Du meinst - Wenn du mir die CPUs nicht billiger verkaufst, dann baue ich Server nur noch mit AMD CPUs?
Der Intel Vertrieb würde sich vermutlich bis Weihnachten nicht von dem Lachanfall erholen.
Verstehe mich nicht falsch, aber die OEMs haben kein Interesse die eigene Hardware günstiger zu verkaufen und sind über die hohen Intel Preise froh! Bei einem CPU Preis von 2x4000€ fallen die €2000 für den Barebone, €1000 für den Support und €x0000 für Karten, Zubehör, Optionen usw. nicht so stark ins Gewicht, wie bei einer €500 CPU.
Klar kosten CPUs viel, aber "gute" Server kosten seit Jahren wesentlich mehr als die CPUs die in denen verbaut sind. Dazu verkauft man nicht mehr Server, weil sie nun günstiger werden. Der Markt ist begrenzt und verschiebt sich seit Jahren immer mehr in Richtung grosser RZ und weg von lokaler Hardware.
An den hohen und stabilen Preisen verdienen seit Jahren von den CPU Herstellern über OEMs, Zubehörhersteller, Hardwarepartner und Systemhäusern sich alle eine goldene Nase. Während der PC Endkundengeschäft unbeliebt, stagnierend und kaum noch lukrativ erscheint. Da tritt AMD in ein Wespennest und nicht in eine Willkommensparty.
Der einzige "Druck" der entstehen wird, falls die Epyc Plattform etwas taugt, wird von den großen Anbietern von Cloudlösungen kommen. Das sind dann auch die einzigen, die dann wiederum Druck auf die OEMs und/oder Intel ausüben werden und das wird ein paar Tage dauern.
Für mich als Entscheider in einem Systemhaus, kommt die Epyc Plattform sowieso vielleicht irgendwann nächstes Jahr überhaupt an einem Punkt an dem man die Vor- und Nachteile abwägen wird. Derzeit würde alleine VMware 6.5 als Voraussetzung bei vielen Kunden umfangreiche Migrationen voraussetzen. Mögliche Probleme mit Speicher, Softwaresupport, Hardwaresupport, Stabilität und Leistung werden sich vielleicht in nächsten oder übernächsten Jahr herauskristallisieren oder bis dahin gelöst sein. Bis dahin spielt man Betatester mit fremden Daten und Unternehmen und diese Gefahr geht niemand freiwillig ein. Das zeigt ja schon alleine der Beispiel, wie lange Migrationen auf ein aktuelleres Betriebssystem im Unternehmensumfeld dauern.
Die lange Abwesenheit von AMD im Serversegment und die mittlerweile durchgehend eingesetzte Virtualisierung, machen die Sache letztlich auch nicht einfacher. Zwar bietet sowohl Microsoft als auch VMware Kompatibilitätsoptionen an, die wird aber in letzten Jahren kaum einer mehr genutzt haben. Wie verhalten sich Hosts, VMs und die Applikationen wenn sie plötzlich auf AMD Hardware "verschoben" werden? Wird es überhaupt möglich sein? Wie hoch ist der Aufwand? Wie hoch die zusätzlichen Lizenzkosten? Das sind alles Fragen, die viele sich als erstes stellen werden, bevor sie zu AMD überhaupt in Betracht ziehen werden und da ist dann die Ersparnis durch 50% günstigere CPUs schnell irrelevant, wenn ich nicht gleich vorhabe 100 neue Server zu kaufen.