und dann sitzen die Leute vor der Java-Anwendungsentwicklung und fragen sich, warum sie viel weniger als der Sicherheitsanalyst, der Robotik-Ingenieur, der KI-Experte, der Programmierer mit Spezialisierung auf Algorithmik/HPC, ... verdienen.
Das rührt alles immer daher, dass man alles in einen Topf wirft und die Debatte über die Branche viel zu unkritisch, viel zu undetailliert führt.