Hylou schrieb:
Das Problem ist, dass ihr das alle aus Privatkunden/Enthusiasten Sicht betrachtet.
Zum einen ist 95% der Leute völlig egal was in welcher Version auf dem Smartphone läuft, solang es funktioniert.
Zum anderen haben Updates, gerade bei Android, einen Nachteil: Sie kosten Geld und spielen keines ein.
Bei Apple sieht das ganze anders aus, da die Smartphones alle die gleiche Basis haben ist es wesentlich einfacher für die älteren Geräte Updates einfach zu beschneiden (das entfernen was nicht geht) und auszurollen.
Da bei Android aber die Hersteller die GUI heftigst (!) modifizieren müssen sie entsprechend ressourcen (=Geld) da rein stecken um das anzupassen.
Ist gleichzeitig ein großer Vor als auch Nachteil von Android. Da das OS nicht abgekoppelt ist von der GUI - können die Hersteller bereits da anfangen zu modifizieren.
Die Fraktion der Updatefetischisten ist ähnlich wie die welche keine Smartphones wollen die größer als ein Fingernagel sind - sie halten sich für den Nabel der Welt, ohne zu sehen das der Markt eine ganze andere Sprache spricht "ich ich ich".
1.) Weisst Du wie wurscht mir das ist, ob die Schicki-Micki UIs arbeit machen oder nicht. Niemand zwingt die Hersteller, die Verschlimmbesserungen zu produzieren. Die Standardoberfläche von Android funktioniert.
Die Google-Phones beweisen es.
2.) Die Leute sollen immer mehr auf den Handies erledigen. Zahlen, Authentifizieren bei bestimmten Diensten, Online-Banking etc. etc. Das sind zum Teil Anwendungen, die nur dann sicher abgehandelt werden können, wenn das darunterliegende OS sicher ist. Die Lücken in Android, die in veralteten Versionen zu finden sind, sind oft genug alles andere als harmlos. Hier das Ganze als Updatefetisch zu bezeichnen zeugt von maximaler Ignoranz.
3.) Niemand zwingt die Hersteller dazu, solche Zoos von Geräten zu produzieren. Bei manchen Modellen muss man ja schon fast mit der Lupe suchen, um nennenswerte Unterschiede zu finden.
4.) WMP 10 ist unter anderem auch deshalb gescheitert, weil den Herstellern enge Grenzen in der Varianz der Hardware gesetzt wurden. Die Hersteller meinten, das würde verhindern, dass man sich vom Mitbewerber unterscheidet. Die gleichen Hersteller tröten jetzt, dass es so aufwendig ist, alle Modelle regelmässig mit Updates zu versorgen. Man finde den Fehler.
Sorry, wenn ein Hersteller wie Nokia (es gibt sicher auch Andere) es schafft, durch die Verwendung von Android One zumindest 3 Jahre ( das letzte Jahr dann Quartalsweise) monatlich Updates und Sicherheitsupdates zu liefern, dann sollte es ein Hersteller wie Samsung es wohl doch auch gebacken bekommen, oder?
Aber ich stimme Dir zu, die Leute achten immer nur auf das Bling-Bling aber kaum auf die Sicherheit.
Und so lange die Kunden mit dem Geldbeutel abstimmen, wird sich auch nichts ändern. Läuft ja.
Was mich aber genau so ärgert ist, dass die EU, die jeden Pfurz regelmentiert, hier nicht eingreift und die Hersteller in die Pflicht nimmt.
Cunhell