Bericht Analyse: Pokémon Go und der Kampf um die Netzneutralität

So war es etwa der Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der unlängst erklärte: Deutschland soll bis 2025 die beste digitale Infrastruktur der Welt haben.

Im Kern führt kein Weg am Staat vorbei, der sich selbst die Hände schmutzig machen muss, um die anvisierten Ziele zu erreichen.

Ich weiß, es ist früh, aber lest doch noch mal drüber ;):D
Danke für den Artikel, hab mich gleich eingetragen. Hätt ich gern früher gewusst, hätte man noch mehr verbreiten können...
 
Die Provider suchen händeringend nach neuen Geschäftsmodellen, um den teuren Ausbau der digitalen Infrastruktur zu finanzieren.
Ich muss mal etwas in die Vergangenheit zurück: Anno 2002 habe ich für meinen Hansenet-Anschluss mit 2Mbit/s 60€ im Monat gezahlt. Bei der Telekom war damals zur gleichen Zeit 768 kbit/s das schnelle Internet. Und man durfte bei Hansenet kostenlos in Festnetz telefonieren. Das war zu dem Zeitpunkt ein echter Fortschritt und Mehrwert. Klar, heute lockt man damit wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

Worauf ich hinaus will: Die Telko-Branche ist doch zum Großteil mit verantwortlich. Man hat sich in erster Linie versucht über den Preis zu vermarkten. Innovationen? Ausbau? Fehlanzeige. Statt dessen ist es ein Tal der Tränen: Mal ist die Politik schuld. Dann wieder der böse Poweruser. Krönung der ganzen Geschichte: Drosslung ernsthaft als Feature und Dienst am Kunden verkaufen zu wollen.

Nun steht die Telko-Branche vor dem Problem, dem Kunden erklären zu müssen: Ausbau kostet. Und das, nachdem jahrelang gepredigt wurde: Der Anschluss - das geht immer noch mal billiger. Kollateralschaden? Netzneutralität.
 
Tja sinnlos ist das ganze eh, da werden 5€ mehr im Tarif ausgegeben um App XYZ mehr spielen zu können, vermutlich hätte man mehr davon gehabt 5€ mehr für mehr Volumen auszugeben.
 
alxtraxxx schrieb:
Tja sinnlos ist das ganze eh, da werden 5€ mehr im Tarif ausgegeben um App XYZ mehr spielen zu können, vermutlich hätte man mehr davon gehabt 5€ mehr für mehr Volumen auszugeben.
Das sehe ich anderes. Für mich war es eine klare Entscheidung Pro Telekom wegen dem Spotify Angebot. Liege bei über 5GB sonst im Monat.

Generell kann ich die Bedenken voll und ganz nachvollziehen. Dennoch sind diese Zero Angebote auch in manchen Bereichen bei aktueller Lage sinnig für den User. Bei Pokemon Go ist der Datenverkehr noch im Rahmen aber bei Streaming Portalen eben nicht mehr.
Klar wäre es besser, richtige Flatrates ohne drosselung zu haben, aber wir haben es nicht. Meiner Meinung nach müsste man, falls man es mit der Netzneutralität aufrecht erhält, die "Flatrates" auch anpassen. Davon ab, verstößt Amazon mit ihrem Kindle 3G nicht auch gegen die Netzneutralität oder Katzenhalsbänder mit Positionsübermittlung?
 


Find ich nicht so nötig, der Traffic ist wirklich gering für ein Spiel. Da ist einmal Speedtest durchlaufen lassen weitaus gefährlicher für das Datenvolumen :)
 
Am Ende entscheidet die (dumme) Masse. Wenn Otto Normalverbraucher einen seiner Dienste "umsonst" bekommt, hört jedes weitere Denken leider auf. Genau wie der Datenschutz wird auch bald die Netzneutralität nur noch ein Papiertiger sein. Angeführt werden logische Gründe und auf den ersten Blick "löbliche" Motive (Terrorschutz / Investitionen in Netzausbau).

Wer will und kann dem typischen RTL-Gucker und Mediamarkt-Kunden nun erklären, das es falsch ist, was er mit dem Abschluß solcher Verträge (mit diesen Optionen) anrichtet? Der läßt sich vermutlich gar nicht reinreden, sobald es um bares Geld geht.

Man merkt schon, warum "Bildung für alle" in der westlichen Welt schon lange nicht mehr das A und O ist. Könnte ja sein, das eine kritische, mehrheitsfähige Masse plötzlich erkennt, was falsch läuft.
 
ja, man kann ja die karten vorab im Wlan laden, es nutzt ja schlicht die google maps daten ...

die Telkos wollen nur ausforsten, wo sie noch zusätzlich geld von den Kunden abziehen können

das ganze ist eben problematisch, da es sich hier um Infrastruktur handelt, sachen die physisch durchs ganze Land und Welt gezogen werden müssen - der spass ist eben teuer
statt mit abenteuerlichen unneutralen abrechnungen zu hantieren, sollte man schlicht an der preisschraube des tarifes selbst drehen. schon jetzt arbeitet man doch im mobilfunk bereich mit volumentarifen, damit das netz nicht zu sehr überlastet wird. da zahl ich für meine 1GB bis 10GB hier in DE und dann sollen die auch anstandslos verfügbar sein (ausnahmen wie überlastungen durch großveranstaltungen mal abgesehen)

wenn die dann probleme im festnetz haben mit dem peering und den kosten, dann muss man hier eben auch wieder vernünftige Volumentarife einführen, zb von 200GB bis 1TB und dann anschließend nach weiteren TB abrechnen oder so quark ...
aber man macht lieber exklusiv ausnahmen, wo man dann die eigenen finger mit im spiel hat und sich das von beiden seiten doppelt bezahlen lässt.
 
Traurig, daß es immer mehr in diese Richtung geht. Ich befürchte nur, keine (geschmierte) Regierung wird da etwas tun. Dafür sind zuviele Lobbyisten in den Regierungen der Welt vertreten.

Offtopic: Worst-Case-Szenario? Also entweder mit Scenario oder gleich einfach schlimmstenfalls schreiben, so ist es allerschlimmstes Mischmasch ;)

Don Kamillentee schrieb:
Wer will und kann dem typischen RTL-Gucker und Mediamarkt-Kunden nun erklären, das es falsch ist, was er mit dem Abschluß solcher Verträge (mit diesen Optionen) anrichtet? Der läßt sich vermutlich gar nicht reinreden, sobald es um bares Geld geht.
Nix für Ungut, Deine Kritik teile ich, aber das größere Problem sind ÖR-Gucker. RTLer sind eher uninteressiert, ÖRler hingegen glauben vorgefertigte Meinungsmache und halten dies neutrale Information.
 
Hab mich ebenfalls eingetragen!

Den Artikel solltest du aber definitiv nochmal überfliegen, da sind schon so einige Schnitzer drin :)
 
Nun gilt wird der Spotify-Datenverkehr zwar immer....

Das "gilt" scheint fehl am Platz
 
D708 schrieb:
...
Klar wäre es besser, richtige Flatrates ohne drosselung zu haben, aber wir haben es nicht. ...

Das ist einer der Gründe warum ich kein Smartphone habe.
Außerdem gibt es hier nur das WineSmart als klappbares Smartphone von LG.:rolleyes:

In Asien dagegen wird man von tollen Designs nur so erschlagen, nicht wie hier in Steinzeit-Europa!

Ich würde es ab und zu gerne spielen aber so?...
 
Zuletzt bearbeitet:
Lasst den Leuten doch ihren Spaß mit Pokémon Go. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, dass man anderen Menschen nicht einmal mehr Spaß und Freude gönnt. Und wenn es einen nicht interessiert, dann kann man gekonnt alles über dieses Spiel ausblenden.
 
@ ToXiD
So wollte ich es fast auch schreiben. Obwohl die Unternehmen ja durchaus trotz niedriger Preise letztlich Gewinne machen und sich nicht zu schade sind sich ständig die gleichen Kunden abzuknüpfen. Man tut nichts für einen stabilen Markt und hier greft dann das ständig, politisch gemachte Gerede von Wachstum.

Warum soll der Staat rein kapitalorienierten Unternehmen mit Gewinnen aus dem Volkssteuertöpfen unter de Arme greifen?
Auf der einen Seite kann man nicht betrügerisch genug bei seinen eigenen Angeboten sein und auf der anderen Seite plötzlich sozial hilfebedürftig, wenn man sich im eigens gemachten Konkurrenzwettbewerb natürlich die Finger verbrennt.

Eine andere Frage stellt sich, warum die Deutsche Telekom Milliarden für eine US Providerübernahme ausgegeben hatte, statt mit dem erwirtschafteten Geld in Deutschland ihre wirtschaftliche Betriebsgrundlage für die eigenen Kunden zu verbessern? Damit den Netzausbau flächendeckend zu verbessern.
Warum drängt man in andere Märkte in schwierigen Verhältnissen in einer Marktbereinigunszeit mit ähnlichen Angeboten und der Gefahr hin am Ende mit Verlusten auszusteigen? Das ist schlechtes Unternehmensmanagement und enspricht dem Dönergewerbe. 20 Dönerläden in einer Straße und die Telekom macht als Dönerbude mit. Mit dem Beispiel kann sich jede Vorstandsetage selber die Frage beantworten, wie so ein selbst gemachtes Geschäftsmodell normal ausgeht.

Was die Netzneutralität betrifft, so hat diese im Kundenkampf eines Kapitalmarktes mit harten Mitteln keine Zukunft. Je härter der Kampf, desto schmutziger die Geschäftsmethoden, was in schmutzigeren Gesetzesgrundlagen als Billigung und abgebissenen Ohren mit eigetretenen Genitalien mündet. Dann werden sogar die Leichen zerstückelt und und irgendwo verscharrt und am Ende ist das sogar zu teuer und sie bleiben sichtbar liegen. Der Telekommunikationsmarkt mit seinen Schlipsträgern oder auch ungebunden leger auftretend hat längst keine gute Moralvorstellungen. Das fängst schon im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, die zum Spielball von Unternehmenaufspaltungen und Kapitalwertsteigerungen werden.

Die Telekom kommt als Aktienunternehmen kommt schon lange ihrem Kerngeschäft nicht nach. Aber das trifft auch auf andere Unternehmen zu.

@ Computer_Nooby
Von welchem Spaß redest du? Mit Pokemon ist das eine weitere Steigerung der derzeitigen Unachtsamkeit bei der Smartphonenutzung. Ich habe vor einiger Zeit auf Ampelhöhe auf dem Fahrrad einem Smartphonenutzenden Fahrradfahrer zugerufen sein Gerät endlich mal wegzupacken. Blockieren statt aktiv am Verkehr teilzuhaben. Wäre ich als Polizist im Dienst, hätte ich hier fast schon gerne Knöllchen verteilt und über den Tag gesehen auf Streife hätte ich an fast jeder Ampel die Möglichkeit die abgesenkten Smartphoneköpfe mit einem Schlag auf den Hinterkopf oder leichtes auffahren mal auf die Grünphase hinzuweisen.
Nicht selten blockieren sich mittlerweile die Autofahrer selbst bei den kurzen Grünphasen, weil man am Samrtphone hängt. Wären die Smartphones ihrer namensgebung bestimmend tatsächlich intelligent nutzbar, dann hätten alle ihre Geräte in einer Halterung mit einer Freisprecheinrichtung und Sprachbefehlen in Nutzung. Der ganze Gerätemarkt ist unnützer Konsummüll zur seichten Kommunikation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Autor spricht von der Verfassung der Netzneutralität. Dabei ist höchst umstritten, was alles zwingend zur Nn gezählt werden muss, das wird natürlich vom Autor eiskalt unterschlagen. Einseitige Berichterstattung nenne ich das und genau das ist mediales Gift.
Auch werden hier keine Daten bevorzugt, sondern bestimmte Daten nicht auf das Volumen angerechnet, den Unterschied macht der Autor einfach mal nicht. Das gleiche ist es bei Spotify. Außer, dass es bei Spotify eine Absprache mit dem Unternehmen gibt und damit einen Deal. Aktuell sind keine Informationen bekannt, dass Telekom-US eine Absprache mit Nintendo gemacht hat, sondern rein aus Marketinggründen diesen Weg gegangen ist.
Das gleiche kann man auch auf die VoIP Technik und andere mediale Dienste des Festnetzes, welche die Daten wirklich bevorzugt, ausdehnen. Aber das ist wohl dem Autor wieder zu heikel das heiße Schwert anzufassen. Auch wenn hier die Einstellung im Router automatisch vorgenommen werden, das Ergebnis bleibt das gleiche.
 
Ich wusste davor leider auch noch nichts.
Wie auch immer: Ich habe mich eingetragen und auch den Fragebogen von savetheinternet.eu ausgefüllt.
Mal schauen, was passiert.
 
D708 schrieb:
Das sehe ich anderes. Für mich war es eine klare Entscheidung Pro Telekom wegen dem Spotify Angebot. Liege bei über 5GB sonst im Monat.
...

Die "Meinung" steht dir zu. Du bist aber Teil des Problems. JETZT sind dir ein paar Euro oder Bequemlichkeit mehr wert als die Freiheit und Chancengleichheit für alle.
 
Computer_Nooby schrieb:
Lasst den Leuten doch ihren Spaß mit Pokémon Go.
Die sollen ja auch alle spielen, allerdings sollte das Spiel auch Warnungen mit ausgeben.
Die Kunden auf dem Truppenübungsplatz bei Gefechtsübung warn schon cool 😂 *back to Topic*
Find diese Aktion einfach nur doof, gut bei Vodafone bekommt man Deezer mit dazu. Die sollten lieber mal die Drosslung aufschiebbar machen, in dem einem Monat verbraucht man halt weniger und in dem andern mehr.

Mfg
 
VoLTE geht auch nicht aufs Volumen. Da heult keiner. Die Diskussion ist, wie auch der Beitrag völlig scheinheilig.
 
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