Alte TAE-Dosen sinnvoll weiterbetreiben / Ist das schon Netzwerkkabel?

Achso, kleine Ergänzung noch zu meinem Beitrag, schneide den Kupferbeidraht ab. So wie das in #23 aussieht ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser beim Einbauen der Dose Kontakt zur LSA Anschlussleiste bekommt.

Weil es vorher mal als Analog-Anschluss genutzt wurde durfte diese Leitung nicht in den Potentialausgleich einbezogen werden.
Auf Grund des Alters würde ich die ohnehin nicht in den Potentialausgleich einbeziehen. Das Risiko, dass diese bei beidseitiger Erdung (Einseitig hilft nur gegen kapazitive Kopplungen, beidseitig auch gegen Induktive), auf Grund eines Beschädigten Beidrahts, mehr Probleme als ohne verursacht würde ich hier nicht eingehen.

Da noch eine unbekannte Verzweigung dazwischen sitzt, ist es ohnehin ungewiss, ob der Beidraht auch verbunden wurde oder möglicherweise lose drin liegt.
 
So, endlich hat es geklappt!

Ich habe nun mittels Kabelsucher eine Dose gefunden, bei der alle alten Telefonkabel ankommen.
In der Dose kommen 4 Kabel mit je 8 Adern an, und zwar aus Richtung:
  • Keller Flur (hier sitzt auch mein Switch mit den restlichen LAN-Kabeln, d. h. ab hier kann ich "Internet einspeisen" ins Telefonkabelnetz)
  • Keller Hobbyraum
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss

Ich habe versucht es in einer Skizze zusammenzufassen.

Die Adern waren nur teilweise verbunden. 2 Kabel sind in Leerrohren verlegt, 2 direkt im Putz. Ein kompletter Austausch der alten Telefonkabel gegen vernünftige LAN-Kabel (wäre mir am liebsten gewesen) wird also nix. Das ist aber halb so wild weil ich wie gesagt nochmals ein separates LAN-Netzwerk mit CAT 6 Kabeln habe, d. h. es verlaufen an anderer Stelle mehrere Kabel zwischen EG und UG. Mir war vor allem die Anbindung des OG wichtig, hierfür wollte ich die alten Telefonkabel primär nutzen. Im OG ist das Wlan trotz super Antennen nicht optimal.

Ich habe es jetzt testweise so verbunden, dass alle 8 Adern mit der Dose im OG verbunden sind.
Es hat auf Anhieb geklappt, der Leitungsprüfer meldet Durchgang bei allen 8 Adern. Ich habe lt. Windows nun 100 Mbit im Obergeschoss, super!

Allerdings sind ja nun zwei Dosen, an die die alten Telefonkabel laufen "tot", eine im EG und eine im UG.
Wie viele und welche Adern könnte ich nun den anderen zwei Dosen geben? Wann gehen die 100 Mbit im OG "verloren"? Und welche Farben bzw. Adern müsste ich dann nehmen?

Momentan habe ich sowieso nur 10Mbit im Download (16000er DSL), aber zukünftig soll Glasfaser kommen.

Zweite Frage:

Ich habe zunächst Lüsterklemmen verwendet, um die Telefonkabel zu verbinden. Ich weiß, dass Lüsterklemmen eigentlich ein NoGo sind und arbeite z. B. im Automobilbereich nur mit ordentlichen Crimpverbindern und einer gutem Crimpzange. Aber diese Verbinder sind recht groß, 8 davon passen kaum in die kleine Dose. Gibt es eine platzsparende Alternative zu den langen Crimpverbindern?
Ergänzung ()

Anmerkung: In der Skizzen stehen immer Netzwerkdosen, nicht TAE-Dosen. Alle TAE-Dosen habe ich gegen moderne Netzwerkdosen ersetzt.
 

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Lüsterklemmen :freak:
Aber hast du ja selbst schon geschrieben.
Wo war die Dose nun versteckt?

Was wolltest du nun nochmal erreichen?
Gigabit Netzwerk vom Kellerswitch zum Obergeschoss?
Oder was ist das perfekte Ziel?
 
Die "Verteilerdose" war im EG, allerdings hat man diese kaum gesehen da neu gestrichen wurde und die Dose komplett übermalt war.

Naja primär wollte ich halt LAN auch im OG realisieren, das habe ich nun. Nun wäre es halt nett, wenn man die restlichen Dosen im EG und im UG auch noch irgendwie nutzen könnte. Die Telefonkabel sind auf Seiten der Netzwerkdosen ja allesamt angeschlossen.

Wenn ich das richtig verstanden habe brauche ich ja nicht alle 8 Adern an der Dose im OG um hier Internet zu haben?
 
i5_GTX schrieb:
Die "Verteilerdose" war im EG, allerdings hat man diese kaum gesehen da neu gestrichen wurde und die Dose komplett übermalt war.
Der Klassiker also.

i5_GTX schrieb:
Naja primär wollte ich halt LAN auch im OG realisieren, das habe ich nun. Nun wäre es halt nett, wenn man die restlichen Dosen im EG und im UG auch noch irgendwie nutzen könnte. Die Telefonkabel sind auf Seiten der Netzwerkdosen ja allesamt angeschlossen.
Wofür? Für analoges Telefon? Für Netzwerk? Um den DSL Router dort anzuschließen?
Nur weil da Dosen sind ist es nicht zwingend ein Muss diese auch zu verwenden.
i5_GTX schrieb:
Wenn ich das richtig verstanden habe brauche ich ja nicht alle 8 Adern an der Dose im OG um hier Internet zu haben?
Für Fast Ethernet (100 Mbit) reichen 4 Adern.
Für Gigabit Ethernet (1000 Mbit) braucht es alle 8.
 
blastinMot schrieb:
Der Klassiker also.


Wofür? Für analoges Telefon? Für Netzwerk? Um den DSL Router dort anzuschließen?
Nur weil da Dosen sind ist es nicht zwingend ein Muss diese auch zu verwenden.

Für Fast Ethernet (100 Mbit) reichen 4 Adern.
Für Gigabit Ethernet (1000 Mbit) braucht es alle 8.
Für Netzwerk. Bei der zweiten Dose im UG könnte z. B. mal ein Smart TV angeschlossen werden für Streaming. Die Dose im EG ist eigentlich überflüssig, dort habe ich perfekte Wlan-Abdeckung und das Telefon ist direkt über DECT mit der Fritzbox verbunden.

Ich habe die LAN-Ports der Fritzbox sowieso alle in den Green-Modus geschalten (max. 100 Mbit). Bei DSL 16000 brauche ich doch zunächst kein Gigabit-LAN.

Kann ich die 8 Adern des Telefonkabels beliebig splitten auf 2 Kabel / Dosen oder muss man die Kabelfarben / Paare beachten?
Ergänzung ()

PS: Habe die Kabelwege übrigens sehr schnell mit diesem Kabeltester gefunden. Damit konnte ich auch problemlos den Durchgang prüfen. Wahnsinn, das Ding hat keine 14 Euro gekostet...

https://de.aliexpress.com/item/3221...=glo2deu&spm=a2g0o.9042311.0.0.26834c4dVnMBDJ
 
i5_GTX schrieb:
Für Netzwerk. Bei der zweiten Dose im UG könnte z. B. mal ein Smart TV angeschlossen werden für Streaming
Dafür reicht ggf. auch WLAN. Für Ultra-HD/4K sind etwa 30 Mbit ausreichend.
i5_GTX schrieb:
Ich habe die LAN-Ports der Fritzbox sowieso alle in den Green-Modus geschalten (max. 100 Mbit). Bei DSL 16000 brauche ich doch zunächst kein Gigabit-LAN.
Ja, momentan reicht 100 Mbit.
Für später könnte mehr interessant werden. Je nachdem welcher Glasfasertarif gebucht werden soll.
i5_GTX schrieb:
Kann ich die 8 Adern des Telefonkabels beliebig splitten auf 2 Kabel / Dosen oder muss man die Kabelfarben / Paare beachten?
Man sollte dort schon die Kabelfarben/Paare beachten. Dann gibts weniger Probleme.
Wenn du fest entschlossen bist die beiden Dosen mit jeweils 100 Mbit zu betreiben, dann mach am besten mal ein Foto wo das ankommende Kabel vom Keller und jeweils die beiden Kabel zu den Dosen im UG bzw. OG zu sehen sind inkl. Farben der Kabel.
i5_GTX schrieb:
PS: Habe die Kabelwege übrigens sehr schnell mit diesem Kabeltester gefunden. Damit konnte ich auch problemlos den Durchgang prüfen. Wahnsinn, das Ding hat keine 14 Euro gekostet...

https://de.aliexpress.com/item/3221...=glo2deu&spm=a2g0o.9042311.0.0.26834c4dVnMBDJ
Für 14€ sicherlich nichts falsch gemacht.
 
Gern, hier das Foto. Verbunden sind jetzt wie gesagt alle 8 Adern zwischen "Übergabepunkt" Keller (zum Switch) und Dose im OG. Die Lüsterklemmen kommen weg, habe mir schon vernünftige Klemmen bestellt.
 

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    IMG_20220217_194125.jpg
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Danke für das Foto.

Zur Zählweise deiner Kabel siehe hier:
http://www.tocker.de/installationskabel/installationskabel.html

Du kannst dementsprechend rot/blau weiß/gelb zu einer Dose durchschalten und weiß/grün + weiß/braun zur weiteren Dose.

Zur Vorgehensweise generell (Telefonkabel als Ethernet-Kabel missbrauchen) gibt es von @thom53281 ein tolles Posting in einem Nachbar-Forum:
https://ngb.to/threads/ethernet-übe...bel-praktische-montage-und-fehlersuche.39749/

Dort etwas nach unten scrollen zum "Elektriker"-Kabel und die Belegung für Fast Ethernet (100 Mbit) anschauen.

i5_GTX schrieb:
Die Lüsterklemmen kommen weg, habe mir schon vernünftige Klemmen bestellt.
Welche Klemmen hast du bestellt?
 
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Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit würde ich schon versuchen, irgendwie Gigabit-Ethernet über die Kabel zu bekommen. Adern sind ja genug da.

Wenn die anderen Dosen auch aktiviert werden sollen, ggf. dort bei dieser Dose einen Switch setzen. Dann kann man alle Kabel aktivieren und die Strecken sind nicht so lang, was die Wahrscheinlichkeit für funktionierendes Gigabit-Ethernet erhöht.
 
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Naja einen Switch kann ich bei der Verteilerdose bereits aus optischen Gründen nicht setzen, diese Dose befindet sich ja im Wohnzimmer, genau im Sichtbereich. Mein 4er Gigabit-Switch im Keller von meinem regulären LAN-Netzwerk ist fast voll belegt (Solaranlage usw. hängt da auch dran). Wenn ich auf einen größeren Switch im Keller umsteige, müsste ich mehrere Kabel vom Keller hochziehen, sodass ich alle Stellen, wo die alten Telefondosen waren (und jetzt die neuen Netzwerkdosen sind), getrennt anfahren kann, was schon allein deshalb nicht geht, weil diese Telefonkabel teils im Mauerwerk ohne Leerrohre verlegt sind. Nur meine gesamten LAN-Kabel bzw. CAT 6 / 7 Kabel laufen - zum Glück - alle durch Leerrohre. Man hat hier also damals bei der Verlegung dieser Telefonkabel aus mir nicht ersichtlichen Gründen gespart, was sich nun rächt. Naja, vermutlich dachte man, nach ISDN kommt nix mehr.
 
i5_GTX schrieb:
Naja einen Switch kann ich bei der Verteilerdose bereits aus optischen Gründen nicht setzen.
da sagt https://www.reddit.com/r/cableporn/ aber was anderes :D
Kleiner weißer Switch mit 5 weißen Kabelhüllen über schlanke feldkonfektionierbare Stecker ist mit brauchbarem Wife Acceptance Factor machbar.

Hauptproblem wird aber vermutlich die unauffällige Zuleitung für Strom sein, oder?
 
Hmm ein Stromkabel ließe sich wahrscheinlich unsichtbar unter der Fußleiste verlegen, aber ob der ganze Aufwand lohnt? Habe mir auch schon überlegt wenigstens die beiden Telefonkabel, die in Leerrohren verlaufen und daher getauscht werden können, gegen ordentliche CAT 6 zu tauschen, aber vermutlich bringt das auch nix, wenn zum Switch im Kabel immer noch ein altes Telefonkabel läuft. Eine Verbindung ist immer nur so gut wie das schwächste Glied, oder?

Wenigstens weiß ich nun, warum der Laptop trotz 8 verkabelter Adern ständig nur 100 Mbit angezeigt hat. Das Teil ist von 2014 und hat keine Gigabit-Netzwerkkarte (!) verbaut, man mag es kaum glauben... Und ich habe gestern noch ewig probiert, neueste Treiber installiert usw. Der alte Laptop (AMD A8 6410 CPU, riiiichtig lahm das Teil) ist auch nur für Notfälle gedacht und wird kaum noch genutzt, in unseren PCs werkeln "immerhin" schon I5 7600K (damit kann man auch heute noch gut arbeiten, die aktuellen I5 sind auch nicht soviel schneller), hier natürlich auch mit Gigabit LAN-Karte. Hatte allerdings keine Lust den PC in den anderen Raum zu schleppen zum Testen, ob hier tatsächlich eine Gigabit-Verbindung über die alten Telefonkabel geht.
 
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Lohnenswerter wäre es die Cat3 Leitungen nicht mehr zu nutzen.
Wenn man das trotzdem irgendwie nutzen möchte sollte man bedenken, dass es CAT3 Leitungen sind. Da bringt der gelinkte Klotz von CAT6 Verbinder auch nichts für die Verbindungsqualität. Da kann man genauso gut die Scotchlock nehmen und sich den Platz sparen. Mehr als 100Mbit/s wird da ohnehin nicht stabil drüber laufen.

Wenn das ganze Modular sein soll, links daneben noch eine zweite UP-Dose im passenden Abstand setzten, die Leitungen auf zwei Doppel RJ45 Dosen auflegen und einen kleinen 100Mbit/s Switch setzen (Vorausgesetzt die bestehende Dose ist eine Geräte- und keine Abzweigdose).
Ob die 100Mbit/s dann an den Endstellen ausreicht muss man selbst entscheiden. Für 4k Videostreams von Netflix und Co. reicht das allemal.
Wenn man größere Datenmengen, z.B. von einer NAS oder den Downstream >100Mbit/s bei der künftigen Gf-Leitung im OG nutzen möchte, dann sollte man eher neue Cat5e oder bessere Leitungen ziehen.

Sind von dieser Dose aus irgendwelche Leerrohre ins OG gelegt oder nicht?

Wenn ja könnte man in diese neue Leitungen einziehen und im OG auf RJ45 Einsätze auflegen. Falls die aus dem Keller kommende Leitung nicht im Leerrohr verläuft müsste man die Leitungen bis zu einer bestehenden Dose im EG verlegen und dort dann mit einem GbE-Switch verbinden.

Falls keine Leerrohre vorhanden sind, von einer bestehenden Netzwerkdose im EG mit einem kleinen GbE Switch ein-zwei Patchkabel ins OG legen. Für eine möglichst kleine Bohrung könnte man am Patchkabel den Stecker abschneiden und am Ende entweder einen geeigneten, feldkonfektionierbaren RJ45 Stecker oder alternativ eine AP-Dose mit geeignetem Keystone-Modul, Trägerplatte und Blende setzten.
Mit geeignet meine ich, da Patchkabel üblicherweise aus flexiblen Adern mit mehreren Drähten bestehen. Dafür muss der Stecker bzw. das Keystone-Modul geeignet sein.
 
Gorasuhl schrieb:
Wenn man das trotzdem irgendwie nutzen möchte sollte man bedenken, dass es CAT3 Leitungen sind.(...)Mehr als 100Mbit/s wird da ohnehin nicht stabil drüber laufen.
Je nach Länge ist in der Regel Gigabit problemlos und stabil möglich.
 
Der TE hat gestern geschrieben...

"Ich habe die LAN-Ports der Fritzbox sowieso alle in den Green-Modus geschalten (max. 100 Mbit). Bei DSL 16000 brauche ich doch zunächst kein Gigabit-LAN."

Im Moment wären m. E. neue Kabel und zusätzliche Geräte völlig überflüssig.
 
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Hier wird halt gerne mit Kanonen auf Spatzen geschossen ;) Und das Testen der bisherigen Verkabelung wird natürlich auch völlig überbewertet.
 
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ausprobieren, strenggenommen ist Cat 3 nur bis 10-BASE-T freigegeben. Auf Reddit gibt es zu GbE über Cat3 gemischte Erfahrungen. Bei einem klappt das, bei dem anderen nicht.

IEEE 802.3ab empfiehlt für 1000BASE-T min. Cat 5. (Link)

EDIT:

Binalog schrieb:
Der TE hat gestern geschrieben...
Und er hat ebenfalls geschrieben:
i5_GTX schrieb:
zukünftig soll Glasfaser kommen.

Wenn er dann dadurch auf die 100Mbit/s limitiert wird reicht es eben nicht mehr aus und der Aufwand lohnt sich eben nicht.
Besser eine stabile GbE Verbindung mit einer vernünftigen Basis, anstatt irgendwas möglicherweise stabiles hingedrickelt zu haben was auf Grund der UTP mit Übersprechen Probleme hat und auf Grund der schlechteren Schirmung auch anfälliger für Störungen ist.
 
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