Alternative zum AKG K701

[e-ding]

Moin zusammen,

ich suche einen neuen Kopfhörer, der meinen AKG K701 ersetzen soll. Grund ist nicht der Klang des AKG aber seine Qualität. Musste ihn, bei seltenem Gebrauch, zweimal zurückschicken, da die linke Ohrmuschel mich nicht mochte. Nunja, daher möchte ich mich umorientieren.

Bezogen auf die Abstimmung des 701, war ich vollends zufrieden; analytisch, kein aufgedickter Bass (sehr wichtig), schöne Bühne, recht neutral.

Um nicht Unmengen an Kopfhörern testen zu müssen, würde ich die Auswahl gern, mit Eurer Hilfe, etwas einschränken.

Zu den Rahmenbedingungen:

- offen/halboffen
- Badewanne oder Bassbetonung --> NoGo
- möglichst neutral, gern etwas heller/analytischer (Beyer-Peak ist allerdings zu viel)
- Preisbereich +/- 500€ ....wenns günstiger wird, heule ich aber auch nicht
- Musikrichtung primär: Acoustic, Klassik, Jazz.......bei schlechter Laune auch mal Rammstein oder Prodigy
- KHV vorhanden (Marantz HD-DAC1)

Hab mal eine Vorauswahl getroffen aber vielleicht hat hier der ein oder andere noch einen Geheimtipp:

- Oppo PM-3BK Classic
- Sennheiser HD700 (der 650 ist mir etwas zu "dunkel")
- Beyerdynamic DT 1770 Pro (gechlossen, ich weiss)
- Beyerdynamic DT 880 Pro (600 Ohm)
- Audio-Technica ATH-W1000X
- Hifiman HE-400i

Eventuell könnte ja noch der ein oder andere Studio-KH passen!? Würde mich über Vorschläge freuen.

 

[diamdomi]

Du hast den Beyer DT 880 vergessen.
Qualität 1A und bin damit super zufrieden. Außerdem schont es den Geldbeutel.

Kann ich nur empfehlen!

 

[e-ding]

Danke! Welche Version hast Du genau?

 

[Sahit]

Zum DT880 wäre aber zu sagen das man durchaus noch den Beyerpeak wahrnehmen kann je nachdem wie empfindlich du da bist. Aber eine Probehören lohnt sich. Hab ihn mir selber von 2 Jahren gekauft und bin total zufrieden.

 

[Rollensatz]

Der K701 ist eigentlich recht robust. Wenn du mit dem zufrieden bist, wäre vielleicht ein Neukauf eine Idee und den alten einfach verkaufen.

Das Problem ist mMn, dass der K701 relativ "einzigartig" spielt.

Der 880 Beyer könnte was sein, der Rest eher weniger. Vielleicht wäre ein gebrauchter HD800 etwas. Der ist dem K701 nicht unähnlich. Der wäre auch für deine Musik ideal. Gebracht bekommt man den schon für ca. 700€

 

[diamdomi]

Habe die 250 Ohm Variante an Asus Xonar Essence STX

 

[e-ding]

Merke schon, dass es etwas schwieriger wird. Den HD800 habe ich noch nicht gehört, ist preislich leider eine Nummer zu heftig. KH´s kaufe ich nur neu....ist so ne Macke.

Hab mal nen Stax 007 Mk2 gehört, der mich sehr beeindruckt hat.....leider weit, weit außerhalb meines Budgets.
Den DT 880 Pro werde ich mal testen. Der K701 ist speziell, stimmt.
Lässt sich denn einer von den oben genannten Kandidaten per se ausschließen?

edit: Hübsch aussehen muss der KH nicht, nur klanglich gefallen.

 

[Mickey Mouse]

mein K701 ist inzwischen über 10 Jahre alt und hat nicht die kleinste Macke!
aber vielleicht ist auch gerade das der Punkt, das ist noch ein altes "Made in Austria" Modell mit 8 Noppen unten am Kopfband.

ich wollte mir mal etwas Besseres gönnen und habe mir viele KH angehört. Am Ende sind es dann ein T1 "zum mitnehmen" (nicht um damit in der Gegend rum zu laufen) und ein HD800 geworden.

Dabei muss man sagen, dass die Qualität von Beyer unter aller Sau ist! Ich hatte mir erst einen bei Amazon Warehouse Deals gekauft und wieder zurück geschickt, weil die Rasterung offensichtlich defekt war. Der zweite hatte dasselbe Problem und ich habe mir einen dritten "original neu" gekauft. Was soll ich sagen: der ist beinahe noch schlechter als die vorherigen!
Dazu kommt, dass die der Edelstahlbügel einen extrem scharfen Grat hat.
Eine derartig miserable Qualität hätte ich bei einem knapp 1000€ KH (ich habe meinen natürlich kurz vor dem 2nd Gen gekauft, also die Preise noch nicht so im Keller waren) niemals für möglich gehalten.

Auf der anderen Seite muss man sagen, dass Beyer wohl sehr gut bei der Ersatzteilversorgung ist. Da bekommt man auch nach Jahren noch (nahezu) alle Teile.

Hifiman und Oppo (PM2) haben mir klanglich gar nicht gefallen. Der HD700 ist meiner Meinung nach so unpräzise im Bass, dass er für mich auch absolut keine Option ist.

Fazit: aus meiner Sicht ist der T1 preislich gesehen der erste KH der es klanglich tatsächlich mit dem K701 aufnehmen kann. Allerdings liegt er mit aktuell neu 750€ doch deutlich über Budget und ist von der Verarbeitung eine Katastrophe verglichen mit dem alten K701.

 

[yast]

Vom DT880 den Edition nehmen und nicht den Pro (weniger Anpressdruck -> besserer Tragekomfort, gerades Kabel) und wenn man sowieso einen KHV auch gerne die 600 Ohm Version.

 

[e-ding]

Danke für die Empfehlungen und Erfahrungen.
Bei einem 300€ + KH erwarte ich, dass die Qualität und die Verarbeitung passt. Hab hier noch nen alten AKG K551, zum Zocken. Das Ding ist schon oft runtergefallen, mit dem Stuhl übers Kabel gerollt usw.. .....aber der läuft und wirkt weitaus massiver, als der 701 (kein Made in Austria), den ich wie ein rohes Ei behandelt habe. Das kanns nicht sein.

Ein T1 Gen1 ist leider etwas zu teuer. Habe in dieser Woche spontan die Möglichkeit, den AKG K712 Pro zu hören. Der Stand zwar nicht auf der Liste aber schaden kanns auch nicht. Bin gespannt, wie die +3db Bassanhebung wirken.

Welche AKG´s sind denn jetzt noch Made in Austria?

 

[Mickey Mouse]

ich bin mir nicht sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass nur noch Prototypen direkt in Österreich produziert werden. Beim 812 bin ich mir nicht sicher, da gab es unterschiedliche Aussagen (Schriftzug "Made in Austria" auf dem Gerät und/oder Karton die sich bei den zuletzt ausgelieferten Geräten geändert haben).
Das ist aber "ohne Gewähr"!

Mir hat der 712pro nicht so gut gefallen, er hat etwas mehr Bass aber meiner Meinung nach hat dafür auch der Mitten/Hochton gelitten. Das kann aber auch Einbildung sein. Jedenfalls hab eich keinen Grund gesehen den 701 durch einen 712 für (damals) den doppelten Preis zu ersetzen.

 

[DonPor]

Welche AKG´s sind denn jetzt noch Made in Austria?

Soweit ich weiß sind keine Serienhörer mehr aus Austria. Das momentan noch Flagschiff 812 wird mittlerweile in der Slowakei hergestellt. Was allerdings keinerlei Einfluss auf die Qualität hat! (Wobei wohl bei dem Umstieg kleinere Veränderungen durchgeführt wurden, was aber jetzt hier ja nicht die Rolle spielt.)

Höre den 712 mal Probe und dann schaust weiter.

 

[e-ding]

Jupp! So werd ich es machen. Habe grundsätzlich kein Problem mit "Made in China" aber es zählt hier eben auch "you get what you pay for". Wenn man mal ein wenig durch die Foren schaut, sind die alten Modelle nicht ganz so problembehaftet.

Werde mir auch nochmal den K702 anhören. Große Unterschiede wird es da nicht geben aber das Kopfband hat wohl weniger masochistische Anleihen und ein abnehmbares Kabel ist auch nicht verkehrt. Wie gesagt, mit dem Klang des 701 war ich vollkommen zufrieden.

Update:
Habe mir den K712 Pro anhören können. Im Vergleich zum 701 ist die Bassanhebung deutlich hörbar. Er löst gut auf, wirkt aber wärmer. Das hat leider nicht meinen Geschmack getroffen. Wem der K701 zu kühl ist, könnte am 712 Pro Gefallen finden; ich leider nicht.

 

[matraj63]

Das dein K 701 zwei mal ausgetauscht werden musste ist natürlich ärgerlich, andererseits hört man doch eher selten von schlechter Verarbeitungsqualität. Vielleicht war es einfach nur verdammtes Pech. Der 701 kostet aktuell bei Thomann doch nur noch 149€, vielleicht es doch noch einen Versuch wert?

Was genau war denn defekt?

Edit:
Ansonsten eventuell der K702, anderes Kopfband und abnehmbares Kabel. Der Klang soll fast identisch sein und die etwas andere Nuance nur durch die (tauschbaren) Ohrpolster kommen.

 

[e-ding]

Beide Male war es die linke Ohrmuschel. Beim ersten Mal knarzte das Chassis, wenn mehr Pegel gegeben wurde. Das zweite Mal war es das klasische 701er Problem mit der unzureichenden Lötstelle. Das hat sich darin geäußert, dass nur ein Ton da war, wenn ich die Muschel in der Aufhängung in eine bestimmte Position gedrückt habe. Dieser Defekt scheint aber häufiger vorzukommen.

Ich werde mir noch einige KH´s anhören. Sollte in dem Preisbereich nichts adäquates dabei sein, probiere ich es mit dem 702.

 

[Focus Shift]

Ich habe einen German Maestro GMP8.35D und bin zufrieden damit. Klingt weder aufgedickt noch spitz. Keine Schönheit, gilt aber als äußerst robust.

 

[B4LU]

Mein Tipp: Shure SRH-1840
Und bei nem Budget von 500€ würde ich den T90 dem DT880 vorziehen.

 

[Mickey Mouse]

Und bei nem Budget von 500€ würde ich den T90 dem DT880 vorziehen.

jeder empfindet einen KH anders, aber für den T90 muss man "mit meinen Ohren" komplett schmerzbefreit sein
Ohne Witz, der T90 ist der "grausamste" KH den ich jemals selber auf dem Kopf hatte und der fügt mir physische Schmerzen zu (im Ernst, der tut mir weh!).
Der DT880 ist "nicht ganz so schlimm" und mit dem T1 bin ich sehr zufrieden, aber T90, jede Sekunde ist eine Strafe

 

[frankpr]

Ich habe den DT 880 Edition in der 600 Ohm Variante, da ist die Höhenbetonung vielleicht meßbar vorhanden, aber für meinen Geschmack nicht störend hörbar. Muß natürlich durch Probehören verifiziert werden. Von Badewanne ist bei dem dagegen keine Spur.
Bei mir hängt er am Graham Slee Novo.
Ich liebe sowohl den Klang, als auch den Tragekomfort. Der beste KH, den ich jemals hatte, das waren auch schon einige.

 

[Twostone]

Wechsle hin und wieder mal von einem Q701 auf DT990pro (250R) oder DT990 edition (600R). Sind beide nicht schlecht, insbesondere der edition ist eigentlich kaum merkbar, liegt sanft und leicht auf dem Kopf. Auch sind die Beyerdynamics nicht so anspruchsvoll und verzogen wie der Q701. Trotz der ab Werk höheren Impedanz lassen sie sich auch an "unverstärkten" Quellen (wie z.B. Smartphone) betreiben ohne größere Klangeinbußen. Der Q701 verliert da deutlicher an Ausdruck.

Möchte man die Bürde anpassen (bei mir für KHs 1k6R), erfordern die Beyers ebenfalls deutlich weniger Rechenarbeit und reagieren linearer als der sehr verwöhnte Q701, der mit "Stangenware" und simpler Vorbeschaltung sowie ohne KHV gefühlt amok lief. Für die Beyers reichte da tatsächlich eine passive Vorbeschaltung aus ein paar "günstigen" Übertragern (Palmer PMT11) und Keramikkondensatoren/Metallschichtwiderständen aus, um den Frequenzverlauf etwas linearer zu gestalten und die Impedanz entsprechend anzupassen. Die Q701 waren da deutlich anspruchsvoller und verlangten nach aktiver "Maßfertigung". Dafür haben sie aber auch etwas mehr "Bühne" und lösen ein wenig feiner auf, auch "ab Werk". Leider aber fällt es hier schwerer, zu vergessen, daß man einen Kopfhörer trägt, da sie sich weniger fein an den Kopf anschmiegen. Klingen gut, sind aber nichts zum zurücklehnen und Welt vergessen.

Für Aufnahmen hingegen nutze ich stets den DT990pro, der sich deutlich an den Kopf anpresst. Ist mein ältester in dauerhafter Anwendung befindlicher Kopfhörer, dessen Klangeigenschaften ich entsprechend auch am Besten einschätzen kann und meine Aufnahmen entsprechend gestalten kann.

Mit dem K701 wirst Du schon einen recht guten KH haben, der in der Preiskategorie sicherlich erst einmal seinesgleichen sucht.