Pupp3tm4st3r schrieb:
Wenn dann sollte der Hersteller in diesem Fall zur Verantwortung gezogen werden...
Du hast aber eine Vertragsbeziehung mit dem Händler, mit dem Hersteller hast du recht wenig zu tun.
Bei Smartphones mag das noch etwas komplexer sein, da man teils noch Benutzerkonten braucht (für den Anbieter des OS, also in dem Fall Google, oder evtl. auch noch eigene Dienste des Geräterherstellers), bei einfacheren Dingen wird das aber deutlicher.
Wenn ein Autoreifen aufgrund schlechter Fertigung platzt und sich dein Auto überschlägt ist dein Ansprechpartner weiterhin der Händler, ebenso wenn sich deine beruhigende Gesichtscreme durch deine Haut ätzt.
An keiner Stelle hast du einen Vertrag mit dem Hersteller des Autoreifens oder der Gesichtscreme unterzeichnet, nur mit dem Händler der dir diese Dinge verkauft hat.
Und natürlich geht es auch bei dieser Klage (die ich erst lächerlich fand, dann aber sehr schnell als ziemlich clever erkannte) nicht wirklich um Media Markt sondern darum einen Präzedenzfall für die Haftung bei ausbleibenden Softwareupdates zu schaffen.
Hier hängt man Media Markt und im Endeffekt auch Mobistel um allen anderen Händlern und Smartphoneherstellern (und effektiv auch anderen Anbietern von mit Hardware verknüpfter Software bzw. andersrum) zu zeigen, dass man bei ihnen weitermachen wird, wenn es keine Zusicherung von Updates für eine längere Zeit gibt.
Diese Klage soll auch die Händler die unsichere IoT-Kameras die dann Teil eines Botnetzes werden verkaufen aufhorchen lassen und wenn die aufhorchen und aus Selbstschutz keine Ware mehr bestellen horcht auch der Hersteller der Kameras auf.
Und so weiter...
Hier geht es darum Hardwarehersteller und die Händler die ihre Produkte verkaufen zu mehr Verantwortung zu zwingen.