Bei der Trennung von Sub/Satelliten findet kein abrupter Übergang statt, sondern man verwendet elektrische oder akustische Filter: Frequenzweichen, Hochpässe, Tiefpässe.
Die Frequenzweiche blendet den Schall ab der Trennfrequenz langsam aus bzw. ein. Für den Subwoofer wird ein Tiefpass (blendet hohe Frequenzen aus) gesetzt, und für die Satelliten ein Hochpass (blendet tiefe Frequenzen aus).
Wie langsam das vonstatten geht, hängt von der Flankensteilheit des Filters ab (zB 6dB/Oktave oder 12dB/Okt usw.). Recht üblich sind bei aktiven, analogen Filtern Flankensteilheiten von 18 oder 24 dB.
Wenn du zB mittels Hochpass bei 80 Hz mit 24 dB/Okt trennst, dann hast du bei 40 Hz (=1 Oktave) nur noch -24 dB Schalldruck und bei 20 Hz (2 Oktaven) -48 dB usw. Die Leistung nimmt zu niedrigen Frequenzen ab. Beim Tiefpass ist es umgekehrt, da nimmt die Leistung zu hohen Frequenzen hin ab.
Setzt du zwei Hochpässe gleichzeitig ein, überlagern sie sich, der Schalldruck nimmt also schneller ab, als gewünscht. Bei zwei identischen Filtern verdoppelt sich deren Effekt. Aus zwei 24dB-Filtern wird also ein 48dB. Der Subwoofer spielt dann im Bereich der Übergangsfrequenzen zu leise. Ein weiteres Problem einer zu steilen Trennung im Tiefbass: erhöhtes Group Delay (Verzögerungen im akustischen Signal).
Das Ziel ist es, den Übergang so homogen wie möglich zu gestalten, deshalb ist es idR optimal, wenn beide Filter die selbe Flankensteilheit haben, damit der Sub im selben Maße lauter wird, wie die Satelliten ausblenden. Dazu musst du dich möglichst auf die zwei Filter in den Sats beschränken. Indem du den dritten Filter am Sub auf Max drehst, minimierst du seinen Einfluss. Der Sub spielt dann mit vollem Pegel und wird nur vom Tiefpass der Satelliten angepasst. Es gibt Subwoofer, bei denen sich dieser Filter bypassen lässt, das ist tatsächlich die beste Lösung, gibt's aber selten.
Noch eine Randnotiz: Auch ein Bassreflex-Port ist ein akustischer Hochpass (24dB/Okt.). Dessen Einfluss wird aber idR vom Hersteller einberechnet. Bei Nubert kann man davon zumindest ausgehen.
Wenn der Sub ortbar ist, kann das verschiedene Gründe haben: Meistens ist entweder die Trennfrequenz zu hoch gesetzt, es gibt Pegeldifferenzen zwischen Sub/Sat oder der Raum mischt mit (Aufstellungsproblem). Billige Subs können durch Gehäuseresonanzen oder scheppernde Chassis auf sich aufmerksam machen.
Ein ortbarer Sub ist nach meiner Erfahrung am häufigsten schlecht eingemessen oder schlichtweg viel zu laut eingestellt.
Ein Merksatz von mir: Im Betrieb klingt es so, als ob kein extra Sub spielen würde. Schaltest du ihn aber aus, fehlt was. Wenn es so klingt, weißt du, dass du es richtig gemacht hast.